Großbrand auf dem Kriegsschiff „USS Bonhomme Richard“

josef

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Brennendes US-Kriegsschiff hat Schlagseite

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Hunderte Matrosen der US Navy sind weiter damit beschäftigt, den Großbrand auf dem Kriegsschiff „USS Bonhomme Richard“ zu löschen. Der Brand – einer der schlimmsten in der Geschichte der US Navy in Friedenszeiten – brach vor zwei Tagen aus bisher unbekanntem Grund auf dem Schiff aus, das im kalifornischen San Diego zur Reparatur vor Anker liegt.

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San Diego
Laut Navy hat das Schiff mittlerweile Schlagseite. Grund dafür ist das viele Löschwasser, das seit zwei Tagen von kleinen Löschschiffen sowie mehreren Hubschraubern aus auf das „amphibische Angriffsschiff“, das mit einem kleinen Flugzeugträger vergleichbar ist, abgeworfen wird. Bisher besteht aber keine Gefahr, dass das Schiff kentert.

Von dem Schiff aus können Hubschrauber und Kampfjets starten und Amphibienfahrzeuge zur Küste gebracht werden. Die „Bonhomme Richard“ – benannt nach dem Pseudonym von Benjamin Franklin – neigt sich zur Seite, obwohl Navy-Soldaten auf dem Schiff dauernd damit beschäftigt sind, das Löschwasser wieder vom Schiff zu bekommen.
Reuters/US Navy
Auf dem Schiff brennt es seit mehr als zwei Tagen

Vordermast zerstört
Das Feuer hat bereits den Vordermast zerstört und laut Navy ein „Inferno“ im Inneren des Schiffs angerichtet. Die mehr als 50 Verletzten wurden mittlerweile wieder aus dem Spital entlassen. Eine Sorge ist nun der Rauch, der über Teile San Diegos zieht. Unklar ist, ob der Rauch giftig ist. Die Navy konnte bisher nicht genau sagen, was alles in Brand geraten ist und damit auch nicht, ob der Rauch toxisch ist.

Das Schiff hat mehrere Millionen Liter Treibstoff geladen. Das Feuer ist laut Navy aber bisher nicht in die Nähe der Tanks gelangt.
Unklar ist, wie groß der Schaden ist. Derzeit gehen die Verantwortlichen davon aus, dass das Feuer in einem großen Frachtraum, in dem etwa Fahrzeuge der Marines verladen werden, ausbrach. Dort gelagerte große Transportkartons könnten dazu beigetragen haben, dass sich das Feuer rasch ausbreitete.

Admiral optimistisch
Admiral Philip Sobeck sagte am Montag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz, man versuche derzeit alles, um das Schiff zu retten. „Erst wenn das Feuer gelöscht ist, werden wir den Zustand des Schiffes prüfen und einschätzen.“ Er selbst sei aber „sehr optimistisch“, dass das Schiff wieder einsatzbereit gemacht werden könne.

APA/AFP/Navy Office of Information/Jason Kofonow
Die Feuerwehrleute auf dem Schiff müssen mit Atemschutzgeräten arbeiten

Löschsystem war nicht aktiv
Laut Sobeck war eines der Löschsysteme an Bord zum Zeitpunkt, als der Brand ausbrach, nicht funktionstüchtig, da es ebenfalls im Dock überholt wurde. Das Halon-System, das schädlich für die Ozonschicht ist und in der EU etwa verboten ist, dient zur Feuerunterdrückung.
Die „Bonhomme Richard“ wurde 1998 in Auftrag gegeben und ist eines von insgesamt acht Schiffen seiner Klasse in der US Navy. Es hatte sich nach sechs Jahren in Japan seit Längerem zur Reparatur im Dock in San Diego befunden.
14.07.2020, guti,ORF.at/Agenturen

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San Diego: Brennendes US-Kriegsschiff hat Schlagseite
 
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