Höhle in Thüringen entdeckt

N

norbert

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#3
naja, so toll ist es momentan nicht. der zugang ist wieder zu und die höhle somit nicht zugänglich ...
 
H

hebbel

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#4
Nee, Norbert, daß wäre natürlich auch interessant gewesen. Aber im Gebiet der tausend Schächte gibt es eben ganz andere Möglichkeiten.:D

Gruß
Dieter
 

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
Mitarbeiter
#5
Freies Wort Thüringen

Erschienen am 09.04.2008 00:00 Freies Wort Thüringen
Haben Höhlenforscher keine Lobby?
Sensationsfund im ICE-Tunnel | Babucke und Mitstreiter weiter auf Spurensuche am Bless / Biotopschutz greift zu kurz
Von Regina Haubold

Schalkau / Stelzen – Wenn sich infolge des Verschlusses der kürzlich gefundenen Tropfsteinhöhle im Bless der von Westen kommende Höhlenbach, der die drei unterirdischen Seen speist, einen anderen Ausgang sucht, müsste das Wasser in ein paar Tagen in der Neundorfer Flur zutage treten. Das ist die Ausgangsthese, die den Meschenbacher Höhlenforscher Rolf Babucke und drei weitere Kollegen seit dem Wochenende umtreibt.

Derweil haben auch Mitglieder des Thüringer Höhlenvereins unter Geschäftsführung von Rainer Fohlert ein abschließendes Bild der Situation abgegeben: In ihrer Dokumentation vom hinteren Teil der Höhle ist die Rede von 30 bis 40 Sintergardinen, die hintereinander angeordnet sind und „von der Wand bis an die Kante zwei Meter hoch“ sind. Ähnliche Formationen, allerdings in viel kleinerem Format, gibt es nur in der Drachenhöhle Syrau. Die mehrere Millionen Jahre alte Höhle im Bless sei durchaus vergleichbar mit den fantastischen Schauhöhlen in Südfrankreich, sagte Fohlert. Keinen Zweifel ließ er daran, dass die Projektverantwortlichen der Bahn hätten wissen müssen, dass mit derartigen Funden zu rechnen sei. Bereits in der Planungsphase seien ihnen Unterlagen zur Verfügung gestellt worden, „die erkennen lassen, dass sich im Umkreis der Trasse Höhlen mit einer Gesamtlänge von über drei Kilometern befinden“, hieß es. Fraglich sei, warum diese Informationen nicht genutzt worden sind.

„Der Karst spielt bei diesen und anderen Bauprojekten lediglich die Rolle eines Risikofaktors“, befindet Fohlert. „Szenarien, die beachten, dass Karsthöhlen und unterirdische Fließwege auch Schutzstatus genießen, sind bisher kaum entwickelt.“ Fohlert kritisiert daher, dass im speziellen Fall nicht „schneller und besser reagiert“ wurde. Man erwarte daher, dass künftig bei Bauprojekten im Karst „immer eine ökologische Bauüberwachung erfolgt“. Das Problem: Gemäß Paragraf 18 des Thüringer Naturschutzgesetzes sind Höhlen lediglich als Biotope geschützt.

Suche nach Ablauf

des Höhlenwassers

Am Samstag und Sonntag waren vier Höhlenforscher unter Leitung von Rolf Babucke entlang der künftigen ICE-Strecke unterwegs, um Ausschau nach bislang nicht aufgetretenen Wasserläufen zu halten. Zwei Mann aus der Gruppe suchten im Raum Truckenthal, wo der rund 30 Meter tiefe Einschnitt des künftigen Überholbahnhofs entsteht und die Schalkauer Platte endet. Babucke suchte in den Wäldern der Umgebung des so genannten Fuchslochs, „wo Wasser an die Oberfläche kommt“ und nahm Proben.

Inzwischen müsste sich das Wasser im Höhlensystem auf sechs bis sieben Meter angestaut haben, vermutet Babucke. Wenn man der Berechnung
des Geologen Gunter Malchert folgt, dass die unterirdische Quelle – die möglicherweise verstopft wurde, als der Spritzbeton nach der Sprengung
in unterirdische Tiefe abfloss – rund 20 Liter Wasser pro Sekunde ausspuckt, kommt man auf solche Größenordnungen. Durch den dauerhaften Verschluss des Durchlasses ergibt sich eine neue hydrologische Situation.

Dieses Wasser, das im Höhleninneren eine Temperatur von 7,5 Grad hat, sucht sich nun einen neuen Durchlass durch den Muschelkalk am Rande der Schalkauer Platte.

Die besondere Aufmerksamkeit die Babucke dem Fuchsloch, einer Felsformation unterhalb der ICE-Baustelle, die eine Mächtigkeit von 85 Metern hat und zirka 251 Millionen Jahre alt ist, widmet, hat Methode. Im Sommer versiegt das Wasser in der Felsformation bisweilen ganz. Doch würde sich der Wasserstand in den nächsten Tagen stark erhöhen, wäre das ein Indiz, dass das Höhlensystem eine direkte Verbindung zur Außenwelt hat. „Bis jetzt läuft noch nichts über“, sagt Babucke. Doch aufgeben wird er nicht. „Wenn wir wissen, wo das Wasser an die Oberfläche kommt, sind wir erst einmal auf dem richtigen Weg“, meint er.

Leider blieb den Forschern am Donnerstag wenig Zeit zur genauen Vermessung der gesamte Höhle. Lediglich die ersten 75 Meter sind in ihren Ausmaßen halbwegs gesichert.

Höhle auf der

politischen Schiene

Unterdessen nimmt die Angelegenheit politische Dimensionen an, denn der BUND hat angekündigt, man werde einem Rechtsstreit mit der Bahn nicht aus dem Wege gehen. Die Thüringer Höhlenforscher allerdings gehen auf Distanz: „Keiner, weder die zuständigen Stellen noch der BUND, haben es bislang für nötig gehalten, sich ausreichend zu informieren“, teilt Rainer Fohlert mit.
Trotz der geschaffenen Tatsachen wolle man weiter mit der Bahn im Gespräch bleiben.

Ob sie Erfolg haben werden, bleibt indes fraglich, denn Erfahrungen, die bayerische Höhlenforscher vor Jahren beim Bau der ICE-Strecke im Altmühltal bei Greding gemacht haben, lassen wenig hoffen. Dort hatte es ebenfalls einen großräumigen Hohlraumfund gegeben. Die angeschnittene Höhle, die einen Direktschacht von 40 Metern aufwies und in einem Flussbett endete, wurde ohne Zögern ebenfalls verfüllt ohne die Möglichkeit einer ausgiebigen Erforschung, erzählt Stefan Büttel, erster Vorsitzender Höhlenfreunde Bamberg.

Angesichts dessen kann Babucke nur noch auf die Unterstützung von politischer Seite hoffen. Für die Höhle im Bless hat sich bereits Beate Meißner, hiesige Landtagsabgeordnete der CDU, interessiert. Verwundert über die Vorgehensweise der Bahn zeigte sich auch der Schalkauer Bürgermeister Reinhard Zehner. Er bedauere die Verfüllung des Zugangs, sagte er. Nach seiner Meinung hätten „alle Möglichkeiten, die Höhle zu erkunden, ausgeschöpft werden müssen“. Zehner kündigte an, er werde sich mit Staatssekretärin Iris Gleicke (Tunnelpatin aus Schleusingen) ins Benehmen setzen.

Das Landratsamt Sonneberg hält sich indes vornehm zurück und erklärt, dass seine „Zuständigkeit nicht in den Bereich der Unteren Naturschutzbehörde“ falle. Stattdessen sei das Umweltamt in Suhl zuständig.
 
H

hebbel

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#6
Sie wollten ja schon einen Betonabguß mit 500 Kubikmeter Material herstellen...:bratpfann

Freies Wort Thüringen
Suhl/Eisfeld – „Das ist ein absoluter Glücksfall. Es gibt in Thüringen nichts Vergleichbares, dabei kennen wir bislang nur einen Bruchteil der Höhle. Sie ist groß, schön, führt Wasser. Es gibt nur Superlative.“ Während Rainer Fohlert, Geschäftsführer des Thüringer Höhlenvereins, so schwärmt, wird seine raue, tiefe Stimme weich und geschmeidig. So klingt wahre Begeisterung...
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Gruß
Dieter
 
#8
Hallo,

laut dem Beitrag heute im MDR Läderzeit sind ja die Bauarbeiten am Tunnel zur Zeit im Bereich der Höhle eingestellt. Man hat wohl eine weitere Ausdehnung der Höhle festgestellt. Heute waren Experten vor Ort.
Beim MDR heißt es:
"Experten begutachten Höhle im Bleßberg
Die Bauarbeiter im Bleßbergtunnel staunten, als sie an der neuen ICE-Strecke Erfurt-Nürnberg im Süden Thüringens auf eine riesige Tropfsteinhöhle stießen, Experten zufolge eine der größten in Deutschland. Allerdings wurde sie mit Beton verschlossen - eine sehr umstrittene Maßnahme. Jetzt aber durfte ein Gruppe von Fachleuten doch noch hinein ...."
Weiter siehe hier:
http://www.mdr.de/thueringen/sued-thueringen/5398690.html

MfG Ramsay
 
#9
Also heute waren Möchtegernhonoratoren in der Höhle die aber gleich klarstellten daß für soclhe Zwecke absolut kein Geld vorhanden ist ... da wird mir einfach n ur noch schlecht....
Das erinnert mich an den Altbergbau den wir am "Igelsberg" bei, Glücksbrunn freilegten. Die Einzigen die sich freuten waren die Mineraliendiebe aus Eisenach die schön mit den landesarcholog. Denkmalamt zusammenarbeiten - und am Ende wurde alles wieder verschlossen....
uwe
 
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norbert

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#13
es durften samstag und sonntag jeweils sechs leute mit rein zum vermessen. leider war ich nicht unter den glücklichen. wir haben die oberfläche sondiert und markante punkte eingemessen. wenn alles klappt, bin ich himmelfahrt zum "zinselhöhlenfest" und wer weiß, ob sich da nicht noch etwas ergibt.
 
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