"Go Modelling" - Die jährliche Modellbaumesse im HGM

josef

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Miniaturen im Heeresgeschichtlichen Museum
Am 9. und 10. März ist die Miniaturszene Österreichs im Heeresgeschichtlichen Museum. Modelle von Fahrzeugen über Figuren bis hin zu Landschaften sind zu sehen und Modellbauer geben Einblicke in ihre Arbeit.
Neben den Originalen aus der österreichischen Militärgeschichte sind auf der Modellbaumesse am 9. und 10. März im Heeresgeschichtlichen Museum maßstabsgetreue Modelle zu sehen - von Flugzeugen über Tiere bis hin zu ganzen Landschaften. Die Modellbaumesse „Go Modelling“ findet zum 14. Mal statt, Veranstalter ist die International Plastic Modellers Society Austria (IPMS Austria). Es ist der größte Modellbauerklub Österreichs mit über 200 Mitgliedern.












Alle Fotos IPMS Austria

Auf der Messe werden Modellbauer vor Publikum arbeiten, Workshops und Vorträge sind geplant und etwa 80 Aussteller, darunter Modellbauer und Klubs aus Ungarn, Tschechien, Kroatien und Polen, zeigen ihre Modelle, ihre Bausätze und das Zubehör. Auch ein Wettbewerb mit einer internationaler Jury für das beste Modell soll stattfinden. Speziell für Kinder und Jugendliche werden Bastel-Workshops angeboten.

Jedes Jahr legt die „IPMS Austria“, die 1970 gegründet wurde, ein neues Motto für die Messe fest. Heuer dreht sich alles um „Bella Italia“. „Das ist im Prinzip alles was mit Italien zu tun hat. Angefangen von italienischen Autos wie Ferrari über traditionell italienische Militärfahrzeuge und Schiffe bis hin zum italienischen Marktplatz“, sagt Reinhardt Pohl, Obmann der „IPMS Austria“.


IPMS Austria
Oftmals werden die Modelle in Szenen präsentiert

Geschichte des Objekts im Vordergrund
„Unser Ziel als Modellbauer ist, möglichst naturgetreue Modelle herzustellen. Es sollen Darstellungen der Realität sein“, sagt Pohl. Durch Modelle gäbe es auch die Möglichkeit verlorene Originale wieder herzuzeigen. Mithilfe von Aufzeichnungen und Überlieferungen verschaffen sich Modellbauer eine Vorstellung des Originals und bauen dann ein Modell.

Die Geschichte spielt in den Kreisen der Modellbauer eine große Rolle. Die Recherche und das geschichtliche Wissen über das Objekt seien wichtig. „Für viele ist diese Recherche sogar wichtiger als der eigentliche Bau des Objekts. Viele meiner Kollegen wissen wirklich alles zu einem Objekt, aber ich habe noch nie ein fertiges Modell von ihnen gesehen. Die wollen jedes Detail wissen über das Objekt und die Bauweise und wenn sie das dann wissen, interessiert sie das Bauen nicht mehr so sehr.“


IPMS Austria
Ein Modellbauer bei der Arbeit

Österreichische Szene „durchschnittlich“ groß
Die österreichische Szene des Modellbaus ist laut Pohl genauso gut ausgeprägt wie im Rest Mitteleuropas, aber kleiner als etwa in Tschechien. Die tatsächliche Größe ließe sich aber nur schwer abschätzen."Es gibt viele Leute, die nur zuhause basteln und die sehen wir natürlich nie", erklärt Pohl.

Generell habe sich die österreichische Szene über die Jahre verändert. „Damals war das eher eine nach innen gekehrte Szene, es waren die dabei die sich für Modellbau interessieren und alle anderen wurden außen vor gelassen. Wir haben uns dann überlegt wie man den Modellbau auch für andere Menschen zugänglich machen kann und haben eben die Messe ins Leben gerufen“, so Pohl, der seit seiner Kindheit selbst Modelle baut.

Ausstellungshinweis
„Go Modelling 2019“, 9. und 10. März, 9 bis 17 Uhr, Arsenal 1, 1030 Wien
Auf den letzten Messen seien besonders viele Familien gewesen. Das Heeresgeschichtliche Museum als Veranstaltungsort sei ein Alleinstellungsmerkmal. „Keine andere Modellbauveranstaltung findet in einem Museum, direkt bei den Originalen statt. Viele Leute schauen sich dann bei Gelegenheit auch gleich das Museum an.“

Zusammenbauen, ansprühen und weiterbauen
Die Basis eines jeden Modells ist ein einfarbiger Plastikbausatz. Dieser besteht aus Teilen, die durch das Spritzgussverfahren hergestellt wurden. „Anhand eines LKWs kann man sich den Ablauf eines Modellbaus so vorstellen: Man beginnt zu bauen, wahrscheinlich erst einmal mit dem Fahrgestell. Dann ist es wichtig den Innenraum des LKWs anzumalen, später kommt man ja nicht mehr dazu. Dann erst baut man weiter. Das Bauen und das Bemalen gehen einher“, erklärt Pohl.

Meist wird das Objekt mit einer Airbrush, also einer kleinen Sprühpistole, bemalt. Bei der Bemalung würde großen Wert darauf gelegt werden, dass das Modell echt aussieht. „Etwa die Fahrerkabine des LKWs muss ein bisschen abgenutzt aussehen, sonst sieht es aus wie ein Spielzeug und es ist nicht naturgetreu, wie bei einem echten LKW der in Betrieb ist“, sagt Pohl.

Das fertige Modell kann dann entweder auf eine Platte gestellt und präsentiert werden oder in ein Diorama, also in eine modellierte Szene gestellt werden. Neben Plastik können zusätzlich auch Materialien wie Metall oder Holz für mehr Details verwendet werden.

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Publiziert am 08.03.2019
Miniaturen im Heeresgeschichtlichen Museum
 
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