Erstflug des stärksten einmotorigen Propellerflugzeuges welches in Österreich seit dem Zweiten Weltkrieg entwickelt wurde

josef

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ERFOLG IN KOTTINGBRUNN
Stärkstes einmotoriges Flugzeug aus Österreich schafft Erstflug

Geglückter Erstflug am Samstag, 11. Dezember 2021
(Bild: CEAD)
Seit dem Zweiten Weltkrieg ist in Österreich kein stärkeres, einmotoriges Propellerflugzeug mehr entwickelt worden: Still und von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt hat die Firma CEA Design in einer kleinen Werkstatt in Kottingbrunn an ihrer „P01“ geschraubt. An diesem Wochenende hob die 750-PS-Maschine erstmals ab.

Ohne viel Aufsehen ist am Samstag kurz vor 15 Uhr ein kleiner Meilenstein in der österreichischen Luftfahrtgeschichte erreicht worden: Nach rund zweijähriger Entwicklungs- und Produktionszeit ist das Kohlefaser-Flugzeug „P01“ der Firma CEA Design erstmals abgehoben. Mit einer 750-PS-Turbine an Bord ist es das stärkste einmotorige Propellerflugzeug, das in Österreich seit dem Zweiten Weltkrieg entwickelt wurde. Es soll in weiterer Folge mehr als 500 km/h schnell fliegen.




(Alle 3 Fotos CEAD)

Auch Chefkonstrukteur an Bord
Bei dem 20-minütigen Erstflug am Samstag stieg Testpilot Ingmar Mayerbuch auf rund 2000 Meter Seehöhe. Dabei wurden die Stabilität und Kontrollbarkeit, das elektrische System, das Kraftstoffsystem sowie das Triebwerksverhalten unter verschiedenen Konfigurationen getestet. Am hinteren Sitz: Chefkonstrukteur Clemens Knappert, der „seinem“ Flugzeug gleich einmal sein Leben anvertraute und sämtliche Systeme überwachte und testete.

Im Gespräch mit der „Krone“ zeigte sich Gernot Grabner, Managing Director von CEA Design, mit dem Erstflug zufrieden: „Dank an den Testpiloten und guten Freund der Firma, an die gesamte Mannschaft und an das Team der Austro Control für die hervorragende Unterstützung. Sämtliche neue Erkenntnisse aus dem Erstflug werden in den nächsten Wochen eingearbeitet, und nach einer verdienten Weihnachtspause wird das Flugtestprogramm wieder aufgenommen.“


Testpilot Ingmar Mayerbuch am vorderen Sitz, Chefkonstrukteur Clemens Knappert hinten
(Bild: CEAD)


Kraftpaket aus Kottingbrunn: der P01, über den bislang nur sehr wenig bekannt ist.
(Bild: CEAD)

Unscheinbare Werkstatt in Bad Vöslau
Entwickelt wurde der Leistungs-Flieger für Investoren aus dem Ausland, Design und Produktion fanden in kleinen, unscheinbaren Werkstätten hinter dem Flugplatz von Bad Vöslau in Kottingbrunn statt. Das zweisitzige Flugzeug ist für die Anfangsausbildung („Fliegen lernen“), Tag-, Nacht- und Instrumentenflug-Training sowie Kunstflug und Formationstraining gedacht.

Es wird per Joystick gesteuert, die Touchscreen-Avionik im Inneren erinnert an moderne Jagdflugzeuge, sogar Schleudersitze wurden verbaut. Und das alles bei nur 2400 Kilo maximalem Abfluggewicht - einem Bruchteil dessen, was ein kleiner Jet wiegen würde.


Modernste Technik im Inneren: Glascockpits statt analoger Instrumente
(Bild: CEAD)

Leicht und stabil
Der „P01“ ist voll kunstflugtauglich, es steckt das Siebenfache der Erdbeschleunigung weg, ohne zu brechen. Möglich macht diese der ausgiebige Einsatz von sehr leichten, aber extrem stabilen Kohlefaser-Verbundwerkstoffen.
13.12.2021, Paul Tikal
https://www.krone.at/2579308
 
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