Waldviertel im 2. Weltkrieg

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Wald4tel

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#1
Hallo! :)

Ich selbst wohne an der nördlichsten Grenze des Waldviertels, (nahe der Tschechischen Grenze) und wollte mal offen Fragen ob jemand Informationen über das Waldviertel im zweiten Weltkrieg hat?

Ich habe selbst schon einiges recherchiert, kurz:

In Niederösterreich selbst gab es natürlich Kämpfe, die waren nicht einmal klein, aber spielten sich alle eher im Wiener Raum ab. Das Waldviertel selbst wurde (glücklicherweise) verschont. Es wurde "relativ" ohne großen Kampf von den Russen besetzt und paar Jahre später wieder geräumt.

Mehrere bekannte Ereignisse die ihn Chroniken verschiedener Dörfer zu finden waren sind für Sondler nicht relevant.

Ein Bomber warf mal per Notabwurf Bomben nach Unserfrau - so entstanden die heutigen Teiche dort.

ein sehr großer bekannter Bahnhof der damaligen Zeit in "Gmünd 3" wurde stark bombardiert. Nach dem Krieg fiel das Gebiet aber den Tschechen zu. Mittlerweile ist alles Asphaltiert und die früheren Bahnhofshalen sind jetzt Holzlager - daher auch für Sondler uninteressant.

Ich habe mehre Zeitzeugen gesprochen die mir hochinteressante Geschichten erzählen konnte. (Details per PN)
Über eingeschlossene SS Kompanien die während des Rückzugs eingeschlossen wurden und mit letzer Munition von anderen rausgeholt wurden die auf dem Rückmarsch nochmal umkehrten.



Hat jemand Erzählungen? Erfahrungen? bzw sucht jemand in der Gegend oder möchte sich zusammentun?

Auf Kontakte und Informationen würde ich mich freuen schreibt mich ruhig auch per PN an


mfg Stefan :hopp (der Neue) :D
 
#2
Zu Gmünd 3 möchte ich gleich folgendes richtigstellen:

Gmünd 3 gab es nur zur Zeit des NS-Regimes (1938 - 1945). Vor der Besetzung der Tschechoslowakei durch NS-Truppen war dies Ceske Velenice (Böhmisch Wielands). Ceske Velenice entstand 1919 nach dem Friedensvertrag von Saint Germain aus Teilen der ehemaligen Gemeinden Unterwielands (daher der Name) und Böhmzeil-Rudolfstal.

Der Bahnhof Gmünd der FJ-Bahn war NIE Teil der Stadtgemeinde Gmünd sondern lag - wie schon gesagt - in Unterwielands das nicht zu Gmünd gehörte. Gmünd endete immer an der Lainsitz. Der heutige Stadtteil Böhmzeil ist der Rest der Gemeinde Böhmzeil-Rudolfstal und wurde erst nach der Grenzziehung von 1919 der Stadt Gmünd einverleibt.

Beste Grüße

daKarli
 
#3
Hallo Stefan!

Beim letzten Schiurlaub in Gutenbrunn hab ich zufällig ein Heimatbuch entdeckt und zwei Seiten daraus abfotografiert. Da wird unter anderem der Aufenthalt von Sepp Dietrich in dieser Gegend bei Kriegsende kurz erwähnt. Die Fotoqualität ist leider nicht besondes, aber man kanns lesen.

Quelle: Heimatbuch Gutenbrunn/Martinsberg (Den genauen Titel hab ich leider nicht notiert).

LG,
Martin
 

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Wald4tel

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#4
Hey Kalzium!

Respekt an dein Gedächtnis, war der Urlaub doch eine Weilchen her und konntest dich dennoch an den Text erinnern.

Er beschreibt erstaunlich gut einige Ereignisse. Die Fotos sind in guter Qualität, man konnte alles Problemlos lesen.

Waren im dem Buch noch weitere Details von punkto der Gegend bzw Orte, oder waren die 2 Seiten die einzigen Stellen?

Bist du selbst vom Norden, bzw hast nach so etwas gesucht ?


Danke für die Infos :hopp

mfg
 

josef

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#5
Heimatuch Gutenbrunn-Martinsberg

Beim letzten Schiurlaub in Gutenbrunn hab ich zufällig ein Heimatbuch entdeckt und zwei Seiten daraus abfotografiert...
:danke Martin für den Buchauszug!

Wenn ich mir die Seiten so ansehe, ist da der gesamte Zeitraum 1938 - Kriegsende 1945 beschrieben. Es wird auch vom "Gästehaus in der LW-Siedlung" geschrieben bzw. per Foto dokumentiert, aber über den Grund, warum es in Gutenbrunn eine Luftwaffensiedlung gab, wird nicht berichtet! (Oder es gibt außer den hier gezeigten Seiten aus dem Buch noch weitere Kapitel über die Kriegszeit?).

Hier gibt es mehr über den Hintergrund zur Luftwaffensiedlung usw. zu lesen.

lg
josef
 
#6
Übungsbomben

Hallo Stefan und Josef,

soweit ich mich erinnere, waren das die einzigen Seiten in dem Heimatbuch mit WK2-Bezug. Allerdings gab (und gibt) es im Gebiet Gutenbrunn/Martinsberg auch hin und wieder Entdeckungen von Übungsbomben aus Beton, die im Wald verstreut liegen, was wiederum zu Josef´s Ergänzung Bezug hat.

LG,
Martin
 
#7
Tüpl Döllersheim

Zum Tüpl Döllersheim wollte ich noch ergänzen: Es gibt ein Buch, das nennt sich "Die alte Heimat" und wurde 1942 von der Deutschen Ansiedlungsgesellschaft in Berlin herausgegeben. Sozusagen als Erinnerungsbuch für die Umsiedler. Mit schönen alten SW-Fotos. Dieses Werk wurde praktisch unverändert 1981 als Nachdruck aufgelegt. ISBN: 978-3-85028-463-9

Für den geschichtlich interessierten Waldviertler sehr zu empfehlen. Besonders wenn man vielleicht sogar familiäre Beziehungen in diese Gegend hat.
Der Inhalt gliedert sich in 3 Teile: 1. Beschreibung des "Döllersheimer Ländchens" wie es auch heißt. 2. Orts-Chroniken. 3. Dorflisten und Umsiedlerverzeichnis.

LG,
Martin
 
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#8
Ich habe mich mal kurz schlau gemacht, Döllersheim hat eine eigene Homepage.

http://www.doellersheim.at sicher eine interssante Geisterstadt, leider jedoch bis auf Friedhof und Kirche militärisches Sperrgebiet und daher Tabu für alle die gerne Sondeln oder gerne Fotographieren würden - find ich auch gut, falls das wirklich ein Tüpl ist/war, dann ist damit zu rechnen das dort vielleicht noch Munition oder Bomben herumliegen.

Die Geschichte im hintergrund ist sehr interssant, man findet eine Menge dazu.
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#9
Döllersheim - sicher eine interssante Geisterstadt, leider jedoch bis auf Friedhof und Kirche militärisches Sperrgebiet und daher Tabu für alle die gerne Sondeln oder gerne Fotographieren würden - find ich auch gut, falls das wirklich ein Tüpl ist/war, dann ist damit zu rechnen das dort vielleicht noch Munition oder Bomben herumliegen.
Nicht nur die unmittelbare Umgebung des ehemaligen Ortes Döllersheim ist Tabu für Sondler und übrige Zivilpersonen, die nichts mit dem Tüpl zu tun haben, sondern das gesamte, gut beschilderte, Tüpl-Sperrgelände!

Frei befahrbar ist nur die Straße von Allentsteig entlang des Lagers Kaufholz nach Neupölla zur B38 (Horn-Zwettl) => GRÜN sowie kurze Querstraßen von Merkenbrechts ins Sperrgelände zum Lager Kaufholz und zur Liechtensteinkaserne.

Die Tüpl-Querung von Allentsteig nach Döllersheim (bzw. weiter zur B38) ist nur an bestimmten Tagen frei -> signalisiert durch Anzeigetafeln => ROT
 

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Wald4tel

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#10
Schöne Karte :lesen: zu besichten sind ja Teile von Döllersheim noch - laut der aktuellen Homepage.

Aber mal sehen was ich so herausfinden kann. Ich habe vermehrt Gespräche mit Zeitzeugen gesucht, und es hat sich doch dort und da etwas gefunden. :)
 
Z

Zwerg Bumsti

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#11
Vielleicht sollte man auch erwähnen dass der Film "Steiner – Das Eiserne Kreuz II" zum größten Teil in Döllersheim gedreht wurde. Das Bundesheer übernahm dabei gleichzeitig die Rolle der Wehrmacht und der US Army. :)
 
#12
Hallo! :)

Ich selbst wohne an der nördlichsten Grenze des Waldviertels, (nahe der Tschechischen Grenze) und wollte mal offen Fragen ob jemand Informationen über das Waldviertel im zweiten Weltkrieg hat?

Ich habe selbst schon einiges recherchiert, kurz:

In Niederösterreich selbst gab es natürlich Kämpfe, die waren nicht einmal klein, aber spielten sich alle eher im Wiener Raum ab. Das Waldviertel selbst wurde (glücklicherweise) verschont. Es wurde "relativ" ohne großen Kampf von den Russen besetzt und paar Jahre später wieder geräumt.

Mehrere bekannte Ereignisse die ihn Chroniken verschiedener Dörfer zu finden waren sind für Sondler nicht relevant.

Ein Bomber warf mal per Notabwurf Bomben nach Unserfrau - so entstanden die heutigen Teiche dort.

ein sehr großer bekannter Bahnhof der damaligen Zeit in "Gmünd 3" wurde stark bombardiert. Nach dem Krieg fiel das Gebiet aber den Tschechen zu. Mittlerweile ist alles Asphaltiert und die früheren Bahnhofshalen sind jetzt Holzlager - daher auch für Sondler uninteressant.

Ich habe mehre Zeitzeugen gesprochen die mir hochinteressante Geschichten erzählen konnte. (Details per PN)
Über eingeschlossene SS Kompanien die während des Rückzugs eingeschlossen wurden und mit letzer Munition von anderen rausgeholt wurden die auf dem Rückmarsch nochmal umkehrten.



Hat jemand Erzählungen? Erfahrungen? bzw sucht jemand in der Gegend oder möchte sich zusammentun?

Auf Kontakte und Informationen würde ich mich freuen schreibt mich ruhig auch per PN an


mfg Stefan :hopp (der Neue) :D
 
#14
@Günther 66

Hallo Günther. Sepp Dietrich, ist meines Wissens, 1966 eines natürlichen Todes in der BRD gestorben!

Die Amerikaner hatten gar keinen realen Grund, Sepp Dietrich zu erschießen. In dem Raum Krems standen 1945, 5 Elitedivisionen der Waffen SS., welche eigentlich eine Vereinigung mit den amerikanischen Verbänden her stellen wollten. Vordergründig standen diese Divisionen gegen die sowjetischen Truppen und haben die Sowjets von einem Angriffskrieg, der die sowjetischen Truppen nördlich der Donau vereinigen sollten, in ein Verteidigungsstellung gezwungen.

Gruß goedeke
 
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