Bunker in Spittal am Fratres

#1
Ich bin den Fratres-Berglauf entlanggegangen und habe einen verlassenen Bunker (mit Lager 1 und Lager 2) gefunden. Ich kann dazu nichts im Internet finden und würde darüber gerne mehr wissen, da ich generell an Bunkern, 2.Weltkrieg und verlassenen Orten interessiert bin.
 

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Geist

Worte im Dunkel
Mitarbeiter
#2
Von deinen drei Kategorien (Bunker, Zweiter Weltkrieg, Verlassene Orte) gehört das Bauwerk ziemlich sicher in die dritte. Warum denkst du, es könnte aus dem Zweiten Weltkrieg sein?
 
#5
Bei genauerer Betrachtung könnten die Fotos auf einstige Steinbruch- oder Bergbautätigkeit hinweisen. Beim "herumgoogeln" stieß ich auf Hinweise eines ehemaligen Steinbruches, aber auch auf Bergbau:

Anhang anzeigen 118664
Quelle: https://opac.geologie.ac.at/ais312/dokumente/JB0971_A.pdf - Seite 30
Anhang anzeigen 118665
Quelle: Spittal/Drau, Bergbau Fratres

...und hier noch ein Foto vom Altbergbau Fratres
Hallo Lieber Josef,

wissen Sie wo es weiterer solcher Orte in Spittal an der Drau gibt?
LG
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#6
wissen Sie wo es weiterer solcher Orte in Spittal an der Drau gibt?
Als "Neueinsteiger" zuerst einen Hinweis an dich: Egal welches Alter der jeweilige User hat, im Forum dutzen wir uns :).

Zu Spittal an der Drau kann ich als Niederösterreicher leider keine detaillierten Auskünfte geben :(, kenne die Gegend zu wenig.

lg
josef
 
#7
Hallo,

bei diesen Bunkern handelt es sich um ehemalige Sprengstoffbunker für den Steinbruch der vllt. 100 m westlich davon liegt (Hügel mit den großen Steinen). Die Bunker wurden von der Firma More noch nach der Steinbruchaktivität einige Zeit als solche verwendet (Quelle: vom hören sagen, aber ich kenne den Grundbesitzer des Steinbruchs sehr gut). Wir haben als Kinder im Steinbruch immer verbotenerweie gespielt - ist mittlerweile ziemlich verwachsen, aber der kleine See war für uns Spitze. Beim Material handelt es sich um einen Paragneis/Glimmerschiefer, den man maximal als Füllmaterial verwenden kann - ist nichts besonderes.

Die Bunker liegen heute auf millitärischem Übungsgebiet?? (seit ca. 15-20 Jahren) - weiß aber nicht ob die Bunker jetzt dem Bundesheer gehören. Der Steinbruch und die Bunker sind ca. aus den 70/80er Jahren. Als Kind (ca. 30 Jahre her) war alles noch sehr gut erhalten verglichen mit heute.

Um auf die anderen Erklärungsversuche einzugehen...Es gab weiters noch den Lerchbaumer "Eklogitsteinbruch" in der Lieserschlucht und die Räuberhöhle mit umliegenden Schürfen (aus dem erwähnten Zitat) auf dieser Seite der Lieser.

Der Lerchbaumersteinbruch liegt rechts neben der Ertlwand (Sanierung und Grund für die Lange Sperre der Lieserschlucht) von Seeboden kommend - die Ertlwand liegt ca. beim Linken Bildrand (PDF). Von Seeboden kommend kann man heute noch die Gesteinsschlichtung und wo ca. der Weg gegangen ist erkennen. Dort wurde ein Amphibolit/Eklogit ähnliches Gestein abgebaut, ist ein eher schwereres/zähes Gestein - weiß nicht wofür es genau verwendet wurde, spontan würde mir Unterbau für Eisenbahn einfallen. Dieser Steinbruch war in der Zwischenkriegszeit aktiv.

Die Räuberhöhle und umliegenden oberflächlichen Schürfe sind schon sehr viel älter (einige 100 Jahre) und es handelt sich vmtl. um einen Schurf nach Gold. Geologisch betrachtet ist es kein sehr guter Ort um nach Gold zu schürfen, aber damals wusste man das nicht...liegt geologisch im Koralpe/Wölz Deckensystem und gehört nicht mehr zur selben Einheit wie das Tauerngold. Räuberhöhle findet man auf google maps, Position stimmt, wurde von mir vor vielen Jahren eingetragen, falls Interesse besteht).

Auf der anderen Seite der Lieser gab es einen großen Ober- und Untertägigen Feldspatbergbau. Das verfallene Mundloch vom untertägigen Bergbau hab ich vor 10 Jahren noch gesehen mit Jahreszahl. Am Wolfsberg kann man noch eine größere Höhle vom obertägigen Bergbau finden, aber ich möchte nicht noch mehr ausschweifen...:).

lg Ralf
 

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#8
Meine Einschätzung bzgl. des Alters muss ich revidieren. Die aktive Phase des Steinbruchs war vmtl. in den 1960ern, Beginn evtl. schon in den späten 50ern - von meinen Quellen kann sich leider keiner mehr so genau erinnern.
 
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