Forte Osoppo ital. Fort aus dem 1.WK

adasblacky

Well-Known Member
#1
Ich war wieder mal in Friaul ein Fort aus dem ersten Weltkrieg anschauen. Diesmal Forte Ossopo, das wahrscheinlich am besten erhaltene Bauwerk dieser Art. Man tut sich hier schwer die unterschiedlichen Epochen klar zu trennen, da sich soviel auf dem Hügel drängt ...
Nachstehend ein (unvollständiger) historischer Abriss aus unterschiedlichen Quellen:

Auf einem schon zur Römerzeit befestigten Hügel - dem heutigen "Colle Napoleone" - in den Voralpen von Friaul–Julisch Venetien gelegen.
Von Bedeutung war die Festung während der Kriege zwischen der Republik Venedig und dem Habsburgerreich (Krieg der Liga von Cambrai), 1514 wurde die von Gerolamo Savorgnan erbaute Festung "Castel Nuovo" von ihm energisch gegen Maximilian I verteidigt und dabei zerstört, danach von der Familie Savorgnan wieder aufgebaut.
Zu Napoleons Zeiten wurde das Fort von den Franzosen 1797 besetzt und umgebaut und wieder gegen die Habsburger benutzt. Aus der Zeit stammt die Zufahrtsstraße.Danach ging die Feste wieder an Österreich.
1848 neuerlich im Krieg gegen Österreich verwendet, den Friaulern gelang es die KuK- Truppen zu vertreiben und die Festung fast 7 Monate gegen die Österreicher zu halten.
Nach dem Ende der Unabhängigkeitskriege kam sie 1866 zum Königreich Italien.
Im Jahre 1900 weiter ausgebaut, gehörte das Fort Osoppo zum Verteidigungssystem des oberen Tagliamento-Fella-Tales. Die Panzerbatterie war mit 4 Kanonen 149A unter einer Panzerung Typ Grillo ausgestattet.
Am 29.10.1917 wurde das Gebiet von Bränden heimgesucht und am selben Tag von der 22.Schützendivision unbewaffnet vorgefunden. Nach dem 1.WK wurde das Ganze in eine Kaserne umgewandelt und 1923 zum Nationaldenkmal erklärt.
Im zweiten Weltkrieg okkupierten die deutschen Truppen die Festung. Die gesamte Region wurde damals von den mit Deutschland alliierten Kosaken belagert. Die Ortschaft wurde mehrmals von England und Amerika bombardiert, und bei einem vernichtenden Bombenangriff am 22. November 1944 kamen hunderte Kosaken und mehr als 50 Zivilpersonen ums Leben. Nach Kriegsende war die Festung völlig zerstört und für weitere militärische Zwecke unbrauchbar

Als Österreicher fühlt man sich hier ein wenig als historischer Gegner :)
aber das Personal der Bar dort oben ist auch zu Österreichern nett und verwöhnt uns mit Panini con Crudo und Capuchino.

Der Plan (ausgeborgt von: www.novaczek.at - Italienische Forts in Friaul) die Nummern passen zu den Bildnamen
skizze_forte_osoppo.jpg
17: 17ChiesaDiSanPietro.jpg 16: 16Offizierskasino.jpg 16OffizierskasinoDetail.jpg 16OffizierskasinoDetail3.jpg 12&18: 12Pulvermagazin1809rechtsVomTeich.jpg

11: 11ArtillerieKaverne.jpg 10: 10Kehlgraben.jpg 10ZugangKehlgraben.jpg

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