Fotos aus Nachlass

#2
Schade das die "Welt" Redakteure nicht die Bilder aus dem Nachlass zeigen, stattdessen bauen sie völlig zusammenhanglos zur Überschrift altbekannte Bilder von "Topf & Soehne", Auschwitz etc. ein....???

Ich versteh's nicht was die sagen wollen mit dem Artikel, waren GIs denn in Auschwitz....

Gruß Eulengebirge
 
#3
Die Bild-Zeitung -- wer sonst, hat man nichts Neues, baut man eben etwas zusammen.


Diese Bilder der Toten sind nun wirklich nicht neu, dürften etwa 10 Jahre schon bekannt sein. Die gibt es auch in Farbe, da die Ami´s fast immer in Farbe filmten und auch fotografierten. Die Bilder stammen aus einem italienischen Nachlaß (wie immer die dort hingekommen sind), dazu gibt es auch einen Text der von einem gewissen Pancriolli stammen soll.

uwe
 

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#4
... ach so die anderen Bilder...
Die Bilder mit den Toten zeigen Ohrdrufer Bürger die auf Befehl der Amis Gräber auf dem Platz öffnen mußten, die erst wenige Tage alt waren.
Der Ort müßte ungefähr in der Nähe des Gutes Hundsbrunnen sein.
Die anderen Bilder stammen aus dem Nordlager auf dem Platz.

uwe
 

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SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#6
In dem Artikel ist aber die Rede von den Bildern in der ersten Übersicht. Die stammen wohl aus Russland, und nicht aus Ohrdruf. Und "neu" sind sie auch.
 
H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#7
In dem Artikel ist aber die Rede von den Bildern in der ersten Übersicht. Die stammen wohl aus Russland, und nicht aus Ohrdruf. Und "neu" sind sie auch.
Hasilein, ick bin jetz völlich von der Rolle. Erklär mich det ma...

Ich denke, Uwe hat recht. Damals waren mehrere Photographen unterwegs. Auch welche, die dies "höchst offiziell" abgebildet haben. Hier, für die die es nicht kennen, kann man sich einen Überblick verschaffen -> http://www.buchenwald.de/fotoarchiv...rte_0=2--1&f_orte_2=221--0&smode=suche&page=1

Tatsächlich hat das "Kreise geschlagen". Ich denke schon, trotz und eingedenk der geographischen "Schwächen" der Amerikaner :D, dass hier Ohrdruf gemeint ist (Quelle: Eisenhower Archives)

---snip---

DDE/nmr

18 April 1945


Dear Prime Minister:

Herewith a few pictures taken on the day
that I visited the German internment camp
near Gotha. I think they tell their own
story.

Sincerely,

The Rt. Hon. Winston S. Churchill,
PC, CH, FRS, MP,
10 Downing Street
London, S.W.1

---snip----

Wie gesagt, es ist bildlich gut dokumentiert, aber man sollte sich mal die Motive anschauen. Mir scheint, leider an den wenigen Photos gemessen, daß es Photos eines anderen GI's (o.a.) im gleichen Zeitrahmen sind. Der hat halt seine Filme woanders "prozessieren" lassen müssen.
Nee, ich will nicht meckern. Aber "Neu" sieht anders aus, obwohl die Photos in gewisser Weise "Neu" sein könnten.

Gruss
Dieter
 
#8
Diese Bilder stammen eindeutig aus Ohrdruf und ich habe sie seit gut 10 Jahren, genau weiß ich es nicht mehr.
Mit ein bischen Ortskenntnis lassen sie sich recht gut zu ordnen.

uwe
 

kps

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#9
Ich verstehe die Diskussion in der Art nicht. Lest doch einfach den Artikel zu Ende. Diese Fotos lagen 66 Jahre in einem privaten Archiv - im Nachlass einer Laborantin in Weimar (so stand es in der Bild). Die gute Frau erhielt von einem GI seinen privaten Film zum entwickeln, machte sich persönliche Kopien, die nun wieder entdeckt wurden. Sicherlich zeigen sie die bekannten Orte mit Leichen auf dem Appelplatz, in der Totenbaracke, am Massengrab und auf dem Scheiterhaufen - allerdings aus der persönlichen Sicht des GI. So wie von ihm gibt es vrmtl. 1000de Fotos aus dem KZ Ohrdruf in privaten Archiven in den USA.

Die Einzelgräber wurden meiner Ansicht nach nicht geöffnet - sichtbar auf den anderen Fotos. Die Toten von S III wurden am Ende der Bauzeit in Massengräber verscharrt.

Die Einzelgräber mußten laut Überlieferung Einwohner der Umgebung im Auftrag der Amerikaner ausheben, um die vorgefundenen Opfer auf dem Appelplatz und in der Totenbaracke einigermaßen würdevoll zu bestatten.

MfG
kps
 
#10
Die Bilder die in der "Blöd" standen, waren nicht neu und das habe ich geschrieben - mehr nicht.
Wenn diese Bilder halt einige nicht kennen - kann ich doch nichts dafür.
Diese Bilder kenne ich schon seit Jahren.


Jetzt in Kurzform des ital. Textes :

Es geht um einen gewissen Plino Pancrirolli, geb. in Verona, Partisan, der nach Buchenwald kam und dort starb.

Weiterhin ist die Rede von Bruce Nicols, der am 4. April 45 in das Lager kam und "Licht in das Dunkel brachte". Er forografierte für das "National Archiv".
(Dort gibt es diese Bilder also auch schon....)

Es ist die Rede von Ohrdruf einem Dorf mit 6500 Einwohnern, dessen Ursprünge mit dem Heiligen Bonifatius im 8. Jhd. in Zusammenhang gebracht werden.

Ende 1944 legte man im Umkreis von Ohrdruf eine Reihe von kleineren Arbeitslagern an. Diese Lager hießen "Olga S III", "Espenfeld", "Crawinkel".
In den Bergen um Ohrdruf gab es verschiedene Tunnel. Die Gefangenen mußten Tunnel von ca 5km Länge graben, dort sollte einen Waffenfabrik entstehen und es sollte ein Aufbewahrungsort für eine enorme Barschaft, Fremdwährungen, Kunstsammlungen, Gold sein.
Begonnen wurde 1944, die Arbeiten gingen bis zum April 1944 und wurden erst mit dem Eintreffen der Amis beendet.

Es wird über das Leben in den drei Außenlagern berichtet, den Apellen, der Arbeit, den Zählungen, das es keine Krematorien und keine Gaskammern gab.
Als die Amis eintrafen fanden sie in den drei Außenlagern riesige Massengräber vor. Eigentlich sollten in den Gruben die vielen Toten verbrannt werden, dies gelang aber nur zum Teil.. Die noch lebenden Gefangenen wollte man nach Dachau bringen, es gab einen Todesmarsch. Diejenigen die Dachau erreichten trafen dort auf die Amis.
Eine Reportage über das Lager Ohrdruf wurde vom Hollywoodregisseuer George Stevens realisiert.

Plino Pancriolli

Geboren am 14.12. 1889 in Verona, Widersacher gegen Mussolini.
Sein bester Freund war Vittorio Ugolini, mit ihm wurde Giovanni Roveda im Sommer 44 aus dem Gefängnis Verona befreit.
Im Oktober wurde Pancriolli von den Schwarzen Brigaden in Verone verhaftet als er neue Mitglieder für die Bergpartisanen werben wollte.
Man übergab P. an General Wolff, er kam nach Bozen in eine KZ, dann nach Dachau und am 18.11.1944 nach Buchenwald, Häftlingsnummer 94561.
P. machte sich drei Jahre jünger um arbeitsfähig zu sein, er kam nach Gandersheim zu "Bruns Apparatebau GmbH", im Dezember 44 nach Buchenwald zurück.
Am 10. 01.45 versuchte er eine alleinige Flucht, die aber mißlang. Er wurde festgenommen und bekam ein Schild um den Hals "Hurra,Hurra - ich bin wieder da". Dann wurde er vor den Augen der anderen Gefangenen erschossen.

Die Amis haben die Massengräber ausgegraben und jedem Toten ein Einzelgrab, jedoch ohne Namen, gegeben.

uwe
 

TÜP

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#11
Beide haben meiner Meinung nach recht.
Die Fotos des Italieners welche die Ohrdrufer beim Gräber ausheben zeigen, habe ich auch schon lange. Auch gibt es bei den neuen "Fotos" Einstellungen die man schon gesehen hat. Da die GI's ihre eigenen Fotos neben den ofiziellen Fotos geschossen haben, bleibt die Ähnlichkeit nicht aus.
Aber - wer dieses "neue" Foto schon hatte soll sich mal melden!?
 

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kps

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#12
@ TÜP -> Also bestätigst du, dass es bereits vor Ankunft der Amerikaner Einzelgräber gab, die dann durch Ohrdrufer wieder geöffnet werden mußten?

MfG
kps
 
H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#15
Mann, mann mann. Also ich habe mich nur auf die Ebene des mehr oder weniger unbedarften Rezipienten bezogen, der halt die Mediennachricht verarbeiten muss. Mir ist es völlig klar, daß Leute, die sich in der Materie auskennen, aus diesen Photos auch noch Gewinn ziehen können. Da ändert sich der Aufnahmestandort, und schon werden z.B. Gebäude sichtbar, von denen man nichts wusste, oder andererseits eine Bestätigung der Vermutung der Existenz geben könnten.

Ich habe hier mittlerweile keine Lust mehr, wenn es nur auf die verbrämte Herabsetzung der anderen Diskutanten hinaus läuft. Und das geht ganz deutlich in die Ecke TÜP und KPS.

Gruss
Dieter
 
#16
Stimmt - die Einwohner Ohrdrufs mußten Gräber öffnen - aber das waren Massengräber und so stehts doch auch eindeutig in der kurzen Übersetzung.....
Nirgends taucht das Wort "Einzelgräber" auf.

uwe
 

kps

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#17
Aber - wer dieses "neue" Foto schon hatte soll sich mal melden!?
...bis jetzt Fehlanzeige. Habe auch noch mal im Archiv des Holocaust Museum durchgesehen. Die vrmtl. vollständige Übersicht der aktuell diskutierten Fotos fand ich bisher komischerweise nur in der Hürriyet

-> http://fotogaleri.hurriyet.com.tr/GaleriDetay.aspx?cid=43894&p=31&rid=2

Da scheint der Umschlag mit den Fotoabzügen von verschiedenen Einsätzen und Standorten komplett im Archiv zu sein. Die Reihenfolge ist sicherlich über die Jahrzehnte durcheinandergekommen. Die nackten Toten, die zur Bestattung aufgereiht wurden, könnten aus der Totenbaracke sein, nachdem Eisenhower und die anderen Ihre Besichtigung abgeschlossen hatten.

MfG
kps
 
#18
Hebbel hat recht - man erkennt auf fast allen Bilder immer das Nordlager und immer etwas Neues - mit dem Hainberg im Hintergrund, mit einer Allee die es heute noch gibt, mit Blick zum Nordlager hinauf oder mit Blick bergabwärts - dies wäre dann Richtung Mühlburg.
Ich denke, daß die unbekleideten Toten aus den Massengräbern stammen und die bekleideten von den herum liegenden Leichen aus dem Lager.
Alle Gräber sind mit den Pflöcken eingemessen so daß es ein Bild wie ein Friedhof sein müßte.

uwe
 

kps

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#19
Stimmt - die Einwohner Ohrdrufs mußten Gräber öffnen - aber das waren Massengräber und so stehts doch auch eindeutig in der kurzen Übersetzung.....
Nirgends taucht das Wort "Einzelgräber" auf.
Ok - das war dann meine Fehlinterpretation des vorher zitierten Postings und den angehängten Fotos. Sorry. Zu der Öffnung von Massengräbern werde ich bei Gelegenheit weitere Hinweise suchen. Eine solche Aktion wurde auf jeden Fall für das Zeltlager Espenfeld dokumentiert und auf Foto festgehalten. Am 13.04.1945 wurden dort 59 Opfer aus einem langen Graben exhumiert.

MfG
kps
 
#20
Was mich bei dem übersetzten Bericht etwas stutzig macht - es wird nirgends das Wort "Jonastal" verwendet.

Damit taucht für mich die alte Frage wieder auf - Haben die Häftlinge im Nordlager wirklich im Jonastal gearbeitet??

uwe
 
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