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Harald 41

Nicht mehr aktiv
#1
Hallo:
Fuhr am Sonntag durch Oberweiden,und konnte mit einem Zeitzeugen betreffend"Geheihprojekte.at Bomenabwurfplatz Oberweiden" etwas in Erfahrung bringen.
Er sagte mir das die Russen damals in einem Wald westlich von Oberweiden gegen Kriegsende Bomben abwarfen,und das es bis heute noch vereinzelt bei alten Bäumen die dort umgeschnitten werden die eine oder andere Säge durch Splitter beschädigt würde.
Ich sah mir den Wald kurz an,der etwa zwei Kilometer ausserhalb des Ortes liegt,leider stark verwildert und ich konnte zwar zwei Bombentrichter lokalisieren,sind aber auf dem Foto nich zu erkennen.
Auf dem Ersten Foto kann man rechts im Hintergrund einige Häuser und einen Lagerhausturm erkennen,dort liegt Gänserndorf ca.7Km Luftlinie entfernt.:)
Hoffe ich konnte etwas helfen.

LG Harry

PS:Werde mir das bei nächster Gelegenheit noch einmal genauer ansehen.
 

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josef

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#2
Hallo:
Fuhr am Sonntag durch Oberweiden,und konnte mit einem Zeitzeugen betreffend"Geheihmprojekte.at Bomenabwurfplatz Oberweiden" etwas in Erfahrung bringen.
Er sagte mir das die Russen damals in einem Wald westlich von Oberweiden gegen Kriegsende Bomben abwarfen
Vor den Russen war schon die LW dort! Siehe auch Blatt 6 der Aufzeichnung der LW-Standorte in Österreich von @Fred:

Obersiebenbrunn - Bombentestgelände
Oberweiden - Fliegerübungsplatz, F(eldflug)-Platz


Dazu auch ein paar Bilder:
Quelle: NÖ. - Atlas / NÖGIS

1. Teil des Waldgebietes SW Oberweiden Richtung Obersiebenbrunn,
2. Detail mit erkennbaren Strukturen von zugeschütteten Bombentrichtern,
3. detto...
 

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Harald 41

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#3
Hallo Josef;
danke für die Bilder,kenne diese Ausschnitte,hätte diese Flecken aber nicht mehr für Bombentrichter gehalten.Das man diese nach so langer Zeit noch auf den Feldern sehen kann hätte ich nicht gedacht.
Da das nicht so weit von mir entfernt ist werde ich es mir demnächst aus der nähe ansehen.:D

LG Harry
 

josef

Administrator
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#4
...hätte diese Flecken aber nicht mehr für Bombentrichter gehalten.Das man diese nach so langer Zeit noch auf den Feldern sehen kann hätte ich nicht gedacht.
Da das nicht so weit von mir entfernt ist werde ich es mir demnächst aus der nähe ansehen
Die Bombentrichter sind ja nur rund 65 Jahre alt! Da gibt es im Rahmen der "Luftbildarchäologie" weit älteres zu entdecken...

Kleiner Ausschnitt der Homepage der "Abteilung Luftbildarchäologie und Bauforschung des Interdisziplinären Forschungsinstituts für Archäologie des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien":

Luftbildarchäologie
Unterirdisch noch in Resten erhaltene Siedlungsstrukturen wie Gruben, Gräben oder (Fundament-)Mauern sind unter bestimmten Voraussetzungen und Bedingungen von erhöhten Standpunkten aus sichtbar. Gruben, Gräben, Mauern etc. stellen einen Eingriff in das natürliche Bodengefüge dar und haben üblicherweise andere chemische und physikalische Eigenschaften als das umgebende, ungestörte Erdreich. Dies äußert sich

auf vegetationsfreien Flächen durch sog. Bodenmerkmale, welche sich durch unterschiedliche Färbung (z.B. dunkle humose Verfüllung von Gräben) von der Umgebung abheben

durch sog. Bewuchsmerkmale als Äußerung veränderter Wachstumsbedingungen, welche sich in verschiedenen Wuchshöhen oder Färbungen des Getreides zeigen

Manchmal ist an der Erdoberfläche noch ein geringes Relief der Siedlungsstrukturen (z.B. von Wall-Graben-Anlagen) vorhanden, das erst von erhöhten Standpunkten bei bestimmten Lichtverhältnissen in Form von Schattenmerkmalen sichtbar ist
.
Quelle: http://www.univie.ac.at/vias/luftbildarchaeologie.html#luft

Da das nicht so weit von mir entfernt ist werde ich es mir demnächst aus der nähe ansehen
Da kann es aber passieren, dass Du am Feld vor einem eingeebneten Bombentrichter stehst und nichts erkennen kannst!

lg
josef
 
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Harald 41

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#5
Hallo Josef;
danke für den Link,werde ich mir aber erst morgen durchlesen,da schon sehr spät.:danke
Da Du Dich mit Luftbildarcheologie auch gut auskennst,könnte ich das vergleichen mit den "Linien von Nazca in Peru",Luftbildarcheologie ist auch ein interessantes Thema.

LG Harry
 
#6
Obersiebenbrunn

Hallo,

hab was interessantes zu Obersiebenbrunn gefunden:

Das kaum landwirtschaftlich nutzbare Areal im Anschluss an die Weikendorfer Heide - für uns Obersiebenbrunner: die "Siebenbrunner Had" -hatte sich für die oben geschilderte Verwendung geradezu angeboten; auch die Rote Armee benutzte später vergleichbare Flächen des anschließenden Gutes Neuhof in Untersiebenbrunn ebenfalls für ähnliche Zielübungen, nur mit dem Unterschied, dass die Russen dort scharfe Bomben abwarfen, zum Teil scharfe Beutemunition aus deutschen Kriegsrelikten. Die Rote Armee verwendeten zum Beispiel Granaten mit für den Bombenabwurf umgebauten Zündern. Der dadurch geschädigte Eigentümer des Gutshofes galt für die sowjetische Besatzungsmacht als böser Kapitalist, auf den brauchte sie deshalb keinerlei Rücksicht nehmen. Ungefähr 1952 zeigte mir dieser Herr Lahner eine Luftaufnahme seines Besitzes. Es waren gegen 1000 Bombentrichter darauf zu zählen.
aus http://doku-obersiebenbrunn.g-zier.at/index.php?title=Stukas_auf_der_Heide

Am 10. April 1952 steht der Bombenübungsplatz der russischen Besatzungsmacht, die Siebenbrunner-Heide, in Flammen. 50 ha angrenzender Föhrenwald fällt drei Monate später aufgrund eines Bombardements den Flammen zum Opfer. - Großeinsatz mehrerer Feuerwehren!
aus Geschichte

lG
Enzo70
 
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Harald 41

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#8
Ebenfalls :danke enzo 70 für den interessanten Link, habe damals auf dem Gemeindeamt in Obersiebenbrunn bei recherchieren von diesem gehört, war aber noch in Arbeit, danach habe ich diesen leider vergessen.:schaem:

LG Harry
 

josef

Administrator
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#10
Bin bei Sucharbeiten auf Höhenscan-Karten im NÖ-Atlas/NÖGIS wieder einmal auf den ehemaligen Bombenabwurf-(Übungs-) Platz westlich von Oberweiden (-> Richtung Obersiebenbrunn) gestoßen.

Wie vorhin schon geschrieben, dürften die erkennbaren Bombentrichter aus der "Nachnutzungszeit" des Luftwaffenübungsplatzes durch die sowjetischen Luftstreitkräfte 1945-55 stammen:

1621111523473.png
1621111605351.png
1621111680146.png
Quelle: NÖ Atlas
 
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Boogie

Well-Known Member
#11
letztens im Prater hab ich mir mehrere Mulden angeschaut...die können nur von Bombeneinschlägen stammen...irgendwie aber auch schön zu sehen wie sich die Natur alles wieder zurückholt!;)
 

adasblacky

Well-Known Member
#12
letztens im Prater hab ich mir mehrere Mulden angeschaut...die können nur von Bombeneinschlägen stammen...irgendwie aber auch schön zu sehen wie sich die Natur alles wieder zurückholt!;)
Der Prater war eine umkämpfte Ecke bei der Schlacht um Wien, das könnten auch Granattrichter sein.
Hab mal wo gelesen: sind die Löcher in Linien -->Bomben, sind sie gestreut --> Artillerie.
Aber der Natur is es egal! ;)
 
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