Wie die Steine nach Stonehenge kamen
Ein großer Teil des Materials dürfte etwa 290 Kilometer über Land transportiert worden sein, nicht über den Seeweg
Wie die Steine nach Stonehenge kamen - derStandard.at
Ein großer Teil des Materials dürfte etwa 290 Kilometer über Land transportiert worden sein, nicht über den Seeweg
Es gibt Neuigkeiten über die "hängenden Steine", so die Bedeutung des Namens "Stonehenge" im Altenglischen: Die meisten Steine der berühmten Monolithstruktur in Südengland, seit 1986 zum Unesco-Weltkulturerbe erhoben, dürften über Land zugeliefert worden sein. Wissenschafter wissen seit längerer Zeit, dass diese "Bluestones" aus den Preseli-Bergen im Westen von Wales kommen. Archäologen und Prähistoriker um Mike Parker Pearson vom University College London hatten die Quelle des Baumaterials gefunden. Nun konnte das gleiche Team zeigen, wie die Steine vor etwa 5.000 Jahren abgebaut wurden.
foto: reuters
Eines der größten Rätsel des Wissenschaft: Wie entstand Stonehenge?
Etwa die Hälfte aller neolithischen Monumente in Europa wurde aus Megalithen gebaut, die aus nicht mehr als 16 Kilometern Entfernung zugeliefert wurden. Die ehemaligen Steinbrüche in Westwales sind aber gut 290 Kilometer entfernt. An ihrem Fuß entdeckten die Wissenschafter eine Art Plattform, die erhöht war und von der die Steine auf Holzwagen geladen wurden, wie Colin Richards von der University of the Highlands and Islands berichtet, der den einzigen anderen bekannten Megalithen Großbritanniens ausgegraben hat – auf den Orkney-Inseln vor der Nordküste Schottlands.
Verladung auf Holzwagen
Im Gegensatz zu den Steinbrüchen im alten Ägypten – dabei wurden Obelisken aus festem Gestein geschlagen – waren die walisischen Steinbrüche leichter zu bearbeiten. Die Arbeiter brauchten dazu Keile, heißt es. Die Forscher fanden Hinweise auf Holz- und Steinkeile, durch das Hämmern dürfte es zu Spannungsbrüchen gekommen sein. Mit einem weichen Keil konnten die Säulen verhältnismäßig leicht entfernt werden und mit Seilkonstruktionen auf die Holzwagen gehoben worden sein.
Nun gibt es deutliche Anzeichen dafür, dass das berühmte Ziel vieler Sightseeing-Touren über den Landweg mit Steinen beliefert wurde.
Die aktuellen Entdeckungen stellen auch die populäre Theorie infrage, dass die Steine auf dem Seeweg nach Stonehenge transportiert wurden. Die Forscher haben nämlich Reste eines Hohlwegs entdeckt, der vom Norden des Steinbruchs wegführt und jedenfalls nicht zum Meer verläuft.
(red, 21.2.2019)
foto: reuters
Eines der größten Rätsel des Wissenschaft: Wie entstand Stonehenge?
Etwa die Hälfte aller neolithischen Monumente in Europa wurde aus Megalithen gebaut, die aus nicht mehr als 16 Kilometern Entfernung zugeliefert wurden. Die ehemaligen Steinbrüche in Westwales sind aber gut 290 Kilometer entfernt. An ihrem Fuß entdeckten die Wissenschafter eine Art Plattform, die erhöht war und von der die Steine auf Holzwagen geladen wurden, wie Colin Richards von der University of the Highlands and Islands berichtet, der den einzigen anderen bekannten Megalithen Großbritanniens ausgegraben hat – auf den Orkney-Inseln vor der Nordküste Schottlands.
Verladung auf Holzwagen
Im Gegensatz zu den Steinbrüchen im alten Ägypten – dabei wurden Obelisken aus festem Gestein geschlagen – waren die walisischen Steinbrüche leichter zu bearbeiten. Die Arbeiter brauchten dazu Keile, heißt es. Die Forscher fanden Hinweise auf Holz- und Steinkeile, durch das Hämmern dürfte es zu Spannungsbrüchen gekommen sein. Mit einem weichen Keil konnten die Säulen verhältnismäßig leicht entfernt werden und mit Seilkonstruktionen auf die Holzwagen gehoben worden sein.
Nun gibt es deutliche Anzeichen dafür, dass das berühmte Ziel vieler Sightseeing-Touren über den Landweg mit Steinen beliefert wurde.
Die aktuellen Entdeckungen stellen auch die populäre Theorie infrage, dass die Steine auf dem Seeweg nach Stonehenge transportiert wurden. Die Forscher haben nämlich Reste eines Hohlwegs entdeckt, der vom Norden des Steinbruchs wegführt und jedenfalls nicht zum Meer verläuft.
(red, 21.2.2019)