"Burg-Ruine Rabenstein" auf dem kleinen Felsplateau

Bunker Ratte

Well-Known Member
#1
Und wieder einmal machte ich mich auf den Weg zu einer Ruine, um die Geschichte der alten Gemäuer zu erkunden!
Südlich des Marktes bildet die Kuppe (495 m) eines bewaldeten Berges ein kleines Felsplateau, das die Hochburg getragen hat, die tieferen Teile der Anlage liegen auf der dem Markt abgewandten Bergseite. Der Burgweg windet sich um den Westhang des Burgberges und steigt von Südosten her zu einem runden, etwa 8 m hohen Torturm an. Dieser hat einen kurzen Maueransatz gegen außen. Der Turm hatte anfänglich nicht die Funktion eines Torturmes; der Burgzugang befand sich weiter nördlich.
Vom Turm ziehen sich Reste der Wehrmauer durch den bewaldeten Hang zum Berchfrit empor. Vom "Torturm" führt der weitere Zugang nur wenig ansteigend nordwärts. Die Bezeichnung Zwinger ist nicht völlig gerechtfertigt, da zwar bergseitig die Ringmauer der Burg verläuft, talseitig aber eine Begrenzungsmauer fehlt. Weiter im Norden wird die fehlende Mauer durch Futtermauern ersetzt, die zu einer viereckigen Bastion vor dem Burgeingang führen. Die innere Begrenzungsmauer des "Zwingers" steht teilweise aufrecht, ihr sind zwei Schalentürme eingefügt, im Südosten mit hufeisenförmigem, im Nordosten mit viereckigem Grundriss.
Hofseitig waren der Ringmauer Nebengebäude angebaut. Der Burghof wird heute - der ehemalige Torbau wird von Vischer mit Satteldach und Pechnase über dem Rundbogenportal dargestellt - von der erwähnten Vierecksbastion durch den Rest eines schmalen, zweigeschossigen Gebäudes erreicht. Dieser Bau wurde verhältnismäßig spät zum Schutze der Nordwest-Front am Steilabfall errichtet und ersetzt hier die Ringmauer.
Im mittleren Teil des Burghofes liegt als besterhaltener Teil der ganzen Anlage der "Kapellentrakt". Er ist direkt ohne Rückwand an den Felsenabsturz der Hochburg angesetzt und hat einen sechseckigen Grundriss.
Eine Schmalseite kehrt er talwärts. Im Untergeschoss des viergeschossigen Baues lag die Burgkapelle. Die Fenster tieferer Teile wurden nachträglich bis auf Schartengröße vermauert. An den Obergeschossen Kragsteine. Da der Bau etwas über den Rand der Plattform der Hochburg aufragte, erfolgte der Aufstieg zu dieser von den Obergeschossen des Kapellentraktes aus. Heute steigt man außen über Schutt zu dem runden, einst mindestens dreigeschossigen Berchfrit an. Dessen fast 3 m starke Mauern sitzen auf einem Felskopf auf. Entlang einer Wehrmauer gegen Westen empor steigend, erreicht man das Gipfelplateau mit den Resten der Hochburg. Diese bestand aus zwei Bauten. Der Palas war kleinräumig und zweigeschossig, talseitig Kragsteine, die unter dem Bodenniveau ansetzen; im übrigen ist die Westseite ins Tal abgestürzt. Der anschließende, einst mehrge-schossige, viereckige Turm, nicht so stark wie der Berchfrit, hat in der 9 m breiten Südmauer zwei Fenster, übereinander. Im Rest des Untergeschosses ist ein Kamin und ein Kreuzgewölbe nachzuweisen, im Oberstock der Innenverputz.AufVischer's Stich von 1672 bildet der Berchfrit mit Palas und Südturm der Hochburg einen ge-schlossenen Baukomplex, von dem aus der Kapellentrakt gegen den Burghof vortritt. Dem besprochenen Torbau und der turmbewehrten, überdachten Ringmauer ist außen eine Rundbastion vorgesetzt, die im Untergeschoß Ausschußöffnungen für kleine Geschütze zeigt.
Quelle:http://www.rabenstein.gv.at/Burg-Ruine_Rabenstein

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