"Die Königshöhle" westlich von Baden bei Wien

Bunker Ratte

Well-Known Member
#1
Am Weg zur Ruine Rauheneck am Eingang des Helenentals, erblickte ich diese Höhle und verweilte ein wenig bei einem Picknick!

Die 25 m tiefe Königshöhle (lokal auch Zwergenhöhle oder Rauchstall genannt), ist der namensgebende Fundplatz für die neolithische Badener Kultur in Österreich. Westlich von Baden, erhebt sich am Eingang des Helenentals der Hügel mit der Burgruine Rauheneck. Zwischen dem Rauhenecker Plateau und dem nordwestlich gelegenen kleinen Lindenkogel liegt das schmale Wolfstal. Fast am Ende dieses Einschnittes liegt am Nordwesthang unter dem Plateau und unterhalb eines Kalkfelsens in etwa 350 m Höhe die Königshöhle, die man durch ein 16 m breites und 3 m hohes Portal betritt. Unter einem Fenster von vier Metern Durchmesser in der Höhlendecke liegt ein mächtiger Versturzblock.
Oswald Menghin (1888–1973) und Josef Bayer (1882–1931) betitelten in den 1920er Jahren das untersuchte Fundmaterial. Eine geschlossene Abhandlung zur Badener Kultur erfolgte jedoch erst im Jahre 1956 durch den Ungarn János Banner (1888–1971). Bei den Grabungen wurden in der untersten, gelblichen Sandschicht angeblich bearbeitete Knochen, Reste des Höhlenbären und Silices gefunden. Eine Zuweisung zum Paläolithikum ist nicht mehr beweisbar. Darüber lag eine mächtige Ascheschicht, in der sich unter anderem die jungneolithischen Keramiken der Badener Kultur fanden. Typisch sind amphorenartige Gefäße, flache Schüsseln mit abwechslungsreichen Verzierungen, darunter eine anthropomorphe Darstellung, Tassen und Krüge mit hochgezogenen Bandhenkeln und Zylinderhalsgefäße mit Schnurösen. Ferner Spinnwirtel, Stein- und Knochengeräte, Scherben mit Notenkopfverzierung (Linienbandkeramik), ein Tonlöffel (evtl. Lengyelkultur) und Nachweise der frühen Bronzezeit (z. B. Litzenkeramik) sowie ein kupferner Ösenhalsring. Ein Follisteilstück des Kaisers Gratian (359–383) aus römischer Zeit stellt einen Schlusspunkt dar.

Auf dem Rauhenecker Plateau liegt im Bereich der Hildegardenruhe eine ausgedehnte umwallte Höhensiedlung der Hallstattkultur. Die Höhle wurde 1973 zum Naturdenkmal erklärt und wird auch zum Bouldern genutzt.
Quelle: Königshöhle (Wiki)

Am Pfad zur Höhle:
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Die Höhle:
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MHSTG44

Well-Known Member
#3
@Bunker Ratte danke für die tollen Aufnahmen der Höhle und allgemein von der schönen Gegend dort! Als Ergänzung, ein Ausschnitt der Wiener Zeitung zur Geschichte aus dem Wienerwald
Höhlen-Kultur aus Baden
Besonders zahlreich sind die Fundstätten entlang der Thermenlinie: Zum Beispiel in der Königshöhle im Wolfstal bei Baden. Ihr Name leitet sich vom ungarischen König Bela IV. ab, der hier vor rund 750 Jahren Zuflucht vor dem Babenberger Friedrich II. suchte.
Die röhrenförmige Höhle entstand vor etwa 60 Millionen Jahren durch die Ausspülung des Urmeers und bot den Menschen schon in der Jungsteinzeit (5.500 bis 3.200 vor Christus) Schutz. Dies beweisen Steinwerkzeuge und Keramikscherben mit hohem Hals und eigenwillig hochgezogenen Henkeln, die der Badener Heimatforscher Gustav Calliano bei seinen Grabungen 1892 hier fand. Wegen ihrer eigenartigen Form bekam diese Kulturgruppe einen eigenen Namen: "Badener Kultur".
Calliano, der in der Königshöhle auch das Skelett eines Höhlenbären entdeckte, forschte ebenso auf dem nahen Lindkogel. Hier rekonstruierte er eine ausgedehnte Wallanlage aus der frühen Bronzezeit (2.300 bis 1.600 vor Christus), die noch bis in die Hallstattzeit (800 vor Christus) hinein benutzt worden war.
 
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