Bad Gastein: Lost Place Hotel Straubinger bzw. Beginn von Sanierungen seit langem leerstehender Hotels

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Das ist mir schon klar wenn was davor ist das man wahrscheinlich nicht rein kann, aber vielleicht hätte ja wer einen geheimen Gang gewusst das man rein kommt
 

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#6
Bad Gastein: Hotelsanierungen angelaufen
In Bad Gastein (Pongau) sollen in den kommenden drei Jahren historische und seit langem leerstehende Hotels endlich saniert werden. Der neue Eigentümer stellte am Dienstag seine konkreten Pläne vor. Die alten Häuser seien in einem besseren Zustand als gedacht.
18. September 2019, 9.58 Uhr
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Eines der betreffenden Hotels ist das Hotel Straubinger im Zentrum von Bad Gastein. Es ist fast 180 Jahre alt und steht seit Jahrzehnten leer. Doch Ende 2022 soll dort in den historischen Räumlichkeiten wieder Hotelbetrieb stattfinden. Das ist zumindest das Ziel des Münchner Unternehmers, Christian Hirmer, dem das Haus seit fast einem Jahr gehört.

„Das Badeschloss, aber auch das Straubinger und das Postgebäude werden in einem gesamtheitlichen Konzept als 4- und 5-Sterne-Hotels sehr denkmalorientiert und sorgfältig renoviert und wieder aufgebaut. Wir werden hier 2022 bis 2023 in die Eröffnung gehen können“, meint Hirmer.

ORF
Das Hotel Straubinger steht im Zentrum von Bad Gastein

Alte Zeiten neu interpretiert
Dem Münchner Unternehmer gehören neben dem Hotel Straubinger auch das mehr als 200 Jahre alte Badeschloss und die alte Post. Und diese historischen Gebäude rund um den Straubingerplatz sollen künftig zu einem Betrieb mit rund 120 Zimmern zusammengefasst werden.
„Wenn man sich hier als Gast im Straubinger befinden wird, wird man wieder die alten Zeiten, wie sich das Hotel damals dem Gast präsentiert hat, erleben können – natürlich neu interpretiert. Und so ist es auch für das Badeschloss und das Postgebäude“, sagt der Unternehmer.

ORF
Auch das Badeschloss wird aufwendig saniert werden

Bausubstanz besser als erwartet
Auch wenn die Gebäude am Straubingerplatz seit Jahrzehnten leerstehen, sei der Zustand der Bausubstanz erstaunlich gut. Das haben zumindestens die bisherigen Untersuchungen im Auftrag des Eigentümers ergeben. „Wir haben sehr viel Erfahrung mit denkmalgerechter Sanierung und sind sehr positiv überrascht, dass der Zustand der Häuser in dieser guten Substanz ist. Es sind die Häuser natürlich sehr lange leer gestanden, es gibt Feuchtigkeit in der ein oder anderen Wand, aber wir sind sehr zufrieden damit“, erklärt Hirmer.

Zurzeit werde noch am Umbau geplant. Mit dem Denkmalschutz arbeite man hier gut zusammen, sagt der Hoteleigentümer. Nächstes Jahre rechnet er mit einer Baugenehmigung. Die Generalsanierung soll dann eine zweistellige Millionensumme kosten. Bis zur Eröffnung Ende 2022 soll es auch einen neuen unterirdischen Fußgängerzugang vom Bahnhof ins Gasteiner Zentrum geben.
Bad Gastein: Hotelsanierungen angelaufen
 

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#7
Start zur Revitalisierung von Bad Gastein
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Das Zentrum von Bad Gastein (Pongau) soll durch den Umbau dreier alter Hotels jetzt wiederbelebt werden. Projektbetreiber, Architekten und Politiker haben am Mittwoch die Pläne vorgestellt. Das Hotel Straubinger soll zu einem Fünfsternhaus umgebaut werden. Beim Badeschloss ist ein moderner Zubau geplant.
Online seit heute, 16.10 Uhr
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Die alten Häuser rund um den Straubinger-Platz in Bad Gastein sollen bis 2023 wieder im neuem Glanz erstrahlen mit Bars, Cafes und Restaurants. Das generalsanierte Hotel Straubinger soll künftig als Fünf-Sterne-Haus mit 50 Zimmern geführt werden. Das historische Badeschloss vis-a-vis soll zu einem Vier-Sterne-Plus-Betrieb mit 100 Zimmern werden.

Hinter dem mehr als 200 Jahre alten Altbau ist ein 35 Meter hoher Zubau mit 13 Geschoßen geplant. Grund dafür sei, dass im alten Badeschloss nur Platz für zwölf Zimmer sei, sagt Architekt Markus Kaplan. „Für uns stellte sich die Frage, wie schaffen wir es einen Neubau in das historische Ensemble hineinsetzen?“, so Kaplan. Der Zubau soll eine dunkle Kunststeinfassade und zahlreiche Fenster haben. Auf dem Dach ist ein Swimmingpool geplant. Das Projekt soll einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag kosten, sagt Betreiber Christian Hirmer.

Fotostrecke
BWM Architekten
Visualisierung Badeschloss
BWM Architekten
Visualisierung Hotelsanierung

BWM Architekten
Visualisierung Hotelneubau (links im Bild beim Wasserfall) und Revitalisierung

Baubeginn steht unmittelbar bevor
Die Baumaschinen stünden bereits in Bad Gastein, die Eröffnung der neuen und generalsanierten Hotels ist bis Dezember 2023 geplant. Das ist der Zeitpunkt, den das Land Salzburg mit der Hirmer-Gruppe als Betreiber vertraglich vereinbart hat. Nach früheren goldenen Zeiten und einer langen Phase des Stillstandes gehe es jetzt wieder bergauf, sagt Tourismusreferent und Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Das Land hat die drei Gebäude 2017 vorübergehend erworben: Das frühere Hotel Straubinger, das ehemalige Badeschloss und das alte Postamt. Übernommen hat sie danach die Hirmer-Gruppe deren konkrete Pläne für die Umsetzung des Ensembles jetzt nach Vorlage aller Genehmigungen umgesetzt werden.

Wiederbelebung für Einheimische und Gäste
Alle Arbeiten finden in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt und der Gemeinde Bad Gastein statt. Bürgermeister Gerhard Steinbauer sagt, er sei glücklich, schließlich habe 20 Jahre lang Stillstand geherrscht. Künftig soll das Ensemble für Hotelgäste dienen, aber mit Restaurants und Bars auch den Gasteinern selbst zur Verfügung stehen. Noch im Frühjahr beginnen die Bauarbeiten. 150 Betten inklusive Badelandschaft sollen ab 2023 zur Verfügung stehen.

Tiefe Krise als Ausgangspunkt
Die Münchner Hirmer-Gruppe, zu der das Travel Charme gehört, hat im November 2018 die drei von baulichem Verfall bedrohten, denkmalgeschützten Liegenschaften am Straubingerplatz gekauft. Das Hotel Straubinger, das Postgebäude und das Badeschloss waren gemeinsam mit dem Kongresszentrum und dem ebenfalls denkmalgeschütztem Haus Austria in den Jahren 1999 bis 2005 vom Wiener „Garagenkönig“ Franz Duval und dem Wiener Architekten Franz Wojnarowski erworben worden. Anfängliche Zusagen, die Häuser revitalisieren zu wollen, erfüllten sich nicht – die Gebäude verfielen zusehends. Nach dem Tod Duvals 2013 übernahm sein Sohn Philippe das Erbe. Gespräche über eine Lösung für die Häuser scheiterten zunächst.

Schließlich kaufte das Land Salzburg über den Wachstumsfonds die drei Häuser von Duval und Wojnarowski im Herbst 2017 um rund sechs Millionen Euro, steckte noch mindestens eine weitere Million Euro in die Instandhaltung der Liegenschaften und verkaufte diese um 7,5 Mio. Euro an die Hirmer-Gruppe. Diese verpflichtete sich zur Errichtung zumindest eines gewerblichen Hotelbetriebs in der Kategorie „4-Stern-Superior“ oder „5-Stern“ binnen drei Jahren ab Erlangung der notwendigen Genehmigungen. Prämisse war laut Angaben des Landes Salzburg ein „behutsames Umgehen mit dem kulturellen Erbe“.
24.02.2021, red, salzburg.ORF.at/Agenturen

Start zur Revitalisierung von Bad Gastein
 

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#9
Bad Gastein: Weitere Hotel-Liegenschaften an Investor
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In Bad Gastein (Pongau) sind wieder zwei Hotel-Liegenschaften an einen Investor verkauft worden. Das meldet das Vermittlungsbüro EPHIC Hotel Invest in Wien.
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Ein „Wiener Family Office“ habe die Grundstücke vom Sonnwendhof sowie vom ehemaligen Hotel „Schwarze Liesl“ erworben und suche jetzt einen Betreiber, heißt es. Das Hotel sei bereits abgerissen, auch beim Hotel Sonnwendhof sei die Bausubstanz nicht mehr nutzbar, sagen die Immobilienvermittler.

Die Gemeinde zeigte sich auf ORF-Anfrage vom Besitzerwechsel überrascht. Bürgermeister Gerhard Steinbauer sagte, er wisse nichts vom Verkauf – neue Zweitwohnsitze seien in Bad Gastein jedenfalls unerwünscht, betonte Steinbauer.
11.11.2022, red, salzburg.ORF.at
Bad Gastein: Hotel-Liegenschaften an Investor
 
#13
24. September 2023 - Tag des Denkmals

Nach Jahren des Stillstands ist es so weit, der Straubingerplatz lebt wieder auf! Regierungsmitglieder verschiedener Epochen gaben sich hier sprichwörtlich die Klinke in die Hand. Neben Kaiser Franz Joseph, Bismarck und Richard von Weizsäcker waren auch bekannte Dichter, Denker und andere Kreative in Bad Gastein zu Gast.
Entdecken Sie das Straubinger Grand Hotel Bad Gastein und das Badeschloss Hotel Est. 1791 bei einer exklusiven Führung und erleben Sie die Zusammenkunft aus Vergangenheit und Gegenwart.

Für Führungen ist keine Anmeldung erforderlich.
Öffnungszeiten:
14:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Programm | Tag des Denkmals (Straubinger)

Programm | Tag des Denkmals (Badeschloss)
 

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#14
Ein "Bobo-Badeschloss" für Bad Gastein
Das Hotel Badeschloss hat seinen Betrieb aufgenommen. Es ist der erste nennenswerte Neubau in Bad Gastein seit langem – aber nicht der letzte

Das neue Badeschloss ist ein 35 Meter hoher Hotelturm mitten im Stadtzentrum. Im Vordergrund ist das Straubinger Grand Hotel zu sehen. Fraglich, welche Auswirkungen die beiden Projekte auf die weitere Bad Gasteiner Hotelentwicklung haben werden.
Eduardo Gellner / BWM Architects

2014, noch lange, bevor sich irgendein Impuls abzeichnete, bevor der erste Bagger anrollte und der Baukran die gelb-pink-königsblau gekachelte Saunalandschaft im 13. Stock fertigbetonierte, hieß es: "Once upon a time, memories of them, looks like promises of Cadillacs and glam. Wir liegen Rücken an Rücken, und jeder hält sein gelbes Yo-Yo fest, wir sind made for the future."

Wider den morbiden Charme
Seit letzter Woche ist das Zukunftsversprechen nun manifest, standfest im Ortszentrum verankert, nur wenige Meter vom Gasteiner Wasserfall entfernt, der mit 80 Dezibel die Felswand herunterkracht und die Fassade des historischen Badeschlosses mit einer eisigen Gischt umspült. Nach rund dreijähriger Bauzeit wurde das Hotel Badeschloss, das jahrzehntelang vor sich hingammelte, mit seinem zum Teil abgebrannten Dachstuhl und längst vermoosten Wänden, am 1. Dezember feierlich wiedereröffnet – und ist nach vielen, vielen Jahren der erste nennenswerte Neubau in ganz Bad Gastein.


Unweit des Wasserfalls ist ein zeitgemäßes Hochhaus entstanden.
Eduardo Gellner / BWM Architects

"Bad Gastein war im 18. Jahrhundert ein Pionier des alpinen Tourismus", sagt Lisa Loferer, Geschäftsführerin des lokalen Kur- und Tourismusverbands. "In den letzten Jahrzehnten jedoch haben viele Hoteliers verabsäumt zu investieren. Zuletzt war Bad Gastein vor allem für seinen morbiden Charme bekannt. Doch plötzlich", meint Loferer, "wir konnten es kaum glauben, stand nach langer Zeit wieder ein Kran im Ort, ein Meilenstein für uns alle, ein Zeichen für Neubeginn."

Bad Gastein – das sogenannte, vielzitierte Manhattan der Alpen, mit kaisergelben Villen und dramatischen Türmchen, mit Grandhotels, die auf der steilen Böschung zu gigantischen Herbergen heranwachsen. Was also läge näher, meint Erich Bernard, Partner bei BWM Architects and Designers, als sich dieser Typologien anzunehmen und die Stadt mit einem neuen, zeitgemäßen Hochhaus weiterzubauen? Mit 13 Geschoßen und 35 Meter Höhe birgt es 82 Zimmer, eine zweigeschoßige Spa-Landschaft und einen beheizten Dach-Pool mit Blick ins Gasteinertal.

Badeenten überall
Außen präsentiert sich das neuneckige Prisma als doppelschalige Betonkonstruktion mit unregelmäßig versetzten, französischen Fenstern, rau, rough, brutalistisch, je nach Wetterlage scheint sich die graue Fassade vor der Felsenkulisse in ein paar gesprenkelte Pixel aufzulösen.


Innen präsentiert sich das Haus in der Ästhetik eines Siebzigerjahre-Hallenbads.
(c) Wojciech Czaja

Innen hingegen ließ sich BWM von der namensgebenden Prämisse des 1794 errichteten Hauses inspirieren und verwandelte das Ding in ein neues, ziemlich freches Bobo-Badeschloss – mit knalligen Farben, gefliesten Schwimmstreifen und gelben Perlonbändern, die mit Chip und Kästchennummer üblicherweise unsere Handgelenke zieren und in den Zimmern nun als Schlaufe zum Öffnen der Laden und Schränke dienen.

"Es war eine wunderschöne Aufgabe, die Geschichte in die Gegenwart zu übertragen", sagt Bernard. "Im Neubau haben wir uns mit dem Motto des Hotels ausgetobt, es ist ein Haus für Badefreunde und detailverliebte Hedonisten, die hier in die Ästhetik eines Siebzigerjahre-Hallenbades abtauchen wollen. Den Altbau hingegen haben wir behutsam saniert und aufpoliert." Hier befinden sich nun Lobby, Bar, Rezeption, Restaurant mit Showküche sowie 20 historische Zimmer, eines davon sogar mit zwei freistehenden Badewannen mitten im Schlafzimmer. Selbstquietschend, Badeenten überall.

Jede Menge Patina
Das Badeschloss ist nicht die einzige Neuigkeit in Bad Gastein. Genau vis-à-vis hat bereits vor wenigen Monaten das Straubinger Grand Hotel seinen Betrieb aufgenommen – mit fünf Sternen, 46 Zimmern und jeder Menge Patina und abgeblätterten Wänden, die hier auf luxuriöseste Weise ästhetisch zelebriert werden. Obwohl sich das Haus vollkommen anders am Markt positioniert (die Maybachs und Jaguars sind bereits geparkt), werkt hinter den Kulissen das exakt gleiche Team: Architektur von BWM, betrieben wird das Haus von der Berliner Travel Charme Hotel GmbH & Co. KG, im Grundbuch steht die Hirmer Verwaltungs GmbH mit Sitz in München.


Entstanden ist ein Haus für Badefreunde.
(c) Wojciech Czaja

Interessantes Detail: Mehr als 20 Jahre waren die beiden Liegenschaften in Besitz des Wiener Investors und "Garagenkönigs" Philippe Duval, dem auch das Haus Austria und das denkmalgeschützte Kongresshaus gehören und der sich weigert, auch nur einen Cent in die Erhaltung seiner Immobilien zu investieren. Aufgrund von Gefahr in Verzug ist das Land Salzburg als eine Art Zwischenhändler eingesprungen und hat die beiden Häuser nach Abschluss der dringlichsten Sofortmaßnahmen zum Nullsummenspiel weiterverkauft. Duval selbst ist auf Anfrage des STANDARD nicht zu erreichen.

"Die beiden Hotels sind ein schöner Impuls", sagt Eva Hody, Landeskonservatorin Salzburg im Österreichischen Bundesdenkmalamt. "Straubinger respektiert die alte Bausubstanz, und das Badeschloss, obwohl neu, fügt sich in seiner Hochhaustypologie sowie in seiner Struktur, Farbigkeit und Materialität sehr gut in die dahinterliegende Felslandschaft. Bad Gastein zeichnet sich von jeher durch eine extreme Bebauung in Hanglage aus, mit talseitig bis zu acht- und neungeschoßigen Fassaden. Ein Turm wie dieser ist ein durchaus möglicher Weg."

Epoche der Baukräne
Des einen Segen, der anderen Fluch: Die Revitalisierung von Straubinger und Badeschloss hat eine Handvoll internationaler Hotelketten und Projektentwickler auf den Plan gerufen. 15 Jahre nachdem Lokalmatadore wie etwa Ike Ikrath, Evelyn Ikrath und Olaf Krohne bislang sensibel auf den Ort reagiert und in den leerstehenden Immobilien nachhaltige Hotelkonzepte implementiert haben, scheint nun eine Epoche der Baukräne zu starten. Die aktuell 8500 Hotelbetten sollen auf 10.000 bis 12.000 Betten aufgestockt werden.

"Über ungelegte Eier möchte ich nicht sprechen", sagt Gerhard Steinbauer (ÖVP), Bürgermeister von Bad Gastein. "Aber ja, Fakt ist: Einige Projekte befinden sich bereits in Entwicklung, wir sind mit den Betrieben in intensiven Gesprächen. Und wir werden uns darauf konzentrieren, Altsubstanz zu sanieren und alte, bereits gewidmete Grundstücke zu bebauen, auf denen früher schon mal ein Hotel stand. Bis zu maximal 3500 Betten sind möglich."

Die Renaissance von Bad Gastein ist eine große Chance. "Promises of Cadillacs and glam, wir sind made for the future." Zugleich ist jetzt der dringliche Zeitpunkt, diese Renaissance aktiv zu planen und nicht allein fremden, ausschließlich ökonomisch fokussierten Investoren und Spekulanten zu überlassen. Es braucht dringend ein baukulturelles Leitbild, besser noch, einen unabhängigen städtebaulichen Wettbewerb. Andernfalls läuft Bad Gastein Gefahr, seinen einzigartigen Charme einzubüßen.
(Wojciech Czaja, 10.12.2023)

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#15
Bad Gastein zittert um ehemaliges Casino
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Nach seiner glorreichen Vergangenheit als „Monaco der Alpen“ und Jahrzehnten des Stillstands geht es mit Bad Gastein (Pongau) zwar seit einiger Zeit touristisch wieder bergauf, der jüngste Verkauf des seit 2015 leerstehenden Grand Hotel de L’ Europe an einen Investor weckt allerdings neue Befürchtungen.
Online seit heute, 8.00 Uhr
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Kaum ein Gebäude ist mit der Geschichte Bad Gasteins so eng verbunden wie das Grand Hotel mit dem Casino. Staatenlenker wie der König von Saudi Arabien Ibn Saud und Stars wie Liza Minnelli oder Gilbert Becaud sind hier abgestiegen. So ruhmreich die Vergangenheit, so tief war später aber auch der Fall mit dem Konkurs 1985. Ob nun möglicherweise die Wiederholung der Geschichte droht oder sich ein neuer Aufschwung abzeichnet, sind sich die Einheimischen rund um den Gasteiner Wasserfall noch unschlüssig.

Badeschloss und Hotel Straubinger als Hoffnungsschimmer
Für neues Leben spricht etwa die jüngste Revitalisierung des Hotel Straubinger. „Da sind wir jetzt wieder am besten Weg zurück. Das ganz Positive ist, dass wir trotz dieser schwierigen Zeit neue Betten, neue Hotels dazu bekommen haben. Wir stehen heute im Hotel Straubinger, das hat im September letztes Jahr eröffnet und da merkt man schon einen sehr positiven Zuwachs“, sagt die Geschäftsführerin des Tourismusverbands Lisa Loferer.

„Wir haben sehr viele leer stehende Häuser, die müssen wieder revitalisiert werden. Wenn dies geschieht, macht der Charme von Bad Gastein den Rest“, sagt dazu der stellvertretende Direktor des Hotel Straubinger, Timo Maier.

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Inzwischen mehren sich in Bad Gastein wieder positive Zeichen, die eine Wiederbelebung des Tourismuszentrums erhoffen lassen

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Die Tische für neue Gäste aus aller Welt sind bereits gedeckt

Steinbauer: „Falsches Image eines Orts im Niedergang“
„Das Image nach außen war leider ein schlechtes, auch wenn es falsch war“, räumt auch Bürgermeister Bad Gastein Gerhard Steinbauer ein. „Umso erfreulicher ist es deshalb, dass es mit dieser Investition am Straubinger Platz nicht nur gelungen ist, neue Projekte nach Bad Gastein zu bringen, sondern letztendlich auch das falsche Image zu korrigieren“, so Steinbauer.

Skeptische Stimmen noch nicht verstummt
Doch es gibt im Ort auch noch kritische Stimmen, denen Zweifel und der Wunsch nach weiteren Verbesserungen anzuhören sind: „Wir haben jetzt Gott sei Dank das Straubinger und das Badeschloss dazu gekriegt, aber es fehlen einfach im Ortszentrum gute Kundschaften. Zwei gute Hotels oder drei haben wir auf der Kaiserpromenade, aber die kommen auch nicht so häufig herein“, sagt Hutgeschäftsinhaberin Elfriede Zapf. Auch die Inhaberin eines Souvenirshops, Natalia Jaiani, wünscht sich „mehr Veranstaltungen, dass es ein bisschen lebendiger wird.“

Snowboard-Weltcup und Vertical Link als Schwunggeber
Die Gemeinde organsiert indes bereits Events wie den Snowboard-Weltcup, um neue Wintersportfans anzulocken oder plant eine unterirdische Verbindung zwischen dem Bereich um den Wasserfall und dem höher gelegenen Bahnhof mit der Stubnerkogelbahn samt Parkdecks auf zwei Ebenen. „Wenn alles so läuft, wie wir uns das vorstellen, sollte diesbezüglich der Baubeginn 2026 erfolgen und nachgelagert die Umsetzung der Verbindung der beiden Ebenen, sprich die Umsetzung des ‚Vertical Link‘“, sagt Bürgermeister Steinbauer. Spätestens bis dahin dürfte auch die Zukunft des altehrwürdigen Grand Hotels feststehen – sowohl was die Besitzverhältnisse als auch die geplante touristische Ausrichtung betrifft.
21.01.2024, red, salzburg.ORF.at
Bad Gastein zittert um ehemaliges Casino
 
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