Rotunde im Wiener Prater

josef

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#1
Heute geht es einmal um ein Bauwerk, welches zur Gänze verschwunden ist:

Die Rotunde im Wiener Prater wurde als Hauptgebäude für die Weltausstellung 1873 in Wien errichtet und fiel 1937 einem Großbrand zum Opfer. Heute befindet sich auf dem ehemaligen Rotundengelände die "Messe Wien" bzw. teilweise das Baugelände für die neue "Wirtschaft-Uni".

Kurzer Auszug aus Wiki zum Gebäude:
Die Rotunde in Wien war ein Kuppelbau, der anlässlich der Weltausstellung 1873 im Wiener Prater auf dem vormaligen Parkgelände errichtet wurde. Sie war zu ihrer Zeit die mit Abstand größte Kuppel der Welt (Durchmesser 108 m). Die Rotunde überbot dabei das 118–125 n. Chr. erbaute Pantheon in Rom (Durchmesser 43,4 m); übertroffen wurde sie erst 1957 durch eine Messehalle in Belgrad (Durchmesser 109 m). Das Gebäude fiel 1937 einem Großbrand zum Opfer.
Weiteres über das Bauwerk und seine Geschichte -> http://de.wikipedia.org/wiki/Rotunde_(Wien)

Nachstehende Bilder stammen von alten Ansichtskarten und aus Wiki:
 

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josef

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#2
17. September 1937 - Großbrand der Rotunde

Nachstehend einige Bilder (Karten) vom Rotundenbrand 1937 und hier ein Bildbericht der Feuerwehr...

Nachstehende Bilder stammen von alten Ansichtskarten und aus Wiki:
 

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H

Harald 41

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#3
Hallo Josef, schöne Bilder hat aber nichts gleich, mit dem Glaskobel der heute da steht, so vergeht die Zeit.:D

LG Harry
 

josef

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#4
Weltausstellung 1873 in Wien

Noch ein wenig Info zur Weltausstellung 1873 in Wien und einige Bilder aus dem Wiki-Artikel:

1.-2. Übersichtspläne
3. Eröffnungsfeier
4. Eingangsportal
5. Ausstellungshalle für landwirtschaftliche Maschinen
6. Blick von der Rotunde zur Innenstadt
 

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K

KurtW

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#6
Vater berichtete mir, dass in der Rotunde fast jeden Sonntag ein Frühschoppen stattfand, der öfters bis in die Nacht weiter ging.
Als bekannt wurdem dass sie brennt, fuhr Er, so wie einige tausend Andere mit der Straßenbahn dorthin zum Gaffen.
Da erzählte Er noch, schon nach dem Praterstern, als in fast einem km entfernung, spürte man am frühen Nachmittag die Hitze.
 

josef

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#7
Messegelände Wien in der Nachkriegszeit

Fand in meiner "Kartenschachtel-Wien" noch alte Ansichtskarten vom ehemaligen Südportal der "alten" Wiener Messe am Rotundengelände (aus ca. 1950-51). Überragt wurden die zwischenzeitlich abgerissenen und durch Neubauten ersetzten Hallen durch den 1955 errichteten und 1987 demontierten, 150 m hohen "Mannesmannturm".

Quellen: 2 Ansichtskarten, Mannesmannturm u. Lubi -> http://prater.topothek.at/#ipp=50&p=1&searchterm=&t=1,2,3,4,5&r=1361978693649
 

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Harald 41

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#9
Hallo Josef;:danke für die alte Bilder vom Messegelände, die von Dir beschriebene Karten-Schachtel bringt mich auf eine Idee.:D

LG Harry
 

josef

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#10
Vor 80 Jahren, am 17.09.1937, brannte die Rotunde:

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Brand der Rotunde: Als ein Wiener Wahrzeichen in Flammen stand
13. September 2017


Mehr als 250 Feuerwehrmänner kämpften 1937 gegen das Feuer im Wiener Prater und verloren. Das Wahrzeichen der Weltausstellung von 1873 hätte aber gar nicht mehr existieren sollen
Um etwa 12.30 Uhr bemerkte ein Tischler den Brand. Sofort alarmierte er einen diensthabenden Feuerwächter. Der drückte um 12.36 Uhr den Knopf am Brandmelder. Gleichzeitig reagierte ein automatischer Sensor. "Die Rotunde brennt", lief über den Telegrafen bei der Wiener Hauptfeuerwache am Hof.

Es war der 17. September 1937 um 12.41 Uhr, als die ersten Löschfahrzeuge der Wiener Berufsfeuerwehr im Prater, nahe der heutigen Trabrennbahn Krieau, eintrafen. Von außen war das Ausmaß des Brandes nicht zu erkennen. Das Prunkgebäude im Erholungsgebiet der Hauptstadt bestand vor allem aus Stahl, Blech, Holz und Gips. Alleine in der Kuppel waren 400 Tonnen Holz verbaut worden.

Rückzug angeordnet
Der damalige Branddirektor Rudolf König schrieb in seinem Bericht: "Wie ein hohler Götze zeigte die Rotunde nach außen imponierende Ausschau, eiserne Festigkeit und steinerne Dauerhaftigkeit, während sie in ihren ungeheuren Hohlräumen aus Stroh, Jutelappen, Holz und Gips hergestellt erschien." Ebendiese Materialen waren es, die das Feuer nährten.

Rund eine Stunde kämpften die Löschmannschaften gegen den Brand, bevor um 13.30 Uhr das Hornsignal ertönte. Die Feuerwehrmänner mussten sich zurückziehen. Gerade rechtzeitig, denn drei Minuten später krachte die Kuppel mit ihren 1.000 Tonnen Stahl und 400 Tonnen Holz in sich zusammen. Eine Druckwelle katapultierte die Flammen in die Seitengebäude. "Wir ham glaubt, d'Welt geht unter", sagte später ein Feuerwehrmann zu einer Tageszeitung.

Schutz umliegender Gebäude
Die Einsatzkräfte versuchten nun das Feuer von außen zu bekämpfen und die umliegenden Gebäude zu schützen. Durch einen starken Südostwind hatten auch das Lagerhaus der Gemeinde Wien, Dächer von Wohnhäuser und der Übungsturm der Berufsfeuerwehr Feuer gefangen.

Um mit dem Großeinsatz fertigzuwerden, wurden alle dienstfreien Mannschaften eingezogen. Auch Soldaten wurden eingesetzt. Binnen weniger Stunden war die Rotunde jedoch nur noch eine ausgebrannte Ruine. Die Feuerwehrleute hielten bis zum kommenden Morgen Brandwache. Im Einsatz standen 88 Fahrzeuge und mehr als 250 Mann. Die Brandursache ist bis heute unklar.

Zu wenig Geld für Abbau
Doch eigentlich hätte die Rotunde gar nicht mehr stehen sollen. Für die Wiener Weltausstellung vom 1. Mai bis zum 2. November 1873 errichtet, hätte sie danach wieder abgebaut werden sollen. Die Weltwirtschaftskrise und ein Cholera-Ausbruch in Wien hatten den Veranstaltern nur 7,5 Millionen anstatt der erwarteten 20 Millionen Besucher beschert. Schlussendlich war einfach kein Geld für den Abbau mehr da.

Somit wurde der Scheinbau eines der Wahrzeichen Wiens. Mit seiner 84 Meter hohen Kuppel, die eine Spannweite von 108 Meter hatte, wurde zudem ein Rekord aufgestellt. Kein Ort der Welt hatte zu dieser Zeit eine größere Kuppel. Insgesamt wurden 30.000 Quadratmeter für die Rotunde verbaut. Nach der Weltausstellung diente sie als Lager der Gemeinde Wien, ab 1883 wurde sie kommerziell genutzt. Ab 1921 war sie der regelmäßige Schauplatz von Fachmessen. Ein Jahr bevor sie niederbrannte, wurden Pläne angeordnet, wie man aus der Rotunde das Staatsarchiv machen könnte.

Am ehemaligen Standort der Rotunde befinden sich heute ein Parkhaus und Gebäude des neu errichteten Campus der Wirtschaftsuniversität. Mehrere Orte der Hauptstadt erinnern an den Scheinbau: So gibt es in der Leopoldstadt die Rotundenbrücke und die Rotundenalle. Und noch immer heißt eine Haltestelle der Liliputbahn im Prater "Rotunde". (bbl, 13.9.2017)


foto: michael frankenstein, † 11. februar 1918, wiener photographen-association - welt ausstellen. schauplatz wien 1873. herausgeber technisches museum wien, isbn 3-902183-10-1

1


foto: anonym, jutta pemsel: die wiener weltausstellung von 1873, verlag böhlau, 1989, isbn 3-205-05247-1

2


foto: oscar kramer, zeffiro ciuffoletti: das reich der habsburger 1848-1918 - photographien aus der österreichisch-ungarischen monarchie, verlag christian brandstätter, dezember 2001, isbn 3-85498-163-5, p.68

3


foto: ma 68 lichtbildstelle

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foto: ma 68 lichtbildstelle
http://derstandard.at/2000063996188/Brand-der-Rotunde-Als-ein-Wiener-Wahrzeichen-in-Flammen-stand
 

josef

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#11
Kleine "Neue Rotunde" im Prater entsteht
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Sie war das Herzstück der Wiener Weltausstellung 1873: die Rotunde im Prater. Das monumentale Bauwerk brannte 1937 ab und soll nun in anderer Funktion eine Art Wiederauferstehung erleben. Im Inneren können 360-Grad-Bilder bestaunt werden.
Online seit heute, 17.00 Uhr
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Das Unternehmen Panorama Vienna errichtet in der Nähe des historischen Standorts derzeit einen rund 33 Meter hohen Stahlbetonrundbau, der im Sommer fertig werden soll. Im Inneren können dann gigantische analoge 360-Grad-Bilder – also Panoramen – bestaunt werden.

Fotostrecke mit 3 Bildern
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Die Rotunde im Wiener Prater wird gerade aufgebaut
Panorama Vienna

Panorama Vienna

Fassadenbegrünung und Photovoltaik
Eintrittspreise und ein Eröffnungsdatum sind noch nicht bekannt. Historische Anmutung wird das Bauwerk allerdings keine aufweisen. Stattdessen soll im Sinne der Nachhaltigkeit mit Fassadenbegrünung und Photovoltaik gearbeitet werden, hieß es in einer Aussendung am Montag.
04.02.2023, red, wien.ORF.at/Agenturen

Link:
Neue Rotunde im Prater entsteht
 

josef

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#13
Rotunde im Prater: Eröffnung noch ungewiss
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Die Eröffnung der Rotunde im Prater verzögert sich. Denn die 33 Meter hohe Attraktion aus Stahlbeton soll eine Photovoltaikfassade bekommen, für die eine Bauzeit von vier bis sechs Monaten geplant ist. Laut Betreibern ist eine Eröffnung im Zuge eines „Soft Openings“ denkbar.
Online seit heute, 7.05 Uhr
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Im Herbst 2023 kam es zu baulichen Verzögerungen bei der Konstruktion des Daches, diese wurde nun aber fertiggestellt, sagte Ilona Cardoso Vicente vom Unternehmen Panorama Vienna, das die Attraktion errichtet und betreibt. Derzeit würden noch Arbeiten im Außenbereich fehlen, hierzu zähle auch die Errichtung einer Photovoltaik-Fassade.

Geplant ist eine Kombination aus PV-Modulen und Fassadenplatten. Diese sollen pro Jahr rein rechnerisch etwa 300.000 Kilowattstunden Strom liefern, erklärte Vicente. Die Module sind dabei in die Fassade integriert. Für die bauliche Umsetzung würden derzeit noch die vertraglichen Bedingungen zwischen den Partnern finalisiert, die Fertigstellung ist „in vier bis sechs Monaten“ geplant.

Betreiber: „Soft Opening“ womöglich bereits früher
„Wir wollen so früh wie möglich heuer noch eröffnen“, erklärte Vicente. Nach Abschluss der Fassadenarbeiten soll die Attraktion im Prater offiziell eröffnet werden, einen konkreten Termin gibt es dafür noch nicht. Denkbar wäre davor auch ein „Soft Opening“. Ob und wie es dazu kommt, hänge allerdings von den behördlichen und baulichen Begebenheiten ab, sagte Vicente.


Nelson Cardoso Vicente
Das Innere der Rotunde im Wiener Prater

Am 1. Mai gibt es einen Tag der offenen Tür, bei dem sich Interessierte die Rotunde ansehen und mehr über die Photovoltaik-Fassade erfahren können. Die Ausstellung im Inneren wird dabei noch nicht zu sehen sein.

Diese wird später begehbare, riesige Rundbilder – also Panoramen – zeigen, die den Besucherinnen und Besuchern das Gefühl vermitteln sollen, sie befänden sich in historischen Städten. Das erste Exponat führt zurück in die Stadt Rom etwa 1.000 Jahre nach ihrer Gründung. Erstellt wurde das Panorama vom in Wien geborenen Künstler Yadegar Asisi.

Alte Rotunde brannte nieder
Der auffällige – und nicht unumstrittene – Rundbau wurde in der Nähe des historischen Standorts der Rotunde errichtet. Der damals größte Kuppelbau der Welt war Teil der Wiener Weltausstellung von 1873. Er wurde von den Wienerinnen und Wienern auch „Guglhupf“ genannt und war mit 108 Metern Durchmesser der größte seiner Zeit. In der Rotunde gab es Feste, Zirkusveranstaltungen und Ausstellungen. 1937 brannte das 84 Meter hohe Gebäude jedoch bis auf die Grundmauern ab.
24.04.2024, Valentina Weiss, wien.ORF.at

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Rotunde im Prater: Eröffnung noch ungewiss
 
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