Flugzeughangars der Wehrmacht

TORad

Active Member
#21
Guten Morgen josef,

ich bin von deiner Arbeit überwältigt. Danke.

Nun denke ich das der von dir in Wr. Newustadt zweite Werftbau vieleicht ein Aufrüsthangar Typ 205 sein könnte.
Begründung einerseits lag vor ort ein Luftpark wo so ein Gebäude vieleicht benötigt wurde andererseits ist es sehr unüblich das es zwei Werften gab.

Was mir Auffällt ist das es hinter den meisten Werften einen Block gab. Darin könnte Fliegertechnische Gruppe, Technische Verwaltung, Waffentechnische Gruppe oder am besten die Fliegerhorstwaffenmeisterei gelegen haben.

Zu den Unterkünften da ich öfters in Hörsching und Langenlebern war habe ich vom Außsehen beide zu einem Verschiedenen Typ gehalten.
Die Verbindung zwischen dem Blöcken ist in Hörsching einstöckig in Lale zweistöckig.


Jedenfalls lichtet sich der Nebel immer mehr.

Grüße
Ralf
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#22
Der guten Ordnung halber möchte ich noch festhalten, dass auf den weiteren Flugplätzen wie Zeltweg, Thalerhof, Aigen usw. bei den Unterkunftsbauten auf die bereits von den Luftstreitkräften des 1. ÖBH errichteten bzw. begonnenen Objekte zurückgegriffen wurde.

Bei den von der Deutschen Luftwaffe errichteten "Einsatz-Häfen" (E-Häfen) wurden sogenannte "E-Hafen Gehöfte" errichtet (Trausdorf, Götzendorf, Münchendorf...). Diese wurden vom Platzlandwirt (-> Erhaltung und Pflege des Flugfeldes...) bewohnt und bewirtschaftet. Diese festen Objekte bestanden aus Wohnhaus für den Platzwirt, Stallungen, Geräteschuppen und E-Scheuer. Die später hinzugekommenen Mannschaftsunterkünfte bestanden aus Holzbaracken.

Beispiel E-Hafengehöft Münchendorf:
1562652982936.png
Quelle: öfh-Nachrichten 1/2009
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#24
Flh. Wiener Neustadt West - 2 Werften:
Nun denke ich das der von dir in Wr. Newustadt zweite Werftbau vieleicht ein Aufrüsthangar Typ 205 sein könnte.
Begründung einerseits lag vor ort ein Luftpark wo so ein Gebäude vieleicht benötigt wurde andererseits ist es sehr unüblich das es zwei Werften gab.
Holte wieder einmal den über 1.100 Seiten starken Schmöcker von
Markus Reisner; Bomben auf Wiener Neustadt,
hervor: Im Kapitel über den Luftpark 1./XVII und die Werft 1./XVII (S.82 ff.) wird der Zusammenhang beider Institutionen bestätigt!

Dazu kurze Textauszüge:
Werft 1./XVII im NW-Bereich
Bereits im Frühsommer 1938 begann im Nordwesten des Platzes auch der Bau einer Luftwaffenwerft für die Reparatur und Wartung von Flugzeugen. Diese Werft "1./XVII Wiener Neustadt" bestand aus vier großen Hangars, in welchen Reparatur-, Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten in enger Zusammenarbeit mit dem Technischen Stab des FHWNW durchgeführt wurden. Die Werft 1./XVII wurde im weiteren Verlauf des Krieges von der Werftabteilung 5./XVII abgelöst. Diese blieb bis Ende des Krieges am Fliegerhorst disloziert. Zwischen Werft- und Luftparkgelände wurden im Bereich vier großen Hangars der Einsatzverbände ein eigener Luftwaffenzerlegebetrieb 1./XVII eingerichtet. Der Zerlegebetrieb sorgte in Zusammenarbeit mit mobilen Bergekommandos der Luftwaffe, ausgerüstet mit eigenen Transportflugzeugen (Ju52 und Ju252) für die Rückführung von noch brauchbaren Teilen von im Einsatz zu Bruch gegangenen Maschinen. Diese geborgenen Teile wurden dann für die Reparatur oder Instandsetzung anderer Flugzeuge verwendet oder bis auf weiteres im "Zellenbezirk" des Luftpark-Geländes zwischengelagert...

...Der Luftpark 1./XVII Wiener Neustadt war während der gesamten Dauer des Zweiten Weltkrieges der entscheidende Versorgungs- und Verteilerpunkt für die LW am Balkan, dem Mittelmeerraum und in Südrussland. LW-Einheiten in Nordafrika, sowie Aufklärungs- und Fernkampfeinheiten, eingesetzt von Kreta bis in den vorderen Orient, wurden ebenso betreut wie der Kriegsschauplatz auf der Krim und im Kaukasusraum. Vor allem die mobilen lufttransportfähigen Bergekommandos und Instandsetzungstrupps der LW, welche per Transportflugzeug jederzeit verlegt werden konnten, genossen einen ausgezeichneten Ruf an allen Fronten...

...Nach dem Beginn der Bombenangriffe im Spätsommer und Herbst 1943 wurde im Föhrenwald, ostwärts von Weikersdorf bis Saubersdorf,eine Waldwerft eingerichtet, um die Werft 1./XVII bzw. später die Werftabteilung 5./XVII aus dem unmittelbaren Bereich des Flugplatzes verlegen zu können...

Werfthangar im SO-Bereich:
Am südostwärtigen Teil des Flugplatzes wurden, unmittelbar vor der bereits bestehenden und zuvor vom ÖBH genutzten Fliegerkaserne, vier große Flugzeughangars und eine große betonierte Roll- und Abstellfläche errichtet...

...Drei der vier neu erbauten riesigen Hangars sollten dem Einstellen von Flugzeugen dienen, während der nördlichste Hangar zur Reparatur und Wartung gedacht war. Im Bereich dieses Hangars richtete man auch eine Kompensierscheibe ein...
 

TORad

Active Member
#26
Schönen guten Abend,

aus dem Zentralblatt der Bauverwaltung vom 3. März 1937 von Seite 217 unten habe ich einen Plan entnommen der die Werfthalle Land III/37, Typ 201 Berliner-Stahlbau darstellen könnte. Zumindest die Bemaßung ist abgeglichen mit den Satellitenaufnahmen.
Der Einzig mir aufgefallene unterschied ist das der Lift am Plan hinten angeordnet ist und in Wirklichkeit, wie in Hörsching, vorne ist.

Leider habe ich über die anderen Hangars noch nichts Genaues gefunden obwohl ich schon etwas von Jürgen Zapf aufgearbeitet habe.

Liebe Grüße
Ralf
Werfthalle-Land-Plan.jpg
 

TORad

Active Member
#27
Guten Morgen,

eine große Bitte da wieder ein Rennwochenende und die Airpower anstehen.
Sollte jemand in den Hangar 8 kommen bitte ich um Fotos von einmal den Brandfluchtplänen die überall aufgehängt sind bitte von jeder Etage so könnten wir die Raumaufteilung des oberen abgebildeten Gebäudes nachvollziehen und ein Foto von dem Deckenkran im Flügel, zumindest von den Laufkatzenbahnen um zu wissen wie sie sich bewegt haben.
Vielen Dank im voraus.

Grüße
Ralf
 

TORad

Active Member
#28
Guten Abend,

zwei dinge.
Ich war gerade für ein paar Minuten in Zwölfaxing. Der Mannschaftsbau (der Kamm) sieht aus wie der aus Hörsching.

Und bei Budraß, Flugzeugindustrie und Luftrüstung wird auf Seite 793 von einer "Normhalle" im Außmaß von 85x42m geschrieben.
Das könnte auf die Bogenhalle wie in Hörsching, Thalerhof, Klagenfurt zutreffen.

Grüße
Ralf
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#30
gibt es noch Reste vom E-Hafen Münchendorf? Waren ja doch 3 große Gebäude ...
Nein, Schotterabbau - Baggersee... (eventuell einige kleine Mauer- oder Fundamentreste, müsste man vor Ort erkunden).

1567163372849.png
öfh-Nachrichten 1/09
Gelb -> Lage des E-Hafengehöftes

1567163531523.png
GE-Foto v. 25.04.2019

1567163600827.png
GE v. 25.04.2019 - Übersicht
 

adasblacky

Well-Known Member
#32
Guten Morgen,

eine große Bitte da wieder ein Rennwochenende und die Airpower anstehen.
Sollte jemand in den Hangar 8 kommen bitte ich um Fotos von einmal den Brandfluchtplänen die überall aufgehängt sind bitte von jeder Etage so könnten wir die Raumaufteilung des oberen abgebildeten Gebäudes nachvollziehen und ein Foto von dem Deckenkran im Flügel, zumindest von den Laufkatzenbahnen um zu wissen wie sie sich bewegt haben.
Vielen Dank im voraus.

Grüße
Ralf
EG:
IMG_5278.jpeg
OG:
IMG_5279.jpeg
LG ;-)
Blacky
PS: Leider spiegeln die Dinger wie blöd, hoffe es geht so ...
 
#35
Mahlzeit Blacky,

Danke für die beiden Bilder der beiden Hallenkräne aber die habe ich.
Ich hätte gedacht den Kran oder zumindest die Laufschienen davon im Extrazimmer dort wo früher die Mig 21 und ein Draken war.
Trotzem nochmals Danke.

Noch eine Korrektur zu meinen Beitrag Nr. 30 dort sollte "Normalhallen" stehen.

Liebe Grüße
Ralf
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#38
Ich hätte gedacht den Kran oder zumindest die Laufschienen davon im Extrazimmer dort wo früher die Mig 21 und ein Draken war.
Da habe ich 2 Fotos aus 2011 aus meinen Alben zum "Hangar 8" - "Düsenflugzeuge" anzubieten:

Leider ist jeweils nur ein "dunkler" Teil des Kranes + Kranbahn zu sehen, habe Ausschnitte aufgehellt:
1568119719956.png

Aufgehellter Ausschnitt mit Kran und Kranbahn:
1568119134153.png


"Draken" und "Mig 21":
1568119178419.png

Aufgehellter Ausschnitt mit Kran und Kranbahn:
1568119300015.png
 

Anhänge

Zuletzt bearbeitet:
#39
Guten Morgen,

@josef: vielen Dank für das einstellen.

Es ist erstaunlich wie weit sich der Plan bei Beitrag Nr. 28 mit deinen Fotos (Dachunterkonstruktion) deckt.
Der Abgebildete Kran ist ein Handlaufkran mit einer Tragkraft von 3 t und einer Spannweite von 12 m. Der Raum hatte anscheinend die Funktion des Lakierraumes.

Schön langsam habe ich die wesentlichen Daten dieses Bauwerks zusammen.

Grüße
Ralf
 
Oben