Eine North American T-28B „Trojan“ der Flying Bulls in Tschechien abgestürzt

josef

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#1
Flugzeug der Flying Bulls abgestürzt, Pilot tot
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Ein Flugzeug der Flying Bulls aus Salzburg ist Sonntagnachmittag in Tschechien abgestürzt und dabei zerstört worden. Der Pilot der North American T-28B „Trojan“ wurde getötet. Das hat der Chef der tschechischen Flugsicherungsbehörde ANSCR dem ORF am Sonntagabend bestätigt.
Online seit 20.06., 19.37 Uhr
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Der Chef des tschechischen Flight Information Center (FIC) in Prag sagte dem ORF um 19.15 Uhr auf Anfrage unter anderem am Telefon: „The aircraft is gone“ – mit hörbarer Trauer in der Stimme. Über den Namen des toten Piloten, die genaue Zeit, den genauen Ort des Unglücks und die näheren Umstände wurden bisher behördlich keine Informationen bekanntgegeben.

Laut ersten Gesprächen in Salzburger Fliegerkreisen befand sich die „Trojan“ mit dem österreichischen Funk-Rufzeichen Oscar Echo-Echo Sierra Alpha (OE-ESA) über Tschechien auf dem Rückweg von einer internationalen Flugshow in Polen. Näheres ist noch nicht bekannt. Experten gehen davon aus, dass die tschechischen Behörden neben Rettungskräften auch ein Team mit Spezialisten zur Untersuchung an die Unfallstelle geschickt haben.
Die 1954 in den USA gebaute, mit äußerst hohem finanziellen Aufwand restaurierte „Trojan“ war eine der ersten Maschinen in der heute weltbekannten Oldtimer-Sammlung der Flying Bulls. Der frühere Chefpilot Sigi Angerer holte sie in den 1980er-Jahren nach Salzburg.

Die Bilder unserer Galerie stammen vom winterlichen Betrieb auf dem Salzburg Airport und von einer Berglauf-Veranstaltung im Herbst 2020 auf der Skisprungschanze in Bischofshofen (Pongau). Dort steuerten die Flying Bulls auch eine kleine Flugshow bei:
Fotostrecke
Gerald Lehner
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Geschichtliches, Hintergründe, Technisches
Sigi Angerer, ehemaliger Chefpilot der Flying Bulls, erfüllte sich mit der amerikanischen „Trojan“ in der Anfangszeiten einen Traum. Jahre später war die T-28B ein Gründungsmitglied der Flying Bulls. Die voll kunstflugtaugliche und 1.425 PS starke Maschine war bis 1965 bei der US-Marine in Washington D.C. als Trainingsmaschine für Flugschüler im Einsatz. Anschließend wurde sie an einen privaten Halter nach Texas verkauft und von diesem restauriert.

Mitte der 1980er spürte der Salzburger Flieger Angerer die „Trojan“ in Oklahoma City auf. Nach zäher Verhandlung konnte er den Kauf fixieren. Zur Vorbereitung des Seetransportes nach Europa musste Angerer die T-28B im ersten Schritt nach Kalifornien fliegen. Dort wurde sie zerlegt, in einen 40-Fuß-Container verladen und mit einem Truck auf dem Landweg nach Texas transportiert. Von dort ging es per Schiff nach Hamburg.

Eine Schweizer Firma übernahm den Zusammenbau in Europa. Noch mit amerikanischem Rufzeichen landete sie schließlich 1987 in Innsbruck und wurde gleich anschließend feierlich in das österreichische Luftfahrzeug-Register eingetragen. Seit 2001 befand sie sich in Salzburg. Die „Trojan“ gilt als Keimzelle der mittlerweile sehr großen Sammlung historischer Flugzeuge im Hangar 7 von Red Bull.

Flugzeuge dieses Typs T-28B wurden von der Firma North American als Nachfolger der T-28A „Trojans“ gebaut, die schon Ende 1949 für die US-Army in Serie gingen. In den freitragenden Tiefdeckern mit Einziehfahrwerk und Wright-Sternmotor können Fluglehrer und Schüler in einer geschlossenen Kabine hintereinander sitzen.
20.06.2021, Gerald Lehner - salzburg.ORF.at
Flugzeug der Flying Bulls abgestürzt, Pilot tot
 

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#3
Flugzeug-Crash in Böhmen: Behörden ermitteln
Nach dem Absturz einer zweisitzigen Maschine der „Flying Bulls“ in Tschechien am Sonntag hat das staatliche Institut für die Untersuchung von Flugunfällen (UZPLN) in Prag mit den Ermittlungen begonnen. Pilot Rainer Steinberger kam ums Leben, ein Passagier erlitt schwere Verletzungen und wird in Prag behandelt.
Online seit heute, 11.18 Uhr
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Wie die tschechische Polizei berichtet, zerschellte die 1954 in den USA für die Marine gebaute North American T-28B „Trojan“ am Sonntag kurz vor 17.00 Uhr unweit der Stadt Jickovice in Südböhmen in einem Waldstück – etwa 90 Kilometer nördlich der österreichischen Grenze im Mühlviertel.

Über den Gesundheitszustand des überlebenden Mannes im Alter von 46 Jahren lagen Montagfrüh noch keine Informationen vor. Die Retter hätten ihn akut vorklinisch versorgen müssen, sagte eine Sprecherin der tschechischen Einsatzkräfte der Tageszeitung „Deník“. Der Schwerverletzte wurde mit einem Notarzthubschrauber ins 70 Kilometer entfernte Prag gebracht, das nördlich der Unfallstelle liegt.

Stellungnahme der „Flying Bulls“
„Mit großer Trauer müssen wir den Tod unseres Piloten Rainer Steinberger bekanntgeben, der in der Nähe des tschechischen Dorfes Zvíkovské Podhradí abgestürzt ist“, teilten die „Flying Bulls“ am Montag der APA in einer schriftlichen Stellungnahme mit: „Er war ein sehr respektierter und erfahrener Pilot und ein guter Freund von uns allen.“ Dem verletzten Passagier wünsche man eine schnelle und vollständige Genesung. „Wir sind sehr schockiert und traurig über diese Tragödie. Unsere Gedanken sind bei den Familien und den Freunden der Verunglückten“, heißt es weiter in der Aussendung.

Augenzeugenbericht
Die zweisitzige Maschine befand sich im Formationsflug mit drei weiteren Maschinen auf dem Rückweg von einer Flugshow in Leszno (Polen) zur Heimatbasis in Salzburg, als es zu dem Unfall kam. Gegenüber „Deník“ sagte ein Augenzeuge, dass er ein Flugzeug kreisen und dann nur noch rauchen gesehen habe. Die Maschine zerbrach am Boden und fing Feuer.

Fotos der tschechischen Polizei:
Polizei der Tschechischen Republik
Polizei der Tschechischen Republik

Polizei der Tschechischen Republik

Polizei der Tschechischen Republik

Eines der ersten Schmuckstücke der „Flying Bulls“
Die kunstflugtaugliche und 1.425 PS starke T-28B wurde 1954 gebaut und war bis 1965 bei der US-Navy als Trainingsmaschine im Einsatz. In den 1980er-Jahren wurde sie vom Salzburger Flieger Siegfried Angerer in den USA aufgespürt, gekauft, zerlegt, nach Europa verschifft und wieder zusammengebaut. Seit 2001 befand sich das Flugzeug in Salzburg. Laut „Flying Bulls“ war die zuletzt oliv-schwarz lackierte Propellermaschine der Beginn und die Keimzelle der Sammlung flugfähiger historischer Flugzeuge. Die „Flying Bulls“ sind eine private Flugzeugflotte, die dem österreichischen Unternehmer, Milliardär und Flugzeugliebhaber Dietrich Mateschitz gehört.
21.06.2021, red, salzburg.ORF.at/Agenturen
Flugzeug-Crash in Böhmen: Behörden ermitteln
 

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#4
„Flying Bulls“-Crash offenbar Pilotenfehler
Der Absturz einer T-28 Trojan der „Flying Bulls“ in Tschechien im Juni dieses Jahres ist laut Experten auf menschliches Versagen zurückzuführen. Der Pilot des Flugzeuges war bei dem Unglück ums Leben gekommen, ein mitfliegender Fotograf wurde schwer verletzt.
Online seit heute, 13.10 Uhr
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Die im Jahr 1954 gebaute North American T-28B „Trojan“ befand sich damals auf dem Rückflug von einer internationalen Flugschau im polnischen Leszno nach Salzburg, wo die private Flugzeugflotte „Flying Bulls“, die dem österreichischen Unternehmer, Milliardär und Flugzeugliebhaber Dietrich Mateschitz gehört, stationiert ist. Der Zweisitzer flog mit drei weiteren Flugzeugen zur Heimatbasis zurück, zerschellte aber kurz vor 17.00 Uhr bei Jickovice in Tschechien in einem Waldstück. Die Maschine zerbrach am Boden in mehrere Teile und fing zu brennen an.

Ermittler: „Pilot hat Unfall verursacht.“
Das staatliche Institut für die Untersuchung von Flugunfällen (UZPLN) in Prag hatte nach dem Absturz mit der Erhebung der Ursachen und Umstände des Unfalls begonnen. Laut dem österreichischen Luftfahrtmagazin hat jetzt die tschechische Flugunfalluntersuchungskommission in einer Zusammenfassung von Flugunfällen im ersten Halbjahr 2021 auch die bisher bekannten Fakten zum Absturz der T-28B Trojan der Flying Bulls bei Jickovice okr. Pisek angeführt. „Die Ermittler kommen zu einem klaren Ergebnis: Ein Fehler des Piloten der Trojan hat den Absturz verursacht“, berichtete „Austrian Wings“.

Bei Kunstflugmanöver die Kontrolle verloren
Demnach habe der Pilot in niedriger Höhe in der Formation hinter der B-25 verschiedene Manöver geflogen, die von der B-25 aus gefilmt worden seien. Laut Augenzeugen sei schließlich in nur etwa 60 Metern über dem Grund ein Kunstflugmanöver (Faßrolle) eingeleitet worden. Bei diesem Manöver habe der Pilot die Kontrolle über das Flugzeug verloren und kollidierte schließlich mit dem Boden.

Dieses Szenario deckt sich laut „Austrian Wings“ auch mit der Schilderung von Personen, die in Tschechien an der Absturzstelle waren. Diese Zeugen berichteten in tschechischen Fliegerkreisen, dass die Maschine mit hoher Geschwindigkeit und kinetischer Energie aufgeschlagen sein müsse. Bei einer Notlandung infolge von Motorproblemen oder einem Triebwerksausfall dagegen wäre die Geschwindigkeit im kontrollierten Flug deutlich geringer gewesen.

Überlebeneder am Weg der Besserung
Der tschechische Luftfahrtexperte Pavel Krejci habe noch kurz nach dem Unglück von einem Triebwerksproblem und einer missglückten Notlandung gesprochen. Der bei dem Absturz schwer verletzte, zweite Insasse wurde zunächst in ein Prager Krankenhaus gebracht. Er konnte mittlerweile in seine slowenische Heimat überstellt werden und befindet sich laut „Austrian Wings“ auf dem Weg der Besserung. Ein endgültiger Abschlussbericht der tschechischen Behörden wird voraussichtlich für das Jahr 2022 erwartet.
17.08.2021, red, salzburg.ORF.at/Agenturen

„Flying Bulls“-Crash offenbar Pilotenfehler
 
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