Nachterstedt - Braunkohlerestloch - und weg ist das Haus....

Varga

Mann aus den Bergen
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#4
Harald 41 hat geschrieben:
Ist ein Wahnsinn,entweder wahren die Grunstücke saubillig oder die Leute wussten gar nichts davon.
Das glaube ich auch. Bei Naturkatastrophen im Gebirge sind meistens neuere Häuser davon betroffen.
Unsere alten Vorfahren wussten, wo sie bauen durften.

Gruss
Varga
 
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hebbel

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#7
Mein Erklärungsmodell:

Am 2. Februar 1959 kam es im Braunkohlenwerk Nachterstedt binnen weniger Minuten zu einer Kippenrutschung mit 5,8 Millionen Kubikmetern Kippenabraum. Bei dem Unglück durch Setzungsfließen wurde ein Bergarbeiter getötet, sowie zwei Absetzer und ein Abraumzug total zerstört. Das Unglück hatte damals weitreichende Folgen für die Organisation des Braunkohlebergbaus in der DDR.

Mal sehen, ob sich etwas ergibt. Ich halte es da wie der alte Fritz. Ich habe auch keine sieben Köche, aber ...

Gruß
Dieter
 
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hebbel

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#8
Na ja, und Tiefbau gab es dortigen Revier auch. Mal sehen, was die "Eggsberdde" sagen...

Gruß
Dieter
 
#9
Auf dem einen Bild sieht es links neben dem gebrochenem Haus aus wie ein Sandflies.
In Frankreich verändern sich seit Jahren die Dörfer über den aufgegebenen Steinkohlegruben, da diese geflutet wurden - die "Exberdde" wußten was passiert aber keiner wollte für den Strom und die Wartungsarbeiten der Pumpen in den Gruben mehr aufkommen - die Steinkohlegruben gehörten alle dem franz. Staat............

uwe
 
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hebbel

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#10
Mal sehen, wann sie damit herausrücken, auf welchem Untergrund die Häuser standen/stehen. Dafür kann ja niemand mehr verantwortlich gemacht werden. Für die Korrelation mit den Folgemaßnahmen aber schon. Das könnte noch ein gewaltiges Hauen und Stechen geben, wobei der Staatsanwalt auch die BSA herauskramen wird. Geotechniker wissen eigentlich, wie gefährlich solche Bauwerke sind.

Gruß
Dieter
 
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hebbel

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#11
Na jetzt...
Klar ist, dass die betroffene Siedlung für Bergleute in den 30er Jahren auf einem Tagebaugelände errichtet wurde, das schon im 19. Jahrhundert zugeschüttet worden war.
Also eine Kippe, Halde, wie auch immer...

Quelle: Zeit-Online

Gruß
Dieter
 

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
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#12
Nach Auskunft eines alten Bergmannes ist, wie oben schon beschrieben, an der Stelle früher Tiefbau betrieben worden. Wenn dann die Stollen nicht richtig verfüllt wurden....

Gruß
Joe
 
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hebbel

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#13
Wenn dann die Stollen nicht richtig verfüllt wurden....
...und "hydrologischen Kontakt" zum Schüttkörper der alten Tagebauverfüllung haben...?

Mir hat man mal erklärt, daß auf der Grundlage geotechnischer Modelle, sofern man natürlich die Lösungsfähigkeit und die adhäsionsmindernden Wirkungen des Wassers vernachlässigen kann, ein gefluteter Grubenbau stabiler ist, als ein luftgefüllter.

Da war doch nach Angaben von "Locals" noch was mit dem Sportplatz "hinter" der Häusergruppe? Tagesbruch gefallen? Verwahrarbeiten? :)

Gruß
Dieter
 
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hebbel

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#15
...und der Untergrund aus Lehm und verdichtetem Sand besteht...
...dann kann es "Schmierseife" geben.
Es geht natürlich auch "andersherum", indem eine bis dahin funktionierende Entwässerung der in Richtung heutigem Tagebaurestloch gelegenen offenen "Wanneseite" des verfüllten Alttagebaues "gestört" wurde, was den Anstieg des Grundwassers bewirkte, welches jetzt in einer labileren Schicht steht und an der Böschung austritt.
Die LMBV hat offenbar an dieser Böschung schon so viel "herumgebastelt", daß sie ggü. der Öffentlichkeit Schwierigkeiten gar nicht mehr verheimlichen kann. Das "Ergebnis" der "Schwierigkeiten" ist, bei aller Tragik wegen der zu beklagenden Opfer, ja phänomenal und spricht für sich.

„Heute würde niemand mehr den Bau dieser Häuser genehmigen“, sagt LMBV- Sprecher Uwe Steinhuber. Das ist sicherlich richtig, nur impliziert diese Bemerkung auch mindestens eine Frage.
Die LMBV will hingegen nicht ausschließen, dass auch alte Stollen die Ursache für den Abbruch sein könnten. ... LMBV-Sprecher Uwe Steinhuber gab dabei den Betreibern des Untertagebaus vor etwa 150 Jahren eine mögliche Mitschuld. „Unsere Großväter haben mitunter Raubbau betrieben und Schächte in die Erde getrieben, die nicht entdeckt oder kartiert sind.“ Auch das ist richtig. Staatsanwälte kennen sich mit "höherer Gewalt" aber meist weniger, dafür aber um so besser mit Fahrlässigkeit infolge Pflichtverletzungen aus. Es steht also die Frage, was aus den Altrissen ersichtlich war, ob sich daraus bereits nach dem derzeitigen, allgemeingültigen ingenieurtechnischen Wissensstand eine Gefärdungen für den Schüttkörper der Alttagebaufüllung ableiten ließ oder nicht, und welche Maßnahmen hätten ergriffen werden müssen, um Unsicherheiten, die Gefährdungen nach sich ziehen könnten, aus dem Weg zu gehen.

Gruß
Dieter
 

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
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#16
Falls es jemanden interessiert:

Die marin beeinflußten Sande im Tertiär von Nachterstedt-Schadeleben
in der östlichen Subherzynen Senke – Sedimentologie, Fazies und stratigraphische Bewertung

Diese
Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades doctor rerum naturalium ( Dr. rer. nat.) vorgelegt der Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät (mathematisch-naturwissenschaftlicher Bereich) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg von Herrn Peter Balaske
gibt es hier zum Download.

Gruß
Joe
 
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hebbel

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#18
Na, passt doch. N24: "Um 04.40 Uhr wurde die Polizei von einer Nachbarin über den Erdrutsch informiert."

Vorläufige Auswertung des Stationsnetzes, herausgegeben vom Institut für Geophysik und Geologie der Universität Leipzig, Geophysikalisches Observatorium Collm:

Datum: 18-Jul-2009
Herdzeit [UTC]: 02:40:44.6
Koordinaten [N; E]: 51.82;11.65
Tiefe [km]: 0
Magnitude [MSgV]: 0.9
Magnitude [Ml]: (4)
Herdgebiet: Nachterstedt; Ms_BB=2.0(4) (ind)

MSgV = Maximum der Vertikalkomponente
Ml = Lokale Magnitude

Gruß
Dieter
 
#19
Nach Auskunft eines alten Bergmannes ist, wie oben schon beschrieben, an der Stelle früher Tiefbau betrieben worden. Wenn dann die Stollen nicht richtig verfüllt wurden....

Gruß
Joe
Zeig mir eine Stelle an der Stollen wirklich sachgemäß verfüllt wurden Joe.
Ist doch ne ganz einfache Kostenrechnung.

Ich selber sitze genau auf einer Abbaue der ehem. Erzgrube Damme.
Als im März 1967 der Betrieb eingestellt wurde, wurden nur die Pumpen abgeschaltet und man hat die Grube absaufen lassen.
 
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hebbel

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#20
Wie es aussieht, ist die Staatsanwaltschaft bereits am vergangenen So. deutlich aktiv geworden. :D Look and see... das geht natürlich jetzt in eine lange Phase...

Gruß
Dieter
 
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