Die letzte Wiener Gaslaterne

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Diver

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#1
Beim Bezirksmuseum Hietzing, Am Platz 2, 1130 Wien, steht die letzte Wiener Gaslaterne.
Ein Stück Geschichte der öffentlichen Gasbeleuchtung von Wien.

Geschichte des öffentlichen Lichts in Wien

Die Geschichte der öffentlichen Beleuchtung in Wien beginnt unter der Regentschaft des habsburgischen Kaisers Leopold des I. am 7. November 1687. 17 Laternen mit Talglichtern werden an diesem Tag in der Dorotheergasse im 1. Bezirk zur Probe in Betrieb genommen.
Ein Jahr später wird die öffentliche Beleuchtung von Wiens Straßen per kaiserliche Resolution verfügt und rund 2.000 Lampen installiert.
Das Füllen, Putzen und Anzünden des Stadtlichtes ist 88 Jahre lang Aufgabe der Bürgerinnen und Bürger, an deren Häusern Laternen angebracht sind. Im 18. Jahrhundert, zur Zeit der Öllampen, wird diese Arbeit von Lampenanzündern, so genannten Lampenknechten, erledigt.

Von der Gasbeleuchtung zum elektrischen Licht

1818 gehen in der Innenstadt die ersten 25 Gas-Straßenleuchten in Betrieb.
Mit der Erfindung der Glühbirne Ende des 19. Jahrhunderts beginnt der Siegeszug der elektrischen Beleuchtung in Wien. Nach anfänglichen Probebeleuchtungen mit sechs elektrischen Bogenlampen werden 1902 die Weichen für die Zukunft der elektrischen Beleuchtung gestellt. Ab 1923 wird die Gasbeleuchtung nach und nach in ganz Wien durch elektrisches Licht ersetzt.
1952 werden die ersten Anstrahlungsanlagen in Wien beim Parlament errichtet. Die letzte Gaslaterne in Wien wird 1962 feierlich gelöscht (in der Sauraugasse 28 im 13. Bezirk).
1990 werden Kompaktleuchtstofflampen erstmalig eingesetzt. 1998 kommen induktiv hochfrequent angeregte Lampen (QL-Lampen) zum Einsatz. Seit 2008 sind erste Prototypen von Solar- und LED-Leuchten für die öffentliche Beleuchtung im Testbetrieb.
Die rasanten Entwicklungen der Technologie während des 20. Jahrhunderts ermöglichen die beeindruckende Beleuchtungsvielfalt, die heute zu erleben ist: Wien, als nächtliches Highlight in ganz Europa.
Quellen:
https://www.wien.gv.at/verkehr/licht/beleuchtung/oeffentlich/geschichte.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Gasbeleuchtung

Lg. Thomas
 

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SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#3
Ehrlich? Seit 50 Jahren keine Gaslaternen mehr in Wien?

Bei uns in Berlin gibt es noch (?) jede Menge im täglichen Einsatz.
Und es gibt sogar ein Freilicht-Gaslampenmuseum im Tiergarten. Mit einigen wunderschönen Exemplaren.
 

josef

Administrator
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#7
Wien - Denkmalschutz für historische Straßenlaternen

Es geht zwar nicht um die gute alte Gaslaterne, aber um historisch wertvolle Beleuchtungsobjekte :)
Straßenlaternen unter Denkmalschutz

In Wien werden jetzt historische Straßenlaternen unter Denkmalschutz gestellt. 220 Straßenlampen wurden dafür ausgewählt, vor allem in der Innenstadt. Bisher hatte der Denkmalschutz auf die Laternen vergessen.

„Wir waren selbst überrascht, dass die oft von bedeutenden Architekten wie Theophil Hansen, Gottfried Semper und Carl von Hasenauer stammenden Ensembles nicht unter Denkmalschutz standen, weil sie auf einer eigenen Parzelle stehen. Der Denkmalschutz bezieht sich auf das Grundstück, auf dem das Gebäude steht“, begründete Gerd Pichler vom Bundesdenkmalamt gegenüber „Radio Wien“.

Rund 220 Straßenlaternen werden nun unter Denkmalschutz gestellt. Ausgewählt wurden Ensembles, an denen man laut Pichler „die Entwicklung der öffentlichen Beleuchtung nachvollziehen kann“. Neben der klassischen Laterne sind auch diverse Sonderformen vor Monumentalbauten der Ringstraße dabei.

Nicht alle historische Laternen geschützt
Auch Laternen in anderen Bezirken wurden aufgenommen, etwa in der Mariahilfer Straße, in Ober St. Veit oder in der Kahlenberger Straße. Hier wurde vom Bundesdenkmalamt versucht, einheitlich erhaltene Ensembles zu schützen.

Nicht alle historischen Laternen werden unter Schutz gestellt. So fehlen Laternen auf dem Stephansplatz, der vor allem von Hausfassaden aus den 1950er Jahren gesäumt wird. Das Bundesdenkmalamt kam auch einigen Anfragen nach, immer wieder wurde die Bitte geäußert, sich um die Straßenlaternen zu kümmern, heißt es.
Text u. Bilder: http://wien.orf.at/news/stories/2672739/
 

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