Altbergbau Raum Schlaining (Ort Bergwerk, Schlaining-Goberling, Tauchen...)

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Harald 41

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#1
Musste gestern leider nach Bad Tatzmannsdorf fahren,auf dem Heimweg machte ich einen kleinen Abstecher nach Bergwerk, um zu sehen ob noch etwas von einer
Bergwerkanlage erhalten ist.
Da der Ort in einer Senke liegt musst ich die Straße hinunter fahren,kurz nach der ersten Kurve stolperte ich über zwei Grubenloren die in den Berg führte, leider ist der Stollen nach 2 Metern Vermauert :schlecht:,das Ergebnis gibt es auf den Bildern.
Hier wurde Kupfer-Schwefel und Kupfervitriol abgebaut,des weiteren wurde schon im 16 Jahrhundert Bergbau an dieser Stelle betrieben.
Näheres auf der zugefügten Tafel.

LG Harry
 

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testo00

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#2
Die frage ist ob an dieser stelle wircklich ein Stollen befindet oder ob es nur ein Schaustollen ist.
 
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Harald 41

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#3
Ist schwer zu sagen, nach dem die Schienen Richtung Strasse laufen und schon stark verwachsen sind vermute ich schon.
Muss in ca. 2 Wochen wieder in diese Gegend, da werde ich mich kundig machen.:)

LG Harry
 
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testo00

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#4
Die Zimmerung sieht mehr oder weniger Neuwertig aus, Schienen überwachsen eigentlich sehr schnell, und dass Schienen belassen werden bei einem Altbergbau ist eigentlich relativ selten, wenn du dich erkundigst frag doch bitte auch den Namen des Stollens und den Ausmass, ich werde mich dann in meinen Büchern schlau machen

Danke dir für diesen Beitrag, dachte eigntlich dass in Bergwerk alle spuren vernichtet worden sind:danke
 
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Harald 41

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#6
Die frage ist ob an dieser stelle wircklich ein Stollen befindet oder ob es nur ein Schaustollen ist.
Befindet sich nicht:D, wie ich gestern erfuhr aber ein Stück weiter oberhalb war einer von dem leider nichts mehr zu sehen ist, wie mir ein älterer Ortsbewohner mitteilte.
Und an der anderen Seite des Ortes ca. 1,5km nach dem Sportplatz war auch vor einer Ewigkeit ein Bergbau ( Kupferkies) da sollte noch eine Bauruine stehen.
Ich fand zwar eine Ruine Im Wald, war relativ gross aber aus Wienerberger Hohlblockziegeln kann das keinem alten Bergwerk angehört haben, eher einem grossen Haus.

LG Harry

PS: Wollte mir auch den Puhrstollen ( in Bernstein ) ansehen, der wurde aber wie ich vor Ort erfuhr vor kurzem verkauft und ist nicht mehr zu betreten.:schlecht:
 
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Harald 41

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#7
Antimonbergwerk Schleining-Goberling

Als ich mir gestern noch in Goberling das Antimonbergwerk ansehen wollte, wurde ich leider sehr enttäuscht hatte es anders in Erinnerung, ( hier wurde bis 1991 noch gefördert ).
Wie ich vor Jahren +- 10 erfuhr hatte es ein Russischer Geschäftsmann gekauft.
Gestern sah ich mir das Gelände noch einmal an, aber da war nichts mehr ausser zwei Baggerfahrer von dem einen erfuhr ich das hier ein Reitgestüt mit einem Hotel entstehen soll, es wurden bis auf eines alle Gebäude abgerissen ( stand 27.07.2011 )und eine riesige Waldfläche gerodet.
Der Mathilde-Stollen ist zwar noch rechts hinten erhalten ob der auch bleibt ist fraglich eine Gedenkstätte ist angeblich nicht geplant.

LG Harry

PS: Bilder vom Bergbau kommen noch, in einem Album kann aber noch etwas dauern.:D
 

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Harald 41

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#8
Schlaining-Goberling

Ich hatte in Goberling ein Gespräch mit einem ehemaligen Bergmann, der mir einiges erklärte.
Des-weiteren erfuhr ich von ihm, dass es ca. 1.5km ausserhalb des Ortes im Wald auch einen Kupferbergbau ( Kupferkies ) gab von dem aber nichts mehr übrig ist, ausser einige Fundamente einer Seilbahn die das Material damals bis nach Bad Tatzmannsdorf transportierte.
Einige konnte ich mit der Kamera einfangen.

LG Harry

PS: Ein Album vom Bergbaumuseum Schleining gibt es auch.
 

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josef

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#9
Kohlebergbau Tauchen

@Harry, wieder einmal besten Dank für die Ergänzungen...

Aus dem kleinräumigen mittelburgenländischen Bergbaugebiet fehlt jetzt noch das bis 1967 betriebene Braunkohlenbergwerk Tauchen:

Auf den Spuren des Bergbaus in Tauchen
Der Ort Tauchen hatte vor 50 Jahren ein bedeutendes Braunkohle-Bergwerk. Heute erinnern nur mehr einige Ruinen an diesen einst so wichtigen Wirtschaftszweig. Der ORF Burgenland hat sich auf Spurensuche begeben.

Zweitgrößter Industriebetrieb
Im Braunkohle-Bergwerk von Tauchen waren einst 500 Personen beschäftigt. Nach der Neufelder Hanf-Jute-Fabrik war das der zweitgrößte Industriebetrieb des Burgenlandes. Die Geschichte des Bergbaus in Tauchen lässt sich bis 1866 zurückverfolgen. Bis vor 44 Jahren wurde dort Braunkohle im beachtlichem Ausmaß abgebaut.

Bergmann Siegfried Hutter erinnert sich
Einer der letzten noch lebenden Bergmänner ist der heute 69-jährige Siegfried Hutter. Er hat im Bergwerk als Grubenschlosser gearbeitet.
"Der Hauptstollen war rund vier Kilometer lang, es gab auch sonst etliche Kilometer. Es war sehr verzweigt, und es gab viel Wasser, es musste viel gepumpt werden", so Hutter.

Drei-Schicht-Betrieb
Im Drei-Schicht-Betrieb wurden bis zu 600 Tonnen Braunkohle täglich unter Tag abgebaut. Mit Hilfe einer Seilbahn wurde die Kohle zum Bahnhof Oberschützen befördert. Die Verladerampe wurde vor einigen Jahren abgetragen.
"Vom Bahnhof Oberschützen sind täglich mindestens zwei lange Güterzüge mit Kohle Richtung Oberwart gefahren. Bergab war es für die Loks leichter, aber auf dem Oberwarter Hügel sind manchmal schon die Züge steckengeblieben", so Herbert Glotz, Obmann "Schiene Südburgenland".

Bedeutendes Wirtschaftszentrum
Die Tauchener Braunkohle wurde zuerst großteils in Wien verkauft, später war das Fernheizwerk Pinkafeld der größte Abnehmer. Um 1960 beschäftigte der Bergbau Tauchen noch an die 500 Mitarbeiter - der kleine Ort war damit ein bedeutendes Wirtschaftszentrum. "Es hat nicht nur ganz Tauchen davon gelebt sondern die ganze Region. Wir hatten zwei Gasthäuser, zwei Kaufhäuser. Ein Sägewerk hat gelebt davon, und auch die ganzen Bauern, die ihr Holz verkauft haben", so Hutter.

Ende im Jahr 1967
1967 kam das Aus für den Bergbau in Tauchen.
Wegen Unrentabilität wurde der Abbau der Braunkohle eingestellt. 450 Bergarbeiter verloren ihren Job. "Die ganze Region hat es gespürt. Alle Bergleute sind abgezogen, die hier gelebt haben. Tauchen ist sehr leer geworden", so Hutter.

Heute 170 Einwohner
Heute zählt Tauchen 170 Einwohner, an den Braunkohleabbau im Dorf erinnert nur mehr das leerstehende Verwaltungsgebäude des einstigen Bergbaubetriebs.
Quelle: http://burgenland.orf.at/stories/490835/
 
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Harald 41

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#11
Auch Interessant der Bericht:danke, bin zwar bei Tauchen vorbeigefahren aber leider war ich nicht im Ort.
Ich finde es schade das in der Gegen nichts mehr erhalten ist, hier wurde fast 500 Jahre Bergbau betrieben und heute sieht man so gut wie nichts mehr davon.
Am Bahnhof Oberschützen kam ich genauso vorbei, sieht aber auch nicht so rosig aus.

LG Harry
 

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B

Biblio

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#12
Hallo,

beschäftige mich nach längerer Pause wieder mit Altbergbau und habe bei meinen Spaziergängen im www eine Veröffentlichung entdeckt, die vielleicht interessant ist:

Keck, Erich (Red.): Höhlen und Stollen im Burgenland, aus der Reihe: Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland WAB, Bd. 122, Eisenstadt: 2008, 158 S., ISBN 978-3-85405-165-7

Glückauf!

Biblio
 
#13
Hallo

Ich habe mir das Buch besorgt. Es ist ganz brauchbar, aber leider wird der Bergbau in Schlaining nicht behandelt. Dafür werden andere Stollenanlagen schön beschrieben mit Fotos und genauen Grubenplänen (z.B. Puhrstollen, Stiller-Graben-Stollen, Arzgrube, Asbestwerkstollen 1-3, Hodisbachstollen, Redlschlagstollen, Blindstollen und ein Stollen vom Südostwall) Alle Standorte sind mit GPS-Koordinaten angegeben. Es kostet 12,50 €.

LG
Flughund
 
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Thomas29

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#14
Bergbau im Ort Bergwerk

Hallo allerseits!

Ich hab mich erst vor kurzem hier registriert, bin jetzt über diesen Threat hier gestolpert und hab mir gedacht, vielleicht interessiert sich ja noch irgendwer für das Thema. Somit will ich jetzt auch meinen Senf dazu abgeben ... :)

Ich beschäftige mich nämlich schon seit längerem für den Bergbau hier im Tauchental und freue mich immer wieder, wenn dies auch jemand anderer tut ;)

Also:

Was es mit dem Schaustollen mitten im Ort auf sich hat, habt ihr ja eh schon herausgefunden, wobei ich an dem Stollen "ein Stück weiter oberhalb" interessiert wäre!
Die "1,5 km nach dem Sportplatz" würden zum Bergwerker Antimonbergwerk passen. Da soll tatsächlich einmal Kupfer abgebaut worden sein. Jedoch vermute ich, dass es sich dabei um ein Irrtum handelt, und das Bergwerker Kupferbergwerk wieder einmal mit dem Bergwerker Antimonbergwerk verwechselt wurde! Jedenfalls stehen beim Bergwerker Antimonbergwerk tatsächlich noch Ruinen!
@ Harald: Dürfte ich etwa wissen, wo du diese Ruine mit Hohlblockziegeln gefunden hast? - davon wüsste ich jetzt nämlich spontan nichts - finde ich spannend.

Und bezüglich "... 1.5km ausserhalb des Ortes (Goberling) im Wald auch einen Kupferbergbau ..." würde mir Glashütten einfallen, wohin die Seilbahn einst führte. Jedoch sind es von Goberling nach Glashütten über 4 km. Die 1,5 km würden zum Bergwerker Antimonbergwerk passen, wo die Mittelstation der Seilbahn war. @ Harald: Dürfte ich auch wissen, wo du die Fundamente der Seilbahn gefunden hast?

Ja und weil ihr den Stillern-Graben-Stollen angesprochen habt: Der hat insofern was mit Schlaining zu tun, weil er sich auf Schlaininger Hotter befindet ;) Aber ja, das ist auch das einzige, was in diesem Buch über diese Region drinnen ist.

Ich möchte noch darauf verweisen, dass ich zu den beiden Bergwerken jeweils einen Geocache gemacht habe und ich mich freuen würde, wenn sich etwa jemand dafür interessieren würde:
https://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?wp=GC2C18F&title=kupferbergwerk
https://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?wp=GC5CQXZ&title=antimonbergwerk

lg
Thomas
 
#15
@ Harald: Dürfte ich etwa wissen, wo du diese Ruine mit Hohlblockziegeln gefunden hast? - davon wüsste ich jetzt nämlich spontan nichts - finde ich spannend.
Bin durch Zufall auf diesen alten Fred hier gestoßen und habe mich deshalb grade eben registriert. Zum einen ist mir die Erwähnung einer "Hohlblockziegelruine" aufgefallen. In BErgwerk/Schlaining kenne ich soetwas nicht, aber sehr wohl am alten Kohlebergwerk in Tauchen. Im Wald zwischen Mariasdorf und Aschau finden sich im Wald noch einige Gebäude direkt neben dem frühren Stolleneingang - und eben auch ein nie fertig gestelltes Gebäude aus HLZ-gemauert, mit Dach, aber als Rohbau stehen geblieben. Daneben weitere baufällige Gebäude. Hab leider grade kein Bild parat, da ich aktuell 1000km entfernt lebe. Habe die Stelle aber erst vor kurzem besucht und steht im wesentlichen noch so da. Die Gebäude kann man auch auf den Satelitenbildern von Google Maps sehen - einfach mal bei Google Maps die Koordinaten 47.3773957, 16.2235759 in die Sufu geben.

Edit: Ich versuch mal noch mit einem Link: Bergwerk in Tauchen
 
#16
Hallo, wir waren nun auch schon zwei Mal in der Gegend Tauchen/Mariasdorf/Bergwerk/Neustift/Göberling unterwegs, konnten aber nur ein einziges offenes Mundloch entdecken (Vinzenzstollen, verschlossen!) entdecken. Das Bergknappenhaus steht noch, ist in einem guten Zustand, aber nun auch schon seit einigen Jahren im Leerstand. Beim ehem, Hoffnungsstollen scheint das Stollenwasser als Quelle aus dem Berg zu treten, im Bereich des ehem. Vinzenzschachts fanden wir dann noch seltsame Mauerreste/Ruinen sowie Hunt-ähnliche Metallobjekte, der kleine Keller mit Tränke (?!) ist beim ehem. Antonistollen.

Hier die Bilder aus dem Bereich zwischen Neustift und Göberling:
 

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#17
Weitere Fotos:
 

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josef

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#18
Bach in Schlaining orange gefärbt
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In Stadtschlaining (Bezirk Oberwart) kommt es aktuell zu einem außergewöhnlichen Phänomen: Der örtliche Tauchenbach führt orangefarbiges Wasser. Für die Einheimischen nichts Neues: Immer wieder färbt Eisen aus dem stillgelegten Antimonbergwerk den Bach ein.
Auf Facebook sorgen aktuell Bilder des Baches für Erstaunen. Werner Glösl, in der Gemeinde zuständig für Tourismus und Öffentlichkeitsarbeit, ist nicht überrascht: „Das passiert nicht sehr oft, aber immer wieder einmal. Es wird auch immer seltener.“
Varga Istvan/Facebook
Auf Facebook sorgen die Bilder des orangefarbigen Tauchenbaches für Erstaunen

Regen spült Eisen ins Wasser
Woher die Farbe kommt, ist für Einheimische keine Überraschung: In Goberling, einem Ortsteil der Stadtgemeinde Stadtschlaining, gibt es ein stillgelegtes Antimonbergwerk. Mehr als 200 Jahre lang wurde rund um Goberling Antimon abgebaut. Antimon wurde in der Industrie, etwa für Bremsbeläge, aber auch in der Heilkunde verwendet.

Obwohl noch genügend Antimon vorhanden ist, wurde der letzte Stollen 1999 in Goberling geschlossen. Der Bergbau bestand aus 70 Kilometer langen Stollen und Schächten. „Regen spült aus dem ehemaligen Bergwerk oftmals Eisen ins Wasser, Schächte stürzen auch immer wieder ein – besonders nach starkem Regen – dann kommt es zu einer besonders starken Färbung, wenn der Stollen durchgespült wird“, so Glösl gegenüber dem ORF Burgenland.
17.12.2020, red, burgenland.ORF.at

Link:
Bach in Schlaining orange gefärbt
 
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