EZ/Basisraum - Bunkeranlage St.Johann im Pongau

josef

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#1
In der Wochenendausgabe "Die Presse" erschien ein Artikel über die EZ/B in St.Johann/Pongau:

Besuch im Regierungsbunker
von Norbert Rief (Die Presse)


360 Grad Österreich: Das streng geheime Österreich, das dann doch nicht so geheim ist. Vom "strengsten Staatsgeheimnisse Österreichs", dem Regierungsbunker in St. Johann im Pongau, bis zur Sprengfalle auf der A1.

Um an Österreichs „geheimsten Ort“ zu kommen, fährt man durch St. Johann im Pongau auf der B311 nach Süden. Bei der BP-Tankstelle biegt man rechts ab und dann gleich links auf die Alpendorfstraße. Nach einigen Metern geht es wieder links in eine lange Kurve auf die Liechtensteinklammstraße. Die führt mehr oder weniger direkt zur „Einsatzzentrale Basisraum“ (EZ/B).

Falls man sich verfährt, ist das auch kein Problem. Man fragt einfach irgendjemanden auf der Straße nach dem Regierungsbunker. Es gibt niemanden hier, der „eines der strengsten Staatsgeheimnisse Österreichs“ nicht kennt.

Die Anführungszeichen kommen vom Büro des Verteidigungsministers und sind aus mehreren Gründen bemerkenswert: Einmal, weil ein Sprecher des Ministers wieder einmal beweist, dass man alles steigern kann – „rund“, „geheim“ oder „verboten“. Es ist ja hierzulande etwas nicht einfach nur verboten – wenn man es wirklich ernst meint, erklärt man es für „strengstens verboten“.

Zweitens aber zeigt es, dass es bei allem Ausnahmen gibt. Es ist wie die alte Weisheit, dass in Deutschland alles verboten sei, was nicht ausdrücklich erlaubt ist, in Frankreich alles erlaubt sei, wenn es nicht ausdrücklich verboten ist, und in Österreich alles erlaubt sei, auch wenn es ausdrücklich verboten ist.

Im Büro von Norbert Darabos erklärt man also, dass man mehr oder weniger jeden erschießen muss, der als „nicht strengster Geheimnisträger“ einen Blick in den Bunker wirft. Als der Minister freilich vor einigen Jahren dem Regierungsbunker einen Besuch abstattete, nahm er dazu den Fotografen eines Boulevardblattes mit, der viele Bilder schoss und dabei möglicherweise unbewusst auch umherliegendes Geheimmaterial ablichtete, wie das BZÖ in einer parlamentarischen Anfrage fürchtete.

Die nüchterne Antwort muss lauten: Wen kümmert's. Die EZ/B wurde Ende der 1970er-Jahre, als der Kalte Krieg besonders kalt war, unter „strengster Geheimhaltung“ um drei Milliarden Schilling einen Kilometer tief im Heukareck errichtet. Der Bunker, dessen oberer Eingang durch ein Wohnhaus getarnt ist, hat fünf Stockwerke, auf die aufgeteilt die Verteidigung Österreichs bei einem Einmarsch des Ostens organisiert worden wäre.

Selbst wenn der Feind nicht gewusst hätte, wo der Regierungsbunker ist, darf man bezweifeln, dass das im Ernstfall einen großen Unterschied gemacht hätte. Genauso wenig wie die hunderten „streng geheimen“ Militärdepots, die bis 1995 überall in Österreich angelegt waren – in Wäldern, Tälern, sogar auf Bergen hatte man Waffen, Munition und Sprengstoff für einen Abwehrkampf gehortet, etwa auf der Spandl-Alm im Salzburger Lungau.

Eine Ebene des Bunkers, daher der umgangssprachliche Name „Regierungsbunker“, dient noch immer als Notquartier der Bundesregierung – kein Luxusappartement, sondern schlichte Feldbetten und Holztische, wie Journalisten berichten, die einen Blick in den Bunker geworfen haben und nicht erschossen wurden.

Wien hätte man aufgegeben. St.Johann wählte man aus geologischen, aber auch strategischen Gründen: In der Mitte Österreichs in den leichter zu verteidigenden Bergen und abgelegen von Wien, das man im Kriegsfall zur „offenen Stadt“ erklärt hätte. Heißt: Man hätte es sofort aufgegeben.

Ob man freilich den Ministern und dem Bundespräsidenten mit dem Pongau einen Gefallen getan hat, bleibt dahingestellt: Die Gegend ist zwar recht nett, aber im Winter durch mangelnden Sonnenschein so unerfreulich, dass Thomas Bernhard einst über das Leben hier schrieb (in „Die Kälte“): „Welche infame Scheußlichkeit hat sich der Schöpfer hier ausgedacht, was für eine abstoßende Form von Menschenelend.“ Man mag Bernhard hier auch nicht.

Geheimer als die EZ/B ist schon ein anderes Überbleibsel aus der Zeit, als die Neutralität Österreichs noch einen Sinn hatte: der Regierungsbunker in der Wiener Stiftskaserne, dessentwegen sogar die Linienführung der U-Bahn-Linie3 verändert werden musste. Und auch die spezielle U-Bahn-Station unter dem Ballhausplatz kennen nur wenige, über die die Regierung aus der Stadt geschafft werden kann.

Oder auch die Sprengschächte auf den Autobahnen. 150 waren es, mit denen man einen Vormarsch feindlicher Truppen behindern wollte. Die „Zeit“ berichtete vor einigen Jahren, dass das Heer den Ernstfall sogar alle zwei Jahre übte: Der entsprechende Autobahnabschnitt sei als Baustelle getarnt worden, Soldaten hätten den Sprengstoff aus den Depots geholt und in die Schächte unter der Fahrbahn gestopft.

Das Bundesheer hatte, als es noch nicht infrage gestellt worden war, eine fantastische Parallelwelt in Österreich aufgebaut – beispielsweise mit den 500 Bunkern, die an strategischen Stellen in Österreich platziert waren. Die „festen Anlagen“ waren mit allem, was man für den Kriegsfall benötigt, ausgestattet: einer Panzerkanone, Betten, Waschraum – sogar ein Holzsarg gehörte zur Standardausrüstung. 1956 baute man die ersten, 1960 gab es die Anlagen flächendeckend überall dort, wo ein Durchmarsch fremder Panzerarmeen zu erwarten gewesen wäre: In der Brucker und Eisenstädter Pforte, dem Wald- und Mühlviertel, an den Eingängen zum Salzkammergut, im Inntal, aber auch an Pässen wie Loibl-, Wurzen- oder Brennerpass. Im Mühlviertel waren sogar russische T-34-Panzer eingebaut.

Bei den Bunkern steigerte man „geheim“ übrigens nicht einmal in den Komparativ. Man habe ja gewollt, dass der Feind wisse, wie gut man gerüstet sei, erklärt ein Offizier.

Mittlerweile sind die Bunker abverkauft: Um ein paar tausend Euro konnte man eine Anlage erstehen. Ein paar Käufer nutzen sie als Partyraum, einer betreibt eine Champignonzucht in einem Bunker, in Kärnten gibt es ein Bunkermuseum, und viele Bauern lagern ihren Wein in den feuchten Anlagen. Damit erfüllt sich zumindest teilweise die Vorhersage des Propheten Micha: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen.“ Und ihre Bunker zu Weinkeller.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.11.2010)
Quelle: Besuch im Regierungsbunker

Ein wenig Ironie, journalistische Freiheit, militärische Unwissenheit...:huch

lg
josef
 
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N1E7A

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#2
U 3

Diese spezielle U-Bahn-Station unter dem Ballhausplatz hat übrigens die offizielle Tarnbezeichnung "Herrengasse" und ist
seit 1991 zur Tarnzwecken öffentlich zugänglich. Es ist lediglich der Erwerb eines gültigen Fahrausweises der Wiener Linien erforderlich.

Eine erweiterte Verlässlichkeitsüberprüfung und Unterfertigung einer Besonderen Verpflichtung ist nicht erforderlich, um
keinen Verdacht zu schöpfen.

Kaum so glauben, aber das ist in Österreich möglich!

Was tatsächlich nur wenige kennen ist die Möglichkeit, die Regierung aus der Stadt (oder in das Objekt 6) zu schaffen.

Aber am Bahnsteig sollte man sich anstatt der faden Videoprojektionen so manches im Bahnsteigbereich einmal näher anschauen ;-))
 
N

N1E7A

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#4
Tja

Was für jedermann sichtbar an öffentlichen Plätzen ist, kann ja nicht geheim sein. ;-))

Und überhaupt, notfalls fährt die Bundesregierung mit der U 3 volksnah bis zum Westbahnhof. Wohlgemerkt mit einem gültigen Fahrausweis.

Und von dort mit den ÖBB weiter Richtung Salzburg.
Vermutlich 1. Klasse, soviel muss uns das wert sein.

Also was daran ein Staatsgeheimnis sein soll versteh ich nicht ;-))))

Aber in der Lichtensteinklamm kann man auch nur die schönen Wasserfälle bewundern.....
 
#5
U3 - Herrengasse

nach heutigen Lokalaugenschein muss ich sagen; :gut: VOLL COOL!

hätte das der Österreichischen Regierung gar nicht zu getraut. OK damals waren sie vielleicht noch wiffer ...
lediglich bei der Fahrtrichtung haben sie sich vertan, :hau also entweder heißts "durchsteigen" zum Bahngleis vis a vis
- oder RÜCKWÄRTS Richtung Volkstheater/Neubaugasse.

Gibts für solche Installationen und Bauvorhaben eigentlich einen eigenen Bautrupp im Innenministerium, so mit Tischlern, Schlossern, Werbetafelillustratoren, usw? :gruebel

Achja, kann nur empfehlen Smalltalk mit den Organen in der Herrengasse und Umgebung zu führen. Also denen die den ganzen langen, kalten Tag vor der Tür zu irgendeinem Palais stehen müssen und das anscheinend schon seit Jahren tun. Die Herren dürften sehr gelangweilt sein und können Stunden über die Häuser, Palais und Geschichte refferieren. Oder hab ich da ein neues Service der Wiener Polizei genossen? Keine Ahnung. War aber sehr nett und informativ. Das nächste mal werde ich Ihn ganz frech auf die U-Station ansprechen. Fix. :cool:

Liebe Grüße an Alle da draussen!
 

Woodquarter

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#7
Hier der Artikel zum Regierungsbunker in St. Johann vom 10.05.2012 vom ORF-Salzburg:
Eindrücke aus Regierungsbunker
Das ORF-Landesstudio Salzburg hat als erstes Medienunternehmen die Möglichkeit bekommen, aus dem Regierungsbunker in St. Johann (Pongau) zu berichten. Der ist eine Art mehrstöckiges Hochhaus - tief im Berg. Dort wird gerade eine Großübung geleitet.

Amadeus 2012 heißt diese Übung von Bundesheer und Luftwaffe, die noch bis nächsten Mittwoch über Österreich stattfindet.
Es geht zum Beispiel auch darum, bei internationalen Einsätzen größere Evakuierungen zu üben und Flugverbotszonen in Krisengebieten zu überwachen. Geleitet wird diese Übung aus dem streng geheimen Bunker der Luftraumüberwachung in St. Johann, wo in Krisenfällen auch Österreichs Regierung untergebracht werden kann.

Zahlreiche Hubschrauber sind bei dieser Übung ebenso im Einsatz wie die Eurofighter zur Überwachung des Luftraumes. 2.300 Soldaten stehen insgesamt im Einsatz.

Übungsannahmen: Es geht zum einen darum, Soldaten in Krisenregionen zu bringen, um dort für die Sicherheit von österreichischen Bürgern zu sorgen. Und es geht auch darum, verletzte Soldaten heimzuholen - etwa von Einsätzen im Kosovo.

Gesteuert werden solche Einsätze aus der Zentrale im Bunker in St. Johann. Das Ambiente erinnert ein bisschen an Kontrollzentren in James-Bond-Filmen. Geheimhaltung ist hier oberstes Gebot, deshalb wurden während der Dreharbeiten auch alle Monitore auf Schwarz geschaltet.

Geleitet wird die Übung vom Kommandostand aus. Neben dem Chef sitzt im Saal auch ein Jurist, der über die rechtlichen Konsequenzen aus einem Einsatz berät. Eine wesentliche Rolle spielt wie bei jedem zivilen Flug das Wetter. Eine eigene meteorologische Station versorgt Einsatzleitung und Piloten mit aktuellen Daten; auch aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus.

Denn gute Flugbedingungen sparen Geld, sagt Christoph Puchner, Meteorologe beim Bundesheer: „Wir bewegen uns hier sicher im Bereich von 30 bis 40 Prozent der Kosten, die man sparen kann.“

Im großen Besprechungsraum des Regierungsbunkers werden alle Informationen ausgetauscht und weitergegeben. Der Weg in den Bunker durch den Berg ist knapp zwei Kilometer lang, der Tunnel durch mehrere Barrieren gesichert.

In den nächsten sieben Tagen ist der Hochsicherheitsbunker von St. Johann noch voll besetzt. Die Übung „Amadeus 2012“ kostet eine Million Euro. Der Großteil geht für Überstunden und Reisegebühren auf.

Brigadier Karl Gruber ist Chef der gesamten Übung und betont, auch das gute Wetter trage zum bisher großen Erfolg bei: „Heuer haben wir einen besonders großen Anteil an Nachtflügen, und da ist gutes Wetter ein besonderer Vorteil.“
Quelle: http://salzburg.orf.at/news/stories/2532366/
 

Woodquarter

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#8

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josef

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#11
UKRAINE-KRIEG
Bundesheer weitet Luftraumüberwachung aus
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Beim Bundesheer hat man als Reaktion auf die Kriegslage in der Ukraine die Luftraumüberwachung ausgeweitet. Von der Einsatzzentrale Basisraum, einem Bunker im Pongau, wird der Luftraum rund um Österreich beobachtet. Eine aktuelle Gefahr sehen die Verantwortlichen beim Militär derzeit nicht, aber man analysiere die Situation genau.
Online seit heute, 15.52 Uhr
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Die Einsatzzentrale der Luftraumüberwachung liegt im Inneren eines Berges im Salzburger Pongau. Dort werden die Daten aus den militärischen Radarstationen zusammengefasst und ausgewertet, erklärt Markus Kronreif, Kommandant der Luftraumüberwachung.

Fotostrecke mit 6 Bildern
ORF
Der Luftraum über Österreich wird sieben Tage pro Woche, 24 Stunden lang überwacht.
ORF
Die Luftraumüberwachungszentrale liegt in einem Bunker im Salzburger Pongau.
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ORF
Das Österreichische Bundesheer ist für die Luftraumüberwachung zuständig.

ORF
Derzeit werden die Flugbewegungen aus dem Osten besonders genau beobachtet.

ORF.at/Georg Hummer
Auch die Piloten der Eurofighter sind in Alarmbereitschaft.
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Bundesheer/Daniel Trippolt
Im Ernstfall sollen sie fremde Flugobjekte direkt bei über der österreichischen Grenze abfangen.

Luftraum wird Tag und Nacht überwacht
Laut dem Kommandanten wird der Luftraum immer beobachtet: „Die Luftraumüberwachung ist ein Verband, der auch im Frieden eine permanente Einsatzaufgabe hat, das heißt 24 Stunden werden die Aufgaben erfüllt. So ist es auch jetzt. Aber ein Krieg in unmittelbarer Nachbarschaft löst natürlich Maßnahmen aus im Sinne von besonderer Sensibilität und Aufmerksamkeit in Richtung Osten."

Als Beispiel führt Markus Kronreif den Vorfall in Kroatien an. Eine Drohne drang in der Hauptstadt Zagreb unerkannt in den kroatischen Luftraum ein und stürzte in einem Park ab. Mehr dazu in news.ORF.atorf.at (11.03.2022).

Keine akute Gefahr, aber besondere Beobachtung
Eine aktuelle Gefahr für den österreichischen Luftraum sieht das Bundesheer derzeit nicht. Dennoch werde die Entwicklungen in und um die Ukraine von der Luftraumüberwachung genau beobachtet und analysiert. „Wir müssen frühzeitig erkennen, eine Beurteilung zu treffen und Maßnahmen“, betont Markus Kronreif.

Was bei einem Alarm passiert
Wird eine möglich Gefahr für den österreichischen Luftraum erkannt, werden im Bunker die Abfangjäger alarmiert und dann per Radar zum Einsatz geleitet. Auch dort wurde die Einsatzbereitschaft erweitert, sagt Gerfried Promberger, Kommandant der Luftstreitkräfte.
In erster Linie gehe es darum zu klären, wohin das Flugobjekt fliegt, welche Absicht es hat und um welchen Typ es sich handelt. „In der nächsten Stufe kann man die Sitzbereitschaft erhöhen, man kann die Abfangjäger starten lassen, man kann sie in ein sogenanntes ‚Holding‘ schicken, das bedeutet, dass sie oben im Luftraum warten und das Flugziel bereits an der Grenze abfangen“, erklärt Gerfried Promberger.

Einsatzzentrale der Luftraumüberwachung im Pongau
Koordiniert werden die Lufteinsätze von Radarleitoffizieren aus der Einsatzzentrale im Pongau. Einer der Verantwortlichen ist Moritz Galsterer. „Generell sind wir ausgebildet, mit solchen Situationen umzugehen. Aber man schaut jetzt mit einem ganz anderen Auge in den österreichischen Luftraum und ist sich seiner Aufgabe sehr bewusst, welche Verantwortung man hat“, betont Radarleitoffizier Galsterer.
15.03.2022, red, salzburg.ORF.at
Bundesheer weitet Luftraumüberwachung aus
 
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Bergwacht9902

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#12
Läßt sich nach heutiger Sicht eigendlich D, A und CHE realistisch gegen Russland im Luftraum schützen?
Ich meine rein zeitmäßig bis zu einer Gegenwehr in der Luft.
Wenn eine Maschine als solche erkannt wird, Alarmauslösung, 15min bis sie in der Luft sind, Zeit/Wegstrecke bis zur Grenze.
Gruß
 

Tom69

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#13
Ich spreche aus der Sicht Österreichs:
Jede Offensivoperation beginnt mit dem Herstellen der Luftüberlegenheit bzw. Luftherrschaft.
Maßnahmen dazu:
1. Unterdrückung/Störung der gegenerischen Radaranlagen durch elektronische Maßnahmen. > Damit wären wir blind.
2. Zerstörung der gegenerischen Radaranlagen zb durch Marschflugkörper/Raketen. > Das Ende eines Lagebildes im Luftraum.
3. Zerstörung der gegnerischen Infrastruktur der Luftstreitkräfte, dh. Zerstörung der Flugplätze und am besten der Flugzeuge noch am Boden.....Mangels geeigneter FlA sowie Anzahl und Eignung von Jägern hat Österreich dem nichts entgegenzusetzen und damit endet eine Luftraumverteidigung Österreichs noch bevor sie begonnen hat.

Wichtig!
Es ist aber auch nicht die Aufgabe der österr. Luftstreitkräfte den österr. Luftraum zu verteidigen, sondern nur "Air Policing" sicherzustellen.
Dafür ist die Ausstattung mit 15 EFT, bewaffnet mit IRIS-T, bedingt ausreichend.

Für eine richtige Luftraumüberwachung und erst Recht für eine Luftraumverteidigung bedürfte es ein mehr an Lfz und diese weit besser ausgerüstet und bewaffnet und einer FlA-Komponente, die sehr weit über das hinausgeht, worüber Österreich jetzt verfügt. Das wird sich Österreich bei allen in den Raum gestellten Budgeterhöhungen niemals leisten können/wollen.
Daher wäre der beste Weg das Bündnis! In diesem lassen sich Aufgaben verteilen, Kräfte bündeln....gemeinsam stark!
 

Geist

Worte im Dunkel
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#14
Raketen-Schutzschirm: Kommando in St. Johann

Bundeskanzler Karl Nehammer und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (beide ÖVP) haben Montag den „Regierungsbunker“ bei St. Johann (Pongau) besucht. Hier soll bei Teilnahme an der „European Sky Shield Initiative“ auch Österreichs Zentrale der neuen Raketenabwehr angesiedelt sein.

Vor Journalistinnen und Journalisten wurde erneut betont, dass die Hoheit über die eigene Waffengewalt und die Neutralität Österreichs gewährleistet sei. Kritiker dieses neuen Regierungskurses sehen das anders.

Regierung sieht Neutralität nicht gefährdet

Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sei es notwendig, bestehende Überwachungslücken zu schließen, sagte dazu Kanzler Nehammer. Und die Verteidigungsministerin meinte, „die Welt ist eine andere geworden, wir müssen unseren Luftraum schützen“. Sie bezeichnete den Zeitplan, laut dem im Jahr 2025 der ganze Schutzschirm von „Sky Shield“ aufgespannt sein soll, als ambitioniert.

Derzeit rechnet Tanner mit einem Budget von rund zwei Milliarden Euro, das für den Aufbauplan des Bundesheeres zur bodengebundenen Luftabwehr bis 2032 erforderlich ist. Dieser Betrag könne sich aber noch ändern, das hänge von den Vorgaben ab. Näheres werde man im September dieses Jahres bei einem Treffen mit dem Inspekteur der deutschen Luftwaffe in Deutschland erfahren, wo die ersten konkreten Schritte besprochen werden. „Dann werden wir sehen, wie weit wir unsere Möglichkeiten einbringen können“, und welche technischen Geräte erforderlich sind.

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APA/Barbara Gindl
Ministerin, Kommandant der Luftstreitkräfte, hoher Offizier, Kanzler vor Bildschirm mit Radardaten von Flugzeugen

APA/Barbara Gindl

APA/Barbara Gindl

Verweis auf Schweizer Absichtserklärung

Ein wesentlicher Schritt sei der am Freitag in der Schweiz unterzeichnete Letter of Intent gewesen, erklärte der Kommandant der Luftstreitkräfte, Brigadier Gerfried Promberger. Nun habe Österreich Zugang zu den Hauptplanungsdaten von „Sky Shield“. „Jetzt gehen wir in die Detailplanung“, unter Beachtung der Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit.

In welchem Land sich das europäische Kommando von „Sky Shield“ befinden wird, wisse er noch nicht, sagte Promberger. „Möglicherweise gibt es eine Information im September.“ Die bodengebundene Luftabwehr verfüge noch über eine veraltete Technologie, „dank der Verteidigungsministerin dürfen wir planen“. Was „Sky Shield“ betrifft, so sprach sich der Brigadier für technisch erprobte und marktverfügbare Systeme aus. Er hält es für sinnvoll, dass sich Österreich im Konsortium mit anderen Nationen beteiligt, „sonst würden wir als Einzelnation Einzelstücke ankaufen, das ist nicht unser Ziel“.

Deutsche wollen Schutzschild

Die „European Sky Shield Initiative“ (ESSI) ging vom EU- und NATO-Land Deutschland aus und umfasst jetzt 19 Länder. Sie bezweckt, Beschaffungsvorhaben zur bodengestützten Luftverteidigung besser zu koordinieren und allenfalls zu bündeln. Der Absturz einer offenbar von ukrainischem Gebiet aus gestarteten Militärdrohne in Zagreb im Vorjahr hätte durch „Sky Shield“ verhindert werden können, „dieser Marschflugkörper wäre nicht so weit gekommen“, erklärte der Brigadier.

Radargestützte Überwachung intensiviert

In Zukunft soll die Luftraumüberwachung in Österreich ausgebaut und der Austausch von Radardaten mit anderen Ländern noch intensiviert werden. Ein Ziel sei die Beteiligung am „German Experimental Surveillance and Tracking Radar“ (GESTRA). Es handelt sich um ein Radarsystem zur Beobachtung und Verfolgung von Objekten im Weltall, wie etwa Satelliten, Raumfahrzeugen und Weltraumschrott. Bei Gefahr könnte Österreich direkt einen Zivilschutzalarm auslösen, sagte Promberger.

Das österreichische Luftraumüberwachungs- und Führungssystem Goldhaube bezeichnete der Brigadier als „Leading Edge“ in Europa. Goldhaube habe eine Reichweite bis ins südliche Berlin und bis Srebrenica und noch weiter in Richtung Osten. Die Höhenerfassung reiche bis 61 Kilometer.

„Eurofighter schnell genug für ganz Österreich“

Im Jahr 2022 habe es 1,93 Millionen Überflüge über österreichisches Staatsgebiet gegeben, und im Schnitt würden jährlich 30- bis 40-mal im Jahr in Zeltweg, wo die Eurofighter stationiert sind, wegen eines Flugsicherheitsvorfalles die Sirenen losgehen, wurde in der Überwachungszentrale des Regierungsbunkers erklärt.

Die 20 Minuten, die vom Alarmstart bis „zur Wirksamkeit im Westen Österreichs“ dauern würden, seien zeitlich ausreichend, hieß es. Im Falle eines militärischen Bedrohungsszenarios befänden sich ohnehin militärische Fluggeräte in der Luft.

red, salzburg.ORF.at/Agenturen
Quelle: Raketen-Schutzschirm: Kommando in St. Johann
 
#15
Lt. Text geht es um einen "Raketen-Schutzschirm".
um Raketen oder Flugzeuge/Drohnen über dem eigenen Lufthoheitsgebiet abschießen zu können.
Eine der Kommandozentralen, die zumindest für das österr. Staatsgebiet verantwortlich ist, befindet sich in einem bekannten Standort in St. Johann. Um langsamere Eindringlinge in den österreichischen Luftraum abfangen zu können, reicht lt. Mitteilung der Eurofighter, welcher ca. 20 Minuten vom Alarmstart weg braucht.

Fragen:
Diese eine Kommandozentrale (von vielen in der EU) in St. Johann kann mit einem Angriff augeschaltet werden, wer gibt den eigentlich das endgültige OK für einen Abschuss eines anfliegenden UFO? Drückt dann das Nato HQ in Brüssel den Knopf für den Start einer Rakete von Österreich aus? Was passiert bei einem Massenangriff von hunderten Drohnen oder Raketen oder bei diesen extrem schnellen Raketen?
Wer übernimmt dann die politische Verantwortung? Wer bei einem Irrtum? Sind dann ausländische Militäreinheiten oder militärische Berater in Österreich stationiert?
Was soll der Eurofighter dann in 20 Minuten erledigen?

Fragen über Fragen, aber Hauptsache der Vorvertrag wurde unterschrieben und das Budget gesichert.
 
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