Gesprengte Marchbrücke

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Harald 41

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#1
Wenn man von Schlosshof kommend auf dem Damm Richtung March fährt,kommt man zu einer Zollhaus (Ruine) und danach zu einer gesprengten Marchbrücke,dürfte einigen bekannt sein?.
Ich hatte das Objekt in meiner Kindheit das lezte mal gesehen,vor ca.30 Jahren+-,hatte sich aber nicht viel verändert.
Machte einige Aufnahmen im Anhang zu sehen,leider zur Zeit Hochwasser und ich konnte nicht sehr weit nach vor gehen.
Weniger erfreulich der innenraum des Zollhausen ist teilweise zugemüllt,leider wo Leute mit dem
Auto leicht hinkommen hinterlassen sie ihre Spuren.
Ansonsten interessant anzusehen.Wie ich gehört habe soll diese Brücke wieder hergereichten werden,was ich aber eher für ein Gerücht halte,da auf der Slowakischen Seite alles verbaut ist und nicht einmal Anzeichen einer Brücke zu sehen sind.
Die Brücke wurde angeblich von der Deutschen Wehrmacht gesprengt damit sie die Russische Armee aufhält.
Für alle die der Anfahrsweg zu weit ist, in GE sind Gute Fotos der Brücke älteren Datums und Besser erhalten als meine (sind zwei Wochen alt),und auf der Slowakischen Seite kann man auch noch zwei Benes Bunker betrachten das wars auch schon.

LG Harry
 

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otto

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#3
nAbend Harald,

interessiert mich am Rande; konntest Du Schlußsteine mit Jahreszahl der Erbauung an den Resten der Brückenbögen feststellen?
Oder - manchmal gibts die Jahresangabe auch bissel versteckt in unmittelbarer Nähe der Brückenlager.
Noch was, Du schreibst:
... da auf der Slowakischen Seite alles verbaut ist ...
heißt das jetzt im Klartext der Fluß war/ist Grenzfluß und die Brückenlager stehen in zwei unterschiedlichen Ländern?
Wenn dem so ist könnte ich mir gut vorstellen das die Brückenlager evtl. sogar unterschiedliche, sagen wir mal "Landmarken" hatten.
Das währe dann in der Tat das eine oder andere Foto wert - gibts nicht allzu oft.


LG
Gerd
 
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Harald 41

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#4
Hallo Gerd;

ja ist am ehemaligen Grenzfluss March zwischen Slowakei und Österreich,leider derzeit unmöglich näher ranzukommen da Hochwasser durch Schneeschmelze.
Um alles abzugehen bis zum Marchufer müsste ich zurzeit ca. 300m durchs Wasser gehen.
Aber wenn es wieder schön trocken ist werde ich alles in Augenschein (falls ich es lebend bis ans Ufer schaffe wegen der Millionen Gelsen die da heuer zu erwarten sind) :D nehmen und die restlichen Fotos einbringen (auch über einen Stempel auf dem Brückenkopf).
Aber mir fällt gerade ein auf dem Foto des Brunnenring ist rechts unten ein Stempel erkennbar.

LG Harry

PS: jetzt machst Du mich aber neugierig?????:gruebel
 

otto

... nicht mehr im Dienst.
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#5
...

PS: jetzt machst Du mich aber neugierig????? :gruebel
Yep Harald,

das war ja auch so beabsichtigt :hand:
Ah, ich sehe; gibts aus #2 - Bild 1 evtl. eine Teilvergrößerung?
Vorab :danke für den tollen Bericht.

Edit: Auf welcher Seite stand das bildlich dargestellte Zollhaus? Gibts auf der anderen Seite auch was in der Richtung?

LG
Gerd
 
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Harald 41

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#6
Hallo Gerd;
das Zollhaus steht in Österreich, wenn man vom Schloss in Schlosshof am Damm entlangfährt Richtung Slowakei bzw.March steht links befor die Marchauen anfangen.
Sehr gut in Google Earth auch von DE aus zusehen:D,wenn Du näher ranzoomst kannst Du etlichen Bilder der Brücke sehen.
Habe noch was im Netz gefunden ist im Anhang.:)

LG Harry
 

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#7
nAbend Harald,

heißt das jetzt im Klartext der Fluß war/ist Grenzfluß und die Brückenlager stehen in zwei unterschiedlichen Ländern?
Wenn dem so ist könnte ich mir gut vorstellen das die Brückenlager evtl. sogar unterschiedliche, sagen wir mal "Landmarken" hatten.
Das währe dann in der Tat das eine oder andere Foto wert - gibts nicht allzu oft.


LG
Gerd

Guten Abend,

ich glaube nicht, dass die beiden Brückenlager unterschiedkliche landmarken haben. Heute ist die March zwar Grenzfluss, die Brücke wurde jedoch in der Monarchie gebaut, also von österreich nach österreich.

lg, koka
 
H

Harald 41

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#8
Hallo Koka;
hast Du vielleicht genauere Aufzeichnungen über die Brücke,ausser was ich eingestellt habe?:fragend
Dachte mir schon das sie sehr alt ist aber so alt hätte ich nicht geglaubt.

LG Harry
 

josef

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#9
Raum Marchgrenze bei Schloßhof - Devinska Nova Ves

Befasste mich nun auch ein wenig intensiver mit der ehemaligen Marchbrücke zwischen Schloßhof und Devinska (Theben):

Zuerst einige GE-Bilder:

1. Übersicht Grenzraum an der March.

2. Detto, mit Erklärungen:
Blaue Linie: March-Fluss, Grenze zwischen Österreich und Slowakei.
Rotes Oval: Bereich der ehemaligen Brücke Schloßhof – Theben.
Gelbes Oval: VW-Werk Bratislava (Fertigung Touareg usw. …).
Rote Linie: Autobahn Bratislava-Brno-Praha.
Gelbe Linie: Bahnstrecke Bratislava-Brno-Praha bzw. Ast über die March => Marchegg nach Wien.
Grüner Pfeil: Ehemalige FlaRak – Stellung am Thebener Kogel, siehe auch http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=4289&highlight=Thebner+Kogel
Das Stadtgebiet von Bratislava beginnt in etwa unterhalb des „Google-Logos“.

3. Schloßhof – Devinska Nova Ves (Theben Neustadt).

4. Bereich ehemalige Marchbrücke. Bei Aufruf von GE und entsprechender Vergrößerung gibt es da, wie @Harry schon geschrieben, jede Menge Fotos! Interessant auch Bilder von Bunkern der ehemaligen tschechischen „Benes-Linie“ in Verlängerung der Brückenachse auf SK – Gebiet im Bereich der Straßen(Weg-)kreuzung.
 

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josef

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#10
Dachte mir schon das sie sehr alt ist aber so alt hätte ich nicht geglaubt.
Und nun kommt es:

Die Brücke muss schon vor 1836 errichtet worden sein!

Auf einer Karte aus den Beständen des Kriegsarchives in Wien von 1836, KA/BIX a 244, ist die Brücke schon eingezeichnet! Wie im Detailausschnitt erkenntlich, waren die beidseitigen Vorlandbrücken über das Überschwemmungsgebiet schon als gemauerte Bogenbrücken ausgeführt, der eigentliche Flussteil bestand jedoch aus hölzernen Jochfeldern.

Gefunden habe ich die Karte bei
Leopold Banny; Schild im Osten; Lackenbach 1985, Seite 10.
 

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WA1971

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#11
Guten Abend,

ich glaube nicht, dass die beiden Brückenlager unterschiedkliche landmarken haben. Heute ist die March zwar Grenzfluss, die Brücke wurde jedoch in der Monarchie gebaut, also von österreich nach österreich.
lg, koka
Spätestens jetzt hüpft dir ein ungarischer Patriot bis an die Decke. :D

Bis 1918 bildete die March die Grenze zwischen Österreich und Ungarn (die heutige Slowakei war ungarisches Staatsgebiet). Ab 1867, könnte man also sagen (um die Details mögen sich die Staatsrechtler streiten), verlief dort die Grenze zwischen den beiden souveränen (und nur in einer Personal- wie Realunion lose verbundenen) Staaten "Österreich" und "Ungarn".
Hier verlief also so etwas Ähnliches wie eine heutige EU-Binnengrenze. Jenseits der March galt eine völlig andere Straf- und Zivilrechtsordnung, hatten die Leute eine andere Staatsbürgerschaft und galt eine andere Verfassung. Dass keine Zollkontrolle erfolgte und in Ungarn mit dem selben Geld bezahlt werden konnte, galt nur bis auf Widerruf auf Grund einer alle zehn Jahre zu erneuernden zwischenstaatlichen Vereinbarung.
 
S

Steyrfan

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#12
Spätestens jetzt hüpft dir ein ungarischer Patriot bis an die Decke. :D

Ab 1867, könnte man also sagen (um die Details mögen sich die Staatsrechtler streiten), verlief dort die Grenze zwischen den beiden souveränen (und nur in einer Personal- wie Realunion lose verbundenen) Staaten "Österreich" und "Ungarn".
Damit meinst du den österreichisch - ungarischen Ausgleich von 1867, der Österreich (Cisleithanien, diesseits der Leitha) und Ungarn (Transleithanien, jenseits der Leitha) in zwei gleichberechtigte selbständige Staatsgebilde trennte die nur durch den Herscher sowie Äußere- Heeres- und Finanzangelegenheiten verbunden waren. Auch wurde in diesem eine Währungs- und Zollunion beschlossen.
 

josef

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#13
Damit meinst du den österreichisch - ungarischen Ausgleich von 1867, der Österreich (Cisleithanien, diesseits der Leitha) und Ungarn (Transleithanien, jenseits der Leitha) in zwei gleichberechtigte selbständige Staatsgebilde trennte die nur durch den Herscher sowie Äußere- Heeres- und Finanzangelegenheiten verbunden waren. Auch wurde in diesem eine Währungs- und Zollunion beschlossen.
Entfernt sich zwar immer mehr vom Ursprungsthema, passt aber meiner Meinung zu den Beiträgen von @WA1971 und @Steyrfan:

Sah heute zufällig im FS ein Interview mit dem scheidenden Direktor der Diplomatischen Akademie Wien Jiri Grusa. Grusa war tschechischer Botschafter in der Bundesrepublik, dann kurze Zeit tschechischer Bildungsminister, Botschafter in Österreich und zuletzt Leiter der Diplomatischen Akademie in Wien. Weiters ist Grusa Dichter und seit 2004 Präsident des internationalen P.E.N.- Clubs. Im Zusammenhang mit Fragen zum österreichisch - tschechischen Verhältnis kam auch die Kernaussage, dass leider in der Monarchie ein Ausgleich mit den slawischen Völkern, ähnlich dessen wie mit der magyarischen Reichshälfte abgeschlossen, nicht zustande kam! Durch dieses Projekt, vom Hause Habsburg und dem einflussreichen Hochadel aufs schärfste abgelehnt, wäre damals schon eine Art mitteleuropäische Union entstanden! Dadurch wäre dem Weltgeschehen vielleicht einiges erspart geblieben...


Zu Jiri Grusa: http://de.wikipedia.org/wiki/Jiří_Gruša
lg
josef
 
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Harald 41

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#14
Hallo Josef:
Danke für die historischen Bilder von der Brücke aus dem jahre 1836.
Weiters Betrifft:Benes Bunker hatte ich im ersten Beitrag schon angedeutet,der nächste befindet sich unter der Eisenbahnbrücke Marchegg.
Ingsesamt sind von Kittsee bis Laa an der Taya ca.10 Bunker gleich nach der Grenze entlang Finden.
Zwischen Bernhardsthal und Breclav(Lundenburg),kann man in einem Wald gleich 3 Stück finden sind einigermassen gut hergerichtet und bemahlt,sieht gut aus.

LG Harry

PS:Sind alle von GE aus zu sehen.
 
#15
In der Gegend von Bruck/l über Rohrau bis Carnuntum und weiter sind da unmengen von Bunkern, die auch bis vor kurze noch aktiv waren.

Es gab in der Gegend auch geheime Bunker und Waffenverstecke, die den militärischen Jagdkommandos im Notfall als Treffpunkt gedient hätte.

Man weiß halt nicht, wo die sind. auch logisch
 
H

Harald 41

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#16
Hallo pultquäler:
Danke für die interessante Nachricht über die Bunker und geheimen Bunker.
Währe interessant zu erfahren wo die genau sind,und was dort für geheime sachen lagern (lagerten).
Es könnte sein das sie noch ein paar Eurofighter eingemottet haben:lol1:,nein spass beiseite ich bezweifle das dort heute noch was dinnen ist.
Aber die Bunker währen allemal interessant.

LG Harry
 
H

Harald 41

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#17
Hallo:
Habe da noch was von Schlosshof,und zwar wenn man von Gänserndorf kommend Richtung Schlosshof fährt und an der Ortschaft rechts vorbei,kommt man nach ca 200m auf eine unauffällige Kreuzung.
Wenn man dann links abbiegt sieht man auf einem Feld ca.10m neben der Strasse ein verwachsene nicht sehr hohes Gebäude.
Kann mir jemand sage ob es Militärisch oder Landwirtschaftlichen ursprungs ist.Danke:fragend

LG Harry
 

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Harald 41

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#19
Hallo pultquäler:

zitat:Es gab in der Gegend auch geheime Bunker und Waffenverstecke, die den militärischen Jagdkommandos im Notfall als Treffpunkt gedient hätte.

Man weiß halt nicht, wo die sind.

Ich habe gerade zwischen Neustadt und Pachfurth was in Nögis entdeckt,wenn man näher ranzoomt sieht man zwei Weiße Kreise.:staun
Ist seltsam das man aus der Nähe nichts erkennen kann,könnte ein Geheimniss sein oder auch nicht,muss ich erst überprüfen.:gruebel

LG Harry

Copyright: ahttp://www.intermap1.noel.gv.at/webgisatlas/(S(2izr2z45uzf0gi454rrz2045))/init.aspxuch logisch
 

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#20
alte Brücke -> neue Brücke

Ich wollte mir heute die Reste der alten Marchbrücke und des Zollhauses ansehen - doch zu spät! Das Zollhaus ist ganz weg, von der Brücke sind offenbar noch Reste übrig. Aber diesmal ist es ist trotzdem gut so! Fertigstellung März 2011 (laut sehr optimistischer Tafel).
Lg Rickie
 

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