Bergkristall - St. Georgen a.d. Gusen, KZ Gusen I und II

#41
Hab ich gerade in der online Krone gesehen:
Verbirgt sich in St. Georgen an der Gusen in Oberösterreich ein düsteres Geheimnis der Geschichte? In unterirdischen Stollen sollen die Nazis an einer Atombombe gearbeitet haben. Forschungen sollen nun endlich Klarheit bringen.


Ein schwankender gelber Bohrkran, das laute Rattern eines Dieselmotors auf Touren, rundherum Männer, die in Stiefeln im knöchelhohen Gatsch eines aufgeweichten Ackers stehen. Am Hasenfeld, einem Hügelrücken am Ortsrand der 3.600-Einwohner-Gemeinde St. Georgen, wird mit Tiefenbohrungen versucht, einem Geheimnis der Nazi-Zeit auf die Spur zu kommen.
OÖ: Experten bohren nach Hitlers Geheimstollen (Bild: Helga Loidold) Foto: Helga Loidold
Es geht um geheime Stollenanlagen, in denen Wissenschafter gezwungen wurden, Wunderwaffen für Adolf Hitler zu erfinden. Die Behörden wollen wissen, ob Gefahr für die Bevölkerung besteht, ob in der Tiefe radioaktive Raketen gelagert sind. "Es geht uns um harte Fakten", bestätigt Werner Kreisl, Bezirkshauptmann in Perg. Auch Bürgermeister Erich Wahl fordert Aufklärung: "Wir wollen einfach wissen, ob ein Gefährdungspotenzial besteht."
"Atom-Zertrümmerer" in Briefen erwähnt
Doch wie kommt es zu diesem ungewöhnlichen Forschungsprojekt? "Ich arbeite seit zwei Jahren an einem Film über den Mühlviertler Wasserforscher Viktor Schauberger", berichtet der Linzer Dokumentarfilmer Andreas Sulzer: "Irgendwann bin ich darauf gestoßen, dass er ab 1941 unter strengster Geheimhaltung in St. Georgen an Forschungsprojekten der SS beteiligt war. In Briefen hat er vor Kollegen gewarnt, die er wörtlich als 'Atom-Zertrümmerer' bezeichnet hat."
Dann entdeckte der Linzer "Indiana Jones" mit Hilfe von internationalen Wissenschaftlern in Washington ein Werktagebuch der SS, in dem ein Geheimprojekt in St. Georgen dokumentiert ist. Mit Plänen und Bauakten von einem weiteren, bisher unbekannten Stollensystem. Sulzer glaubt sogar, dass es neben der bereits unter dem Codewort "Bergkristall" bekannten unterirdischen Fabrik zwei weitere geheime Forschungsanlagen gab.
Auffällig ist jedenfalls, dass die SS dort sogenannte seltene Erden verarbeiten ließ und viele der KZ-Häftlinge Physiker oder Chemiker waren. Das bestätigt auch der renommierte Grazer Historiker Stefan Karner. Ob aber in St. Georgen auch Atomforschung betrieben wurde? Man weiß es nicht.
Ab 1943 ließen die Nazis von bis zu 60.000 Zwangsarbeitern und Häftlingen aus dem nahen KZ Mauthausen 80 Meter unter den welligen Hügeln des Mühlviertels ein bombensicheres Tunnelsystem graben, in dem Flugzeugrümpfe der Messerschmitt-Jagdflugzeuge ME 262 produziert wurden. Mehr als 30.000 Menschen wurden dafür zu Tode geschunden.
"Werden nicht das ganze Mühlviertel perforieren"
Die Bundesimmobiliengesellschaft BIG begann vor zehn Jahren damit, wegen Einsturzgefahr 45.000 Quadratmeter des sieben Kilometer langen offiziell bekannten Stollensystems mit Beton zu verfüllen. Ein Großunternehmen, das 14 Millionen Euro verschlang.
Seit Dezember wird gebohrt. Weil Filmemacher Sulzer Behörden, Bund und BIG weichklopfte, ein Budget von 10.000 Euro bereitzustellen. BIG-Sprecher Ernst Eichinger meint allerdings: "Wir haben uns an den neuen Bohrungen finanziell beteiligt, um die Existenz weiterer Stollen dezidiert ausschließen zu können. Jetzt ist aber für uns Schluss, wir werden nicht das ganze Mühlviertel perforieren." Denn bisher verliefen die Bohrungen buchstäblich im Sande. Auch Geologe Harald Wimmer ist skeptisch: "Für Bauten in dieser Tiefe hätte man das Grundwasser absenken müssen. Technisch ist das aber kaum vorstellbar."
Knappe hundert Meter entfernt hat Spürnase Sulzer inzwischen aber tatsächlich etwas gefunden: ein Oktagon, einen achteckigen Betondeckel über einem Schacht. Und er kennt einen alten Bauern, der als 14-jähriger Schüler Zeitzeuge war, wie dort zu Kriegsende unter scharfer Bewachung hektisch gegraben wurde. Laut geoelektrischer Expertise gibt es unter der Platte eine seltsame Kaverne. Das bestärkt Sulzer in seiner Vermutung.
Ob diese Spur zu verschollenen Wunderwaffen der Nazis führt? Sulzer ist überzeugt: "Warum sonst sollten SS-Chef Heinrich Himmler, Sicherheitspolizei-Chef Ernst Kaltenbrunner und Hans Kammler, der Leiter der Bau- und Rüstungsprojekte im Deutschen Reich, so oft dort gewesen sein? Ich glaube, unter dem Oktagon verbirgt sich eine Abschussrampe." Auch Heinrich Schliemann wurde ja einst nicht ernst genommen - bis er schließlich Troja fand.
Textquelle:http://www.krone.at/Oesterreich/OOe...s_Geheimstollen-Atom-Experimente-Story-392736
Im Standard steht auch was darüber:http://derstandard.at/1389859564470/Schatten-der-Vergangenheit-kommen-ans-Tageslicht
 
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#42
aus dem Standard-Artikel:
Außerhalb des bekannten Areals ist Sulzer mit seinem Team in Eigenregie nämlich bei Grabungen auf einen riesigen achteckigen Betondeckel gestoßen. Selbiger ist auf Luftaufnahmen der Alliierten zu erkennen. "Es war dort eine Hochsicherheitszone", schildert Sulzer im Standard-Gespräch. Zu erkennen ist das Areal exakt bis zum 7. Mai 1945. Eine britische Luftaufnahme vom 8. Mai zeigt nur mehr eine Ackerfläche.


Sulzer hat nach dem Fund eine geoelektrische Sondierung des Geländes in Auftrag gegeben. Damit untermauert er seine These. Das dem Standard vorliegende Ergebnis der Bodenanalyse zeigt einen - im 45-Grad-Winkel - abfallenden Schacht, der offensichtlich in einen Hohlraum unter dem bekannten Stollen mündet. "Es könnte sich um eine Abschussrampe für Raketen handeln."

Was sich tatsächlich dahinter verbirgt, bleibt aber bis auf weiteres Geheimsache. Der mysteriöse Deckel wurde vom Bundesdenkmalamt umgehend unter Schutz gestellt. Sulzer: "Derzeit beraten die Experten, was weiterpassiert."

Aus Historikersicht gibt man sich hörbar gespannt, aber betont vorsichtig: "Herr Sulzer hat hochinteressante Dokumente gefunden. Und es scheint so zu sein, dass im Bereich KZ Gusen noch einiges aufzuarbeiten ist. Hier wurde nicht, wie bislang angenommen, alles restlos erforscht. Aber es sind Indizien, noch keine Beweise. Die werden wir jetzt historisch aufarbeiten", erläutert Walter Iber vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung
bin gespannt was sich dahinter verbirgt...
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#43
Fakt ist, dass wie im "Standard-Artikel" erwähnt, eine weitere Betonplattform entdeckt wurde, die eventuell einen Schacht abschließt...

Der Artikel im Kleinformat ist der Blattlinie getreu reißerisch und oberflächlich gestaltet ->
- ein düsteres Geheimnis der Geschichte? In unterirdischen Stollen sollen die Nazis an einer Atombombe gearbeitet haben...

- bohren nach Hitlers Geheimstollen...

- ob in der Tiefe radioaktive Raketen gelagert sind...

- "Atom-Zertrümmerer" in Briefen erwähnt...

- Wasserforscher Viktor Schauberger...

- entdeckte der Linzer "Indiana Jones" mit Hilfe von internationalen Wissenschaftlern ...

usw. ...
:D:D:D
 
#44
Ich hätte eine Frage: Wer bezahlt eigentlich diese kostspieligen Tiefbohrungen?
Und wer ist für diese Verschwendung der Steuergelder verantwortlich,?
Wird der Aufwand vielleicht aus den Bonuszahlungen der BIG Manager beglichen?

LG Zwölfaxinger
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#49
Na endlich haben wir unser eigenes Jonastal und ein eigenes kleines Penemünde. :lol1:
Tolle Kombination Krone + Bildz. :D
Ich wusste es schon immer, im Stollenbereich links der Atomraketenfertigung beginnt auf Sohle 6 der Abschnitt mit der Fertigungsstraße für die Repulsinen, die auf der darüber liegenden Sohle 5 als Antrieb in die Reichsflugscheiben eingebaut wurden... und irgendwo muss noch ein verschlossener Schacht vorhanden sein, aus dem die fertigen Flugscheiben starteten...
:kukuk

lg
josef

P.S.: Der aktuelle "Krone-Artikel" erinnert mich an die Buch-Vorstellung in der "Feiertags-Krone" vom 26.10.2013 - Kommentar überflüssig!
 

Anhänge

#51
@Renato Made my day!!!! Danke xD

Ja zur Krone darf einem nix mehr einfallen, wobei ich glaub ja fest daran, dass es die Naziuntertassen noch gibt, der eine oder andere hat sicher noch so ein Geschirr mit Hakenkreuz im Keller in D. :lol1:
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#54
Mensch Edgar, das ist doch die Lageskizze, nach denen so viele Leute schon so lange suchen!

In Felda / Rhön schräg links nach unten .. immer dem Pfeil nach. :D
 
#55
Kann es sein, dass die Verfüll-Aktionen bzw. das jetzige genauere Suchen nach möglichen unbekannten Hohlräumen mit der Trasse der neuen Ostumfahrung von Linz im Zusammenhang steht?

Wenn ich mir hier:

http://www.nachrichten.at/oberoeste...h-fuer-Ostumfahrung-in-Stellung;art69,1174224



die Grafik anschaue, beschleicht mich das Gefühl, dass die ja fast genau unter der Anlage durchkommen, wenigstens mit einer Variante.

Hier schaut es nicht anders aus:
http://ooe.orf.at/news/stories/2632533/



Nur so ein Gedanke.
 
#56
Alles Geheim?

Nachdem sich der Schleier der Geheimhaltung über die von uns Steuerzahler finanzierten Tiefbohrungen gelegt hat, bleibt die Frage "WAS GIBT ES NEUES in Gusen?"

Hat Krone und Bild keine Reporter entsandt, die uns endlich mit den sensationellen Ergebnissen auf der Suche nach den letzten Geheimnissen des Dritten Reiches zu konfrontieren?

Ich warte schon voller Ungeduld auf die nächste Sonntags-Beilage!

Gruß Zwölfaxinger
 

Geist

Worte im Dunkel
Mitarbeiter
#59
Ich hatte vorgestern die Gelegenheit mit einem Zeitzeugen zu sprechen, der als 20-Jähriger in den Stollen gearbeitet hat als Schweißstellenprüfer für die Abdeckung der Treibstofftanks der Me262.
Lt. ihm gab es keine weiteren tiefer liegenden Stollen.
 
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