Fabriksanlagen der ehem. Klavierfabrik Atzgersdorf

Bunker Ratte

Well-Known Member
#1
Immer wieder begeistert von historischen Gebäuden und alten Fabriksanlagen mit Rohziegel Architektur. Die ehem. Klavierfabrik in Atzgersdorf wurde 1892 errichtet und hatte einen Klaviersalon für die Ausstellung von 150 Klaviere. 1901 wurde der Fabrikstrakt verlängert und im Hof ein Kessel- und Maschinenhaus mit Dampfschornstein errichtet. Jedoch hört man heute aus den Gemäuern keine klänge mehr. So wie auch bei vielen anderen Fabriksobjekten wurden einzelne Hallen, Gebäude vermietet für die jeweilige Nutzung der einzelnen Betriebe.

Das Areal befindet sich auf einer Fläche von ca. 6.000 m2 welches im Westen an die Südbahn und im Süden an die Endresstrasse grenzt. Es umfasst einen Klaviersalon, ein Wohnhaus und einen Fabrikstrakt.
Der Fabrikstrakt der ehemaligen Klavierfabrik gehört zu den bedeutendsten Rohziegel-Fabriks-Architekturen Wiens. Der Klaviersalon wurde im Auftrag von Alois Parttart vom Stadtbaumeister Josef Schneider in zwei Abschnitten errichtet: 1892 entstand gemeinsam mit dem Klaviersalon ein Wohngebäude. 1901 wurde der Fabrikstrakt verlängert und im Hof ein Kessel- und Maschinenhaus mit Dampfschornstein errichtet. Heute sind die diversen Räumlichkeiten wie Büro´s oder Lager an verschiedene Betriebe vermietet. Die heutigen Besitzer sind mit viel Engagement und Liebe daran interessiert den Betrieb weiterzuführen.
Quelle: Klavierfabrik

Weitere Informationen und Hinweise hier und unter Initiative Denkmalschutz

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Bunker Ratte

Well-Known Member
#4
Übrigens, der Schlot wurde letztes Jahr ein wenig gekürzt - sieht man schön, wenn man die Bilder von @Bunker Ratte und dem verlinkten schlot.at-Artikel vergleicht.
Ups, du hast recht, hab ich glatt übersehen. Danke für den Hinweis! Es dürfte nur das obere Stück die Schornsteinkrone abgetragen worden sein. Die Frage ist aus welchem Grund? Eventuell drohte sie herabzustürzen?
 

f326561

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#5
Ups, du hast recht, hab ich glatt übersehen. Danke für den Hinweis! Es dürfte nur das obere Stück die Schornsteinkrone abgetragen worden sein. Die Frage ist aus welchem Grund? Eventuell drohte sie herabzustürzen?
Den Grund dafür kenne ich leider nicht, aber ich komme hin und wieder dort vorbei, und da ist mir voriges Jahr aufgefallen, dass für mehrere Wochen ein Gerüst um den Schlot stand; als das Gerüst dann weg war, war auch der Schlot ein wenig kürzer.
 

josef

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#6
Alte Klavierfabrik

Alten Mauern neues Leben einhauchen
Neues Leben in alten Mauern- das ist das Motto der Nutzungen von mittlerweile zig alten Industriegebäuden in Wien. In der Regel werden die Backsteingebäude von künstlerischen Initiativen genutzt. Aber nicht nur.
Immer mehr alte Fabriksgebäude in Wien werden neu genutzt. In Atzgersdorf im Süden von Wien etwa steht in der Endressstraße die Alte Klavierfabrik. Sie gehört zu den bedeutendsten Rohziegel-Fabriks-Architekturen der Stadt. Anfang des vorigen Jahrhunderts entstanden hier tausende Klaviere in allen Größen. Die alte Klavierfabrik ist seit Jahrzehnten in Familienbesitz.

Dietmar Linhardt kümmert sich um den Bau. Mit allen Schwierigkeiten, die das mit sich bringt. Die Alte Klavierfabrik ist nämlich denkmalgeschützt, daher gelten strenge Auflagen und um die zu erfüllen, braucht es Geld. Das holt sich Linhardt unter anderem über Mieteinnahmen. Denn Klavierklänge sind schon lange nicht mehr aus den Mauern der Fabrik zu hören. Neben Werkstätten, einem Tonstudio und einem Co-Working Place, ist hier auch eine Brauerei eingezogen. Der Lebenstraum von Alexander Forstinger.


ORF
Die Alte Klavierfabrik ist denkmalgeschützt -
In die Alte Klavierfabrik ist jetzt eine Brauerei eingezogen


Vom Sinologen zum Bierbrauer
Der studierte Sinologe hat zu Hause erste Brauversuche gestartet und so seine Liebe zum Bierbrauen entdeckt. Er beschloss es richtig anzugehen und eine eigene Brauerei aufzusperren. Durch Zufall stieß er auf die Räume der Alten Klavierfabrik. „Das Brauereigewerbe ist ja was Traditionelles und was sehr Geschichtsträchtiges und deswegen passt natürlich eine Brauerei in die alte Klavierfabrik, in ein Gebäude mit viel Geschichte“, sagt Forstinger.

Seit 2016 braut Forstinger sein Bier „100 Blumen“- mit Erfolg, die Zahl der abgefüllten Flaschen wird jährlich größer. Vergangenes Jahr wurden 100.000 Liter Bier abgefüllt, dieses Jahr rechnet Forstinger mit 150.000 Liter.


Bezirksmuseum Liesing
Historische Aufnahme der Klavierfabrik


Bezirksmuseum Liesing
Historische Aufnahme der Klavier- Werkstätte


ORF
Hier werden keine Klaviere mehr gebaut, sondern Bier gebraut


ORF
Innenleben der Brauerei in der Alten Klavierfabrik


ORF
Bier statt Klavier in der Alten Klavierfabrik in Atzgersdorf


Das Malz für sein Bier bezieht er übrigens aus Stadlau. Und dort steht ebenfalls ein Backsteingebäude mit langer Geschichte. Es gehört zur Stadlauer Malzfabrik gleich daneben. Und es beherbergt seit einigen Jahren die Kunstfabrik Wien.


Armin Konrad
Historische Aufnahme Malzfabrik


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Hier können sich Kreative entfalten


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Früher gehörte das Haus zur Stadlauer Malzfabrik


ORF
Künstleratelier in der Kunstfabrik Wien


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Meisterklasse in der Kunstfabrik Wien


Von der Bauingenieurin zur Kunstschaffenden
Michaela Litzka, gelernte Bauingenieurin, hat 2007 den Entschluss gefasst, eine eigene Einrichtung für Kunstkurse aufzuziehen. Sie selbst begann einige Jahre zuvor mit dem Malen. Der Zufall wollte es so, dass Litzka an dem Backsteinbau der Malzfabrik vorbeifuhr und in dem Moment wusste, dass das ihr gesuchtes Haus war. Die Malzfabrik hatte keine Verwendung mehr dafür und vermietete es an Litzka. So konnte auch sie ihren Traum erfüllen.


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Malen in der Meisterklasse der Kunstfabrik Wien

Kurse für Öl und Acrylmalerei, aber auch Arbeiten mit verschiedenen Materialien werden angeboten. Mittlerweile besuchen rund 1000 Künstler die Kurse in der Kunstfabrik. Und es gibt auch eine Meisterklasse. Eine der Teilnehmerinnen ist Elinborg Ostermann. Sie bezeichnet die Kunstfabrik Wien als ihre zweite Heimat, ihr gefällt die Vielfalt der angebotenen Kurse, die tollen Räume und die Möglichkeit hier Gleichgesinnte zu treffen.

Ob die Brauerei „100 Blumen“ in der Alten Klavierfabrik oder die Kunstfabrik Wien in einem alten Backsteinbau der Stadlauer Malzfabrik: da und dort haben die Betreiber den alten Mauern neues Leben eingehaucht und ihnen somit eine neue Zukunft gegeben.

Links:
Publiziert am 23.03.2019
Alten Mauern neues Leben einhauchen
 
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