Militärische Großraumradaranlage und ehemaliger Bunker der Luftraumüberwachung am Kolomansberg

josef

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#23
Objekt U

@bolschewiki schrieb:
bist Du sicher, dass es sich bei diesem Gebäude um das Objekt U auf dem Kolomansberg handelt? Ich habe es mehr bungalowartig in Erinnerung und vor allem ist es in L-Form gebaut und niedriger
Ich besuchte heute die "Lehrsammlung der Luftstreitkräfte" im Hangar 8 am Fliegerhorst Zeltweg. Dort befindet sich das gleiche Foto und ein Bild mit der Objektübersicht am Kolomannsberg. Darauf ist erkenntlich, dass das abgebildete Gebäude tatsächlich das Objekt U vom Koloberg ist!
Durch die enge bautechnische Verbindung des Objektes U mit dem Objekt A + K (der "Keller" des Hauses ist der Bunker) wird es, denk ich mal - wie bereits beim Vorbesitzer - in einem verkauft worden sein. Eine völlige Trennung dieser Baukörper stell ich mir relativ schwierig vor. Auch die oberirdischen Lüftungs- und Filteranlagen des Bunkers liegen auf dem "Grundstück" des Objektes U
Da liegt eine Verwechslung vor! Dieses U-Gebäude hat keinen direkten baulichen Zusammenhang mit A+K! Es liegt einige hundert Meter vom Bunker entfernt weit tiefer am Berghang, bereits im Wiesengürtel. Gegenüber befand bzw. befindet sich ein Bauernhofgebäude, dahinter ein Flachbau (Garage ?).

Vom U-Gebäude der EZ/B ist auch ein Foto dort, dieses ist beteutend größer, mehr Stockwerke und hat eine weit ausgeprägtere Gliederung der Giebel- und Seitenfront (pseudo Alpinstil...).

lg
josef
 
#24
Mir dämmert da was! Ich beziehe mich die ganze Zeit auf ein Gebäude (aktuelle Fotos folgen morgen) welches wirklich innerhalb der Umzäunung des EZ/B liegt und tatsächlich einen direkten Zugang zum Objekt A+K hat. Wie auf den Fotos zu sehen sein wird, ist dieses Gebäude ein bungalowähnlicher Bau und dürfte (meiner Schätzung und der Bauart nach zu schließen) wesentlich später gebaut worden sein...
Das andere Gebäude (offensichtlich das ursprüngliche Objekt U) ist mir ebenfalls bekannt. Es hat ebenfalls einen neuen Besitzer (allerdings einen anderen) und ist kürzlich komplett saniert worden. Es fiel mir bei meinen Wanderungen am Kolomansberg immer durch seine exponierte Lage und seine etwas ungewöhnlich Größe auf, allerdings habe ich es nicht mit dem EZ/B in Verbindung gebracht. Ich werde in nächster Zeit ein Foto dieses Hauses aus der gleichen Perspektive wie bei dem aus der Bauphase machen...
Vielen Dank für die Aufklärung dieses Irrtums...!

LG
Bo
 
Zuletzt bearbeitet:
#27
Endlich mal ein paar Bilder von dem Haus, welches ich bis jetzt für das Objekt U hielt. Dieses liegt oberhalb des Bunkers im Wald. Der Keller dieses Hauses ist gewissermaßen der Bunker selbst. Man kommt über eine breite Treppe direkt hinunter. Bis vor kurzem war durch den starken Bewuchs gar nichts zu erkennen. Man hat nun zwar gerodet, allerdings immer noch nicht so viel, dass man eine ordentliche Sicht auf das Gebäude hat.

Es ist einstöckig und immer noch in gutem Zustand. Der neue Eigentümer dürfte bereits mit der Entfernung des meterhohen Grases rund um das Gebäude begonnen haben.

(Die Bilder sind nicht das Wahre, aber ich begehe keinen Hausfriedensbruch... :kukuk

LG
bo
 

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josef

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#30
Hallo, das mit dem U-Gebäude dürfte hinkommen!
Wenn man sich z.B. die Fenster der Giebelseite ansieht, aber auch die Längsseite... der Umbau hat sicher einiges gekostet!

lg
josef
 
R

Rittermann

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#31
Ich bin neu in diesem Forum. Ich habe meinen Militärdienst 1983 in Langenlebarn (Hubschraubergeschwader III) und danach in Wien, Einsatzzentrale der Luftstreitkräfte (das war das Oberkommando, das (leider) Tag und Nacht besetzt sein musste). Mein Job hieß glaube ich "Luftlagebeobachter" o. ä. Unsere Ausbildung dazu erhielten wir am Kolomannsberg.
Das Übertagegebäude sah zwar ziemlich zivil aus, allerdings wusste wohl jeder Depp, dass da irgendeine streng geheime Anlage war, da rund herum Stacheldrahtzäune angelegt waren und im Freigelände eine ganze Menge scharfer Hunde patroullierte. Diese Viecherl waren so scharf, dass sie in der Nacht bei der kleinsten Bewegung im Haus gegen die Fensterscheiben sprangen.

Die Anlage war - wie richtig bemerkt - nicht besonders groß, stellte aber die "Notfall"-Zentrale der "Goldhaube" dar. Der Bereich der Luftraumüberwachung war ein zwei Stock hoher Saal (sah aus wie ein verkleinertes Houston-Nasa-Zentrum) an dessen Rückwand (im 2. Stock) die Befehlsstelle war (für die Offiziere). Dem gegenüber war über die ganze Wand eine riesige Plexiglaswand montiert, auf der die Längen- und Breitengrade sowie die Landesgrenzen eingezeichnet waren. Als Luftlagebeobachter erhielt man über Funk die Koordinaten von eindringenden, nicht identifizierten Flugzeugen übermittelt und musste nun auf der anderen Seite der Plexiglaswand mittels Wachskreiden die Kurse, Geschwindigkeiten und Notizen zu den "Eindringlingen" festhalten. (Die Scheibe war vom Rande her beleuchtet, sodass die Wachskreidestriche im sonst dunklen Saal deutlich leuchteten).
Eine viel kleinere Version stand in der Einsatzzentrale in Wien, Hütteldorfer Kaserne, von wo aus die Einsatzbefehle an die Luftwaffe gegeben wurden.

Die Goldhaube war, muss man wirklich anerkennen, ein ziemlich ausgereiftes System. Wir konnten bereits Flüge erkennen, die noch tief im russischen Gebiet lagen, was aber aufgrund des miesen Flugzeugmaterials ziemlich sinnlos war, da die Russen bei Grenzverletzungen schon längst wieder im Ural waren, wenn unsere Maschinen gerade gestartet sind.

Ich erinnere mich aber jedenfalls daran, dass die Überdeckung des Bunkers ziemlich dick gewesen sein muss, da wir mehre Stiegen hinuntersteigen mussten.
 

josef

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#32
Hallo @Rittermann, herzlich Willkommen im Forum!
Der Bereich der Luftraumüberwachung war ein zwei Stock hoher Saal (sah aus wie ein verkleinertes Houston-Nasa-Zentrum) an dessen Rückwand (im 2. Stock) die Befehlsstelle war (für die Offiziere). Dem gegenüber war über die ganze Wand eine riesige Plexiglaswand montiert, auf der die Längen- und Breitengrade sowie die Landesgrenzen eingezeichnet waren. Als Luftlagebeobachter erhielt man über Funk die Koordinaten von eindringenden, nicht identifizierten Flugzeugen übermittelt und musste nun auf der anderen Seite der Plexiglaswand mittels Wachskreiden die Kurse, Geschwindigkeiten und Notizen zu den "Eindringlingen" festhalten.
Siehe dazu die Fotos beim Beitrag #14.

lg
josef
 
#33
Auch wenn das schon Nekromantie ist, aber weil ich heute Zeit hatte, möcht ich den Thread doch kurz aufwärmen.

War heute in Eugendorf und hab die Gelegenheit genutzt, mich auf den Kolomannsberg raufgehangelt und mich dabei an diesen Thread erinnert (der zwar ewig vor meiner Zeit war, aber ich hab versucht alles interessante in der Österreich-Ecke zu lesen).

A+K sieht nahezu unverändert aus. Ich glaub nicht das die Anlage tatsächlich genutzt wird. Grad bei Wetter wie heute (Sonnenschein hat den Schnee von den Bäumen runtergeschmolzen, ist auf die Strasse getropft und vereist, war stellenweise wie ein Eislaufplatz) und auch aufgrund der dämlichen Lage (kam mir schon vor wie ein Steinbock beim Rauffahren) seh ich ohnehin nicht den Sinn hinter dem Standort. Sogar die Telefonzelle ist noch unverändert vorhanden.

U kennt man, abgesehen von der Einfriedung (die noch so was festungshaftes hat), den militärischen Ursprung nicht an. Ganz im Gegenteil, das Häusl schaut aus wie eine millionenteure Zahnarztvilla. Saniert ist da noch untertrieben. Würd mich interessieren wann die Liftanlage die genau unterhalb des Hauses endet errichtet worden ist.

Interessanterweise war ein ganzes Rudel vom RadB bei R+H droben. Gehört ganz schön Mut dazu auf diese Strecke einen 08/15-VW Caravelle raufzuprügeln ohne in den Wald zu rutschen.

@Josef:
Was ist dieses "Österreichische Luftstreitkräfte 1955-2005, Publikation zum Thema "50 Jahre Österreichisches Bundesheer"?
Ist das ein Sonderband aus den Schriften zur Geschichte des ÖBHs (Verlag daher BMLV/HGM)? Anlässlich der 50 Jahre gabs ja dazu eh einen dicken Wälzer. Oder stammt der von einem anderen Verlag. Würd mich sehr interessieren der Schrieb.

@Charioteer:
Stammt das Bild von dir aus demselben Werke?
Und woher rührt die Bezeichnung S6?
 

josef

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#34
A+K sieht nahezu unverändert aus. Ich glaub nicht das die Anlage tatsächlich genutzt wird. Grad bei Wetter wie heute (Sonnenschein hat den Schnee von den Bäumen runtergeschmolzen, ist auf die Strasse getropft und vereist, war stellenweise wie ein Eislaufplatz) und auch aufgrund der dämlichen Lage (kam mir schon vor wie ein Steinbock beim Rauffahren) seh ich ohnehin nicht den Sinn hinter dem Standort.
Dient als Lager für Feuerwerksraketen, da ist derzeit sicher nicht Hochsaison.
Betreffend Straße: Da gab es seinerzeit bei der Betriebskompanie (of) einen speziellen z.b.V. - Zug der für "geordnete" Straßenverhältnisse am Berg zuständig war. Hatten neben Schneepflügen und Streufahrzeugen auch eine Schneefräse usw. !
Standort: War halt bei der Planung, Bau und Betriebsaufnahme vor mehr als 40 Jahren am neuesten Stand und der "Technologiesprung" wurde dann mit der EZ-Berg in St.Johann realisiert...
U kennt man, abgesehen von der Einfriedung (die noch so was festungshaftes hat), den militärischen Ursprung nicht an. Ganz im Gegenteil, das Häusl schaut aus wie eine millionenteure Zahnarztvilla. Saniert ist da noch untertrieben. Würd mich interessieren wann die Liftanlage die genau unterhalb des Hauses endet errichtet worden ist.
Du verwechseltst die Gegebenheiten mit St.Johann! Dort befindet sich ein U-Gebäude direkt oberhalb der Bunker- (Stollen-)Anlage mit einer Aufzugsverbindung.
@Josef: Was ist dieses "Österreichische Luftstreitkräfte 1955-2005, Publikation zum Thema "50 Jahre Österreichisches Bundesheer"?
War eine Sonderausgabe zum Thema "50 Jahre Österreichische Luftstreitkräfte 2005" anlässlich "50 Jahre Bundesheer", erstellt von einem Autorenteam unter Leitung von ADir. Josef Platzer vom Flh Zeltweg, 454 Seiten, ohne ISBN.

lg
josef
 
#35
Du verwechseltst die Gegebenheiten mit St.Johann! Dort befindet sich ein U-Gebäude direkt oberhalb der Bunker- (Stollen-)Anlage mit einer Aufzugsverbindung.
Da ich in St. Johann noch nicht vor Ort war kann ich schwer was verwechseln. Ich hab eigentlich den zivilen Lift gemeint der direkt unterhalb des Objekt U endet.

War eine Sonderausgabe zum Thema "50 Jahre Österreichische Luftstreitkräfte 2005" anlässlich "50 Jahre Bundesheer", erstellt von einem Autorenteam unter Leitung von ADir. Josef Platzer vom Flh Zeltweg, 454 Seiten, ohne ISBN.
:danke Irgendwie muss mir das ganz entgangen sein, dachte eigentlich ich hätte schon jeden neueren Schrieb zum ÖBH. Wurscht, ist auf jedenfall schon bestellt. Gibts bei der GFL.
 
#37
Interessanterweise war ein ganzes Rudel vom RadB bei R+H droben. Gehört ganz schön Mut dazu auf diese Strecke einen 08/15-VW Caravelle raufzuprügeln ohne in den Wald zu rutschen.
Ach, das war nie das Problem, ich habe die ersten 22 Lebensjahre in Thalgau verbracht.

Wir sind sowohl im Sommer wie im Winter zum Kolomannsberg raufgefahren.
Im Winter manchmal mit Ketten, aber die Straße war immer gut geräumt.

Wenn man dort wohnt, ist das keine große Affäre.
Immerhin sind dort auch genug bauern, die rauf müßen.

Als Kinder sind wir öfter mit unseren Eltern hinaufgefahren, dann war ein fahrverbot ab den Unterkünften, man konnte aber zu Fuß weiterwandern, es gab da auch eine kapelle, wo viele hinwanderten.

2 Kumpel von mir haben da oben ihren Mitlitärdienst verbracht, da sind wir oft hinauf.

Nebenbei bemerkt hat die Gegend auch einen viel älteren geschichtlichen Hintergrund, dort in der Nähe war im Mittelalter der Exekutionsplatz ( die Schernthann ) für die im Gericht Thalgau verhängten Urteile. Damals war das noch ein bischöfliches Jagdschloß.
 
#38
GRadSt Kolomannsberg

Bin auf der Suche "Radarstation am Kolomannsberg" zufällig auf dieses
hochinteressante Forum gestossen.
Da ich selbst in den 60er Jahren zu dieser Einheit am Kolomanssberg gehörte,
war es schon sehr interessant diese Beiträge zu lesen, zumal da ja noch einiges nach meiner Zeit, dort enstanden ist.
Eigentlich schade , dass dort anscheinend vieles wieder stillgelegt wurde.
Vieleicht gibt es hier noch einige Forums-Mitglieder die ebenfalls am Kolomannsberg waren, dann könnten wir ja unsere Erfahrungen austauschen.
 
#39
Eine Frage weiter oben war nach dem >Schilift.

Der wurde mal errichtet, als ich Kind war, da ich BJ66 bin, müßte das zwischen 69 und 73 gewesen sein.

Denke ich mal.
 
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