AKW Zwentendorf - Reaktor baugleich mit Fukushima

josef

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#1
Zwentendorf-Reaktor baugleich mit Fukushima
Der nie in Betrieb gegangene Reaktor im AKW Zwentendorf ist baugleich mit den Siedewasserreaktoren in Fukushima. Zwentendorf dient nun Trainingszwecken, dort kann in sonst nicht zugängliche Teile vorgedrungen werden.

Beide Werke in den 1970er Jahren errichtet
In den vergangenen Tagen wurde viel über Atomkraftwerke berichtet. Was allerdings bis jetzt nur wenigen bekannt ist: Der Reaktor im AKW Zwentendorf ist baugleich mit jenen im japanischen AKW Fukushima I. Beide Kernkraftwerke stammen aus den frühen 1970er Jahren. Der erste Reaktor des Atomkraftwerkes Fukushima I ging im März 1971 ans Netz, in Zwentendorf wurde ein Jahr später mit dem Bau begonnen.

Zach: "Funktionsweise ist dieselbe"
Die Funktionsweise sei aber dieselbe, beide seien Siedewasserkernkraftwerke, wie EVN-Pressesprecher Stefan Zach erklärt. "Ein Siedewasserreaktor besteht im Wesentlichen aus zwei Bauteilen, der eine Teil ist das sogenannte Reaktorgebäude, der zweite Teil das Maschinenhaus mit den Turbinen und dem Generator drinnen, so wie es auch Turbinen in jedem konventionellen Wärmekraftwerk gibt. Dadurch, dass im Reaktorkern Atome gespalten werden, entsteht große Hitze. Durch diesen Reaktorkern wird Wasser durchgeführt, dieses Wasser wird durch die Hitze verdampft und mit diesem Dampf wird eine Turbine angetrieben und so Strom erzeugt."

Zugang zu Reaktorkern möglich
Der Reaktor in Zwentendorf ist aber nie ans Netz gegangen. 1978 sprachen sich die Österreicher in einer Volksabstimmung gegen die Inbetriebnahme aus, was in den vergangenen Jahren ungeahnte Möglichkeiten eröffnet hat. Über steile Stahlleitern kann man bis tief in den Reaktorkern - eine Röhre von etwa 15 Metern Breite - vordringen. Dort würden normalerweise radioaktive Brennstäbe im Wasser stecken. Luken können jederzeit geöffnet, Rohre ab- und wieder eingebaut, Schalter betätigt werden.

Schulungen internationaler Kraftwerksarbeiter
Das Atomkraftwerk ist zumindest in der Theorie funktionstüchtig, was für Schulungszwecke genützt wird, etwa von deutschen Kraftwerksmitarbeitern, erzählt Stefan Zach. "In Zwentendorf kann man am 1:1-Modell Montage-, Demontage- und Wartungsarbeiten üben, man kann neue Materialien testen und auch Werkzeuge ausprobieren."

Großes Interesse der Medien in diesen Tagen
Derzeit bietet Zwentendorf aber auch Fernsehteams aus aller Welt die Möglichkeit, einen Reaktor wie den in Fukushima I nicht nur von außen zu zeigen, und auch da ist das Interesse derzeit groß.

Keine Alternativen zur Kernkraft?
Die Vorfälle in Japan machen deutlich, dass hundertprozentige Sicherheit von Atomkraftwerken nicht garantiert werden kann. Ungeachtet der Atomenergiedebatte wollen zahlreiche Länder an der Kernenergie festhalten. Wird es dennoch ein Umdenken geben? Oder fehlt es schlichtweg an Alternativen zur Kernkraft?
Quelle: http://noe.orf.at/stories/504751/
 

josef

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#2
Wie sieht es im Inneren des Kraftwerks aus?

Nachstehend noch ein Link mit Bildern aus dem Inneren des AKW-Zwentendorf:

Wie sieht es im Inneren des Kraftwerks aus?
Viele fragen sich, wie es eigentlich im Inneren eines Atomkraftwerks aussieht. In Zwentendorf ist es möglich, Blicke in den Reaktorkern zu werfen. Sehen Sie hier Bilder aus dem Inneren des Reaktors.


Einzigartige Blicke in Reaktorkern:


http://static2.orf.at/slides2/noemagazin/19460/52240/index.html
 
#4
Moin,

Zwentendorf ist zwar ein Siedewasserreaktor, jedoch kein General Electrics Mark 1, sondern müsste aus der Baulinie 69 von KWU stammen. Der Aufbau ist verändert und hat auch ein verbessertes Noteinspeisesystem.

Viele Grüße,
Leif
 

josef

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#9
Roboter trainierten im Atomkraftwerk
Im Atomkraftwerk Zwentendorf (Bezirk Tulln) wurde am Dienstag eine Übung des Bundesheeres mit Unterstützung von Robotern durchgeführt. Internationale Teams bargen unter der Annahme eines Lecks radioaktives Material.

Das Szenario der Übung war ein schwerwiegender Kernkraftwerksunfall. Dabei wurde die Verstrahlung als so hoch angenommen, dass ein Einsatz von Menschen zu riskant gewesen wäre. Bei der Übung ging es darum, das Leck zu identifizieren, eine Probe zu nehmen und diese für die Analyse in eine Tonne zu transferieren. Dafür wurden echte radioaktive Quellen verwendet. Für die Mitarbeiter gab es mehrere Sicherheitsschulungen, betonte Michael Janisch vom Amt für Rüstung und Wehrtechnik.

„Hochkomplexe Aufgabe“ nur mit Robotern möglich
Die Roboter mit einem Gewicht von 20 Kilogramm bis zu einer Tonne mussten in dem Reaktor-Gebäude zunächst mit Hilfe von Kränen 40 Meter hinauf gebracht werden. Dort wurden dann zur Erkundung des betroffenen Gebiets 3D-Laser-Scans erstellt, die Strahlenquellen gemessen, in einer digitalen Karte markiert und manipuliert. Janisch sprach von eine „hochkomplexen“ Aufgabe, die nur durch ein Bündel an robotischen Systemen zu bewältigen sei. Die größte Herausforderung war dabei die Funkverbindung in dem Gebäude mit zweieinhalb Meter dicken Stahlbetonwänden.

Robotische Systeme werden im Auftrag des European Response Networks for Critical Infrastructure Protection (ERNCIP) der Kommission der Europäischen Union eingesetzt. Die technische Leitung der Übung ENRICH (European Robotics Hackathon) übernahm Frank Schneider vom Fraunhofer Institut aus Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Amt für Rüstung und Wehrtechnik (ARWT) des Bundesheeres.

Seit 2005 ist das nie in Betrieb gegangene Atomkraftwerk in Zwentendorf im Besitz der EVN. Das „sicherste Atomkraftwerk der Welt“, wie EVN-Sprecher Stefan Zach sagt, wurde 2009 für die Erzeugung von Solarenergie umgerüstet und dient als Sicherheits- und Rückbautrainingszentrum.

Link:
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http://noe.orf.at/news/stories/2850095/
 
#10
Wenn man die Bilder vom Inneren eines zerstörten Reaktors kennt, ist diese "Übung" ein bisschen - ich sage es mal so - surreal, oder?
Zu glauben man hat schön "gewienerte" Gänge und Wege.....!!!
Oder ging es nur mal um, wie im Bericht beschrieben, die Steuerung in einem solchen Gebäude zu testen?
 

josef

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#11
Wenn man die Bilder vom Inneren eines zerstörten Reaktors kennt, ist diese "Übung" ein bisschen - ich sage es mal so - surreal, oder?
Zu glauben man hat schön "gewienerte" Gänge und Wege.....!!!...
Da ist nirgends vom "Supergau" die Rede sondern um eine Fehlerquelle (Leck...) zu finden, die Beherrschung des Gerätes (Probenentnahme...), Sicherheit usw.!
-> Bei der Übung ging es darum, das Leck zu identifizieren, eine Probe zu nehmen und diese für die Analyse in eine Tonne zu transferieren.
 
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