Frage zu "Krater-Strukturen" auf Laserscan-Bildern NÖGIS

fkv

† (3. Mai 2024)
#21
Den Platz kenn ich gut, da steht im angeblichen Bombenkrater (zu flach, zu groß, nicht rund) ein mindestens hundertjähriger Baum --> ein offensichtlicher Fehler, nicht mal ein Explosionskrater.
Das sammeln von Löchern laut Laserscan, ohne geschichtliche Aufarbeitung und ohne VorOrtBesichtigung, ist sicher schwierig und fehlerbehaftet.
Hier der Link zum Objekt in OSM: Way 80953534
Das wurde nicht von mir, sondern von Walter Schlögl gemappt, und zwar im Jahr 2010, als Laserscans (LIDAR), von denen man abzeichnen kann, noch gar nicht verfügbar waren. Er konnte es aber auch nicht von Bing abgezeichnet haben, denn Bing erlaubte das Abzeichnen erst einen Monat später; geschweige von geoimage.at, basemap.at etc., denn die gab es damals noch gar nicht. Zudem ist auf Luftbildern an dieser Stelle gar keine Senke sichtbar, sondern nur der von dir beschriebene Baum. D.h. Walter konnte das Objekt nur den Yahoo-Bildern abgezeichnet haben, die um 10 m oder so versetzt waren, oder mit GPS vor Ort aufgenommen haben, wobei GPS-Messungen ebenfalls meist einen Fehler in der Größenordnung von 5-10 m hatten.

Wenn man das Objekt heute in der Karte sieht, hat man den Eindruck, dass es metergenau gemappt ist, weil es sich ziemlich genau mit der Baumkrone deckt und es zugleich als outer-Member in der Waldrelation ist und somit als Waldstück gerendert wird. Das war ursprünglich aber nicht so, ursprünglich war es nur als Bombenkrater gemappt und hatte mit dem Wald nichts zu tun.

Ich sehe da also folgende Möglichkeiten: Entweder hat Walter den Krater zu groß gemappt, oder er hat den Krater weiter südlich gemappt aber mit Versatz wegen GPS oder Yahoo. Oder du irrst dich und der Baum ist noch gar nicht so alt. Oder der Baum hat den Einschlag überstanden. Ich weiß es nicht, weil ich ihn nicht kenne. Ich weiß nur, dass der Krater nicht vom Laserscan abgezeichnet ist.
 

adasblacky

Well-Known Member
#22
Hier der Link zum Objekt in OSM: Way 80953534
Das wurde nicht von mir, sondern von Walter Schlögl gemappt, und zwar im Jahr 2010, als Laserscans (LIDAR), von denen man abzeichnen kann, noch gar nicht verfügbar waren. Er konnte es aber auch nicht von Bing abgezeichnet haben, denn Bing erlaubte das Abzeichnen erst einen Monat später; geschweige von geoimage.at, basemap.at etc., denn die gab es damals noch gar nicht. Zudem ist auf Luftbildern an dieser Stelle gar keine Senke sichtbar, sondern nur der von dir beschriebene Baum. D.h. Walter konnte das Objekt nur den Yahoo-Bildern abgezeichnet haben, die um 10 m oder so versetzt waren, oder mit GPS vor Ort aufgenommen haben, wobei GPS-Messungen ebenfalls meist einen Fehler in der Größenordnung von 5-10 m hatten.

Wenn man das Objekt heute in der Karte sieht, hat man den Eindruck, dass es metergenau gemappt ist, weil es sich ziemlich genau mit der Baumkrone deckt und es zugleich als outer-Member in der Waldrelation ist und somit als Waldstück gerendert wird. Das war ursprünglich aber nicht so, ursprünglich war es nur als Bombenkrater gemappt und hatte mit dem Wald nichts zu tun.

Ich sehe da also folgende Möglichkeiten: Entweder hat Walter den Krater zu groß gemappt, oder er hat den Krater weiter südlich gemappt aber mit Versatz wegen GPS oder Yahoo. Oder du irrst dich und der Baum ist noch gar nicht so alt. Oder der Baum hat den Einschlag überstanden. Ich weiß es nicht, weil ich ihn nicht kenne. Ich weiß nur, dass der Krater nicht vom Laserscan abgezeichnet ist.
Das hab ich vorher mit einem Satz zusammengefasst:
Das sammeln von Löchern laut Laserscan, ohne geschichtliche Aufarbeitung und ohne VorOrtBesichtigung, ist sicher schwierig und fehlerbehaftet.
Ich kenn die Lobau und ihre typischen Explosionstrichter - das dort is Keiner und jeder sich das vorort ansieht wird mir zustimmen.
Aber wie gesagt, ich find diese Arbeit toll - auch wenn es mal ein paar Fehlerchen gibt ...
 

fkv

† (3. Mai 2024)
#23
Das hab ich vorher mit einem Satz zusammengefasst:
Das sammeln von Löchern laut Laserscan, ohne geschichtliche Aufarbeitung und ohne VorOrtBesichtigung, ist sicher schwierig und fehlerbehaftet.
Aber ich habe dir doch gerade an deinem eigenen Beispiel das Gegenteil nachgewiesen, nämlich dass das Abzeichnen vom Laserscan weniger schwierig und weniger fehlerbehaftet ist als die Aufnahme vor Ort. Denn es ist von den zig in diesem Gebiet gemappten Bombenkratern der einzige, der nicht vom Laserscan abgezeichnet ist, und zugleich der einzige, den du als fehlerhaft beanstandest.
 
#25
Waldgebiet zwischen Hettmansdorf/Flatzer Wand/Johannesbachklamm
Niederöstereich


Weil es zu diesem Thema passt:
Von der Karte (beim roten Kreuz oder Saubersdorfer Forst) dieser Laserscan. Darauf anscheinend Bombenkrater, wobei diese aber nur in einem kleinen Umkreis auftreten.
Weiters ist dort weitläufige Waldgegend und sonst auch keine "Einschläge" zu sehen.

Laserscan.png
 
Zuletzt bearbeitet:
#26
die heutige Besichtigung ergibt diese Bilder:
20250108_124900.jpg 20250108_124921.jpg 20250108_124940.jpg 20250108_125029.jpg 20250108_125126.jpg 20250108_125137.jpg 20250108_125310.jpg

Nachdem die Krater doch sehr "steil-tief" sind, ist meiner Meinung nach von Bombenabwürfen auszugehen.
In dieser einsamen Gegend hat es sich vermutlich um Notabwürfe gehandelt.
Eine sehr weit herbeigeholte Wahrscheinlichkeit wäre ein Notabwurf des Bombers, welcher in annähernd gerader Luftline Hier abstürzte.
20250108_123708.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
#27
@struwwelpeter : Ich halte deine Interpretation für plausibel. Die Einsatzberichte von US-Flugzeugbesatzungen über den Verlauf ihrer Missionen enthalten häufig Hinweise auf Notabwürfe der Bombenlast ("bombs jettisoned"). Eine B-24 hatte rund 3,5 t Bombenlast, bei Beladung mit 250-kg-Bomben wären das 14 Stück. Würde gut zum Muster auf dem Laserscan passen. Ein Notabwurf muss aber nicht notwendigerweise im Zusammenhang mit einem drohenden Absturz stehen. Oft hat man sich bei sich anbahnenden Engpässen mit der Treibstoffversorgung und/oder der Geschwindigkeit des zusätzlichen Gewichts durch die Bomben entledigt. Ich habe aber auch schon Berichte gelesen, wo es über dem Ziel Probleme mit dem Abwurfmechanismus gab und man beim Abflug die Bombenlast aus Sicherheitsgründen loswerden wollte.
Solche Einsatzberichte findest du bei der AFHRA (Air Force Historical Research Agency).
 
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