Chinesisches Atom-U-Boot laut Berichten in der Bauphase gesunken
Das Atom-U-Boot soll bereits im Frühling in einem Hafen nahe der Stadt Wuhan gesunken sein. Es ist unklar, was zum Sinken des U-Boots geführt hat
Chinesisches Atom-U-Boot laut Berichten in der Bauphase gesunken
Das Atom-U-Boot soll bereits im Frühling in einem Hafen nahe der Stadt Wuhan gesunken sein. Es ist unklar, was zum Sinken des U-Boots geführt hat
Wuhan / New York – Chinas neuestes atomgetriebenes U-Boot ist laut Recherchen von US-Medien während der Bauphase in einem Hafen nahe der Stadt Wuhan gesunken. Ereignet habe sich der Vorfall bereits im Frühling, wie Berichte jetzt erst nahelegen. Das Kriegsschiff sei im Mai oder Juni an einem Pier in einem Hafen untergegangen, sagte ein hochrangiger Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Freitag.
Auf Satellitenaufnahmen von dem Hafen nahe Wuhan soll das gesunkene Atom-U-Boot zu sehen sein.
via REUTERS/Planet Labs Inc
Es sei nicht klar, was zum Sinken des U-Boots geführt habe und ob es Kernbrennstoff an Bord gehabt habe. Der Vorfall werfe viele Fragen auf, etwa zur Qualität der Ausrüstung, zu Rechenschaftspflichten des chinesischen Militärs und zur Aufsicht über den von Korruption geplagten Bereich, so der US-Insider.
Erkennbar auf Satellitenbildern
Das U-Boot sei Ende Mai auf Satellitenbildern an einem Pier auf dem Jangtse-Fluss zu sehen gewesen, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf US-Regierungsbeamte. Ende Juni seien dann Schwimmkräne aufgetaucht, die es aus dem Flussbett geborgen hätten.
Das U-Boot sei das erste einer neuen Klasse von Atom-U-Booten und aufgrund seiner charakteristischen Heckform auf Satellitenbildern deutlich erkennbar gewesen, hieß es. Die chinesischen Behörden haben sich zu dem Vorfall bisher nicht geäußert. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian, erklärte auf eine Journalistenfrage, er wisse nichts über die Situation.
Geheimdienstinformationen
Es sei nicht ungewöhnlich, dass die chinesische Marine versuche, die Angelegenheit zu vertuschen, zitierten das "Wall Street Journal" und der Sender CNN einen hochrangigen US-Verteidigungsbeamten.
Der taiwanische Verteidigungsminister Wellington Koo verwies am Freitag auf verschiedene Geheimdienstinformationen und Überwachungsmethoden, nannte aber keine Details. China betrachtet Taiwan als eigenes Territorium, Taiwan beobachtet daher die militärischen Aktivitäten Chinas genau.
Rückschlag für China
China hat nach Schätzungen des US-Verteidigungsministeriums die größte Marine der Welt und einen der größten Militäretats. Der Vorfall sei ein herber Rückschlag für die Volksrepublik, die den Ausbau ihrer Streitkräfte und ihrer U-Boot-Flotte zu einer der höchsten Prioritäten gemacht habe, hieß es im "Wall Street Journal". Zwar sei das U-Boot geborgen worden, jedoch werde es Monate dauern, bis es in See stechen könne.
China verfügt über mehr als 370 Kriegsschiffe. Gebaut wird derzeit auch eine neue Generation von atomar bewaffneten U-Booten. Dem US-Verteidigungsministerium zufolge verfügte China im Jahr 2022 über sechs nuklear betriebene U-Boote für ballistische Raketen, sechs Angriffs-U-Boote mit Nuklearantrieb und 48 Angriffs-U-Boote mit Dieselantrieb. Die USA gehen davon aus, dass diese Flotte bis 2025 auf 65 und bis 2035 auf 80 U-Boote anwächst.
(APA, 27.9.2024)
Auf Satellitenaufnahmen von dem Hafen nahe Wuhan soll das gesunkene Atom-U-Boot zu sehen sein.
via REUTERS/Planet Labs Inc
Es sei nicht klar, was zum Sinken des U-Boots geführt habe und ob es Kernbrennstoff an Bord gehabt habe. Der Vorfall werfe viele Fragen auf, etwa zur Qualität der Ausrüstung, zu Rechenschaftspflichten des chinesischen Militärs und zur Aufsicht über den von Korruption geplagten Bereich, so der US-Insider.
Erkennbar auf Satellitenbildern
Das U-Boot sei Ende Mai auf Satellitenbildern an einem Pier auf dem Jangtse-Fluss zu sehen gewesen, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf US-Regierungsbeamte. Ende Juni seien dann Schwimmkräne aufgetaucht, die es aus dem Flussbett geborgen hätten.
Das U-Boot sei das erste einer neuen Klasse von Atom-U-Booten und aufgrund seiner charakteristischen Heckform auf Satellitenbildern deutlich erkennbar gewesen, hieß es. Die chinesischen Behörden haben sich zu dem Vorfall bisher nicht geäußert. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian, erklärte auf eine Journalistenfrage, er wisse nichts über die Situation.
Geheimdienstinformationen
Es sei nicht ungewöhnlich, dass die chinesische Marine versuche, die Angelegenheit zu vertuschen, zitierten das "Wall Street Journal" und der Sender CNN einen hochrangigen US-Verteidigungsbeamten.
Der taiwanische Verteidigungsminister Wellington Koo verwies am Freitag auf verschiedene Geheimdienstinformationen und Überwachungsmethoden, nannte aber keine Details. China betrachtet Taiwan als eigenes Territorium, Taiwan beobachtet daher die militärischen Aktivitäten Chinas genau.
Rückschlag für China
China hat nach Schätzungen des US-Verteidigungsministeriums die größte Marine der Welt und einen der größten Militäretats. Der Vorfall sei ein herber Rückschlag für die Volksrepublik, die den Ausbau ihrer Streitkräfte und ihrer U-Boot-Flotte zu einer der höchsten Prioritäten gemacht habe, hieß es im "Wall Street Journal". Zwar sei das U-Boot geborgen worden, jedoch werde es Monate dauern, bis es in See stechen könne.
China verfügt über mehr als 370 Kriegsschiffe. Gebaut wird derzeit auch eine neue Generation von atomar bewaffneten U-Booten. Dem US-Verteidigungsministerium zufolge verfügte China im Jahr 2022 über sechs nuklear betriebene U-Boote für ballistische Raketen, sechs Angriffs-U-Boote mit Nuklearantrieb und 48 Angriffs-U-Boote mit Dieselantrieb. Die USA gehen davon aus, dass diese Flotte bis 2025 auf 65 und bis 2035 auf 80 U-Boote anwächst.
(APA, 27.9.2024)