Graz: Historikertreffen zum Thema Geheimdienste und ihre Rollen in der Geschichte

josef

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Graz wird zum Spionagezentrum
Graz wird ab Freitag Zentrum für Geheimdienste: Historiker aus aller Welt treffen sich in der Landeshauptstadt, um sich zwei Tage lang über Geheimdienste und ihre Rollen in der Geschichte auszutauschen.
Man sagt, es ist das zweitälteste Gewerbe der Welt: die Spionage. Seit den Anfängen veränderte sich aber politisch und auch organisatorisch einiges. Geheimdienste sind aber auch für Historiker in der Regel ein schwieriges Forschungsgebiet, weil die Informationen dazu oft noch unter Verschluss sind.

Hochrangige Geheimdienstoffiziere in Graz
Mit dieser Entwicklung und mit der Geschichte von Geheimdiensten beschäftigen sich Historiker aus aller Welt ab Freitag in Graz, so der Mitorganisator und Obmann des Österreichischen Zentrums für Geheimdienst, Propaganda und Sicherheitsstudien, Siegfried Beer: „Wir haben zum Beispiel als Keynote-Speaker einen hohen Geheimdienstoffizier in Pension aus Israel - davon erwarte ich mir sehr, sehr viel. Wir haben auch aus Großbritannien führende Geheimdienstforscher, wir haben Beitragende aus Österreich, der weitest herkommende ist aus Australien.“

Geheimdienste fürchten Aufarbeitung
Die jüngsten Forschungen etwa zu den Themen Kalter Krieg, Erster Weltkrieg und Geheimdienste in Österreich werden besprochen, sagt Beer: „Ich erwarte mir davon wirklich Impulse, nicht zuletzt auch für die österreichische Geheimdienst-Forschungsszene, wo ja Graz keine unwichtige Rolle spielt.“

2004 gastierte der letzte Kongress dieser Art in Graz - die Arbeit an dem Forschungsgebiet ist seitdem aber nicht einfacher geworden. Geheimdienste hätten auch ein wenig Angst vor der wissenschaftlichen Aufarbeitung, so Beer: „Es ist eine Vorsicht zu bemerken, was ich nicht verstehe, weil wir, die wir uns mit solchen Themen beschäftigen, in der Regel erkennen, dass diese Dienste - ganz egal, ob klein oder groß - für die diversen Staaten wichtig und unabkömmlich sind.“ Von den Diensten selbst erwartet sich der Historiker mehr Offenheit gegenüber der Öffentlichkeit.

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Publiziert am 08.06.2018
Graz wird zum Spionagezentrum
 
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