Hallstatt-Kopie für reiche Chinesen:
Link zur Bilderserie über "Neu Hallstatt" in China: Hallstatt-Kopie in China „würdig“ eröffnet
Link zum Original in Oberösterreich: Hallstatt - Salzkammergut
ORF-Bericht:
Quelle: Hallstatt-Kopie in China „würdig“ eröffnet
Link zur Bilderserie über "Neu Hallstatt" in China: Hallstatt-Kopie in China „würdig“ eröffnet
Link zum Original in Oberösterreich: Hallstatt - Salzkammergut
ORF-Bericht:
Die seit längerem geplante Kopie des oberösterreichischen Weltkulturerbeortes Hallstatt ist am Samstag in der südchinesischen Provinz Guangdong eröffnet worden.
Goldfische und Rechtschreibfehler
Nach kurzer Bauzeit ist die Kopie des Welterbeortes Hallstatt im Südosten Chinas am Wochenende „würdig“ eröffnet worden. Zwar stehen im Hintergrund noch Baukräne, doch der Ortskern inklusive Kirche und Marktbrunnen steht bereits. Bis ins kleinste Detail versuchten die Chinesen, das Salzkammergut-Original zu kopieren - dabei übertrieben sie es teils sogar. Manchmal wagten sie aber durchaus eigenständige „Interpretationen“ des Originals. Eher ungewollt sind wohl so manche Rechtschreibfehler, die niemandem auffielen - außer den Originalhallstättern, die extra zur Eröffnung mit Blasmusik anreisten.
Wegen Schlechtwetters fand die Zeremonie zwar in einem Hotel statt, sie sei aber dennoch „sehr feierlich und sehr würdig“ gewesen, sagte der Bürgermeister der Salzkammergut-Gemeinde, Alexander Scheutz (SPÖ), in einem Telefoninterview. Einen weiteren Nachbau, beispielsweise in den USA, könne er sich nicht vorstellen: „Das wäre zu viel des Guten.“
Mit Palmen und Goldfischen
Die Delegation aus Oberösterreich konnte bereits am Freitag das chinesische Pendant mit dem einen oder anderen Rechtschreibfehler erkunden und war laut Scheutz positiv überrascht. „Man erkennt sofort, das ist Hallstatt“, so der Bürgermeister. Selbst die Kanaldeckel würden die Aufschrift „Hallstatt am See“ tragen. Scheutz: „Das steht nicht einmal auf unseren drauf.“
Manches irritierte die Original-Hallstätter beim Flanieren durch den Ortsklon dann aber doch leicht: etwa die Palmen - oder die Goldfische, die im Brunnen auf dem Nachbau des Marktplatzes schwimmen. Übrigens: Mit der Eröffnung ist das Projekt offenbar noch nicht abgeschlossen. Es werde weitergebaut, erklärte der Bürgermeister. So sollen beispielsweise Bootshütten, wie man sie aus dem Salzkammergut kennt, entstehen.
Ein ORF-Fernsehteam wurde von der Baufirma nicht auf das Gelände gelassen. Auch die Hallstätter Delegation sei nur kurz durch das Gelände geführt worden, so ORF-Korrespondent Jörg Winter in der ZiB, der berichtete, dass auch chinesische Medien das Projekt eher kritisch sehen.
Investition für Wohlhabende
Der seitenverkehrt angelegte Nachbau der populären Tourismusgemeinde mit rund 800 Einwohnern dient den Medienberichten zufolge in der 1.000 mal größeren chinesischen Stadt als Investorenprojekt und soll wohlhabende Einwohner locken. Die Bauzeit für die auf einem Quadratkilometer angelegte Imitation betrug nur ein gutes Jahr. Die Appartements in den Häusern dürften sich nur betuchte Chinesen leisten können. Der Quadratmeterpreis liegt bei durchschnittlich 9.000 Yuan (1.137 Euro).
Hoffen auf Werbeeffekt
Vergangenen Sommer war bekanntgeworden, dass die südchinesische China Mine Metal Group in der Kreisstadt Boluo in der Provinz Guangdong einen Stadtteil im Stil des malerischen oberösterreichischen Ortes u. a. mit einer - nicht maßstabsgetreuen - Kopie des Hallstätter Sees errichtet. Das löste zunächst gemischte Gefühle bei den Bewohnern des Originals aus. Später jedoch wuchs die Freude, dass man Vorbild für eine Kopie ist, weiters über die Werbewirkung dieser Pläne.
In der Zeremonie, zu der Scheutz auch Mitglieder der Salinenmusikkapelle mitgenommen hatte, wurde ein Freundschaftsabkommen unterzeichnet. Wann eine chinesische Delegation nach Hallstatt reist, stand vorerst nicht fest. „Sie wollen aber sehr gerne kommen“, sagte der Bürgermeister. Der Besuch des asiatischen Unternehmens war bereits für vergangenes Jahr geplant gewesen, aber mehrmals verschoben worden.
Goldfische und Rechtschreibfehler
Nach kurzer Bauzeit ist die Kopie des Welterbeortes Hallstatt im Südosten Chinas am Wochenende „würdig“ eröffnet worden. Zwar stehen im Hintergrund noch Baukräne, doch der Ortskern inklusive Kirche und Marktbrunnen steht bereits. Bis ins kleinste Detail versuchten die Chinesen, das Salzkammergut-Original zu kopieren - dabei übertrieben sie es teils sogar. Manchmal wagten sie aber durchaus eigenständige „Interpretationen“ des Originals. Eher ungewollt sind wohl so manche Rechtschreibfehler, die niemandem auffielen - außer den Originalhallstättern, die extra zur Eröffnung mit Blasmusik anreisten.
Wegen Schlechtwetters fand die Zeremonie zwar in einem Hotel statt, sie sei aber dennoch „sehr feierlich und sehr würdig“ gewesen, sagte der Bürgermeister der Salzkammergut-Gemeinde, Alexander Scheutz (SPÖ), in einem Telefoninterview. Einen weiteren Nachbau, beispielsweise in den USA, könne er sich nicht vorstellen: „Das wäre zu viel des Guten.“
Mit Palmen und Goldfischen
Die Delegation aus Oberösterreich konnte bereits am Freitag das chinesische Pendant mit dem einen oder anderen Rechtschreibfehler erkunden und war laut Scheutz positiv überrascht. „Man erkennt sofort, das ist Hallstatt“, so der Bürgermeister. Selbst die Kanaldeckel würden die Aufschrift „Hallstatt am See“ tragen. Scheutz: „Das steht nicht einmal auf unseren drauf.“
Manches irritierte die Original-Hallstätter beim Flanieren durch den Ortsklon dann aber doch leicht: etwa die Palmen - oder die Goldfische, die im Brunnen auf dem Nachbau des Marktplatzes schwimmen. Übrigens: Mit der Eröffnung ist das Projekt offenbar noch nicht abgeschlossen. Es werde weitergebaut, erklärte der Bürgermeister. So sollen beispielsweise Bootshütten, wie man sie aus dem Salzkammergut kennt, entstehen.
Ein ORF-Fernsehteam wurde von der Baufirma nicht auf das Gelände gelassen. Auch die Hallstätter Delegation sei nur kurz durch das Gelände geführt worden, so ORF-Korrespondent Jörg Winter in der ZiB, der berichtete, dass auch chinesische Medien das Projekt eher kritisch sehen.
Investition für Wohlhabende
Der seitenverkehrt angelegte Nachbau der populären Tourismusgemeinde mit rund 800 Einwohnern dient den Medienberichten zufolge in der 1.000 mal größeren chinesischen Stadt als Investorenprojekt und soll wohlhabende Einwohner locken. Die Bauzeit für die auf einem Quadratkilometer angelegte Imitation betrug nur ein gutes Jahr. Die Appartements in den Häusern dürften sich nur betuchte Chinesen leisten können. Der Quadratmeterpreis liegt bei durchschnittlich 9.000 Yuan (1.137 Euro).
Hoffen auf Werbeeffekt
Vergangenen Sommer war bekanntgeworden, dass die südchinesische China Mine Metal Group in der Kreisstadt Boluo in der Provinz Guangdong einen Stadtteil im Stil des malerischen oberösterreichischen Ortes u. a. mit einer - nicht maßstabsgetreuen - Kopie des Hallstätter Sees errichtet. Das löste zunächst gemischte Gefühle bei den Bewohnern des Originals aus. Später jedoch wuchs die Freude, dass man Vorbild für eine Kopie ist, weiters über die Werbewirkung dieser Pläne.
In der Zeremonie, zu der Scheutz auch Mitglieder der Salinenmusikkapelle mitgenommen hatte, wurde ein Freundschaftsabkommen unterzeichnet. Wann eine chinesische Delegation nach Hallstatt reist, stand vorerst nicht fest. „Sie wollen aber sehr gerne kommen“, sagte der Bürgermeister. Der Besuch des asiatischen Unternehmens war bereits für vergangenes Jahr geplant gewesen, aber mehrmals verschoben worden.