Militärische Großraumradaranlage und ehemaliger Bunker der Luftraumüberwachung am Kolomansberg

josef

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#63
wer bist du? ich war auch in den Jahren von 1963 - 1967 am Kolomannsberg.
Also auch ein alter flumi...
Da warst du ja vom Anfang an am Berg !
Wenn du die Beiträge durchliest, wirst du merken, dass ich ab 1969 nach der Grundausbildung und einem kurzen Gastspiel in der StbKp.RadB(mot) in der Schwarzenbergkaserne bei der damaligen 2./RadB(mot) in der Hesserkaserne in St.Pölten war :). Die 2. mot.Kp in St. Pölten wurde 1968 während der Besetzung der CSSR durch die WAP-Truppen aufgestellt und wir betrieben Gruppenweise im Wochenrhythmus die Station in der Stiftskaserne in Wien in der schon früher von der Flieger-Tel eingerichteten provisorischen Flum-Zentrale. Das Gerät (AN/TPS-1E) war am Flakbunker aufgebaut - siehe auch mein Avatarbild -> Beitrag #3.
Zusätzlich zum Radar-Betriebsdienst für mot.Kp (Beobachter, Umsetzer, Betriebsbuchführer und Auswertezeichner) wurden wir auch als Flugmelder für Flugwachen (Auge- Ohrbeobachtung) ausgebildet...

Damals vor ca. 45 Jahren hatte die Luftraumüberwachung ein sehr schlechtes Image :D Nach Anschaffung meines ersten Scanners ca. im Jahr 2000 habe ich Teile meiner Mappe mit handschriftlichen Unterlagen der damaligen Rad-Betriebsdienst-Ausbildung gescannt. Als Deckblatt fand ich nachstehende Ormig-Kopie vor:
 

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#64
Ja so ist es. Ich bin am 01.10.1962 zum dam. Flugmelde Batillon 1 in der Schwarzenbergkaserne eingerückt. Nach der Grundausbildung versah ich meinen Dienst bei der 2. Flugmelde-Radarkompanie (of) die ab 1.10.1966 in
Großraumradarstation Kolomannsberg unbenannt wurde und ich in der KdoSta/GRadSt K meine Dienst versah.
Zu meiner Zeit gab es diese Bunkeranlagen unter den Radartürmen noch nicht.
Es waren nur die 2 Radartürme (Rundsicht u. Höhenradar auf dem Berg und weiter unten das Unterkunftsgebäude, das wie ein grosses
Bauernhaus ausschaute.
Umso mehr wahr ich verwundert das diese Bunkeranlagen nicht mehr verwendet werden zumal diese für mich neu war und erst hier im Forum
davon erfahren habe.
Zu meiner Zeit ist erst alles im Probebetrieb gelaufen.
Zu meiner Zeit war auch in der Kaserne Siezenheim eine Großraumradar mit Höhenradar aufgestellt die als Ausbildungsstätte gedient hat,
an der auch ich ausbebildet wurde.
Viele meiner Kollegen wurden damals auch in den USA ausgebildet.
 
#65
Hallo Leute
Bin neu hier im Forum und wurde von einem Bekannten auf dieses Thema aufmerksam gemacht.
Der Bunker gehörte meinen Onkel, und ich kenne die Beschaffenheiten sehr gut. Meines Wissens wurde der Bunker bis 1997 vom Heer betrieben.
Auf der Spiegelschriftwand ist immer noch deutlich "Frohe Weihnachten 1997" zu lesen.
Wir, (ich) habe da drinnen sehr viel Zeit verbracht und jeden Winkel, eines sehr verwinkelten, großen Bunkersystems begutachtet.
Der Bunker besteht nicht nur aus einem Raum, sondern aus vielen "Büros" und großen Hallen, langen Gängen..... In der alten Maschinenhalle ist immer noch der große Deckenkran zu sehen.
Mein Onkel wollte eine Datensicherung in diesen Bunker installieren, scheiterte aber am Bunker selbst, da alles in einem sehr desolaten Zustand ist. Angefangen von der Feuchtigkeit (in manchen Räumen steht 20cm Wasser) bis hin zur riesigen Löchern im Boden wo es mehr als 10 Meter hinunter geht... etc. etc.
Die Sanierungskosten hätten vor 7 Jahren schon ca. 4 Mio. Euro betragen.
Der Bunker wurde von uns u.a. als Garage benutzt. Mein alter Surfbus war beinahe fast 2 Jahre im Bunker ;)
Jetzt gehört der Bunker meines Wissens der Mondseer Pyrotechnikfirma Schickl und ich glaube nicht, dass eine begehung im Moment möglich ist. Aber fragen kostet ja nichts.
Das oberirdische Gebäude war im Gegensatz zum Bunker in einem guten Zustand.
Also ich hoffe Euch ein wenig geholgen zu haben, und falls Ihr Fragen habt, einfach schreiben ;)
LG
Ich wohne auch in Thalgau habe diesen Beitrag leider zu spät gesehen, wollte umbedingt mal alles von innen sehen, wohne gleich in der Nähe vom Bunker. Habe bei Pyrotechnik in Mondsee angerufen, die wollten mir aber keine Auskunft darüber geben. Sehr schade..
 
#66
Der Kolo

Hallo Leute
Bin neu hier im Forum und wurde von einem Bekannten auf dieses Thema aufmerksam gemacht.
Der Bunker gehörte meinen Onkel, und ich kenne die Beschaffenheiten sehr gut. Meines Wissens wurde der Bunker bis 1997 vom Heer betrieben.
Auf der Spiegelschriftwand ist immer noch deutlich "Frohe Weihnachten 1997" zu lesen.
Wir, (ich) habe da drinnen sehr viel Zeit verbracht und jeden Winkel, eines sehr verwinkelten, großen Bunkersystems begutachtet.
Der Bunker besteht nicht nur aus einem Raum, sondern aus vielen "Büros" und großen Hallen, langen Gängen..... In der alten Maschinenhalle ist immer noch der große Deckenkran zu sehen.
Mein Onkel wollte eine Datensicherung in diesen Bunker installieren, scheiterte aber am Bunker selbst, da alles in einem sehr desolaten Zustand ist. Angefangen von der Feuchtigkeit (in manchen Räumen steht 20cm Wasser) bis hin zur riesigen Löchern im Boden wo es mehr als 10 Meter hinunter geht... etc. etc.
Die Sanierungskosten hätten vor 7 Jahren schon ca. 4 Mio. Euro betragen.
Der Bunker wurde von uns u.a. als Garage benutzt. Mein alter Surfbus war beinahe fast 2 Jahre im Bunker ;)
Jetzt gehört der Bunker meines Wissens der Mondseer Pyrotechnikfirma Schickl und ich glaube nicht, dass eine begehung im Moment möglich ist. Aber fragen kostet ja nichts.
Das oberirdische Gebäude war im Gegensatz zum Bunker in einem guten Zustand.
Also ich hoffe Euch ein wenig geholgen zu haben, und falls Ihr Fragen habt, einfach schreiben ;)
LG
Hallo ich hätte eine paar Fragen bist du noch hier ? Lg
 

josef

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#68
Bundesheer-Radar nach Hagelschaden abgebaut
Auf dem Kolomansberg bei Thalgau (Flachgau) ist am Dienstag eine der beiden Radarkuppeln abgebaut worden. Die Anlage wurde bei einem Hagelsturm Ende Juni so stark beschädigt, dass die Demontage vorgezogen wurde. Ein neues Radar ist auf dem Turm daneben in Betrieb.
Online seit heute, 17.49 Uhr
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Einer der beiden „Goldhaube“-Radartürme auf dem 1.114 Meter hohen Kolomansberg hat seit Dienstag keine Kuppel – auch Radom genannt – mehr. Per 30 Meter hohem Schwerlastkran wurde das knapp 15 Tonnen schwere Radom der insgesamt knapp 20 Meter hohen Anlage vorsichtig von dem Turm gehoben. Die alten Teile werden nun fachgerecht entsorgt. Auch die alte Radaranlage, die dort seit 2002 ihren Dienst versah, wurde abgebaut – früher als geplant.

Fotostrecke
Bundesheer/Helmut Steger
Seit Dienstag hat einer der beiden Türme auf dem Kolomansberg keine Radarkuppel mehr
Bundesheer/Helmut Steger
Techniker demontierten zuerst das Radom – die Radarkuppel

Bundesheer/Helmut Steger
Für die Aktion war ein Spezialkran notwendig

Bundesheer/Helmut Steger
Der Kran hob die knapp 15 Tonnen schwere Kuppel von dem Turm

Bundesheer/Helmut Steger
Die Teile werden jetzt entsorgt

Demontage vorgezogen – nach Unwetter Anfang Juli
Eigentlich hätte das knapp 20 Jahre alte Radar noch bis 2022 in Betrieb sein sollen – parallel zu seinem moderneren Nachfolger auf dem Nebenturm. Doch durch den Schaden bei dem starken Hagelgewitter über der Region am Wallersee bzw. bei Mondsee am 22. Juni sei der Abbau vorgezogen worden, sagte Thomas Burgstaller, Kommandant des Radarbataillons, gegenüber dem ORF.

Die militärische Luftraumüberwachung ist trotzdem gesichert: Denn das modernere Radargerät des Herstellers Leonardo wurde erst im November des Vorjahres auf dem anderen Turm auf dem Kolomansberg aufgebaut – ein technisches Upgrade, um auf dem Stand der Zeit zu bleiben. Dieses Radar sei derzeit im Probebetrieb, der bis zum Jahresende dauern soll, so Burgstaller.

Der Betonturm der jetzt demontierten Radaranlage bleibt stehen – nur ohne Kuppel. Die Büros und technischen Einrichtungen darin werden weiter genutzt. Ob auf der Betonplattform wieder etwas aufgebaut werde, werde die Zukunft zeigen, sagte Burgstaller.

Upgrade für alle drei „Goldhaube“-Stationen
Der Kolomansberg ist die erste von drei ortsfesten Radarstationen des militärischen Luftraumüberwachungssystems „Goldhaube“ in Österreich, die das technische Upgrade bekommt. Das Projekt wurde im Vorjahr gestartet. Im nächsten Jahr sollen auch die Radarstationen auf dem Großen Speikkogel in Kärnten und auf dem Steinmandl in Niederösterreich modernisiert sein.

Bundesheer
Archivbild der beiden Radarkuppeln auf dem Kolomansberg, im Hintergrund der Mondsee und der Schafberg

Ein Radom ist eine geschlossene Schutzhülle, die Antennen für Messungen oder für Datenübertragungen vor äußeren mechanischen und chemischen Einflüssen wie Wind oder Regen schützt. Die ortsfesten Radarstationen bilden das Rückgrat der passiven Luftraumüberwachung. Sie werden – mit Ausnahme von Wartungsereignissen – das ganze Jahr über durchgehend betrieben und liefern die Grundlage für die Identifizierung und Klassifizierung sämtlicher Luftfahrzeuge im österreichischen Luftraum.

Alle drei Stationen verfügen über ein Long-Range-Radarsystem, das in mehreren Staaten weltweit im Einsatz ist. Die Stationen weisen ein hohes Maß an Autarkie auf. Sie sind das ganze Jahr über erreichbar, auch wenn die exponierte Lage witterungsbedingt sehr unterschiedliche Transportmittel wie geländegängige Fahrzeuge erfordert.
27.07.2021, red, salzburg.ORF.at
Bundesheer-Radar nach Hagelschaden abgebaut
 
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