43 Männer und eine Frau an Bord
Seit Mittwoch vermisst Argentinien eines seiner drei U-Boote: Die Kommunikation zur „ARA San Juan“ ist seither abgebrochen. Es ist völlig unklar, was mit dem U-Boot mit 43 Männern und einer Frau Besatzung passiert ist. Nun ist eine internationale Suche angelaufen. Argentiniens Marine hofft, dass die Kommunikationsunterbrechung durch eine Batteriepanne verursacht wurde.
Marine vermutet Batteriepanne
Eine großangelegte internationale Rettungsaktion soll ein seit Mittwoch verschollenes argentinisches U-Boot mit 44 Mann Besatzung finden. Zehn argentinische Kriegsschiffe, ein britisches Polarschiff und zwei US-Flugzeuge nehmen an der Suche im Südatlantik teil, wie am Samstag der Sprecher der argentinischen Kriegsmarine, Enrique Balbi, sagte.
Auf Facebook teilenAuf Twitter teilenAuf Google+ teilen
Auch aus Brasilien, Chile, Uruguay und Südafrika sei Unterstützung angeboten worden. Das U-Boot „ARA San Juan“ war von Ushuaia in Feuerland zu einer Fahrt zum U-Boot-Stützpunkt in Mar del Plata, 400 Kilometer südlich von Buenos Aires, ausgelaufen. Dort sollte das U-Boot am Sonntag oder Montag anlegen. Unter der 44-köpfigen Besatzung befindet sich laut der britischen Tageszeitung „Guardian“ auch die erste weibliche U-Boot-Offizierin Argentiniens, die 35-jährige Eliana Krawczyk.
Nach der letzten Funkverbindung befand sich das U-Boot in Gewässern des Golfs von San Jorge, etwa 430 Kilometer von der patagonischen Küste entfernt. Das Meer ist dort rund 350 Meter tief. Die Kriegsmarine geht davon aus, dass das U-Boot eventuell aufgrund einer Batteriepanne an die Meeresoberfläche aufgetaucht sei und ohne Motorkraft im Atlantik vom zeitweise sechs Meter hohen Wellengang dahingetrieben werde.
APA/AFP/Argentine Navy
Die „San Juan“ vor drei Jahren im Hafen von Buenos Aires
Viele Gerüchte
Lokale Medien behaupteten, das U-Boot sei in 70 Meter Tiefe vor der Küste der patagonischen Stadt Puerto Madryn gesichtet worden. Die Berichte wurden laut „Guardian“ aber offiziell nicht bestätigt. Argentiniens Präsident Mauricio Macri twitterte: „Wir sind entschlossen, alle nationalen und internationalen Mittel zu mobilisieren, die nötig sind, um das argentinische U-Boot San Juan so bald wie möglich zu finden.“
Balbi, der Sprecher der argentinischen Marine, betonte, man könne nicht davon sprechen, dass das U-Boot verloren sei. Man suche derzeit das gesamte infrage kommende Gebiet ab. Die erste Suchaktion sei durch schlechte Sicht in der Nacht und widrige Wetterverhältnisse behindert worden.
Marine dementiert Feuer an Bord
Das U-Boot habe bisher kein Notlichtsignal abgesetzt. Die Marine dementierte zudem Medienberichte, der Ausfall der Kommunikation sei auf einen Brand an Bord zurückzuführen. „Wir untersuchen die Gründe für das Abbrechen der Kommunikation“, betonte Balbi, der weiters sagte, dass das U-Boot im Falle eines Kommunikationsproblems auftauchen müsste.
Angehörige der Besatzung befinden sich mittlerweile auf der Basis Mar del Plata - dorthin war das U-Boot unterwegs. „Wir beten und bitten alle Argentinier, mit uns zu beten, dass sie (die Crew, Anm.) weiterfahren und dass sie gefunden werden“, so Claudio Rodrigues, Bruder eines Besatzungsmitglieds.
In Deutschland gebaut
Das „ARA San Juan“ ist eines von drei argentinischen U-Booten. Es hat einen dieselelektrischen Antrieb und gehört zur Klasse TR-1700. Es wurde in Auftrag der argentinischen Kriegsmarine von den damals dem Thyssen-Konzern gehörenden Nordseewerken in Emden gebaut und war 1983 von Stapel gelaufen. 2014 waren die Batterien des U-Boots in einer argentinischen Werft renoviert worden.
Links:
red, ORF.at/Agenturen
Publiziert am 18.11.2017
Marine vermutet Batteriepanne
Eine großangelegte internationale Rettungsaktion soll ein seit Mittwoch verschollenes argentinisches U-Boot mit 44 Mann Besatzung finden. Zehn argentinische Kriegsschiffe, ein britisches Polarschiff und zwei US-Flugzeuge nehmen an der Suche im Südatlantik teil, wie am Samstag der Sprecher der argentinischen Kriegsmarine, Enrique Balbi, sagte.
Auf Facebook teilenAuf Twitter teilenAuf Google+ teilen
Auch aus Brasilien, Chile, Uruguay und Südafrika sei Unterstützung angeboten worden. Das U-Boot „ARA San Juan“ war von Ushuaia in Feuerland zu einer Fahrt zum U-Boot-Stützpunkt in Mar del Plata, 400 Kilometer südlich von Buenos Aires, ausgelaufen. Dort sollte das U-Boot am Sonntag oder Montag anlegen. Unter der 44-köpfigen Besatzung befindet sich laut der britischen Tageszeitung „Guardian“ auch die erste weibliche U-Boot-Offizierin Argentiniens, die 35-jährige Eliana Krawczyk.
Nach der letzten Funkverbindung befand sich das U-Boot in Gewässern des Golfs von San Jorge, etwa 430 Kilometer von der patagonischen Küste entfernt. Das Meer ist dort rund 350 Meter tief. Die Kriegsmarine geht davon aus, dass das U-Boot eventuell aufgrund einer Batteriepanne an die Meeresoberfläche aufgetaucht sei und ohne Motorkraft im Atlantik vom zeitweise sechs Meter hohen Wellengang dahingetrieben werde.
APA/AFP/Argentine Navy
Die „San Juan“ vor drei Jahren im Hafen von Buenos Aires
Viele Gerüchte
Lokale Medien behaupteten, das U-Boot sei in 70 Meter Tiefe vor der Küste der patagonischen Stadt Puerto Madryn gesichtet worden. Die Berichte wurden laut „Guardian“ aber offiziell nicht bestätigt. Argentiniens Präsident Mauricio Macri twitterte: „Wir sind entschlossen, alle nationalen und internationalen Mittel zu mobilisieren, die nötig sind, um das argentinische U-Boot San Juan so bald wie möglich zu finden.“
Balbi, der Sprecher der argentinischen Marine, betonte, man könne nicht davon sprechen, dass das U-Boot verloren sei. Man suche derzeit das gesamte infrage kommende Gebiet ab. Die erste Suchaktion sei durch schlechte Sicht in der Nacht und widrige Wetterverhältnisse behindert worden.
Marine dementiert Feuer an Bord
Das U-Boot habe bisher kein Notlichtsignal abgesetzt. Die Marine dementierte zudem Medienberichte, der Ausfall der Kommunikation sei auf einen Brand an Bord zurückzuführen. „Wir untersuchen die Gründe für das Abbrechen der Kommunikation“, betonte Balbi, der weiters sagte, dass das U-Boot im Falle eines Kommunikationsproblems auftauchen müsste.
Angehörige der Besatzung befinden sich mittlerweile auf der Basis Mar del Plata - dorthin war das U-Boot unterwegs. „Wir beten und bitten alle Argentinier, mit uns zu beten, dass sie (die Crew, Anm.) weiterfahren und dass sie gefunden werden“, so Claudio Rodrigues, Bruder eines Besatzungsmitglieds.
In Deutschland gebaut
Das „ARA San Juan“ ist eines von drei argentinischen U-Booten. Es hat einen dieselelektrischen Antrieb und gehört zur Klasse TR-1700. Es wurde in Auftrag der argentinischen Kriegsmarine von den damals dem Thyssen-Konzern gehörenden Nordseewerken in Emden gebaut und war 1983 von Stapel gelaufen. 2014 waren die Batterien des U-Boots in einer argentinischen Werft renoviert worden.
Links:
red, ORF.at/Agenturen
Publiziert am 18.11.2017