Nebenbahntenderlokomotive 93.1364 als Denkmallok beim Bahnhof Ernstbrunn

Bunker Ratte

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#1
Bei meiner Fahrt heute durch das Weinviertel sprang mir diese Dampflokomotive ins Auge, in der nähe des Bahnhofes Ernstbrunn! Die Lok ist auf eigene Gefahr zugängig und kann auch aus dem Führerstand aus betrachtet werden!

Die Lok stand von ? bis Juni 2004 als Denkmallok in Hainfeld. Im Mai 2005 wurde die Lok von Herrn Brenner gegen die 93.1421 eingetauscht. Danach wurde die Lok in St.Pölten aufgearbeitet und anschließend am 9.April 2010 per Straßentieflader nach Ernstbrunn transportiert und am 13.Mai dort als Denkmal eingeweiht.
Quelle und weitere Hinweise: Eisenbahn Museumsfahrzeuge

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HF130C

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#2
Wie man sieht, geht der Verfall einer solchen Denkmallokomotive rasch voran, und diese ist sogar in einer Fachwerkstätte lackiert worden.

Einige Zeit wird dieses seiner Armaturen und Einbauten beraubte Fahrzeug noch als Denkmal dienen können, der Weg des alten Eisens ist aber vorgezeichnet. Immerhin wird sich der Schrotthändler über die noch vorhandene Kupferfeuerbüchse freuen können ...
 

Bunker Ratte

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#3
Wie man sieht, geht der Verfall einer solchen Denkmallokomotive rasch voran, und diese ist sogar in einer Fachwerkstätte lackiert worden.

Einige Zeit wird dieses seiner Armaturen und Einbauten beraubte Fahrzeug noch als Denkmal dienen können, der Weg des alten Eisens ist aber vorgezeichnet. Immerhin wird sich der Schrotthändler über die noch vorhandene Kupferfeuerbüchse freuen können ...
Guten Morgen HF130C,
ja das stimmt leider die Lok ist in einen schlimmen Zustand. Wo die Kohlen gelagernd waren das wird jetzt leider als Mistkübel verwendet , davon machte ich kein Foto .
Lg
Michi
 
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josef

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#5
Strecke Korneuburg - Ernstbrunn

„Weinviertler Semmering“: Zug auf steilem Weg
NÖN-Korneuburg, 10. OKTOBER 202
Herwig Mohsburger

Aus den Anfängen der Lokalbahn: die Eröffnung der Strecke im Jahr 1904 – der erste Zug im Bahnhof Ernstbrunn.
FOTO: Archiv regiobahn

Steigungen wie im Gebirge wurden schon vor über 100 Jahren auf der Bahnverbindung von Korneuburg nach Ernstbrunn überwunden.
84 Jahre lang gab es die Bahnverbindung von Korneuburg nach Ernstbrunn und weiter bis Mistelbach. Am 28. Mai 1988 wurde der Personenverkehr eingestellt. Nur noch Gütertransporte werden gefahren. Am 26. November 1904 wurde die Strecke zwischen Korneuburg und Ernstbrunn als Lokalbahn eröffnet. Bekannt ist sie vor allem Eisenbahnfreunden durch ihre „Gebirgsstrecken“, die für die eher hügelig-flache Gegend des Weinviertels ungewöhnlich steile Rampen aufweisen.

Von Korneuburg geht es sehr flach dahin, nach Harmannsdorf-Rückersdorf allerdings für Bahnverhältnisse steil nach oben: Auf weniger als sechseinhalb Kilometern geht es von 178 Metern Seehöhe über Mollmannsdorf, 209 Meter hoch, zum „Mollmannsdorfer Berg“. Auf diesem Abschnitt muss durch zahlreiche Gleisbögen mit einer Steigung von bis zu 27 Promille die Station Würnitz-Hetzmannsdorf in 260 Metern Seehöhe erreicht werden. Das brachte der Strecke auch den Namen „Weinviertler Semmering“, denn am „echten“ Semmering ist die Maximalsteigung ähnlich.

1906 wurde der Abschnitt von Ernstbrunn über die Leiser Berge bis Mistelbach eröffnet. Dies hatte militärische Bedeutung, da die Kasernen in Korneuburg und Mistelbach unmittelbar an der Strecke lagen. Nach Auflösung der Landesbahnen 1921 ging die Strecke in den Besitz der Österreichischen Bundesbahnen (damals BBÖ) über. Gefahren wurde mit Tenderloks, bei Betriebsaufnahme waren sieben Personenwagen, zwei Postwaggons und etwa 20 Güterwagen vorhanden. Die BBÖ setzten dann die universelle Dampflok 93 und den Dampftriebwagen DT 1 mit dem Spitznamen „Dorftrottel“ ein.

Nach dem Ende des Personenverkehrs wurde zur Reaktivierung der Strecke im Pendler- und Ausflugsverkehr der Verein „Neue Landesbahn“ gegründet. Man wollte einen Taktfahrplan im Personenverkehr für die Verbindung Floridsdorf-Korneuburg- Ernstbrunn, zu geringe Fahrgastprognosen verhinderten aber die Umsetzung. Immerhin verkehrt vom Mai bis Ende Oktober an Samstagen und Feiertagen der NostalgieExpress Leiser Berge von Wien-Praterstern über Korneuburg nach Ernstbrunn und zurück. Gefahren wird mit Material der Betreibergesellschaftregiobahn.

Aktuell haben sich die sechs Anrainergemeinden einer Gesellschaft angeschlossen, die die Strecke von Harmannsdorf nach Ernstbrunn übernimmt, den Rest betreiben die ÖBB weiter. Zuvor wird die Strecke noch saniert, denn derzeit besteht eine Geschwindigkeits- und Tonnagenbeschränkung.

So groß auch der Wunsch nach einer Schnellbahnverbindung auf dieser Strecke mit zehn möglichen Stationen ist, realistisch ist es in den nächsten Jahren wohl eher nicht. Vorerst will man sich auf den Güterverkehr konzentrieren.
„Weinviertler Semmering“: Zug auf steilem Weg
 

typ180

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#6
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