Ehemalige Grenzkaserne Perslak, heute wird es als Hotel genutzt:
Die Kaserne Peršlák ist eine ehemalige Grenzkaserne in Tschechien. Das Gebäude der Kaserne liegt an der tschechischen Grenze zu Österreich, direkt am nördlichsten Punkt Österreichs. Bekannt wurde es durch den einzigen erhaltenen „Stein der Republik“. Seit 1992 wird das Gebäude als Hotel genutzt, seit 2008 besteht auch ein Grenzmuseum.
Das Gebäude wurde im Jahre 1922 an der Neumühle bei Böhmisch Bernschlag / Český Peršlak als Grenzkaserne bzw. als Zollwache an der tschechoslowakisch-österreichischen Grenze errichtet. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Deutschland im Jahre 1938 waren neben der Grenzwache auch Soldaten und Truppen der SOS Verbände stationiert. Aus dieser Zeit stammt auch der Stein der Republik, welcher heute vor dem Gebäude steht.
Im Zweiten Weltkrieg diente das Areal zuerst als Unterkunft der Wehrmacht und ab 1940 der Hitlerjugend. Von 1945 bis 1948 zogen wieder Beamte der Zollwache ein. 1948 wurde die Kaserne von der Grenzwache (PS – Pohraniční stráž) der Tschechoslowakei übernommen. Diese galten als Eliteeinheiten. Neben der Grenzsicherung nach innen, welche eine Flucht von Staatsbürgern der Warschauer-Pakt-Staaten verhindern sollte, war eine der Hauptaufgaben die enge Zusammenarbeit mit den Volksmilizen (LM – Lidové Milice) und die politische Gleichschaltung der Bewohner der Grenzregion.
Im Jahr 1992 wurde das Areal privatisiert und zum
Waldhotel Peršlák umgebaut.
Quelle: Kaserne Perslak Wiki
Im Frühling des Jahres 2008 baute die Familie Hauser diese neue Brücke, welche das Areal des Waldhotels Perslak mit der Gemeinde Haugschlag verbindet. An diesem Ort stand bereits bis in die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts eine Steinbrücke, die von den Kommunisten zerstört wurde.
Das gleiche Schicksal erlitt das Dorf „Neumühl – Nove Mlyny“ welches sich ein Stück unterhalb des Hotels, am Teich befand. Die damaligen Machthaber meinten, es sei zu Nahe an der Staatsgrenze und daher auch zu Nahe am „Klassenfeind“. Die Brücke führt nach Rottal, offiziell der nördlichste Ort Österreichs – inoffiziell wird Rottal auch seit Generationen das Tal der Liebe genannt, eine Bezeichnung die möglicherweise mit dem örtlichen Gasthaus im malerischen Dorf im Zusammenhang stand.
Es wurde im vorigen Jahrhundert von attraktiven Wirtinnen mit großem Herz betrieben und war zur späten Stunde bei den Gästen sehr beliebt.
Wir hoffen, dass nun alle Besucher diese Grenze für immer sorglos und ohne Stacheldrahthürden queren können. Genauso wie das Waldhotel Perslak, eine frühere Grenzkaserne, welches nun, statt einem Symbol für Grenzen und Teilung, ein Ort der Begegnung und der gegenseitigen Verständigung zwischen Nachbarn ist.
Quelle: Bildtafel Bild 86