Funde flügelstabilisierter "Röchling" Pfeilgeschosse in den österr. Alpenregionen

stealth

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#1
Ein besonderer Fund in Tirol

http://tirol.orf.at/news/stories/2780520/

"Tonnenschwere Granate auf Deponie entdeckt

Eine tonnenschwere Granate aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Mittwoch auf einer Aushubdeponie in Silz (Bezirk Imst) freigelegt worden. Das Kriegsrelikt wurde für riesige Geschütze und mit großen Reichweiten verwendet.

Bei Arbeiten auf der Aushubdeponie wurde das Geschoss Mittwochnachmittag freigelegt. Wie die Polizei mitteilte, dürfte es sich nach ersten Erhebungen um eine sogenannte Röchling-Granate oder um ein Peenemünder Pfeilgeschoss handeln.

Röchling-Granate oder Peenemünder Pfeilgeschoss
Zeitungsfoto.at

Röchling-Granate oder um ein Peenemünder Pfeilgeschoss

Das in Silz entdeckte Geschoss ist etwa drei Meter lang etwa eine Tonne schwer. Derartige Geschosse wurden in Nazi-Deutschland entwickelt, um große Reichweiten von zig Kilometern zu erreichen oder auch um eine hohe Durchschlagskraft zu erzielen - etwa für den Beschuss von Beton-Befestigungen. Auf den ersten Blick ähnelten solche Geschosse einer Rakete - mit Leitflügeln hinten.

Granate wird am Donnerstag geborgen

Wie das Kriegsrelikt auf die Silzer Deponie gekommen ist, war vorerst unbekannt. Die Fundstelle wurde am Mittwoch sofort abgesperrt, Evakuierungen waren nicht notwendig. Am Donnerstag soll die Granate geborgen werden.



Publiziert am 16.06.2016"
 
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josef

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#2
Ergänzung zum Fund in Silz/Tirol

Als Ergänzung im Anhang noch das Bild zum ORF-Artikel. Ein ähnliches Geschoss wurde im Toplitzsee gefunden, habe es dort 2002 bei der Fischerhütte fotografiert.

Die flügelstabilisierten Pfeilgeschosse aus Spezialstahl wurden zwecks Erprobung (ohne Sprengkopf) auf die Felswände geschossen, daher die Verformung.

1. http://tirol.orf.at/news/stories/2780520/
2. Eigenes Foto aus 2002 - Fischerhütte Toplitzsee Stmk.
 

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josef

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#4
Habe die interessanten Beiträge betreffend Funde von "Röchling-Geschossen" in den österreichischen Alpenregionen zu einem eigenen Thread zusammengefasst!

Die Fakten des Betrages von @gladius betreffend Einschlagspuren und Fundstücken von Metallteilen im Gesäuse - Taleingang Johnsbachgraben, deuten auch immer mehr auf die Erprobung solcher "Röchling-Granaten". Werde später bei weiterer Verdichtung von Beweisen auch diese Beiträge hierher verschieben...

lg
josef
 

josef

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#5
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#6
Guten Abend,
das Thema ist zwar schon etwas älter, aber es gibt seit einiger Zeit eine sehr gute Ausarbeitung zu den "Röchling-"Granaten" bei der Interfest.
interfest.de - Otmar Rogge: Flügelstabilisierte Langgeschosse der Artillerie
Otmar Rogge ist sehr detailliert und ausführlich auf 196 Seiten auf die Technik eingegangen. Das Buch kann als PDF auf einer CD für 15 € oder für 10 € als Datei erworben werden.
Gruß
Arno
 
#7
:danke für die Info und Fotos :bravo:

Kennt man den Ort der Feuerstellung des Eisenbahngeschützes?

Bestärkt meine Vermutung immer mehr, dass auch das "Versuchsschießen mit Eisenbahngeschütz bei Obertraun" mit "Röchling-Geschossen" zu tun hatte!

lg
josef
Laut einem Bericht eines älteren Silzers (70+) stoppten die Züge mit den Eisenbahngeschützen auf der Bahnstrecke bei der "Zange" (Silzer Ortsteil) um auf die Felswand des "Simmering" zu schiessen, angeblich weil das Gestein dem von Gibraltar ähnlich sei. Mir ist aufgefallen dass der Simmering aufällig viele "Löcher" hat, dachte an Bergbau etc. daraus entstand das Gespräch. Manche Höhlen sind also anscheinend nicht natürlichen Ursprungs sondern Resultat der Experimente von damals. Der Simmering erstreckt sich meines Wissens nach wie eine Wand bis kurz vor Mötz, lg R
 

josef

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#8
Danke für den Hinweis!
Laut einem Bericht eines älteren Silzers (70+) stoppten die Züge mit den Eisenbahngeschützen auf der Bahnstrecke bei der "Zange" (Silzer Ortsteil) um auf die Felswand des "Simmering" zu schiessen
Für die Feuerstellung müsste gleich den anderen bekannten Übungsstellungen (bei Obertraun an der Salzkammergutbahn und Bernhardsthal an der Nordbahn) ein kurzer Gleisbogen (Stumpfgleis) vom Durchgangs-(Haupt-)Gleis weggeführt haben. Die "Instellungbringung" eines Eisenbahngeschützes erforderte jede Menge Zeitaufwand sowie hohen Personaleinsatz und man konnte so einen Vorgang sicher nicht in den Zugspausen direkt am Streckengleis abwickeln...
 
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#9
Danke für den Hinweis!

Für die Feuerstellung müsste gleich den anderen bekannten Übungsstellungen (bei Obertraun an der Salzkammergutbahn und Bernhardsthal an der Nordbahn) ein kurzer Gleisbogen (Stumpfgleis) vom Durchgangs-(Haupt-)Gleis weggeführt haben. Die "Instellungbringung" eines Eisenbahngeschützes erforderte jede Menge Zeitaufwand sowie hohen Personaleinsatz und man konnte so einen Vorgang sicher nicht in den Zugspausen direkt am Streckengleis abwickeln...
Interessant, werde der Sache nachgehen, es war in dem Bereich in Silz nahe der Bahnstrecke auch eine Flak im Einsatz, 1944 wurde eine B-24 abgeschossen, ein Pilot landete mit seinem Fallschirm direkt in Silz, das Flugzeug schlug anscheinend am Simmering in den Grünberg ein und brannte dort einige Tage. STORY SULLIVAN CREW #49 - RICHARD SULLIVAN - Bullock Es gibt auch ein Buch über Zeitzeugen veröffentlicht von einem pensionierten Silzer Lehrer, vielleicht findet sich darin was zu der Geschichte, kenne den Herausgeber werd mal nachfragen..."Letzte Zeugen erinnern" – Lesung mit Heinrich Gritsch
 
#11
:danke für die Info und Fotos :bravo:

Kennt man den Ort der Feuerstellung des Eisenbahngeschützes?

Bestärkt meine Vermutung immer mehr, dass auch das "Versuchsschießen mit Eisenbahngeschütz bei Obertraun" mit "Röchling-Geschossen" zu tun hatte!

lg
josef
Hi Josef! Hab das "Rätsel" heute beim Mittagessen gelöst, mein Vater ist ja in Silz aufgewachsen und wusste sofort was ich meine. Der Ort der Feuerstellung war direkt beim Bahnhof in Silz auf einem Nebengleis. Das mit dem Ortsteil "Zange" hatte der doch etwas "jüngere" Silzer falsch im Kopf. Laut meinem Vater wurden die Geschütze per Bahn "angeliefert", anschliessend wurden sie vor Ort über längere Zeit "ausprobiert". Es war verboten Fotos von den Geschützen zu schiessen ;-) mein Großvater hat es trotzdem getan, die Fotos bzw. Negative sind anscheinend irgendwo im Archiv. Mir war schon klar dass er zu Kriegsende alles mögliche fotografiert hat, was andere nicht taten, amerikanische Panzer in Silz, auch besagtes Foto von dem abgeschossenen Piloten das im Link oben erwähnt wird stammt von ihm. In dieser speziellen Sache hat er mir gegenüber nie etwas erwähnt.....Werd mal schauen ob ich was finde, Lg R
 
#13
Foto(s) von Eisenbahngeschützen in Österreich sind sicher rar und wären willkommene Dokumente der Zeitgeschichte!

lg
josef
Here we go....hab die Sache abgekürzt und heute mit dem ehemaligen Ortschronisten Johann Zauner telefoniert, hier die Ergebnisse, sehr interessant....Lg R
 

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#14
Foto(s) von Eisenbahngeschützen in Österreich sind sicher rar und wären willkommene Dokumente der Zeitgeschichte!

lg
josef
AUS DER SILZER CHRONIK (Johann Zauner):



25. Juni 1941: Innsbrucker Nachrichten (Nr. 147, S. 5)

Der Landrat des Kreises Imst​

Bekanntmachung​

Absperrung des Gemeindegebietes Silz

am 25., 27. und 28. Juni 1941​

Zu meiner Bekanntmachung vom 20. Juni 1941, erschienen in den „Innsbrucker Nachrichten" vom 21. Juni 1941, gebe ich zusätzlich bekannt:

Die im Normalfahrplan vorgesehenen Reisezüge verkehren sämtliche.

Hingegen wird darauf aufmerksam gemacht, dass am 26. und 27. Juni bei allen Personenzügen, die zwischen 6.50 und 16.30 Uhr in Bahnhof Silz eintreffen, dort nicht ausgestiegen werden darf.

Das gleiche gilt am 28. Juni für die Zeit von 6.50 bis 12.30 Uhr.

Reisende nach Silz dürfen wahrend der vorbezeichneten Zeitabschnitte nur in den Haltepunkten Mötz oder Haiming oder in vom Sperrgebiet weiter abgelegenen Bahnhöfen aussteigen.

Dipl.-Ing. Allrecht, Landrat.​





26. – 28. Juni 1941: Silz. Aus der Chronik des Gendarmeriepostens Telfs1: Während dieser drei Tage wurde in Silz eine Art Schießübung abgehalten. Die Bewohner von Silz wurden an den genannten Tagen evakuiert und mit der Bahn nach Telfs befördert. In der neuen KdF-Halle Telfs wurden die Leute von der Wehrmacht verpflegt. Denselben wurde auch ermöglicht, Kino und Theatervorstellungen zu besuchen. Jeden Abend wurden die Leute wieder mit der Bahn nach Silz zurück befördert.

Der Landrat des Kreises Imst, Dipl. Ing. Albrecht, veranlasste folgende Bekanntmachung in der Presse2:
Absperrung des Gemeindegebietes Silz am 26., 27. und 28. Juni 1941

Zu meiner Bekanntmachung vom 20. Juni 1941 erschienen in den „Innsbrucker Nachrichten“ vom 21. Juni 1941, gebe ich zusätzlich bekannt:

Die im Normalfahrplan vorgesehen Reisezüge verkehren sämtliche.

Hingegen wird darauf aufmerksam gemacht, dass am 26. und 27. Juni bei allen Personenzügen, die zwischen 6.50 Uhr und 16.30 Uhr im Bahnhof Silz eintreffen, dort nicht ausgestiegen werden darf.

Das gleiche gilt am 28. Juni für die Zeit von 6.50 Uhr bis 12.30 Uhr.

Reisende nach Silz dürfen während der vorbezeichneten Zeitabschnitte nur in den Haltepunkten Mötz und Haiming oder in vom Sperrgebiet weiter abgelegenen Bahnhöfen aussteigen.







9. Dezember 1943: Silz. Ein Aufruf an die Bevölkerung3:

Betrifft: Evakuierung.

Ich gebe hiermit bekannt, dass die Evakuierung folgendermaßen vorgenommen wird:



  1. am Mittwoch, 15. Dezember 1943 und
  2. anfangs Jänner 1944 über drei Tage (genauer Termin wird noch bekannt gegeben).

Abfahrt des Sonderzuges nach Telfs am 15. Dezember 1943 um 7 Uhr früh.

Rückfahrt ab Telfs um 16.00 Uhr.

Ich bitte sämtliche Volksgenossen, zeitgerecht zu diesem Sonderzug gestellt zu sein.

Unterbringung:

Kinder bis zu drei Jahren – Kindergarten Pfaffenhofen, Kloster, Betreuung durch NSV-Schwester

Kinder von 3 bis 6 Jahren: Kindergarten Telfs, (Betreuung Kindergärtnerinnen)

Kinder von 6 bis 14 Jahren: Schule Telfs, (Betreuung Lehrpersonen).

Übrige Volksgenossen: Großer Rathaussaal in Telfs.

Verpflegung kann für den 15. Dezember infolge der kurzen Zeit nicht gereicht werden. Es sind daher entweder Verpflegung oder Lebensmittelmarken mitzubringen. Ausgenommen sind Säuglinge, Kleinstkinder und Kindergartenkinder. Für Säuglinge und Kleinstkinder ist die Milch für die Verpflegung sowie die Milchflaschen mitzubringen.

Bettlägrige Kranke und Wöchnerinnen werden durch das DRK zu Hause abgeholt und befördert. (Betreuung durch Hebammen und Krankenschwestern). Die Bevölkerung wird gebeten, von sich aus alles zu tun, um eine reibungslose Abwicklung der Evakuierung durchführen zu können. Für die Evakuierung im Jänner 1944 haben alle diejenigen Volksgenossen, die für diese drei Tage bei Verwandten oder Bekannten Unterkunft nehmen, dies dem Gemeindeamt anzuzeigen.



9. Jänner – 12. Jänner 1944: Silz. An diesen vier Tagen wurde wegen einem „Versuchsschießen der Wehrmacht“ die Bevölkerung von Silz evakuiert. Kinder bis 14 und Frauen wurden in Stams betreut, die Männer sowie die Burschen und Mädchen von 14 bis 20 Jahren wurden in Telfs im Gemeinschaftssaal des Rathauses untergebracht.

Verpflegung wurde in Stams und Telfs abgegeben. Besteck mussten alle selbst mitbringen – ebenso die Milchflaschen für die Kleinkinder4.

Nachfolgende Parteien meldeten Schäden an, die zu vergüten waren5:


Geschädigte:

H-Nr.



Betrag in S:

Praxmarer Heinrich

108​

Dachschaden

50,30​

Praxmarer Karl

75​

Deckenbruch

6,00​

Praxmarer Alois

96​

Deckenbruch

20,00​

Mayer Josef

158​

Fensterschäden

16,65​

Föger Josef

134​

Dachschaden

25,00​

Dablander Ferdinand

12​

Mauerschäden

549,76​

Schuchter Johanna

48​

Fensterschäden

2.50​

Wackerle Alois

127​

Fensterschäden

16,80​

Neurauter Karl

126​

Fensterschäden

5,05​

Praxmarer Heinrich

1​

Fensterschäden

3,10​

Hechenberger Ernst

133​

Fensterschäden

2,80​

Dablander Anna

30​

Mauerschäden

180,00​

Reich Alois (Sattlermeister)

168​

Arbeitsausfall

39,00​

Haslwanter Josef (Tischlermeister)

79​

Arbeitsausfall

371,72​

Förg Eduard (Kaufmann, Kohlenh.)


Arbeitsausfall

28,60​




Zusammen:

1.317,28​






1 Abschrift: Johann Zauner

2 GA - Undatierter Zeitungsausschnitt

3 GA – NSDAP-Kreisleitung Imst, abgezeichnet vom Abschnittsleiter Gruber, 9. Dezember 1943

4 GA -Silz, Rundschreiben der NSDAP Kreisleitung Imst, Amt für Volkswohlfahrt, 8. Jänner 1944

5 GA Silz, 1946, Z. 416; Ansuchen an die BH Imst vom 23. Mai 1946; das Ansuchen von 1944 blieb erfolglos; daher neuerliches Ansuchen am 23. Mai 1946
 
#15


Zitat: "Etwa 500 Meter westlich des Bahnhofs Silz wurde in das Hauptgleis eine Weiche eingebaut von der aus eine Pionier-Abteilung einer steirischen Gebirgsjäger-Kompanie das Gleis, Länge etwa 250 m, durch die Felder in nördlicher Richtung verlegte." Bei nochmaliger Ansicht des Fotos von 1946 kann ich rechts des Bahnhofs sprich Richtung Osten ein "Nebengleis" erkennen allerdings parallel zum Hauptgleis, was meint ihr? Links vom Bahnhof sprich Richtung Westen mit einiger Fantasie ebenso allerdings auch parallel und nicht Richtung Norden (?) Lg R
 
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#17
Danke für die Aktivität!
Brachte wieder etwas mehr "Licht ins Dunkel" in die geheimen Rüstungsvorhaben dieser schrecklichen Zeit...

lg
josef
Gerne!! Hab heute mal im "Archiv" gestöbert und weitere Fotos aus der Zeit von meinem Großvater entdeckt. Was mich immer wieder fasziniert ist - weil du schreibst " schreckliche Zeit"- ist die Banalität. Wenn man z.b. eine Bauernzeitung aus der Zeit aufschlägt und liest wie die Musikapelle in Innsbruck zu Ehren des Gauleiters Hofer aufgespielt hat, dann wirkt das so "normal". Es ist einfach so, die Menschen in Tirol - sofern sie nicht an der Front für äußerst zweifelhafte Ziele ihr Leben riskiert haben, und selbst dann - arrangieren sich mit der Situation, das ist dann einfach Realität. Schicksal sozusagen - und das Leben geht einfach weiter, eigentlich unglaublich! Siehe Fotos - auch die lapidaren Begleittexte, Lg
 

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#18
Danke für die Aktivität!
Brachte wieder etwas mehr "Licht ins Dunkel" in die geheimen Rüstungsvorhaben dieser schrecklichen Zeit...

lg
josef
Hi Josef! Hab noch versucht was zu "34 cm Röchlinggranate 42 Beton (34 cm RöGr 42 Be)" zu finden. Dann hab ich noch die genannte Quelle des Archivars gesucht, denn das Ganze mit dem französischen Geschütz in Silz kam mir irgendwie eigenartig vor. Aber scheint doch was dran zu sein. Zitat: "Die verschiedenen Truppengattungen des Heeres zeigten sich fast einstimmig wenig begeistert von dem Röchling-Langgeschoss, sie fanden es zu lang für das Mitführen in Panzerfahrzeugen und für die Ladetätigkeit, auch glitten die Spitzen von der Panzerung ab oder die Geschosse brachen beim Auftreffen. Schließlich blieb nur noch eine einzige Verwendungsmöglichkeit: Der Beschuss von Befestigungen, was recht merkwürdig erscheint, da zu diesem Zeitpunkt (1942) alle Befestigungen in Europa in deutscher Hand waren, wenn man von Großbritannien und Gibraltar absieht. (Anm. Deshalb ev das Gerücht in Silz mit Gibraltar) Die Möglichkeit, kürzere Geschosse für die Panzerbekämpfung zu entwickeln und damit früher zu den „KE-Geschossen“ zu kommen, die allein mit kinetischer Energie die Panzerung feindlicher Kampffahrzeuge durchschlagen, wurde nicht weiter verfolgt. Dabei hätte bereits eine stumpfere Spitze – analog der panzerbrechenden Kappe der damaligen Panzergranaten – hinter einer ballistischen Haube ein Abgleiten verhindern können. Aber die Entwicklung zielte hauptsächlich auf eine betonbrechende Granate ab, die die Form einer flügelstabilisierten Unterkalibergranate erhielt. Und die wurden für die meisten Geschütze der deutschen Artillerie entwickelt: für die Standardgeschütze wie die 10,5-cm und 15-cm Feldhaubitzen, den 21-cm Mörser 18, aber auch Exoten wie den nur als „Einzelstück“ vorhandenen 35,5-cm Mörser 1von Rheinmetall. Und als Krönung wurden Geschosse noch für französische 34-cm Marinerohre, die im 1. WK auf Eisenbahnlafetten gesetzt worden waren, entwickelt. " interfest.de - Otmar Rogge: Flügelstabilisierte Langgeschosse der Artillerie
 
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