BERGWERKSGESCHICHTE
Krems Süd: Bergbau-Tradition lebt
NÖN-Krems, 02. DEZEMBER 2022
Martin Kalchhauser
Leopold Koller vor dem Schaustollen Angern, wo sich der letzte Stollenschlag der Steirischen Magnesit (später MAGINDAG) befand. Der Stollen war bis zum Jahr 1965 in Betrieb.
In Angern wird in der Barbarakapelle aus dem Jahr 1800 die Tradition gepflegt. Die Barbarafeier, die in vier Orten abwechselnd begangen wird, findet heuer allerdings am Samstag, 3. Dezember, 17 Uhr, in Oberfucha statt.
2 FOTOS: Martin Kalchhauser
Geschichte zum „Erwandern“: Leopold Koller (75) ist es zu verdanken, dass die Geschichte des Bergbaus in Angern, Brunnkirchen, Ober- und Tiefenfucha sowie Thallern nicht in Vergessenheit fällt.
Seit dem Jahr 2001 gibt es den Bergwerkgedenkweg, auf dem sich die Geschichte der Knappen in den Orten Angern, Brunnkirchen, Thallern (heute Stadt Krems), Tiefenfucha (Paudorf) und Oberfucha (Furth-Göttweig) erwandern lässt.
Koller, der über drei Onkel mit dem Bergbau verbunden war, will die Knappen-Tradition in der Region vor dem Vergessen bewahren. „Unser Weg ist 9,5 Kilometer lang“, erzählt der begeisterte Hobby-Historiker. „Entlang des Wegs gibt es Exponate mit Erklärungen, und man kann die Strecke auch in Teilstücken gehen.“
Der Weg soll die Erinnerung an die fast schon vergessene Bedeutung der fünf Ortschaften Angern, Brunnkichen, Oberfucha, Tiefenfucha und Thallern bei der Gewinnung von Bodenschätzen (vor allem Kohle, aber auch Ton) im Laufe der letzten Jahrhunderte zeigen. Ausgangspunkt für viele am Bergbau interessierte Ausflügler ist Angern, wo sich der letzte Stollenschlag befindet. Dieser Kohlenabbau war bis 1965 in Betrieb – beachtlich, wenn man weiß, dass die Bergbautradition weit zurückreicht. Erste Berichte darüber sind immerhin mit 1758 datiert.
In Tiefenfucha erwartet die Wanderer die original Bergwerksquelle, aus der auch heute noch Wasser (aus dem ehemaligen Stollen) sprudelt. Eine Skulptur der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Knappen, auf dem Platz unweit der Quelle ist ein Blickfang. Sie wurde anlässlich eines Holzbildhauer-Symposiums errichtet.
www.bergwerkgedenkweg.at
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