Östlich von Krems, welches Gebäude

josef

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#3
Schmidhütte Krems und Hafen

Hallo Stoffi,
habe das mir bekannte Lubi (noch aus der "alten Version" http://aerial.rcahms.gov.uk) ein wenig vergrößert und mit Erklärungen versehen:

Grundsätzlich zeigt es den Bereich Krems östlich der heutigen Schnellstraßentrasse B37 in Verlängerung der Donaubrücke bzw. das Hafengebiet, den ab 1939 entstandenen Stadtteil Lerchenfeld usw. . Lt. den darauf erkenntlichen Baulichkeiten dürfte das Bild aus dem Zeitraum etwa Mitte 1944 bis Kriegsende 45 stammen.

Auf der linken Bildhälfte im Bereich der Donau ist der zwischen 1939 und 1941 errichtete Donauhafen ersichtlich. Gelbe Linien -> damaliges Hafenbecken und Kreis -> Silogebäude. Rechts davon mit gelben Linien gekennzeichnet, das Gelände der damaligen "Schmidhütte Krems" (werde in nächster Zeit dazu eine Kurzchronik bringen, habe auch alte Fotos...(der bei "Schlot.at" auf Basis von "Stadler, Das industrielle Erbe NÖ." verfasste Artikel ist nicht ganz korrekt").

Innerhalb der blauen Linien ist die gleichzeitig mit dem Werk zwischen 1939-42 errichtete Werksiedlung "Lerchenfeld" zu erkennen.

Bahngleise zur Erschließung der Industrie- und Hafenzone sind ROT markiert. In der linken oberen Ecke führte im Bogen ein Anschlussgleis zum damaligen "Pionierpark Krems", der außerhalb der Bildfläche (Pfeil - ROT) lag.

Im Bereich der beiden gelben Pfeile befanden sich Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiterlager.
 

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josef

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#5
Donau ostwärts Krems

Möchte zum Bildvergleich Beitrag #4 noch darauf hinweisen, dass das Donaubett heute ab den Bereich Krems ostwärts in der
Folge des Kraftwerksbaues in Altenwörth in den Jahren 1974 - 76 verbreitert wurde! Siehe dazu hier Beitrag #9!

lg
josef
 
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josef

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#6
Schmidhütte Krems – Teil 1

Kurze Geschichte zur Entstehung der „Schmidhütte Krems“:

Das 1870 errichtete und 1912 um ein Stahlwerk erweiterte Blechwalzwerk „STYRIA“ in Wasendorf, zwischen Judenburg und Fohnsdorf gelegen, hatte durch die Lage im Pölstal keine zusätzlichen Flächen für notwendige Erweiterungen. Dazu kam, dass das Werksgelände auf einem „Kohlepfeiler“ des Kohlebergbaues Fohnsdorf der ÖAMG (Österreichische Alpine Montan Gesellschaft) lag. Dies bedeutete eine Stilllegung des Werkes Wasendorf und Umsiedlung auf einen anderen Standort. So entstand ein Tauschgeschäft zwischen der Besitzerfamilie Schmid von Schmidsfelden und der ÖAMG in Form eines Aktientausches: Die ÖAMG erhielten die Aktien der „STYRIA“ Wasendorf von Schmid-Schmidsfelden und diese jene der „Rottenmanner Eisenwerke AG“ von der ÖAMG. Der Plan sah vor, das Werk Wasendorf stillzulegen und den Betrieb samt Belegschaft bis 1939 nach Rottenmann zu übersiedeln.

Durch den Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich 1938 änderte sich die Situation jedoch schlagartig: Die durch das neue Regime 1938 sofort eingeleiteten überregionalen Planungen sahen den Bau der Reichsautobahn durch das Paltental vor und auch die Bahnstrecke zwischen Selzthal und St.Michael sollte zweigleisig ausgebaut werden. Diese kurzfristig eingetretenen Verkehrsplanungen verhinderten nun ebenfalls den Ausbau und die Werksverlagerung ins Paltental bei Rottenmann bzw. erzwangen sogar auch eine Teilabsiedelung des dort bestehenden Standortes.
Vorerst liefen die beiden Werke Wasendorf und Rottenmann weiter. Gewerke August Schmid von Schmidsfelden und diverse Reichsstellen führten jedoch ab September 1938 weitere Verhandlungen zur langfristigen Lösung des Standortproblems. Man einigte sich Mitte 1939 auf die Schaffung von 2 völlig neuen Werksstandorten:

Als Standort für die Gießerei- und Schmiedetechnik, Gußweiterbearbeitung mit zugehörigem Stahlwerk wurde Liezen im Ennstal festgelegt und sofort mit den Planungs- und in weiterer Folge Bauarbeiten für die „Schmidhütte Liezen, Schmid & Co. KG“ begonnen.


Offen war längere Zeit der Standort des Feinblechwalzwerkes: Die Reichsstellen bevorzugten ursprünglich den Plan, das Blechwalzwerk in Linz, im Bereich zwischen den Werksneubauten der „Hütte Linz“ der HGW und den „Stickstoffwerken“ zu errichten. Die Versorgung mit Vormaterial sollte von den Stahlwerksanlagen der HGW erfolgen. Der Eigentümer Gewerke August Schmid lehnte aber diesen Standort ab, da er befürchtete, sein Betrieb würde zwischen den beiden Riesenwerken „zerdrückt“ werden.
Raumplanerische Aspekte, wie der Neubau des Donauhafens Krems usw. sowie die Nähe zum Industriezentrum Wien als potentieller „Blechverbraucher“ führten in Folge zur Entscheidung für Krems als neuen Standort des Feinblechwalzwerkes.


Da sich durch die weiteren Rüstungspläne die Zuteilung der Vormaterialen (Stahlblöcke) änderte, d.h. die HGW – Linz (Eisenwerke Oberdonau) benötigten den Stahl selbst und konnten das Feinblechwalzwerk Krems nicht beliefern, musste am neuen Standort Krems auch ein Stahlwerk errichtet werden. Das Stahlwerk wurde durch die Wehrmacht vorfinanziert!

Noch 1939 begannen umfangreiche Rodungs- und Planierungsarbeiten im Augebiet östlich von Krems. Diese Arbeiten sowie die Anlage eines umfangreichen Feldbahnnetzes führten Pioniere der Garnison Krems durch, unterstützt von Strafgefangenen.

Bereits im Jänner 1940 begannen die Bau- und Montagearbeiten. Diese wurden von den Firmen „Heuck“ aus Stettin und die Stahlbauarbeiten von „Waagner Biro“ Wien ausgeführt. Diese Firmen setzten auch Kriegsgefangene aus Frankreich und Belgien ein, später auch Ostarbeiter. Diese waren in Baracken im Nordwesten des Baugeländes untergebracht.


Mit Fortschreiten der Bauarbeiten wurde laufend Personal aus der Steiermark nach Krems überstellt. Da dieser Standortwechsel auf Dauer war, wurde für diese umzusiedelnden Belegschaftsmitglieder und deren Familien die Werkssiedlung „Lerchenfeld“ errichtet. Dafür wurde die „GEDESAG“ (Donau-Ennstaler-Siedlungsgenossenschaft) gegründet, die bis 1944 in Krems-Lerchenfeld 400 Wohnungen fertigstellte, 140 wurden erst nach dem Krieg bezugsfertig. Im Bereich Liezen errichtet die GEDESAG damals ebenfalls 200 Wohnungen für die Belegschaft des dortigen Werkes.

Parallel zu den Werksanlagen der „Schmidhütte“ wurde der Donauhafen Krems mit dem Getreidesilo errichtet sowie das neue Industriegebiet mittels Straßen- und Bahnanlagen aufgeschlossen.

Die Walzwerksanlagen gingen stufenweise ab Ende 1941 in Betrieb, der 50 Tonnen SM-Ofen im Stahlwerk begann im März 1943 seine „Ofenreise“ (1. Abstich). Mit fortschreitender Kriegsdauer musste immer mehr Stammpersonal einrücken. Dieser personelle „Aderlass“ wurde, wie in den Rüstungswerken üblich, mit laufend steigendem Einsatz von Kriegsgefangenen (aus dem Lager Stalag XVII B – Krems-Gneixendorf) und zwangsverpflichteten Ostarbeitern aufgefüllt. Das steirische Werk Wasendorf wurde 1942 endgültig stillgelegt.

Schwerpunkt der Produktion war die Erzeugung von Tafelfeinblechen in verschiedensten Stärken und Qualitäten in „schwarzer“ und „feuerverzinkter“ Ausführung. Man kann sich vorstellen, dass für die Bleche in der weiterverarbeitenden Industrie ein enormer Bedarf bestand…
Wie schon geschrieben, bestand die Vormaterialversorgung des Walzwerkes aus im SM-Stahlwerk auf Schrottbasis erschmolzenen Stahl, der in Kokillen zu Blöcken von 225 x 275 x 1200 mm abgegossen wurde. Die für das SM-Stahlwerk und zur Beheizung der Aufwärme- und Glühöfen benötigte Energie in Form von Gas wurde mit einer Kohle-Generatorgasanlage hergestellt.
Die Stahlblöcke wurden in einem „Stoßofen“ erhitzt und auf einer „Blockstrecke“ zu „Platinen“ (-> dicke Bleche) heruntergewalzt. Diese Platinen wurden dann wiederum in Öfen erhitzt und auf „Warmwalzgerüsten“ zu Feinblechen ausgewalzt. In weiterer Folge wurden die ausgewalzten Blechtafeln je nach weiteren Verwendungszweck bzw. den erforderlichen Qualitätskriterien in Glühöfen einer Wärmebehandlung zur Strukturverbesserung unterzogen. Danach wurden zur Erlangung einer glatten Oberfläche die Tafeln nochmals auf kleinen Walzgerüsten -> „Dressierstrecken“ bzw. „Richtmaschinen“ ausgewalzt und auf einheitliche Tafelformate beschnitten. Ein Teil der Bleche wurde in Beizbottichen mittels Säure „oberflächenbehandelt“ und danach durch ein flüssiges Zinkbad (-> Feuerverzinkerei) gezogen, um eine geschützte Oberfläche zu erhalten -> Zinkblech.


Das Kriegsende im Mai 1945 erlebte das Werk ohne größere Schäden. Ab 17. Juni 1945 begannen durch Einsatz von ca. 300 Rotarmisten umfangreiche Demontagearbeiten an den Werksanlagen. Diese erstreckten sich von von Trafoanlagen über die Gasgeneratorenanlag, Mess- und Regeleinrichtungen des SM-Ofens, die Krananlagen im Stahlwerk, das moderne Blockwalzwerk, Feinblechwalzgerüste usw. ! Aber auch der damals neue Maschinenpark der Instandhaltungswerkstätten, einzelne E-Motore usw. fielen der Montage zum Opfer.

Durch die Vorfinanzierung des Stahlwerkes durch die Wehrmacht wurde das Unternehmen jedoch von der sowjetischen Besatzungsmacht als „Deutsches Eigentum“ beschlagnahmt und dem sowjetischen Industrieimperium „USIA“ angegliedert. Durch Zukäufe von Altanlagen und Maschinenkomponenten bei verschiedenen Eisen- und Stahlwerken konnten die demontierten Anlagen bis auf das Stahlwerk wieder ersetzt werden. Mühsam gelang es Schritt für Schritt wieder einen Feinblechwalzbetrieb aufzubauen und in Betrieb zu nehmen…

Nach Abzug der Sowjets 1955 wurde die Schmidhütte Krems verstaatlicht. Die Herstellung von arbeitsintensiven warmgewalzten Tafelblechen geriet durch die Weiterentwicklung der kostengünstigeren Kaltwalztechnologie immer mehr ins Hintertreffen und musste in den 1960iger Jahren eingestellt werden. Das Werk in Krems wurde eine 100% Tochter der damaligen VÖEST AG und als "Hütte Krems Ges.m.b.H." zum Blechverarbeitungszentrum des Konzerns umstrukturiert und ausgebaut. Heute befinden sich am Standort Krems 3 international erfolgreiche Produktionsfirmen -> voestalpine Krems GmbH (Rohre und Profile), voestalpine Krems Finaltechnik GmbH (Lagertechnik) und voestalpine Straßensicherheit GmbH (Leitschienen usw.) .

Diese Kurzchronik für den Abschnitt Zwischenkriegszeit – Ende der Besatzungszeit basiert auf folgenden Literaturquellen:
Heinz Berthold; 500 Jahre – Chronik und Geschichte eines Unternehmens; Krems 1984
Helmut Lackner; Kohle-Eisen-Stahl / Eine Industriegeschichte der Region Aichfeld-Murboden; Judenburg 1997


Nachstehend Bilder des ehemaligen „STYRIA“ – Werkes in Wasendorf/Steiermark (Bildquelle vorgenannte Literatur):
 

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josef

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#7
Schmidhütte Krems – Teil 2

Bilder von den Bau- und Montagearbeiten in Krems:

1. Der Aushub für die Fundamente der 90 x 230 m großen Walzwerkshalle erfolgte noch händisch.
2. Montage der ersten Hallenstützen im Jänner 1940.
3. Stahlgerüst der großen Walzwerkshalle.
4. Bauarbeiten für die Maschinenfundamente im inneren der Halle.
5. Die Hallenverkleidung und Verglasung der Walzwerkshalle ist fast fertig. Rechts beginnen die Arbeiten im Bereich des Gasgeneratorengebäudes und die ersten Stützen des Kohlekranes stehen bereits.
6. Während an der baulichen Fertigstellung der Walzwerkshalle gearbeitet wird, beginnen im Vordergrund die Fundamentarbeiten für das Stahlwerk.

Bildquelle: M. T. Litschauer; „Architekturen des Nationalsozialismus – Erhaltene bzw. geplante/entfernte Bauten der Region Waldviertel / NÖ.; Wien 2012
 

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josef

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#8
Schmidhütte Krems – Teil 3

Bauarbeiten:

7. Die Stahlkonstruktion des Gasgeneratorgebäudes mit der anschließenden Kohlenkrananlage ist schon gut zu erkennen. Auch der Unterteil des Stahlwerkschlotes ist schon gemauert.
8. Im Vordergrund die Bauarbeiten am Stahlwerk.
9. Der Stahlwerksschlot ist fertig.
10. Links das Kesselhaus mit Schlot, dann das Gasgeneratorengebäude mit Stahlwerksschlot, rechts die Baustelle der Stahlwerkshalle.
11. Das Gasgeneratorengebäude wird schon fertig, die Stahlwerkshalle ist noch eingerüstet. Der freie Raum zwischen den beiden Hallen ist als Schrottlagerplatz zur Beschickung des SM-Ofens vorgesehen.
12. Blick von der Stahlwerksbaustelle nach NW Richtung Krems. In Bildmitte die Lagerbaracken für die am Bau und später in der Produktion eingesetzten Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter.


Bildquelle: M. T. Litschauer; „Architekturen des Nationalsozialismus – Erhaltene bzw. geplante/entfernte Bauten der Region Waldviertel / NÖ.; Wien 2012
 

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josef

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#9
Schmidhütte Krems – Teil 4

Werksanlagen bis 1945:

1. Blick vom Silo des Kremser Hafens auf den Stahlwerksbereich: Im Vordergrund links das Kesselhaus, Kühlturm und Schlot für Kesselhaus und Gasgeneratorenanlage, rechts davon Gas- und Teerreinigungsgebäude. Hinter dem Kesselhaus ist die Kohlekrananlage und der Kohlebunker für die Gaserzeugung. Nach rechts anschließend das Gebäude mit den Gasgeneratoren und der höhere Stahlwerksschlot. Zwischen Generatorgebäude und der hohen Stahlwerkshalle ist die Kranbahn des Schrottlagerplatzes. Dahinter sind einige Gebäude der Werkssiedlung Lerchenfeld zu erkennen.
2. Gasgeneratorengebäude mit Kohlenkran und Kohlelager.
3. Über die „Rutschen“ wird den darunter liegenden Gasgeneratorenkammern die Kohle zugeführt. Das dort erzeugte Gas dient als Energieträger des SM-Stahlwerkes und zur Beheizung der Öfen im Walzwerksbereich.
4. Stahlwerkshalle: Abstich des SM-Ofens (rechts). Der flüssige Stahl fließt in eine am Kranhaken befestigte Gießpfanne und wird von dieser dann auf die in den beiden Gießgruben im Vordergrund befindlichen Kokillen gegossen. Nach dem Erkalten des Stahls in der Kokille wird diese „abgezogen“ und der erstarrte Stahlblock kommt ins „Blocklager“.
5. Die Stahlblöcke warten im „Blocklager“ vor der Stahlwerkshalle auf die Weiterverarbeitung in der Walzwerkshalle.
6. Vordergrund: Mittels schmalspurigen Transportwagen kamen die „Blöcke“ vom Blocklager (rechts) in die Walzwerkshalle. Dort wurden sie in einem sogenannten „Stoßofen“ wieder erhitzt (-> zum „Glühen“ gebracht) und auf einer „Blockwalzstrecke“ zu Platinen (-> dicke Blechplatten) ausgewalzt. (Leider konnte ich bisher noch kein Foto der ehemaligen Blockstrecke in Krems auftreiben.)

Bildquelle: Heinz Berthold; 500 Jahre – Chronik und Geschichte eines Unternehmens; Krems 1984
 

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josef

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#10
Schmidhütte Krems – Teil 5

Fortsetzung Werksanlagen bis 1945:

7. Die „Platinen“ wurden nun abermals in „Hubbalkenöfen“ erwärmt und in den „Warmwalzgerüsten“ zu Feinblechtafeln ausgewalzt.
8. Blechadjustage: Hier bekamen die einzelnen Blechtafeln den letzten „Schliff“ – je nach gewünschten Qualitätsanforderungen kamen die Blechtafeln auf eine bestimmte Zeit in gasbeheizte Glühöfen, wurden dann nochmals durch kleine Kaltwalzgerüste geschickt und dann genau auf die bestellten Tafelformate zugeschnitten.
9. Ein gasbeheizter „Normalisier-Glühofen“.
10. Kaltwalz- bzw. Dressiergerüst zur endgültigen Ausformung einer glatten Oberfläche.
11. Ein Teil der Bleche kam in die „Beizerei“ zur Oberflächenbehandlung durch Säuren, um für die nachfolgende Feuerverzinkung den richtigen Haftgrund zu erhalten.
12. Tafelverzinkerei zur Herstellung von Zinkblech.

Bildquelle: Heinz Berthold; 500 Jahre – Chronik und Geschichte eines Unternehmens; Krems 1984
 

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josef

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#13
der Josef ist wie ein Bienennest :Biene: .
:danke für das Lob Stoffi,
hatte dazu schon lange etwas vorbereitet, dein Lubi gab letztendlich den Anstoß, das Thema abzuschließen und zu veröffentlichen :)

Habe schon noch einiges vorbereitet, aber noch nicht fertig! Ergänze immer wenn Zeit ist bzw. ich dazu aufgelegt bin :D Muss dann immer wieder "den Faden" finden, um begonnene Berichte zu ergänzen :gruebel;)

lg
josef
 

josef

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#14
Siedlung Krems-Lerchenfeld

Noch einige Bilder vom Bau der Werkssiedlung Lerchenfeld für Mitarbeiter der Schmidhütte Krems:

1.-4. Bauphase
5. Siedlungsbereich am Lubi gekennzeichnet.
6. Aktuelles Google-maps Bild.

Bildquellen:
Heinz Berthold; 500 Jahre – Chronik und Geschichte eines Unternehmens; Krems 1984
M. T. Litschauer; „Architekturen des Nationalsozialismus – Erhaltene bzw. geplante/entfernte Bauten der Region Waldviertel / NÖ.; Wien 2012
NCAP - National Collection of Aerial Photography | NCAP - National Collection of Aerial Photography und Google maps
 

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josef

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#15
Baustelle Donauhafen Krems

Nun Fotos von der am Lubi Beitrag #3 erkennbaren Baustelle des Donauhafens Krems ca. 1940-45:
Quellen:
Heinz Berthold; 500 Jahre – Chronik und Geschichte eines Unternehmens; Krems 1984
M. T. Litschauer; „Architekturen des Nationalsozialismus – Erhaltene bzw. geplante/entfernte Bauten der Region Waldviertel / NÖ.; Wien 2012


Hier
gibt es aktuellere Bilder des Kremser Hafens.
 

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josef

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#16
Fortsetzung zu Baustelle Donauhafen Krems

In der Jahresausgabe 1948 der "Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines" fand ich den Artikel:

"Der Kremser Donauhafen und die Fortsetzung der Hochwasserschutzdämme bis Schlickendorf"
vom damaligen Projektplaner Hofrat Dipl. Ing. Rudolf Erben.

Der Bericht umfasst die Vorgeschichte sowie Planungs- und Baudetails des Ausführungszeitraumes 1938 - ca. 1945...

1590933948709.png
Übersichtsskizze mit den ursprünglich vorgesehenen 2 Hafenbecken und der Kremsfluss-Verlegung mit Hochwasserschutz

1590936422575.png
Der fertiggestellte Getreidesilo des Kremser Hafens mit dem pneumatischen Getreideheber
Bildquellen: Siehe oben verlinkten Artikel aus "Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines" - Jahresausgabe 1948
 
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josef

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#17
Projekt einer Aluminiumhütte ca. 1942-43 im Bereich des Kremser Hafens

Ein bereits verstorbener Bekannter aus Krems erzählte mir vor Jahren, dass er als Schulkind mitbekam, wie seine Eltern Anfang der 1940iger Jahre eine Behördenmitteilung bekamen, sich auf eine Umsiedlung vorzubereiten. Sein Elternhaus lag südlich des damals neu errichteten "Hafenbahnhofes" östlich von Krems zwischen Landersdorf und Rohrendorf. Wegen des vorgesehenen Baues eines neuen "Leichtmetallwerkes" (keine genaueren Angaben...) im Hafenbereich bzw. östlich der damals bereits schon teilweise in Betrieb befindlichen "Schmidhütte" sollte der "Hafenbahnhof" (-> Übergabebahnhof von der damaligen Reichsbahn zur eigenständigen Hafenbahn) durch Zulegung weiterer Gleisachsen ausgebaut werden. Das Gelände zwischen Bahn und der Landersdorferstraße war damals bis auf ein paar Häuser, zu dem auch das Elternhaus meines Bekannten gehörte, noch unverbaut. Das geplante Werk samt Bahnhofserweiterung kam aber, wie viele andere großspurig geplanten Projekte der damaligen Zeit, nie zur Verwirklichung und das Haus steht heute noch...

Im Zuge der Durchsicht von alten Fachzeitschriften aus dem Fundus der ÖNB stieß ich auf Berichte über den Ausbau des Stromnetzes in den Nachkriegsjahren bzw. den Hafen- und Hochwasserschutzbaten unterhalb von Krems und damit auch auf Hinweise zum nicht umgesetzten Vorhaben einer Alu-Hütte in Krems. Errichtet sollte das Elektrolysewerk von der "Hansa Leichtmetall AG" werden, als Produktions-Nennleistung war eine Erzeugung von 36.000 Jato vorgesehen...

1590958923671.png
Screenshot eines Textauszuges aus "Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines" - Jahresausgabe 1948 -Artikel über den Hafenausbau in Krems sowie Hochwasserschutzmaßnahmen. Wenn das Alu-Werk mit einer Fläche von 2 km² gebaut worden wäre, hätten die ursprünglichen Planungen der Hochwasserdämme und die Verlegung des Krems-Flusses wieder geändert werden müssen. Durch die Unklarheiten wurde die begonnenen Gewässerbauten eingestellt und erst in den Nachkriegsjahren vollendet.

1590959697951.png
Screenhot Textauszug aus P.J.Belli, Das Lauterwerk der "Vereinigte-Aluminium-Werke AG (VAW)" von 1947- 1948


1590959963419.png
Screenshot Textauszug aus Manfred Knauer - Hundert Jahre Aluminiumindustrie in Deutschland 1886-1986

1590960590851.png
Der rote Kreis zeigt ungefähr den geplanten Standort der Alu-Hütte mit einem Flächenbedarf von 2 km² an...
Quelle: "Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines" - Jahresausgabe 1948 - Artikel über den Hafenausbau in Krems sowie Hochwasserschutzmaßnahmen

Noch eine Verlinkung zu den weiteren "Aluminiumhütten-Projekten in Berg und Fischamend"...
 

josef

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#19
Statt einer Alu-Hütte kam der "Gemeindeabwasserverband Krems"
Ja, der "GAV-Krems" wurde ca. 20 Jahre später in etwa auf einer Teilfläche des damals für das "Alu-Hüttenprojekt" vorgesehenen Areals errichtet.

1591103099197.png Foto aus Homepage GAV-Krems
Das am Lubi rechts ersichtliche "neue" Bett des Krems-Flusses war in den ersten "Hafen-Planungen" von Hofrat Erben schon so vorgesehen (-> siehe auch obige Planskizze) und es wurde westlich des Bildes auch während des Krieges mit den Bauarbeiten begonnen. Nach auftauchen des Alu-Hüttenprojektes wurden die Arbeiten jedoch eingestellt, da das Flußbett die Betriebsfläche tangiert hätte. Die Krems mündete weiterhin in den nun als Hafenbecken ausgebaggerten alten Donauarm (-> siehe "B" auf der Skizze...). Erst in den Nachkriegsjahren wurde das "neue" Flußbett nach den Ursprungsplänen fertiggestellt. Der das Kremsgerinne begleitende Hochwasserschutzdamm wurde seither nach den Erkenntnissen der letzten Hochwässer mehrmals erhöht bzw. umgestaltet.

Die ab 1974 gebauten Anlagen des "GAV-Krems" wurden durch die Errichtung des "DoKW-Altenwörth" notwendig.
 
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