Das Urmeer im Weinviertel

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Harald 41

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#1
Da ich leider keinen genauen Angaben über das Urmeer ( im Weinviertel ) habe,möchte ich hier ein eher unbekanntes Objekt vorstellen und zwar in Nexing Bezirk Gänserndorf gibt es den Muschelberg.
Früher wurden hier maschinell Muschelgritt abgebaut der zu Hühnerfutter beigemengt wurde, das Areal stand Jahrzehnte lang still heute ist es in Privatbesitz kann aber am Wochenende und an Feiertagen gratis besucht werden.
Hier ein paar Bilder.
In Bild 1 und 5 sieht man gut die Sedimentschichten.


http://www.fischertraum.at/nexinger-schweiz--muschelberg/index.php

LG Harry

PS: Auch bei Hainburg an der Donau gibt ( gab ) es versteinerte Muscheln in einem Steinbruch.
 

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Chris67

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#3
"Fossilienwelt" Stetten bei Korneuburg

Die Gegend ist bekannt für Freilegungen. Das weltgrößte fossile Austernriff befindet sich ganz in der Nähe in der fossilienwelt.at in Stetten, nähe Korneuburg.

Für Interessierte wie Harry, lohnt ein Besuch allemal. Alles über das Urmeer erfährt man dort ;)

lg
/me
 

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Harald 41

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#6
Muschelberg und Schloss Nexing

Bin am 01.01.2014 vorbeigefahren, und sah mir den Muschelberg von damals oben am Berg an,da wird wieder abgebaut ist nicht mehr zu betreten.
Die Bilder mit der kleinen Eidechse die meine Freundin auf der Handfläche sitzen hat im vorigen Beitrag sind ca. 10 Jahre alt, damals lag das Gelände oben am Berg brach.
Wie ich weiters sehen konnte wurde inzwischen das Schloss liebevoll restauriert, möchte noch anmerken der Turm ist schief ist nicht meine Kamera :)
Abschließend noch ein paar Bilder.

http://picasaweb.google.com/106586612782041977777/MuschelbergUndSchlossNexingJanner2014

LG Harry

PS: Der Storch ist echt ( Plastik ) :D
 

josef

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#7
Muschelgrube bietet Einblick ins Nexinger Meer



ORF
Die Muschelgrube in Nexing. Die Besucher wären hier vor zwölf Millionen Jahren unter Wasser gestanden


Die Muschelgrube Nexing (Bezirk Mistelbach) ist weltweit einzigartig. Vor zwölf Millionen Jahren gab es im Weinviertel ein Meer. Starke Strömung bildete damals riesige Muscheldünen. Diese können nun besichtigt werden.
Steht man in der Muschelgrube in Nexing, sieht man Sand und Gestein. Lauscht man den Erklärungen von Projektleiter Mathias Harzhauser vom Naturhistorischen Museum Wien, kann man sich mit etwas Fantasie schon vorstellen, wie es dort vor Millionen von Jahren ausgesehen haben muss. „Sie hätten nicht auf Urlaub fahren müssen. Die Reise nach Dubai an den Persischen Golf hätte wenig gekostet, weil sie hätten nur nach Nexing fahren müssen. Es war ein subtropisches Paradies“, so Harzhauser. „Zum Schwimmen wäre es allerdings schwierig gewesen, denn es war eine sehr starke Strömung, durch die riesige Sand- und Schalendünen angereichert worden sind und das ist eine Situation, die gibt es weltweit nur hier“, erklärt der Projektleiter. Heute finden sich vergleichbare Lebensräume etwa in der Meeresstraße zwischen Australien und Papua-Neuguinea.

Robben und Delfine waren einst in Nexing zu Hause
Die Forscherinnen und Forschen fanden verschiedene Muschelarten sowie Schnecken, aber auch etwa den Oberschenkelknochen eines Seehundes oder den Wirbelknochen eines Delfins. In dem Meer im Weinviertel gab es damals nämlich keine Haie, daher waren Robben und Delfine die Spitze der Nahrungskette im Meer.


ORF
Diese Muscheln wurden in der Muschelgrube in Nexing gefunden

Besonders interessant waren für die Forscherinnen und Forscher aber die kleinsten Lebewesen, erklärte Projektleiterin Doris Nagel von der Universität Wien. „Die Muscheln und Schnecken kannte man schon recht gut, aber die Foraminiferen waren noch nicht im Detail aufgenommen“, so Nagel, „Foraminiferen sind Einzeller, die ein Kalkskelett haben und das ist schon eine Besonderheit, denn normal haben Einzeller kein Skelett und jetzt wissen wir deutlich mehr über sie.“

Sensationsfund: Kalkiges Nanoplankton
Noch interessanter war ein noch kleineres Lebewesen, das in der Muschelgrube gefunden wurde. „Das kalkige Nanoplankton“, so Nagel, „das sind photosynthetisierende Dinge, also so wie Pflanzen, die Licht brauchen, in den obersten Wasserschichten schweben und die sind überhaupt noch nie angeschaut worden.“


ORF
Der Unterkiefer einer Gazelle wurde in Nexing gefunden

Bei den Forschungsarbeiten in der Muschelgrube Nexing gewann man auch neue Erkenntnisse über das Leben außerhalb des Meeres. Es wurde etwa der Zahn eines Paarhufers, der Unterkiefer einer Gazelle oder der Zahn eines Hauerelefanten gefunden. Schautafeln zeigen vor Ort wie das Leben in Nexing vor Millionen von Jahren aussah. Die Muschelgrube kann nun besichtigt werden. Dafür müssen sich Interessierte bei der Gemeinde Sulz im Weinviertel (Bezirk Gänserndorf) voranmelden.

Links:
Publiziert am 16.03.2018
http://noe.orf.at/news/stories/2901597/
 

josef

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#8
Fossilienwelt Weinviertel zeigt Klimaextreme
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„Eisplanet und Hitzehölle – Klima-Extreme in der Erdgeschichte“ – unter diesem Titel wartet die Fossilienwelt Weinviertel in Stetten (Bezirk Korneuburg) mit einer Sonderausstellung des Naturhistorischen Museums (NHM) Wien auf. Ab Ostermontag ist die Schau zu sehen.
Online seit heute, 6.26 Uhr
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Über Milliarden von Jahren geriet das Klima immer wieder in Schieflage, allerlei Extreme inklusive. Die Schau will laut einer Aussendung zu Gedankenspielen darüber anregen, ob Szenarien für die Zukunft ableitbar sein könnten.

Generell entführe die Ausstellung ab 1. April auch „in eine tropische Vergangenheit, als Teile Österreichs von einem warmen Meer bedeckt waren und man auch im Winter baden hätte können“. Aus etwaigen Badeurlaub-Gedanken wird man jedoch jäh herausgerissen: „Im Vergleich zu den Klimaschwankungen der Erdgeschichte ist das tropische Intermezzo vor 16 Millionen Jahren aber kaum erwähnenswert.“
© NHM Wien, C. Potter
Fossile Blätter eines Farnsamers Nýřany, Tschechische Republik, 310 Millionen Jahre alt

„Wohin wird sich das Klima entwickeln?“
Vielmehr leben wir derzeit in einer warmen Phase einer Eiszeit, die vor 2,6 Millionen Jahren begann, wurde erinnert. Den letzten Kälte-Höhepunkt erreichte die Eiszeit vor etwa 25.000 Jahren, als sich Niederösterreich in eine karge Mammutsteppe verwandelte. Im krassen Gegensatz dazu steht das sogenannte Super-Treibhaus vor 250 Millionen Jahren.

Im Wechsel von Kalt- und Warmzeiten würde in 15.000 Jahren die nächste Eiszeit folgen. Der Wienerwald würde Tundra und Steppe weichen, Innsbruck würde unter Gletschern begraben sein. „Doch die vom Menschen ausgelöste Klimaerwärmung könnte diesen natürlichen Rhythmus schon unterbrochen haben. Wohin wird sich das Klima in geologischen Zeiträumen entwickeln?“, wurde vom NHM in der Vorschau auf die Ausstellung in den Raum gestellt.

Vergangenheit zeigt mögliche Szenarien für Zukunft
Eine mögliche Zukunft zeige der Blick zurück ins Karbon – dem Steinkohle-Zeitalter. Im heißen, feuchten Klima breiteten sich vor 330 Millionen Jahren in Europa erstmals dichte Sumpfwälder aus. Riesenlibellen mit mehr als 80 Zentimeter Flügelspannweite flogen zwischen den Bäumen und plumpe Amphibien bevölkerten die Sümpfe.

„Damals schwankte der Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre zwischen 400 bis 800 ppm (parts per million). Schon heute haben wir die untere Grenze des Steinkohlen-Zeitalters erreicht“, hieß es. „Führt unser Weg zurück ins Karbon? Zeigt die Vergangenheit mögliche Szenarien für die Zukunft?“ – zu solchen Gedanken soll die von der Geologisch-Paläontologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien kuratierte Sonderausstellung anregen.
30.02.2024, red, noe.ORF.at/Agenturen

Fossilienwelt Weinviertel zeigt Klimaextreme
 

josef

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#9
VOR 15 MIO. JAHREN
Subtropische Unterwasserwelt in Europa
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Mitteleuropa war vor 15 Millionen Jahren ein globaler Hotspot der Biodiversität. Begünstigt wurde die Artenvielfalt damals durch eine stark strukturierte Meereslandschaft sowie durch optimale klimatische Bedingungen, berichten Forscher des Naturhistorischen Museums (NHM) Wien in einer aktuellen Studie – Korallenriffe reichten bis Eisenstadt.
Online seit heute, 10.49 Uhr
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Vor 35 bis elf Millionen Jahren bedeckte das sogenannte Paratethys-Meer weite Teile des heutigen Mittel- und Südosteuropas. Anhand eines georeferenzierten Datensatzes von 859 Meeresschneckenarten hat ein Team um Mathias Harzhauser, Direktor der Geologisch-Paläontologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums (NHM) Wien, die Artenvielfalt, Klimageschichte und ehemalige Ausdehnung des Meeres rekonstruiert. Die Studie ist aktuell im Fachjournal „Scientific Reports“ nachzulesen.

Als sich vor 18 Millionen Jahren ein tiefes, von West nach Ost orientiertes Meer von der heutigen Schweiz bis weit nach Russland erstreckte, war den Forschern zufolge die Vielfalt der Meereslebewesen mit jener des heutigen Mittelmeeres vergleichbar. Doch vor etwa 16 Millionen Jahren begann sich die Landschaft zu verändern: Durch den Druck der Afrikanischen Platte gegen die Eurasische Platte wurden die Alpen angehoben, und die Karpaten begannen sich als Inselbogen aus dem Meer zu heben.

Karibik in Europa
Vor 15 Millionen Jahren hatte sich Zentral- und Osteuropa schließlich in eine etwa 1.000 Kilometer breite, subtropische Inselgruppe verwandelt, die entfernt an die heutige Karibik erinnert. Nicht nur diese stark strukturierte Meereslandschaft begünstigte die Artenvielfalt der Meereslebewesen.
Das relativ stark schwankende Klima im Miozän (vor 23 bis fünf Mio. Jahren) erreichte zu dieser Zeit sein Optimum. Durch die globale Erwärmung breitete sich der europäische Riffgürtel nach Norden aus und reichte etwa bis zum heutigen Eisenstadt. Die Korallenstöcke boten viele ökologische Nischen und wirkten als Booster der Vielfalt.

„Damals war die Paratethys mehr als doppelt so artenreich wie das heutige Mittelmeer, und beherbergte sogar mehr Arten als das heutige Rote Meer“, erklärt Harzhauser in einer Aussendung. Dieser „miozäne Biodiversitätshotspot“ werde heute nur von der tropischen Vielfalt rund um die Philippinen überboten. Am höchsten sei die Artenvielfalt im heutigen Rumänien gewesen, dort entstanden zahlreiche neue Arten.

Massenhaftes Artensterben
Anhand der Funde konnte auch das Ende dieser Vielfalt dokumentiert werden: Als sich das Klima vor 13,8 Millionen Jahren global abkühlte, verschwanden auch die Riffe aus Mitteleuropa. Der Kollaps der Ökosysteme führte zum Aussterben von zwei Dritteln der Arten. In der Antarktis begannen sich mächtige Eispanzer aufzubauen, und weltweit sank der Meeresspiegel um 50 Meter ab.

Übrig blieben isolierte Meeresbecken, wo sich lokal beschränkte Arten entwickeln konnten, die wiederum Ausgangspunkt für kleinere Diversitätshotspots waren. Endgültig verschwand die subtropische Vielfalt, als das Paratethys-Meer vor 12,7 Millionen Jahren durch Gebirgsbildung von den Weltmeeren getrennt wurde.
22.07.2024, red, science.ORF.at/Agenturen

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didi42

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#10
In 15 Millionen Jahren (in Zahlen 15 000 000) werden wir auch in einer dünnen Schicht liegen, vielleicht auch wieder unter Wasser und uns unbekannte Wesen werden sich darin tummeln.
 
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