Gerberstein

H

hebbel

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#41
Ingwer hat geschrieben:
!!! Geschichte war früher ein Kunstfach. D. h. nichts Anderes:
Die Kunst, Geschichten zu erzählen und zu erfinden !!!
Eine interessante Herleitung. :p
Alles, was man zur Geschichte, im speziellen Fall zur Thüringer Geschichte wissen kann, steht sowieso bei Goethe:

Goethe, aus Ilmenau, an Frau v. Stein:

...und sizze aufm Thüringer Wald wo man Feuer löscht und Spizbuben fängt, und bin, bey beydem entbehrlich aber doch da.

Gruß
Dieter

PS: Weiter gehts im Spaßfred...
 
#42
... ach der Herr Goethe.... der konnte nicht nur reimen sondern auch seinen Förderer und Finanzier nach allen Regeln der KUNST bescheißen.....

Wer heute einen Grubenriß oder eine Aufmaßrechnung v.H. Goethe speziell über die Bergwerke im Raum Ilmenau als Grundlage braucht, merkt sehr schnell daß die geförderten Lachtermengen nicht stimmen das Bergwerk viel kleiner ist als in natura. damals zahlte der Landesherr nach gef. Lachtermengen und der Herr Goethe verdiente daran.........

uwe
 
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hebbel

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#43
Herrlich...einen Spitzbuben haben sie also nicht gefangen nehmen können... :D

"Beschiß" im alten Bergbau findet man öfters. Eng konnte es werden, wenn sächsische Bergmeister und Wardeine (bei Edelmetallen)
das Sagen hatten. Das muß man ihnen lassen, obwohl sie auch nicht alles verhindern konnten.

H.H v. Wichdorff schätzte ein, daß das Wissen und Können der alten sächsischen Bergmeister selbst zu seiner Zeit (Anfang d. 20. Jh.) noch nicht wieder erreicht wurde.

Gruß
Dieter
 
I

Ingwer

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#44
Stein

Ich denke mal, Goethe war nicht nur pfiffig, sondern auch Insider.
Seine Werke mit Verstand studieren, gibt so manche Einsicht.
Aber Alle habe ich auch nicht gewälzt. :D

Wer weiss was zur Sphinx...?

Geo-tec ?
 
R

Räppold

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#45
@ Geo-Tec
Hallo Uwe,
kannst Du einem dummen Menschen helfen? In meiner Schulzeit (bis zur 3. Klasse 1951 in Sonneberg) habe ich nichts vom "Gerber" gehört und im Westen auch nicht. Könntest Du mir bitte eine nähere Ortsangabe machen? Habe ihn auch nicht auf einer meiner Karten gefunden. Vielen Dank im voraus!

Der Vermutung von Uwe, es handle sich bei seinem vorletzten geposteten Bild um eine Kult- oder Opferstätte möchte ich zustimmen. Ob diese allerdings von den Kelten errichtet wurde, möchte ich dahingestellt lassen, denn die Kelten siedelten hier ca. 1000 bis 2000 v. Chr. und die Errichtung dieser Kultstätte möchte ich in die gleiche Zeit datieren. Auch ist zu berücksichtigen, dass nach Ansicht von Archäologen die Kelten die ersten waren, die den Thüringer Wald durchquerten - man hatte vorher Angst vor den Waldgeistern.
Mich persönlich interessieren solche Stätten auch im Hinblick auf Heilfelsen usw., sowie zur Bestätigung oder Widerlegung der Machalett'schen Theorie der Externsteinpyramide deren Seite EC von den Externsteinen (bei Paderborn) bis zur Cheopspyranmide reichen sollte und auf der sich bzw. in der näheren Umgebung solche Kultstätten befunden haben sollen.
Ich grüße Euch und wünsche eine schöne Woche
Jürgen
 
#46
Du suchst Dir auf der Topokarte die verbindungsstraße von Bad Liebenstein nach Ruhla - etwa NW. Auf halber Strecke oder genau auf dem Rennsteig, geht am sogen. Glasbach eine Straße nach rechts Richtung Winterstein. Nach etwa 100m geht wieder rechts die Straße nach Brotterode und nach etwa 80m befindet sich auf der linken Seite der "Gerberstein", steht aber auch eigentlich auf jeder Topokarte.

In der Literatur taucht die Formation kaum auf, außer es handelt sich um geologische Schriften.

uwe
 
H

hebbel

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#47
@Jürgen

Das Kreuz mit den Kelten ist folgender Umstand.
Die Geschichtswissenschaftler und Archäologen teilen die Kulturkreise u. a. in folgende Gruppen ein:

Hallstattzeit 1000-800 v. Chr. bis 475 v. Chr
La-Tène-Zeit ab ca. 480 v. Chr. bis 40/0 v. Chr.

Funde können diesen Kulturkreisen, mit regionalen Besonderheiten, zugeordnet werden.
Aber erst im 5. Jh. v. Chr. tauchen römische und griechische Schriftquellen auf, die als Träger der La-Tène-Kultur auf die Kelten hinweisen.
Siedlungen und Artefakte aus diesen Zeiten sind in Thüringen nachgewiesen.
An der Uni Jena gab es da einen berühmten Fachmann.
Der Beweis für den Gerberstein fehlt bzw. ist momentan nicht zugänglich.
Auf Grund seiner exponierten Lage kann man aber vermuten, wie gesagt, es ist kein Beweis, daß dieser Ort den verschiedenen Kulturkreisen als Ort religiöser, astronomischer und/oder als Wachposten gedient haben kann.
Hinsichtlich deines Interessengebietes lohnt es sich allemal, dem Gerberstein einen Besuch abzustatten (wenn Du Zeit hast :D ). Vielleicht teils Du dann die, zugegebenermaßen sehr subjektive Meinung: "Sie wären doof gewesen, wenn sie es nicht genutzt hätten". :p Ansonsten verweise ich nochmals auf den Herrenberg bei Neundorf/Schalkau, was ganz in deiner Nähe ist. Hier gibt es archäologische Nachweise aus dieser Zeit.

Gruß
Dieter
 
R

Räppold

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#49
@ Geo-Tec;
Vielen Dank Uwe für die ausführliche Wegbeschreibung! Mit Sicherheit werde ich bald mal dort aufkreuzen!

@ hebbel:
Hallo Dieter, auch Dir vielen Dank für Deine Ausführungen. Ja, unser Gebiet hier ist fast "übersät" mit keltischen Einzelhöfen, Siedlungen usw. Schalkau war mir schon ein Begriff, aber das Oppidum auf dem kleinen Gleichberg und die sich in der Nähe befindenden Gräberfelder ebenfalls. Am Gleichberg harren noch - nach meiner Auffassung - viele Dinge der Entdeckung, aber dafür ist eben viel Geld nötig. Naja. vielleicht wird es mal wieder besser.
Übrigens ich erwähnte vorstehend Gräberfelder - bitte versteht mich, dass ich dazu keine näheren Angaben mache, man weiß ja nicht, wer hier alles mitliest und für Raubgräber usw. habe ich nichts übrig.
Weitere Siedlungen waren auf dem Staffelberg und auf der Ehrenbürg (Walberla) bei Forchheim. Eine das Tal bzw. den Anstieg zur Passhöhe beherrschende Burg ist die Heunischenburg zwischen Mitwitz und Kronach. Sie stammt aber schon aus vorkeltischen Zeiten - man weiß aber noch nicht, wem sie zuzuordnen ist.
Ich grüße Euch alle aus Coburg und wünsche eine schöne Woche
Jürgen
 
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