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wolfgang

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#1
Hallo liebe Schlier-Arge,

Wollte mich nochmal für die gestrige Führung bedanken.Sehr informative und interessante Besichtigungstour :bravo:.

Ich für meinen Teil konnte die Führung um 13:50 Uhr leider nicht mehr erreichen,bin mit einem Münchner Bekannten bei der letzten um 14:30 Uhr da gewesen.
 
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wolfgang

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#2
Anbei ein paar Eindrücke des gestrigen Tages und der Führung in der Brauerei,den früheren V2 Prüfständen.Das Wetter war leider mehr als Bescheiden.

Im Zusammenhang mit der Führung habe ich festgestellt,dass fast ausschließlich Einheimische teilgenommen haben.Ich glaube,Norbert von den Bunkerfreunden München und meine Wenigkeit, waren die einzigen Deutschen.Mit sicherheit aber wohl die einzigen Münchner :D
 

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#4
Hallo!

Auch ich möchte mich bei den Veranstaltern für die Organisation der Führung herzlichst bedanken! :bravo:

Interessant wäre auch noch der Notausgang (im Bild ist der Schriftzug zu sehen, der Gang war jedoch mit einem Gitter und einem Faß verstellt) gewesen bzw der Freiraum hinter dem Aufzugsschacht. Vielleicht hat von den Veranstaltern ja Bilder davon??

Danke!
 
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wolfgang

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#5
Die Stollen sind wohl schon vor der Einquartierung von "Schlier" als LS-Räume verwendet worden.Weiter hinten war auch,ein kaum leserliche Luftschutz-Beschriftung in Gelb/Rot mit Pfeil.
 
#6
Luftschutz in Redl-Zipf ("Schlier")

Hallo Wolfgang,

die Luftschutzkeller waren vor "Schlier" (Beginn Ende 1943) noch nicht eingerichtet gewesen, weil Redl-Zipf zu dieser Zeit noch außerhalb der Reichweite der angloamerikanischen Bomber gelegen war.

Grüße
Clark, ARGE Schlier
 
W

wolfgang

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#7
Hallo Clark,

Bei den Arbeiten an den Ansaugschächten stürzten doch 2 Häftlinge in den frischen Beton und verstarben.

Wurden die Leichen eigentlich jemals geborgen?
 
#8
Hallo Clark,

Bei den Arbeiten an den Ansaugschächten stürzten doch 2 Häftlinge in den frischen Beton und verstarben.

Wurden die Leichen eigentlich jemals geborgen?
Bei der Führung letztes WOE war auch ein älterer Herr (wohl Zeitzeuge) dabei, der davon sprach, dass beim Bau der Schüren (Hauptbunker sag ich mal) auch Häftlinge in den Beton gefallen seien. Bei den damals menschenverachtenden Bedingungen ist anzunehmen, dass die meisten noch drinnen liegen! Beim Anblick des bröckelnden Betons, hatte ich schon Bedenken eine derartige Entdeckung zu machen! Wieviele da einbetoniert sind, hatte er aber nicht gesagt, nur soviel, dass es einige wären.

MfG

Schöfie
 
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ARGE SCHLIER

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#9
Zeitungsbericht über die letzte Führung der ARGE Schlier in Zipf

Hallo zusammen,

jetzt komme ich mal dazu kurz einen Beitrag einzustellen. (leider selten Zeit in den letzten Wochen).

Heute war in den Oberösterreichischen Nachrichten ein Beitrag (Das Foto wird Euch bekannt vorkommen)
Hier der Link:

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/salzkammergut/art71,261660

Vielen lieben Dank für die Blumen! Auch die Bilder sind sehr interessant geworden. Ich möchte jedoch hier kurz die Zeit nutzen um auf die Geschichte mit den Häftlingen im Beton einzugehen.

Dr. Paul le Caer, einer der ehemaligen Häftlinge ist seit Jahren am recherchieren zu dieser Geschichte. Er ist fest davon überzeugt, dass die Hinweise die er gesammelt hat, die existent eines einbetonierten Körpers beweist. Es will sogar die Stelle genau kennen, wo der vermeintliche Körper liegt.

Wir von der ARGE Schlier sehen dies jedoch etwas kritischer, es gibt einige Berichte, dass Häftlinge bei den Bauarbeiten in den noch frischen beton gefallen sind. Ob aus diesen Berichten auch wirklich darauf zu schließen ist, dass diese Körper nicht mehr geborgen wurden ist für uns fraglich. Weiters ergibt sich die Frage: Wenn ein Bunker mit so viel Armierung gegen Bombenangriffen errichtet wird, ist es dann überhaupt möglich, einen Körper im Beton versinken zu lassen. Jeglicher Fremdkörper würde doch die stabilität des Bauwerkes schmälern? Aber eventuell würden da Bautechniker mehr darüber sagen können. Auch sind bei den sichtbaren Betonverwitterungen meist alle paar Zentimeter Metallteile zu sehen....

Aber das sind nur ein paar Überlegungen dazu. Auch möchten wir die Möglichkeit nicht ausschließen, dass es wirklich noch Körper dieser Unglücklichen in den Bauwerken gibt. Aber ob es je einen Beweis dafür geben wird. Alleine die vielen Häftlinge die beim Bau umgekommen sind (vom Oktober 1943 bis zum Februar/März 1944 nachweislich mindestens 240 in Zipf) Sind doch schon genug Grund, dass die noch vorhandenen Bauwerke in Zipf Mahnmal sind und nicht nur aufgrund der Einzigartigkeit des Prüfstandes bzw. der Überreste dieses einzig noch erhaltenen Bauwerk aus der Raketenuhrzeit zur Triebwerksprüfung erhalten und zugäglich gemacht werden sollten.

Soweit nur kurz....

Bin schon gespannt auf Eure Meinungen dazu

Hannes
für die ARGE Schlier
 
#10
Hallo Hannes,

noch eine Anmerkung dazu:

Ich glaube nicht, dass es physikalisch überhaupt möglich ist, dass ein menschlicher Körper im Beton versinkt. Die Dichte des Betons ist dafür eigentlich viel zu hoch...

Liebe Grüße,
Markus
 
#11
Hallo Hannes,

Und noch eine Anmerkung zum Teststand - allerdings zu einem anderen Thema:

Ich weiß nicht, ob es für Euch neu ist, aber ich denke, dass nicht nur die Decke im Aufzugsschacht, sondern auch diverse Ziegelmauern und die Holztüre nicht zum originalen Baubestand gehören.

Auf dem Foto kann man eigentlich ganz gut den originalen Stahl-Rahmen der ursprünglichen Aufzugstüre erkennen.

Das Selbe dürfte für die Ziegelwand links im Hintergrund gelten.

Liebe Grüße,
Markus
 

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ARGE SCHLIER

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#12
Hallo Markus! Bauliche Veränderungen...

...wurden u.a. von der Brauerei nach dem Krieg ausgeführt, da der Prüfstand am Dach ein Gerüst zur Eisproduktion (Bierkühlung) beherbergte und der Aufzgschacht dazu verwendet wurde, das Eis in die Keller zu bekommen. Die Türe und die Ziegelmauern sind sicher nicht Originalbestand, da hast Du recht. Vielen lieben Dank für Deinen Hinweis und Deine Unterstützung.

Auch Deine Meinung bezüglich der "einbetohierten" Körper bestätigt eher unsere kritische Meinung dazu. Jedoch wie schon geschrieben, Dr. Paul Le Caer ist der festen Überzeugung, dass es noch Opfer in den Bauten gibt.

Herzliche Grüße

Hannes

PS: Heute (Franz) und Morgen Willy und ich) sind wir bei einer Veranstaltung vertreten, mal sehen ob es unserer Arbeit bezüglich Schlier eventuell interessante Kontakte bringt:

Internationale Konferenz „Disturbing Remains. Der Umgang mit den materiellen Überresten des Nationalsozialismus“ Fortsetzung des Symposiums Jenseits von Geschichte in Linz 2008
21. und 22. September 2009 in Mauthausen und Linz
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#13
...Herzliche Grüße
Hannes

PS: Heute (Franz) und Morgen Willy und ich) sind wir bei einer Veranstaltung vertreten, mal sehen ob es unserer Arbeit bezüglich Schlier eventuell interessante Kontakte bringt:
Internationale Konferenz „Disturbing Remains. Der Umgang mit den materiellen Überresten des Nationalsozialismus“ Fortsetzung des Symposiums Jenseits von Geschichte in Linz 2008
21. und 22. September 2009 in Mauthausen und Linz
Dazu auch etwas im ORF-OÖ.:

"Disturbing Remains" bei Linz09
Wie soll die Nachwelt mit den Überresten des Nationalsozialismus umgehen? Damit beschäftigt sich am Montag und Dienstag eine internationale Konferenz unter dem Titel "Disturbing Remains" in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen und im alten Linzer Rathaus. Was blieb von den Orten und Stätten nationalsozialistischen Terrors und der Vernichtung? Wie wurde nach 1945 damit umgegangen, was wurde erhalten, was zerstört? Was soll erhalten bleiben?Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen etwa ist ein konkretes Beispiel für die Frage nach dem Umgang mit historischen Überresten der NS-Zeit.

Hochrangige Fachleute und Wissenschaftler
Etwa, was die Maßnahmen der baulichen Erhaltung, Restaurierung und der Präsentation für die Nachwelt betrifft. International hochrangige Fachleute und Wissenschaftler wie Yariv Lapid, Alon Confino (USA) und Bertrand Perz werden solche und andere Themen in der Konferenz erläutern, die am Montag und Dienstag in Mauthausen und Linz stattfindet.

Disturbing Remains ist ein Projekt für Linz09 in Zusammenarbeit mit dem Innenministerium und der Akademie der Wissenschaften.


Quelle: http://ooe.orf.at/magazin/treffpunkt/linz09/stories/391311/

...und noch zum Thema bei Linz09: http://www.linz09.at/de/kulturhauptstadt/news/aktuell/artikel/2717428/Kulturwissenschaft.html

Hannes, Willy u. Franz, wünsche euch viel Erfolg, vielleicht kommt punkto Umsetzung eurer Ideen Bewegung in die Sache...

lg
josef
 
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ARGE SCHLIER

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#14
Hannes, Willy u. Franz, wünsche euch viel Erfolg, vielleicht kommt punkto Umsetzung eurer Ideen Bewegung in die Sache...

lg
josef
Hallo Josef,

vielen lieben Dank für Deine Wünsche! Die können wir gut brauchen!
Wir sind wirklich schon sehr gespannt! Heute hat Franz berichtet, dass er einige gute Kontakte knüpfen konnte und es recht interessant war. Ich bin schon gespannt, wie der Tag morgen verlaufen wird.

Herzliche Grüße

Hannes
 

Geist

Worte im Dunkel
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#15
Es gibt ja schon mehrere Threads zum Thema Schlier mit jeder Menge Bilder, deshalb möchte ich hier nur noch die Details zeigen, die ich noch nicht hier entdeckt habe, nämlich die Reste der Tarnbemalung des Trafobunkers, die ich nach der letzten Führung Anfang September dort gefunden habe.

Man erkennt noch Farbflächen, die eventuell eine Holzwand und einzelne Bemalungen, die Fenster darstellen sollten.
Die Erkundung geschah natürlich mit dem Einverständnis des freundlichen Landwirts, auf dessen Grundstück sich der Bunker heute befindet.
 

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josef

Administrator
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#18
Ehem. Tarnbemalung Trafo-Bunker

Man erkennt Fensterstreben bzw. Fensterkreuze als braune gerade Striche. Die schwarzen Flächen dazwischen sind die Glasscheiben.
Die großen braunen Flächen sollen, wie schon vorne geschrieben, vermutlich eine Holzwand darstellen.
Bei meinem ersten Besuch vor 12 Jahren konnte man die "Fresken" :) noch gut erkennen! 2009 waren sie schon weitgehend ausgewaschen...

Habe leider nur ein Foto aus größerer Entfernung griffbereit. Die Malerei ist unscharf, da ich das Ganze etwas "aufgeblasen" habe. Jedenfalls sind die Fenster und das Türimitat zu erkennen...
 

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Geist

Worte im Dunkel
Mitarbeiter
#19
Bei meinem ersten Besuch vor 12 Jahren konnte man die "Fresken" :) noch gut erkennen! 2009 waren sie schon weitgehend ausgewaschen...

Habe leider nur ein Foto aus größerer Entfernung griffbereit. Die Malerei ist unscharf, da ich das Ganze etwas "aufgeblasen" habe. Jedenfalls sind die Fenster und das Türimitat zu erkennen...
Ich glaube nicht, dass die Malereien ausgewaschen wurden, sondern durch das ständige Anstreifen der gelagerten Heuballen runtergewetzt wurden. Aber ist ja auch egal.
 
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