Die Schilfschneider vom Neusiedlersee

josef

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#1
Schilfschneider im Schilfgürtel unterwegs
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Der Schilfgürtel rund um den Neusiedler See ist ein echter Alleskönner: Naturjuwel, Vogelparadies und auch ein Wirtschaftsfaktor. Denn das Schilf ist auch ein begehrter Rohstoff im Ausland. Die Schilfschneider haben zur Zeit Hochsaison.
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Es gibt sie noch, die Schilfschneider rund um den Neusiedler See. Schilf geschnitten wird im Winter – nach dem ersten Frost, weil da die von den Kunden unbeliebten Blätter vom Rohr abfallen. „Wir schneiden dann so von Anfang Jänner bis 15. März durch und schauen, dass wir so viel Schilf wie möglich ernten“, so Andreas Lang, Schilfschneider aus Mörbisch. Das Schilfschneiden ist harte Arbeit, aber auch ein wenig Vergnügen. „Du siehst etwas von der Natur, du siehst den See, die Orte, wo ein normaler Mensch gar nicht hinkommt“, so Andreas Fiedler.

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Raupenfahrwerk für Eis und Schlamm
Aktuell wird im rund 180 Quadratkilometer großen Schilfgürtel rund um den See mit speziellen Maschinen wieder geerntet. Die Schilfdrescher sind mit Raupenfahrwerken ausgestattet, somit sind sie nicht mehr auf einen zugefrorenen See angewiesen und können bei so gut wie jeder Witterung fast jeden Punkt im Schilfgürtel erreichen.
Seit sechs Jahren schneiden Lang und Fiedler gemeinsam Schilf – in Mörbisch und auch in Rust. In ihren Familien hat das Schilfschneiden Tradition – auch die Maschinen könnten schon so einiges erzählen: „Die hat mein Vater mit seinem Kollegen damals selber zusammengebaut. Das ist ein Pistengerät“, so Fiedler.
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Niedriger Wasserstand erleichtert Arbeit
Der immer tiefer sinkende Wasserstand erleichtert die Arbeit: „Grundsätzlich ist der Wasserstand heuer sehr, sehr niedrig. Wo wir voriges Jahr im Wasser gefahren sind, ist heuer gar kein Wasser – nur mehr Schlamm. Für uns zum Fahren ist das natürlich gut, aber für den See ist das eine Katastrophe“, so Lang. Wie sich das Niedrigwasser auf den Schilfbestand auswirkt, bleibt die große Unbekannte.

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Nach der Ernte wird das Schilf zum Trocknen zu Kegeln aufgeschlichtet. Danach wird sortiert und dann verkauft. Das Neusiedler-See-Schilf wird zum größten Teil exportiert – etwa nach Deutschland, in die Niederlande oder nach Großbritannien. Dort werden mit dem burgenländischen Schilf Dächer gedeckt. Schilf geschnitten wird nicht nur in Mörbisch, sondern zu dieser Jahreszeit rund um den Neusiedlersee, auch wenn die Betriebe immer weniger werden.
31.01.2022, Thomas Prunner, burgenland.ORF.at
Schilfschneider im Schilfgürtel unterwegs
 

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#4
Schilfbrand bei Donnerskirchen
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Zwischen Donnerskirchen und Oggau (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) brennt seit dem frühen Nachmittag das Schilf.

Der Schilfbrand zwischen Donnerskirchen und Oggau (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) ist gelöscht. Kurz vor 18 Uhr konnte Brand Aus gegeben werden. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig. Verletzte gibt es laut Feuerwehr keine.
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Auslöser des Brandes war eine Schilferntemaschine, die Feuer gefangen hat. Das Feuer griff auf den Schilfgürtel über. 65 Einsatzkräfte der Feuerwehren Rust, St. Margarethen, Oslip, Breitenbrunn, Donnerskirchen und Oggau sind im Einsatz. Rund 25 Hektar Schilf sind abgebrannt.

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ORF/Lukas Krenn
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Rauchsäule
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Max PehmRauchsäule über EIsenstadt

Die Löscharbeiten gestalteten sich laut ORF-Burgenland-Reporter Lukas Krenn schwierig. Es gibt am Gelände keine festen Wege zum Brand, sondern nur einzelne Kanäle. Die Einsatzkräfte haben deswegen einen Hubschrauber angefordert. Der Hubschrauber konnte mit Löschwasser aus der Luft aus bei der Brandbekämpfung helfen.

Am späten Nachmittag konnte die Feuerwehr eine erste, vorsichtige Entwarnung geben. „Der Hubschrauber hilft uns sehr effektiv, die letzten Brandherde zu bekämpfen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir bis Sonnenuntergang alles unter Kontrolle haben und dann Brand aus geben können“ so Bezirksfeuerwehrkommandant Gerald Klemenschitz. Verletzte gibt es laut Feuerwehr keine.
11.03.2022, red, burgenland.ORF.at
Schilfbrand am Neusiedler See gelöscht
 
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