Großbaustelle Hauptbahnhof Wien

josef

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#42
Panzer und Bomben auf Bahnhofsbaustelle

Beitrag bei ORF-Wien:
Bei der Großbaustelle für den Wiener Hauptbahnhof wird das Erdreich derzeit von Dieselöl gesäubert, das nach Bombentreffern während des Zweiten Weltkriegs ausgeronnen ist. Auf der Baustelle wurden bisher 19 Bomben und ein Panzer gefunden.
Für die Reinigung des Bodens wird ein neuartiges Verfahren eingesetzt. „Vereinfacht gesagt bringen wir Luft in den Boden hinein, die Bakterien werden zum Leben erweckt und bauen den Diesel im Boden ab. Der Diesel wird biologisch abgebaut“, erklärte Umwelttechniker Hans-Peter Weiß in einem „Wien heute“-Interview.

Gleisbetrieb trotz Sanierung möglich

Sichtbar sind nur einige Schläuche und ein Container, in dem sich die High-Tech-Anlage zur Steuerung verbirgt. Die Dieselkontamination des Geländes kann ohne Aushubarbeiten saniert werden. „Der große Vorteil ist, dass die Gleise in Betrieb bleiben können, wir können auch unter den Gleisen sanieren. Damit ist auch die Sanierung einer größeren Fläche möglich“, meinte ÖBB-Projektleiterin Judith Engel.

An der Stelle, wo jetzt Öl aus dem Boden sprudelt, war eine Tankstelle für Diesellokomotiven. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bombentreffer beschädigt worden. Der Treibstoff sickerte in den Boden.

Panzer und Bomben gefunden

Die weitlaufigen Bahnanlagen zwischen Süd- und Ostbahnhof waren gegen Kriegsende Ziel zahlreicher Bombenangriffe. Der Südbahnhof selbst blieb wie durch ein Wunder verschont, er wurde in den 1950er Jahren abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

19 Fliegerbomben sind beim Bau des Hauptbahnhofs bisher gefunden und entschärft worden. Dazu kam jede Menge Munition. Sogar ein Panzer wurde in einem eingestürzten Gewölbe des Ostbahnhofs gefunden. Er steht jetzt nur wenige hundert Meter von seinem Fundort entfernt im Heeresgeschichtlichen Museum.
Der Boden unter den neuen Bahnanlagen ist flächendeckend untersucht worden. Die Sanierung der Altlasten und die Entfernung der Kriegsrelikte hat laut Experten bisher zu keiner Verzögerung beim Bau des Hauptbahnhofs geführt.
Quelle: http://wien.orf.at/news/stories/2533303/
 

josef

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#44
16.03.2013 kleiner Rundgang

Samstag Abend schaute ich auch auf eine kurze Runde am provisorisch eröffneten Bahnsteigbereich des in Bau befindlichen Hauptbf. vorbei:
Von hier starten und enden nun die Regionalzüge des nun endgültig abgerissenen Ostbahnteiles... Für die Fernzüge ist bis zur Fertigstellung des neuen Bahnhofes nach wie vor der Bf. Wien-Meidling "zuständig".

Hier ein paar Bilder:
 

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josef

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#46
16.09.2014 - bald wird er fertig...

Am Dienstag 16.09.2014 schaute ich wieder einmal bei der Baustelle des neuen Wiener Hauptbahnhofes vorbei. Leider war am Vormittag von der Sonne noch nichts zu sehen, aber im sich zurückziehenden Nebel war doch einiges zu erkennen:

1. Überblick über die fertiggestellte Dachlandschaft
2. Beginn der Bahnsteige am SW-Kopf, Gleise in Richtung Matzleinsdorf-Meidling (Südbahn und zukünftig auch Westbahn usw. ...)
3. Entgegengesetzte Richtung mit Arsenal im Hintergrund, Gleise Richtung Ostbahn, Nordbahn usw. ...
4. Das neue Gebäude der zukünftigen ÖBB-Zentrale. (Fotos 1.-4. aufgenommen vom "Bahnorama-Turm").
5. Auf einigen Bahnsteigen wird schon der Regional- und Nahverkehrsbetrieb abgewickelt. Der Fernverkehr kommt mit Fahrplanwechsel im Dezember dazu...
6. Auf der "Gürtelseite" des Bahnhofsgeländes sowie in den Ladenstraßen usw. im Erdgeschoß wird noch mit Hochdruck gearbeitet!
 

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josef

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#47
Bereich Südtirolerplatz

Kleine Chronologie der Baustelle im Bereich Südtiroler Platz (Südkopf des neuen Hbf.):

1. Oktober 2010, noch mit den alten Südbahngleisen und dem alten Stellwerksgebäude.
2. Juli 2012, das alte Stellwerksgebäude vorm Abriss.
3. Detail altes Stellwerk des ehem Südbahnhofes.
4. September 2014.
5. "Gürtelseite" - hier stand früher das alte Stellwerksgebäude.
6. Aktuelle Baustelle im Unterführungsbereich.
 

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josef

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#48
Der "Markuslöwe" wird am neuen Hauptbahnhof wieder aufgestellt

Das Symbol der "alten" Südbahnhöfe, der "venezianische Markuslöwe", wird in der Halle des neuen Bahnhofs wieder aufgestellt:
Hauptbahnhof bekommt Wahrzeichen zurück

Der Wiener Hauptbahnhof wird mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember seinen Teilbetrieb aufnehmen. Das Wahrzeichen des Bahnhofes, der venezianzische Markuslöwe, wird am Montag in die neue Halle gebracht.

Der Markuslöwe, Symbol Venedigs, thronte ursprünglich auf dem Dach eines Pavillons des zweiten Südbahnhofs. Danach wurde er in der Halle des dritten Südbahnhofs aufgestellt. Der Löwe bleibt auch das Wahrzeichen des Hauptbahnhofs, auch wenn hier künftig nicht nur Züge in den Süden abfahren.

Fernreisezüge ab 14. Dezember
Ab 14. Dezember werden auch ICE-Verbindungen nach Deutschland vom Hauptbahnhof abfahren und dort ankommen. Ab dann wird es auch zahlreiche Nachtreisezüge geben, zum Beispiel nach Berlin, Hamburg, Venedig, Verona oder Zürich. Außerdem wird acht Mal täglich eine Verbindung zum Flughafen Wien-Schwechat angeboten.

Bis es soweit ist, müssen allerdings auch noch einige Arbeiten fertiggestellt werden, am Bahnhof selbst und auch im Umfeld, etwa in der Landgutgasse. Dort muss die provisorische Asphaltdecke abgefräst werden, bevor der endgültige Straßenbelag aufgetragen wird.Das bedeutet auch Verkehrsbehinderungen und Sperren bis Anfang November.

„BahnhofCity“ eröffnet am 10. Oktober
Das Einkaufszentrum im Bahnhof wird hingegen früher fertig. Am 10. und 11. Oktober werden die Bahnhofshalle und das Einkaufszentrum mit 90 Geschäften bzw. Gastronomiebetrieben mit einem großen Fest eröffnet. Sämtliche Geschäftsflächen sind bereits vermietet, heißt es von den ÖBB.
Die „BahnhofCity“ erhält auch einen multikonfessionellen Gebetsraum. Der „Raum der Stille“ bietet 30 Personen Platz und wird allen Konfessionen offenstehen. Auch rund um den Bahnhof zieht immer mehr Leben ein: Schon am Montag wird der Bildungscampus Sonnwendviertel feierlich von der Politik eröffnet.

Vollbetrieb Ende 2015
Endgültig in Vollbetrieb geht der Hauptbahnhof dann im Dezember 2015. Ab dann läuft der gesamte Fernverkehr über die eine Mrd. Euro teure Megastation in Favoriten. Laut ÖBB halten ab dann rund 1.000 Züge täglich
(inklusive S-Bahn) am Hauptbahnhof.
Text u. Foto: http://wien.orf.at/news/stories/2670850/
 

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#49
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Stoffi

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#51
Durch die heutige Eröffnung des Hauptbahnhofes waren auf orf.at auch Fotos der Katastrophenübung zu finden. Offensichtlich hatten sie zu wenige weibliche Statisten für die Übung ... siehe Foto

(c) orf.at
 

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#52
Hallo
ist eigentlich bekannt wieviele Gefallene auf dem Gelände gefunden wurden?
mir sind mehrere vom Asperner Bahnhof bekannt, aber Hauptbahnhof wurde sehr still behandelt?
Grüsse
 
#55
Vom Südbahnhof zum Hauptbahnhof


Die Stadt Wien setzt 2014 einen verkehrspolitischen Schwerpunkt und bringt die "große Reise" zum Wiener Hauptbahnhof erfolgreich zu Ende. Mit der Eröffnung für den Fernverkehr am 14. Dezember ist nun der endgültige Startschuss für das Jahrhundertprojekt gefallen. Schon der ursprüngliche Südbahnhof verzeichnet einen historisch interessanten Werdegang und erzählt vom Beginn der Eisenbahnmobilität. Von der "Kathedrale der Moderne" zum modernen Hochleistungsbahnhof einer Millionenmetropole mit internationalem Anschluss: der Weg vom Süd- zum Hauptbahnhof war weit und voller Überraschungen. Während der Bauarbeiten sind die Überreste des ursprünglichen Südbahnhofes zum Vorschein gekommen und so manches Kriegsrelikt schmückt jetzt das Heeresgeschichtliche Museum. Von einem Jahrhundertprojekt kann schon aufgrund der Dimensionen gesprochen werden: 100 Kilometer Gleise, 300 Weichen, 1000 Züge täglich, 5 Jahre Bauzeit und 1 Milliarde Euro Errichtungskosten. Anderswo, etwa in Stuttgart, mögen neue Bahnhöfe zu Aufständen führen. Wien aber freut sich über seinen neuen Hauptbahnhof. Und es ist wesentlich mehr als ein Bahnhof: eine Fläche von der Größe des achten Wiener Bezirks wurde hier neu gewidmet, es entstand ein neues Wiener Stadtviertel. Der Wiener Hauptbahnhof ist ein europäischer Verkehrsknotenpunkt. Täglich tausend Züge sollen hier abgefertigt werden. Die Dokumentation setzt sich mit diesem Großprojekt auseinander, stellt es visuell vor und lässt Städteplaner und Verkehrsexperten dazu zu Wort kommen. Die Dokumentation "Vom Südbahnhof zum Hauptbahnhof" blickt hinter die Kulissen und unter die Gleise: Sie erzählt, wie das Projekt entstanden ist, wer die schlauen Köpfe dahinter sind und was sich ganz Österreich vom neuen Wiener Hauptbahnhof erwarten kann.
Quelle:http://www.tvtv.at/detailansicht.php?sendungs_id=222858311

ORF III
Montag, 15.12.2014
Beginn: 20:15 Uhr Ende: 21:05 Uhr


16.12.2014 - 00:55 - Vom Südbahnhof zum Hauptbahnhof - Nachrichten/Info, Dokumentation
16.12.2014 - 05:25 - Vom Südbahnhof zum Hauptbahnhof - Nachrichten/Info, Dokumentation
16.12.2014 - 12:00 - Vom Südbahnhof zum Hauptbahnhof - Nachrichten/Info, Dokumentation
 

josef

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#56
Wiens Hauptbahnhof gehört zu den besten Bahnhöfen Europas
Im Ranking der passagierfreundlichsten Bahnhöfe Europas hat es der Wiener Hauptbahnhof auf einen Spitzenplatz geschafft

Der Wiener Hauptbahnhof muss sich nur dem Leipziger Hauptbahnhof geschlagen geben.
Foto: ÖBB/Roman Bönsch

Noch kann von uneingeschränkten Reisen innerhalb Europas keine Rede sein. Aber wenn es wieder losgeht, dann kann dieses Ranking für all jene nützlich sein, die den Zug dem Flugzeug vorziehen. Unter dieser Prämisse hat die internationale Verbraucherschutzorganisation Consumer Choice Center für seinen zweiten jährlichen European Railway Station Index die 50 größten Bahnhöfe Europas in Bezug auf das Fahrgasterlebnis, angefangen bei der Belegung der Bahnsteige und der Erreichbarkeit bis hin zur Anzahl der Ziele und der Sauberkeit bewertet. Auch unter anderem die Gastro und frei verfügbares Wifi wurden in der Bewertung berücksichtigt.
Die Goldmedaille geht an den Leipziger Hauptbahnhof. Und dass obwohl man von ihm aus gar nicht direkt ins Ausland reisen kann. Wohl aber zu den meisten innerdeutschen Zielen. Eine Reihe von Geschäften und Restaurants runden das Angebot ab. Genutzt wird er von vielen verschiedenen Bahngesellschaften, was ihn deutlich von anderen Bahnhöfen abhebt, wie es im Index heißt.

Größe ist nicht alles
Auf Leipzig folgt auch schon der Wiener Hauptbahnhof auf Platz zwei. St. Pancras in London kommt auf den dritten, Amsterdam Centraal und Moskau Kasaner Bahnhof gemeinsam auf den vierten Platz. Zwei weitere deutsche Bahnhöfe erreichten den fünften Platz: die Hauptbahnhöfe in Frankfurt am Main und München. Der Rest der Top 10 besteht aus Moskau Kursker Bahnhof (sechster Platz), Milano Centrale (siebter Platz), Birmingham New Street (achter Platz, vorher elfter Platz), Roma Termini (neunter Platz) sowie Paris-Montparnasse und Bologna Centrale (gemeinsamer zehnter Platz).

Man sieht: Im European Railway Station Index sind vor allem nordeuropäische Bahnhöfe in den Top 10. Roma Termini und Mailand Centrale sind die einzigen beiden südeuropäischen Bahnhöfe unter den zehn bestplatzierten Bahnhöfen. Moskau Kazansky wiederum ist der einzige osteuropäische Bahnhof in den Top 10.

Noch etwas fällt auf: Die Größe eines Bahnhofs bedeutet nicht unbedingt mehr Komfort oder bessere Infrastruktur. Einige der größten Bahnhöfe wie Paris Gare du Nord, Madrid Atocha oder Châtelet-Les Halles schafften es in Bezug auf das Fahrgasterlebnis nicht einmal unter die besten zehn. (max, 30.3.2021)
Wiens Hauptbahnhof gehört zu den besten Bahnhöfen Europas
 
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