josef

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#1
Donaulimes soll UNESCO-Weltkulturerbe werden

Derzeit laufen Bemühungen um Aufnahme des ca. 300 Kilometer langen Abschnitts des "Donaulimes" in Österreich als Weltkulturerbe.
Dazu ein Ausschnitt eines Beitrages des ORF-OÖ.:
Donaulimes soll Weltkulturerbe werden
Politker, Touristiker und Wissenschaftler bemühen sich, die Überreste des Limes auch in Österreich zum UNESCO-Weltkulturerbe zu machen. Der 300 Kilometer lange Abschnitt des römischen Grenzwalls führt entlang der Donau.

Grenzwall des römischen Reiches
Viele ehemalige Militärplätze, Wachtürme und Kastelle sind heute für den Betrachter unsichtbar. Die wenigen Reste des Donaulimes, des ehemals imposanten Grenzwalls des römischen Reiches nach Norden, soll - ähnlich wie in Deutschland - zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt werden und so den Fremdenverkehr ankurbeln.
Quelle bzw. gesamter Beitrag: http://ooe.orf.at/stories/522464/

Links:
Der römische Limes in Österreich: http://www.limes-oesterreich.at/html/index.php

Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Donaulimes
 

josef

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#2
Kastell ASTURIS bei Zwentendorf

Im Museum Zwentendorf ist ein Modell des Limes-Kastells "Asturis" zu sehen. Es befand sich einige Kilometer westlich des Ortskerns an der Donau in der Nähe des AKW:
 

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#3
PS: Im Dunkelsteierwald gab es auch eine Römerstrasse, wenn ich mich nicht täusche.
Ja genau dereine befindet sich gleich nach Mauternbach nach einem Haus rechts hinauf!

der 2te in Mitteransdorf Kupfertal Wanderweg ein Stück nach dem Türkentor!
Ist find ich der sehenswertere wenn nicht zuviel Laub herumliegt!

Sehr tiefe Riefen in den Felsen!

Aber gehört ja nicht zum Thema Brückenkopf!
mfg Chris
 
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Harald 41

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#4
Hallo Chris;
:danke für deine Info, also gab es die wirklich, ist schon länger her deswegen wusste ich es nicht mehr genau.

LG Harry
 
#5
Hallo Harald!

Hab gerade gesucht die gabs wirklich, Fragmente davon noch heute!

Ein Bericht auf Youtube!

Teil 1:
Teil 2:

Einige Sequenzen sind vom Römerweg im Kupfertal (Türkentor)

Viel Spass
 
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josef

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#6
Römerstraßen im Dunkelsteinerwald

Habe mir erlaubt, die "Römerstraßenbeiträge" aus dem Thread "Brückenkopf Krems" herauszulösen und mit dem bereits bestehenden "Limes-Thread" zu vereinigen. Liegen ja doch einige Jährchen zwischen den alten Römern und den Gegebenheiten des 1. Weltkrieges :D

@Sledge1000 :danke für die Hinweise und Links!

lg
josef
 
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Harald 41

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#8
Ja genau die meine ich, den Spurrinnen nach zu urteilen war damals ein reger Verkehr über den Dunkelsteinerwald.:D

LG Harry
 

josef

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#9
Reste römischer Wachturm (Burgus) Rossatzbach

Direkt entlang dem südlichen Donauufer gab es zur Römerzeit und auch noch teilweise bis ins Mittelalter hinein keine durchgehende Straßen- bzw. Wegeverbindung! Die Felswände des Nordabfalls vom Dunkelsteinerwald reichten teilweise bis an den Uferbereich und die wenigen flachen Anlandungen wurden laufend von den Hochwässern überschwemmt. Die durchgehende römische Reichsstraße verlief daher im Hinterland durch Täler bzw. Hochflächen des Dunkelsteinerwaldes. Von der Straßenverbindung Mautern - Melk führten daher Stichstraßen durch enge Talschluchten vom Hochplateau hinunter zu den Wachtürmen des Limes am Donauufer. Diese kleinen Befestigungsanlagen befanden sich in Sichtweite zueinander entlang des Stromes.

So eine Stichstraße führte auch von der Reichsstraße Mautern - Melk - Pöchlarn (Auffahrt von Mautern kommend bei Mauternbach auf die Hochfläche -> siehe Beitrag #7 ) aus dem Bereich Oberbergern durch den Windstallgraben runter zur Donau bei Rossatzbach. Dort wurden beim Ausbau der B33 die Reste eines Wachturmes freigelegt:

Auszug aus http://de.wikipedia.org/wiki/Burgus_Bacharnsdorf
Burgus Rossatzbach
Dieses Baudenkmal befindet sich ebenfalls auf dem Gemeindegebiet von Rossatz-Arnsdorf. Der Turm liegt ungefähr 6 km flussaufwärts von Mautern an der Donau entfernt an der Bundesstraße 33, direkt bei der Einmündung des Fußweges Oberbergern-Rossatz (vormals Rossitzergraben) am rechten Donauufer. Die Überreste des Turmes sind frei zugänglich.
Der Benediktinerabt und Hobbyarchäologe Adalbert Dungel vermutete bei seiner Untersuchung römischer Überreste in der Wachau 1906, hier im „Windstallgraben bei Rossatzbach“, Gemeinde Oberbergern, in der Gegend mit dem Flurnamen „Zu den sieben Gräbern“ einen römischen Stützpunkt.[5] Verbürgt waren allerdings nur einzelne Münzfunde. Der Wachturm wurde schließlich 1952 im Zuge des Ausbaus der B 33 entdeckt, zehn Jahre später ausgegraben und die Reste 1992 restauriert und konserviert.

Aufgrund der Stärke und Machart der Fundamente stammt der Bau wohl aus der Spätantike (4. Jahrhundert). Der quadratische Turm maß etwa 9 × 9 m, bedeckte eine Fläche von rund 12,4 m²[6] und wurde über einen älteren, kleineren Vorgängerbau aus dem 2. bis 3. Jahrhundert n. Chr. errichtet. Die Mauern waren in Gußmauertechnik hochgezogen und maßen 1,2 m. Die parallel zur B 33 verlaufende Nordostseite war bis auf die im Straßengraben gelegenen Grundmauern zerstört. Das gleiche Bild zeigte auch die bis zu 1/3 devastierte Südostseite. An der Ecke Südwestseite blieb bis zu 1,5 m aufgehendes Mauerwerk erhalten. Der weitere Verlauf der SW-Front und auch der südliche Abschnitt der Nordwestseite waren vollkommen zerstört. Auch blieb noch ein 1 m hoher Rest der Südostecke erhalten. Ein eventuell umlaufender Wehrgraben konnte nicht mehr festgestellt werden. Funde (durch Hitzeinwirkung gesprungene/gestempelte Ziegel) lassen darauf schließen, dass er ebenfalls im späten 4. Jahrhundert n. Chr. errichtet und später durch einen Brand zerstört wurde. Vermutlich war auch er durch ein Ziegeldach im Oberteil abgedeckt. Kleinfunde (Fibel, Armreif) bestätigen, dass der Turm auch noch im 5. Jahrhundert belegt war. Mauerreste an der Ostseite lassen auf eine Weiterbenutzung vom Hochmittelalter bis in die frühe Neuzeit schließen.

Adalbert Dungel und Franz Kainz vertraten die Auffassung, dass der Turm vor allem die Umgehung des Kastell Favianis (Mautern an der Donau) verhindern sollte. Weiters verlief in einer Waldsenke hinter dem Turm die Limesstraße die Mautern mit Melk (Namare) verband und ebenfalls so gesichert werden konnte. Zudem war das rechte Donauufer im Abschnitt „von den Kugeln“ (unter der Ferdinandswarte) bis zur Mündung des Windstallgrabens in die Donau noch bis ins 19. Jahrhundert ohne Landverbindung. Erst bei Bacharnsdorf führte wieder ein Weg von Schenkenbrunn im Dunkelsteiner Wald durchs Kupfertal am Dürrenbach entlang wieder zurück zur Donau. Zusammengefasst kontrollierte die Turmbesatzung also damit nicht nur die Donaugrenze, sondern sperrte auch die nach Süden offene Talschneide über den Dunkelsteiner Wald in das Hinterland.
Fotos v. 01.05.2013 -

1.-4. Mauerreste des ehem. röm. Wachturmes, am Bild 4. ist in der Mitte die Ruine Dürnstein am nördlichen Donauufer erkennbar.
5. Heutige B33 Blickrichtung Osten (Mautern). Hier gab es früher keine Straßenverbindung entlang der Donau, die Verbindung zur römischen Reichsstraße führte rechts durch den Windstallgraben hoch...
6. Heutige Straße durch den Windstallgraben zur Hochfläche bei Oberbergern.
 

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Harald 41

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#10
Hallo Josef;:danke für die Bilder, hilf mir bitte etwas auf die Sprünge die Bilder kommen mir etwas bekannt vor der Strasse entlang dürften ein oder mehrere aufgelassene Steinbrüche am Fuße des Dunkelsteinerwaldes liegen (versteckt durch die Vegetation ), und durch Rosatz geht eine ziemlich schmale Strasse glaube ich mich zu erinnern ist schon einige Jahre her.:)

LG Harry
 

josef

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#11
Wachau - Südufer Gemeinde Rossatz

...der Strasse entlang dürften ein oder mehrere aufgelassene Steinbrüche am Fuße des Dunkelsteinerwaldes liegen (versteckt durch die Vegetation ), und durch Rosatz geht eine ziemlich schmale Strasse glaube ich mich zu erinnern...
Ja, da gibt es einige kleine und einen größeren bei Kienstock (ehem. Strombauleitung). Alle diese Sterinbrüche sind aufgelassen und soweit es geht, rekultiviert...

In Rossatz und weiter westlich, durch die "Arnsdörfer", gibt es Engstellen bei den Ortsdurchfahrten...

lg
josef
 
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Harald 41

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#12
:danke Josef;

Dann lag ich gar nicht so falsch,die Brüche waren damals schon schlecht von der Straßenseite zu erkennen.

LG Harry
 
#13
Die Melker Straße in Mautern in Richtung Unterbergern folgt übrigens dem Verlauf der alten Römerstraße, von der wohl die Stichstraßen ins Donautal weggingen. Die hier auf dem Kartenausschnitt nicht durchgängige gerade Abkürzung zwischen Mauternbach und Unterbergern heißt heute noch Römerweg:
 

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josef

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#14
Römerstraßen Bereich westlich Mautern...

Die Melker Straße in Mautern in Richtung Unterbergern folgt übrigens dem Verlauf der alten Römerstraße...
Die "Melker Straße" folgte nur aus dem Stadtgebiet von Mautern raus bis Ortsmitte Mauternbach einer Römerstraße! Die alte Melker-Straße zweigte dann von der über Bergern usw. nach Maria Langegg führenden L109 in der Ortsmitte (Bereich Gh. Siedler-Heuriger Buchinger) nach Hundsheim ab...
...gerade Abkürzung zwischen Mauternbach und Unterbergern heißt heute noch Römerweg
Der römische Kolonnenweg führte nördlich Unterbergern vorbei (Bereich etwa heutiger Jakobsweg) Richtung Kreuzberg bei Schenkenbrunn. Dort befand sich ein Signalturm und die Abzweigung der Stichstraße zum Burgus Bacharnsdorf durch das Kupfertal Die Stichstraße zum Burgus Rossatzbach führte durch den Windstallgraben zur Donau runter...

lg
josef
 
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Harald 41

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#15
Kleinkastell Stopfenreuth

In Stopfenreuth bzw. in den Donauauen dahinter befindet sich ein Römisches Kleinkastell, auch unter den Namen ( Römischer Brückenkopf bzw. Ödes Schloss ) bekannt.
Wollte es vor kurzem besuchen, habe es zwar versucht, aber es dann gelassen, da es sich in unwegsamen Gelände befindet und es vor Ort relativ matschig ist, noch dazu ist es nicht sicher ob es nach den Hochwässern der letzten Jahre überhaupt noch zu finden ist.

Hier ein Link dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kleinkastell_Stopfenreuth

LG Harry
 

josef

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#17
Aufwendige Vorarbeiten zur Einreichung als UNESCO-Welterbe

Donaulimes wird Welterbe

Die Donau-Universität Krems und die Universität Wien bereiten die Aufnahme der römischen Donaugrenze ins Weltkulturerbe vor. Zu den Limes-Stätten gehört auch Mautern.
Er war die Militärgrenze des Römischen Reiches entlang der Donau, jetzt soll der „Donaulimes“ Welterbe werden. Einer der bekanntesten Limes-Orte in Österreich ist die Römerstadt Mautern. „Der Donaulimes stellt ein ausgezeichnetes Beispiel einer ,gesamteuropäischen Einrichtung‘ dar“, erklärt Christian Hanus von der Donau-Universität Krems, die federführend an dem EU-Forschungsprojekt „Danube Limes Brand“ beteiligt ist. Teile des Limes in Großbritannien und Deutschland sind bereits als UNESCO-Welterbe eingetragen, inzwischen arbeiten alle Donaustaaten an der Einreichung. In Österreich sind insgesamt 22 Stätten dafür vorgesehen, informiert Hanus: „Zu den bekanntesten Limes-Orten gehören zum Beispiel Mautern, Tulln und Carnuntum.“ „Die Erklärung des Donaulimes zum Weltkulturerbe würde die globale Bedeutung des Limes bekräftigen; andererseits würden seine Erhaltung und Schutz zum weltweiten Anliegen werden“, so Hanus. Aufgrund der aufwendigen Vorbereitung kann die Einreichung nicht vor 2016 erfolgen, mit der Aufnahme rechnet man nicht vor 2017.

Von Petra Vock
See more at: http://www.noen.at/nachrichten/loka...-Welterbe;art2512,573392#sthash.JcAJgLYB.dpuf
 

josef

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#18
Römerbrücke bei Lanzing - Pfaffing

Im Bereich der Katastralgemeinde Lanzing der Marktgemeinde Dunkelsteinerwald überquerte die römische Verbindungsstraße (Limesstraße) von Mautern nach Melk den kleinen Bachlauf des Seegrabens mittels einer steinernen Bogenbrücke.

Die Brücke im Talgrund ist gut erhalten und wurde 2008 – 2010 renoviert. Wobei meines Erachtens die beiden seitlichen Maueraufsätze der Brückenbegrenzung das Erscheinungsbild nicht unbedingt verbesserten. Wie weit diese Maßnahme dem historischen Original nahe kommt, kann ich nicht beurteilen, ich finde jedenfalls das frühere Holzgeländer passender... (siehe Bilder 4. u. 5. – vor der Instandsetzung).

Foto 1. ist ein Screenshot aus dem Youtube-Filmchen „Verschwundene Wege - Teil 2“ aus Beitrag #5 und Fotos 4. u. 5. stammen aus der Seite Pfarre Mauer bei Melk » Römerbrücke
Alle übrigen Bilder habe ich am Mittwoch, 26.11.2014, aufgenommen.



Teil 1:

1. Karte mit der Limes-Straße Bereich Mautern (Favianis) - Melk (Namare ?). Lage der Brücke -> Pfeil GELB (Bildquelle siehe oben).

2. Blick nach SW in das Seegrabental im Dreieck zwischen den kleinen Orten Lanzing – Pfaffing und Umbach. Das Bächlein wird zum „Mauerbach“ und mündet bei Loosdorf in die Pielach. Im rechten Mittelgrund ist am Talende gerade noch der „Wachberg“ zu erkennen und dahinter im Dunst der Höhenzug des „Hiesbergmassivs“.

3. Der idyllische Talgrund vor der Brücke im herbstlichen Nachmittagsdunst…

4. -5. Fotos der Römerbrücke vor der zwischen 2008-10 erfolgten Renovierung – noch mit Holzgeländer. (Bildquelle siehe oben).

6. Die Brücke mit den neu aufgesetzten seitlichen Begrenzungsmauern.
 

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josef

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#19
Römerbrücke bei Lanzing - Pfaffing - Teil 2

Teil 2:

7. Gut erkennbar die neu hinzugefügten Mauerteile.
8. -11. Verschiedene Anschten der Brücke.
12. Das Bächlein nach der Brücke…
 

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