Bunker und Sperren in Nord-Italien (Südtirol u. Kanaltal)

#62
War am Wochenende wieder mal bei unseren Nachbarn in Italien "spionieren"!:)
Bei der Anlage handelt es sich um eine nicht fertig gestellte Kavernenbatterie für 4 Stk 75mm Kanonen Modell 1906, in der Nähe von Tarvis.
Die Geschützstände sind fertig gestellt samt Verbindungsgängen und einzelnen Räumen, ein großer Teil ist aber noch im Rohbauzustand. Die Zugänge sind vermauert, man kann die Anlage nur über die gezeigten Geschützscharten betreten.
Anbei ein paar Bilder
 

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#65
Anlässlich Kriegsbeginn mit Italien vor 100 Jahren war ich zum Jubiläum wieder mal bei unseren Nachbarn (damals noch Österreich :) ) unterwegs:
Kleiner Berg im Kanaltal genannt Monte Nebria direkt neben dem alten österr. Fort Hensel.

Bild 1+2: 2 ehemalige österr. Kanonen-Kavernen in der die Geschütze des Fortes untergebracht wurden, nachdem es desarmiert wurde. Im Zuge des Vallo Alpino wurden diese Kavernen von den Italienern weiter ausgebaut/betoniert und für MG`s genutzt.
Bild 3+4: Alte österr. Unterkunft direkt unter dem Gipfel, daneben gibt es weitere Unterkunftskavernen.
Bild 5: Tiefblick ins Kanaltal Richtung Süden (rechts unten - ganz verwachsen das ehemal. Fort Hensel)
Bild 6: Fort Hensel - ganz verwachsen. Es ist kaum zu sehen (kleiner gelber Punkt an der Spitze) aber am Fort wehte eine kuk. Flagge (Gelb mit Doppeladler). Denke war auch dem 100-jährigem Jubiläum geschuldet. Im Bereich des ehmal. Forts gibt es weitere, zahlreiche "neuere" (1939-1940) Bunker der Italiener, die bis in die 90-iger Jahre genutzt wurden.
 

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#66
Wieder mal im Kanaltal unterwegs gewesen.
Anlässlich des Malborghetter Kirchtags :D:trinken: und 100 Jahre Kriegsbeginn Italien-Österreich war ein Bunker (Opera 3 - ital. Bezeichnung), unmittelbar neben dem alten Fort Hensel zu besichtigen:

- Türen und Gänge mit Flair eines Ubootes
- Kampfstand für eine 90mm Kanone
- Und das Belüftungsystem
 

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#68
Am nächsten Tag war ich im Val Riofreddo (ehemals Kaltwassertal), ein einsames Tal im Süden von Tarvis - aber gut befestigt!!! :D
Ist echt erstaunlich was man da hineingebaut hat, obwohl ich nie im Leben darauf kommen würde dort durchzumarschieren!!

- erstmal ein paar Außenansichten
- mit Interessanter Lüftung (die letzten beiden Fotos)
 

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#69
- Bild vom Gegenwerk auf der anderen Talseite (leider schwer zu erkennen - etwa Bildmitte - und weiter Links die Baumgruppe - darin verbergen sich die Kampfstände)
- Alle WC´s und die Küche schön gefliest
- Auch der Boden
- Die Anlage befindet sich auf 3 Ebenen (leider sind die Eichenwendeltreppen durch die hohe Luftfeuchtigkeit total morsch - ein Begehen lebensgefährlich)
- Gänge
- und ins Untergeschoß
 

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#70
Und jetzt noch ein paar Bilder vom Gegenwerk an der gegenüberliegenden Talseite. Dieses ist im Vergleich zum ersten Werk noch im totalen Rohbauzustand. Im Talgrund an der Strasse befindet sich auch ein großer Betonbunker der aber komischerweise keine Scharten besitzt (leider keine Fotos)
 

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#71
Hallo MG0815!

Ich war auch wieder einmal im Kanalthal, leider hat es gegossen wie aus Kübeln, ich habe Deinen beschriebenen Betonbunker ohne Schiessscharten (hab auch keine gesehen) entdeckt.
kannst Du mir sagen, vom Betonbunker aus an der Straße die beiden von Dir beschriebenen Werke sind, es hat so geschüttet, ich hab da schnell den Rückweg angetreten.

g.
 
#72
Hallo maxreisch!

Die Bunker befinden sich gleich links und rechts in den Hängen über dem beschriebenen Betonbunker. Der linker Hand ist eigentlich gut von der Strasse aus zu sehen (zumindest die geplante Schartenöffnung) wenn man ins Tal hineinfährt. Der Weg da hinauf ist aber beschwerlich, man muß sich durchs Unterholz kämpfen.
Ich hoffe ich konnte dir helfen
 
#73
Herzlichen Dank MG0815!!!
Bin Mitte September wieder vor Ort, schau mir das dann genauer an - den Bunker bei Portis habe ich auch gefunden, sehr schön - und einen noch nicht beschriebenen aus dem kalten Krieg nach Pontafel, der Zugang ist in einem Eisenbahntunnel......
 
#74
Hallo maxreisch!

Kenn diese Bunker auch, da gibt es mehrere Bunker die in den jetzt stillgelegten Eisenbahntunnel beginnen! :D

Dann nimm dir nur genug Zeit wenn du ins Kanaltal fährst, gibt ja genug zu entdecken! :ichsagnix:

Ich weis nicht ob ich schon mal gepostet habe. Anbei der Plan zum "Fort Beisner", das solltest du dir unbedingt ansehen, eine gewaltige Anlage. In den Beiträge 32+33 in diesem treat sind ein paar Bilder!
Die haben nur nicht immer geöffnet, aber auf der Facebook-Seite sicher herauszufinden.
An diesem Wochenende war "Bunkerfest", mit Übernachtung im Bunker und Führungen und einer Wanderung zu den angrenzenden (zahlreichen) Bunkern dort!!!
 

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#75
Ja, danke für den Tipp mit Beissner!
Ich kenne den Verein, nur immer wenn wir Zeit haben, machen die gerade keine Besichtigung, bzw. sind wir leider zu wenig Leute, dass Sie ausserturlich keine Führung machen, naja wird schon mal klappen.....
Was ich nicht verstehe ist, dass bei manchen Bunkern, die im kalten Krieg aktiv waren, die Besichtigung kein Problem ist, und manchmal wollen sie ganz genau wissen warum du da bist und da herumspazierst...inklusive Wohnmobil ausräumen, das volle Programm....
Mir fällt das nur auf, da ich zweimal bei Malborghetto neben dem Tunnel in einen Bunker reinschauen wollte und jedesmal sind die "netten" um die Kurve gebogen und haben nach uns Ausschau gehalten, kann natürlich auch ein Zufall sein!
Dass die sich nicht sonderlich freuen, wenn da Leute herumkraxeln, schon alleine wegen der Haftung, ist mir schon klar.........ist das der Grund?
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#76
Fort Beisner - offizielle Besichtigungsmöglichkeiten

Der Verein “LandScapes” befasst sich mit der Erforschung der alten Bunker- u. Befestigungsanlagen im Kanaltal:
Verein macht Bunker des Kanaltals sichtbar

Die junge Kanaltaler Archäologin Anita Pignali hat gemeinsam mit Freunden den regionalen Verein „Landscapes“ gegründet. Ziel ist es, die historischen Besonderheiten des Kanaltales erlebbar zu machen, darunter auch geheime Bunker.

Die Ruinen von Fort Hensel im Kanaltal sind weithin sichtbar, es ist eine ehemalige Talsperre. die das Vorrücken feindlicher Truppen verhindern sollte. Doch es gibt hier auch geheimere Orte, die es zu entdecken gilt. Der Kanaltaler Verein Landscapes machte es sich zur Aufgabe, historische Anlagen, die militärisch genutzt wurden, für interessierte Besucher zugänglich zu machen.

Von Mussolini errichtet
Einer von unzähligen Bunkern, die unter Mussolini entlang der gesamten italienischen Nordgrenze errichtet wurden, ist zum Beispiel die sogenannte Opera 3, so Anita Pignali: „Unser Ziel ist es, diese versteckten Anlagen wieder in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. Einmal waren es Orte des Krieges aber jetzt sind es Orte die besucht werden können um mit der eigenen Geschichte in Verbindung zu kommen.“

Strategische Bedeutung
Der Bunker Opera 3 ist ein unterirdischer Komplex, der sich über ca. 300 Quadratmeter erstreckt. Er ist bis heute gut erhalten und wurde zwischen 1938 und 1940 gebaut - ein geheimer militärischer Ort, der sogar in Zeiten des kalten Krieges eine strategische Rolle spielte und damals von der NATO aktiviert wurde. Durch die Bemühungen des Vereines Landscapes konnte nun eine Türe zu diesen versteckten militärischen Schauplätzen geöffnet werden. 150 bis 160 seien im Kanaltal gebaut worden, so Pignali.

Tag der offenen Tür
Paolo Blasoni vom Verein Landscapes sagte: „Man kann sagen dass es kuriose Orte sind, die ein spezielles Erlebnis ermöglichen. Denn normalerweise sind sie ja nicht zugänglich ohne besondere Genehmigungen und wir sind einer der wenigen Vereine, die die Möglichkeit dazu haben.“
Text u. Fotos: http://kaernten.orf.at/tv/stories/2765888/

Am 23. April lädt der Verein Landscapes zu einem Tag der offenen Tür und ermöglicht mit speziellen Führungen Einblicke in die neuere Zeitgeschichte der Region.

Hier gibt es weitere Informationen.

1. Fort Hensel aus WKI
2. u. 3. Fort Beisner - Opera 3
 

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#77
Danke Josef fürs einstellen, hab den Beitrag auch im Fernsehen gesehen, und dann wieder vergessen das zu posten.:danke

Kenne diese Anlage(n) - auf jeden Fall einen Besuch wert :)

Und man beachte die Aussage .....150 bis 160 solcher Anlagen wurden im Kanaltal gebaut.....:ichsagnix::D
 
#78
Noch eine Veranstaltung im nahen Ausland.
Am 22.Mai findet ein Tag der offenen Tür der ital. Befestigungen am Plöckenpass statt.
Auch historisch gesehen eine sehenswerte Gegend!:gut:
 

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#79
Ich habe mir die kleine Bunkertour samt Kaserne am Plöckenpass am Wochenende mal angesehen.
Leider ist von drei Werken nur eines zu besichtigen gewesen, und zur Zeit auch nur ein, zweimal im Jahr.
Diese Werke hat ein privater Übernommen und er will sie ähnlich wie beim Bunkermuseum am Wurzenpass für die Öffentlichkeit zugänglich machen.
Teilweise ist die Einrichtung und Bewaffnung schon wieder eingebaut, aber es ist sicher noch viel zu tun.
Weiters will diese Gruppe auch das ehemalige österr. Fort Hensel bei Malborghetto (kurz nach der Grenze bei Tarvis) wieder, sagen wir mal, etwas herrichten.
Im Berg unter dem Fort gibt es auch einen ehemaligen (großen) Bunker des Vallo Alpino, der ausgebaut, bis zum Ende des kalten Krieges in Betrieb war.

Anbei jetzt ein paar Eindrücke vom Plöckenpass:
- Werk 1
- Werk 1 mit Gegenwerk 2 (das gelbe waren die Panzersperren der Plöckenstrasse
- Werk 3 (hat die beiden Werke gedeckt)
- und ein Übersichtsplan
 

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