Die Ruine der Krotenmühle im Tal des Gscheinzbaches

Bunker Ratte

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#1
Die Reste der einstigen Krotenmühle liegen im Tal des Gscheinzbaches. In den Göttweiger Urbaren aus 1302 bis 1322 wird die Gegend als Chrottental erwähnt, die Mühle erstmals 1455. Eine Grafenegger Notiz von 1607 verzeichnet den Komplex "Krotenhof und Mühl". Eine Landwirtschaft und eine kleine Ziegelei sind belegt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts endete die Müllerei, ihr Wasserrad bewegte später das Gatter eines Sägewerks. Bis 1950 diente die Krotenmühle als Wohnhaus für Familien der Herrschaft Mühlbach. Die Gebäude sind heute verfallen.

die ersten Impressionen:
die Brücke über den Gscheinzbach
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Bunker Ratte

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#4
Von der ehemaligen Ziegelei habe ich leider keine Hinweise gefunden, lediglich einen interessanten Weinkeller auf dem Areal der einstigen Mühle, auf der gegenüberliegenden Seite des Gscheinzbaches. Die meisten Ziegel dürften mit den Zeichen HM der Herrschaft Mühlbach geprägt sein.

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Bunker Ratte

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#6
als kleine Ergänzung zu diesen Thema:
Im Archiv für Lagerstättenforschung zu Ziegenöfen in Bezirk Hollabrunn, habe ich diese Niederschrift gefunden!

Am rechten Ufer des Gscheinzbaches, südlich der verfallenen Krotenmühle, befand sich ein Ziegelofen, von dem noch Spuren vorhanden sind. Die Mühle am linken Ufer des Baches gehört zur Kat.-Gem. Ronthal, während die Ziegelei am linken Ufer in dem Bereich der Kat.-Gem. Bösendürnbach fällt. Die Mühler, die Ziegel erzeugten, wechselten und mit Ihnen die Zeichen auf Ihren Ziegeln. Die ältesten Exemplare stehen für den seit 1820 bekannten Josef Leopold Prem mit verschiedenen I P und einem I P mit der Jahreszahl 1830. Dieses Signum ist dem der Herrschaft Mühlbach von 1807 sehr ähnlich (Burger & Burger, 1994, p. 25-28).
Nach Josef Leopold Prem folgt ab 1832 Josef Ruck als Besitzer. Sein Monogramm findet sich als I R in verschiedenen Grössen, auch seitenverkehrt, nicht nur bei der Mühle, sondern auch in Börendürnbach. Mit der Übernahme der Herrschaft Mühlbach im Jahre 1847 durch Baron Gudenus wurde dieser Betrieb vermutlich geschlossen, denn Gudenus ließ die große Ziegelei in Zemling errichten.
 
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