Frankfurt - 116 m hohes Gebäude am Uni-Gelände gesprengt

josef

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Bisher größte Sprengung in Europa

In Frankfurt wurde Sonntagvormittag ein 116 Meter hohes Universitätsgebäude in die Luft gesprengt. Es ist das größte jemals gesprengte Hochhaus in Europa. Dem Spektakel mitten in dem dicht bebauten Stadtgebiet folgten 25.000 Schaulustige, Fernsehsender übertrugen die Sprengung live. Eine knappe Tonne Sprengstoff, angebracht in 1.400 Bohrlöchern, war nötig, um den Koloss zu Fall zu bringen. Das Ereignis war nach wenigen Sekunden vorüber - begleitet wurde es von einem lauten Knall und einer riesigen Staubwolke.

„Wie am Schnürchen geklappt“

Noch nie ist in Europa ein höheres Gebäude gesprengt worden. In Frankfurt am Main wurde am Sonntag ein 116 Meter hohes früheres Unihochhaus in die Luft gejagt. In wenigen Sekunden fiel der sogenannte AfE-Turm in sich zusammen. Mehrere tausend Schaulustige verfolgten die spektakuläre Sprengung in den Straßen des Frankfurter Stadtteils Bockenheim.

Kurz nach 10.00 Uhr Sonntagvormittag zündete Sprengmeister Eduard Reisch die in 1.400 Bohrlöchern steckende Sprengladung von insgesamt 950 Kilogramm. Zunächst sackte das äußere Betonskelett zusammen, wenige Sekunden danach fiel planmäßig der Rest des Turms zu Boden. Der Knall war im ganzen Stadtgebiet zu hören, kurzzeitig bildete sich eine große Staubwolke.

Eigentlich hätte der Turm abgetragen werden sollen. Die Nachbarn setzten sich aber erfolgreich gegen den damit verbundenen lang andauernden Lärm zur Wehr.Reisch gab wie geplant wenige Minuten nach der kontrollierten Sprengung Entwarnung. „Es hat alles wie am Schnürchen geklappt“, sagte ein Einsatzleiter der Polizei. Lediglich in einem nahe gelegenen Hotel seien drei Scheiben beschädigt worden.

25.000 Schaulustige
Mehr als 25.000 Schaulustige verfolgten nach Polizeiangaben die spektakuläre Sprengung mitten in der Stadt zwischen Messe und Naturkundemuseum Senckenberg. Um das Gebäude waren zwei Sperrzonen in einem Radius von bis zu 250 Metern eingerichtet worden. Rund 500 Helfer waren im Einsatz, davon allein 400 vom Technischen Hilfswerk. Mehrere Fernsehsender übertrugen das Ereignis direkt.

Dicht bebautes Stadtgebiet
Eine besondere Herausforderung für die Sprengung lag darin, dass das Hochhaus in einem dicht bebauten Gebiet der Stadt stand. Auch das bekannte Senckenberg-Museum ist nicht weit entfernt, eine U-Bahn-Trasse verläuft in unmittelbarer Nähe.

Auf dem frei gewordenen Areal sollen zwei neue Bürohochhäuser gebaut werden, mit einer Höhe von 100 und 140 Metern. Das Gelände gehört zum „Kulturcampus“, einer Mischung aus Büros, Wohnungen, Gewerbe und Kultur, die bis 2019/2020 auf dem alten Unicampus entstehen soll.

Nachbarn protestierten gegen Abtragung
In dem 1972 erbauten Hochhaus hatten Generation von Geisteswissenschaftlern studiert. Im vergangenen Jahr waren Studierende und Dozenten auf den neuen Unicampus im Frankfurter Westend umgezogen. Der Turm hätte zunächst abgetragen werden sollen. Nach heftigen Protesten von Nachbarn wegen der Lautstärke der erwarteten Bauarbeiten hatte die städtische ABG Wohnungsbau Holding dann aber die zunächst verworfene Sprengung beschlossen.
Text- u. Bildquelle: http://orf.at/stories/2216611/2216612/
 

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