Handgefertigte Messer aus dem Innviertel

josef

Administrator
Mitarbeiter
#1


Handgefertigte Messer aus Weng
In Weng im Innkreis fertigt Norbert Leitner Messer - großteils von Hand und nur mit geringem Maschineneinsatz. Er verschickt seine Kunstwerke, die alle nach Kundenwunsch individuell gefertigt werden, in aller Herren Länder.
Sogar Bergsteigerlegende Reinhold Messner hat ein handgefertigtes Messer aus dem Innviertel, das je nach verwendeten Materialien bis zu 2.000 Euro kosten kann.

Messer werden bis Japan geliefert
Wer in die kleine Werkstatt von Norbert Leitner kommt, macht eine Zeitreise. Maschinen findet man nur wenige, aber gibt es viele Werkzeuge für die Metallbearbeitung.


Stefan Rosenboom

Derzeit fertigt er ein Messer für einen Kunden in Deutschland, so Leitner: „Es ist so, dass die wenigsten Stücke eigentlich in Österreich bleiben. Meine Kunden sind weltweit verstreut – bis Japan.“ Und dort, in Japan, wo ein Messer ohnehin einen besonderen Stellenwert genießt, waren seine Messer aus dem Innviertel sogar schon in einem Museum ausgestellt.


Norbert Leitner

Inspiriert von der Handwerkskunst der Samen

Vor 18 Jahren hat Norbert Leitner unter dem Label „69 Grad Nord“ begonnen, Messer von Hand zu fertigen, inspiriert von der Handwerkskunst der Samen im Hohen Norden: „Bei uns zeichnet sich ein Handwerker dadurch aus, dass er eine Menge Maschinen hat. Und die Samen brauchen eigentlich nur ihre Hände und bisserl Werkzeug.“

„Arbeite mit seltsamen Materialien“
Die Entwicklung eines neuen Messers dauert oft Jahre, sagt Leitner und auch für den Fertigungsprozess an sich, wird Zeit benötigt, so Leitner: „Die Arbeit selbst dauert in der Regel ein bis zwei Wochen, bis so ein Stück fertig ist. Der Preis richtet sich dann nach der Auswahl der Materialien. Ich arbeite mit teilweise sehr seltsamen Materialien, wie Stahl in Blätterteigformat, das heißt das ist ein Damaszenerstahl, der aus zum Teil aus mehr als 1.000 Lagen besteht. Oder mit Mammut-Elfenbein, ein fossiles Elfenbein, das in Sibirien und hoch im Norden gefunden wird. Davon hängt dann der Preis ab.“


Norbert Leitner

„Viele kennen Wert der Dinge nicht mehr“
2.000 Euro kann ein Messer kosten. Gibt es da genügend Kunden, mag man sich aufs erste fragen? Ja, sagt Leitner, weil viele Menschen umdenken: „Unser Problem ist heutzutage, dass wir den Wert der Dinge nicht mehr kennen. Aber es gibt Menschen, die interessieren sich für den Wert der Dinge und schätzen so etwas sehr hoch. Und das sind dann oft meine Kunden.“ Und genau diese Menschen besuchen dann vielleicht auch einmal einen Kurs bei Norbert Leitner.

„Etwas herzustellen verändert auch“
Jeder Teilnehmer fertigt dabei in zwei bis drei Tagen sein eigenes Messer und ist danach um eine wesentliche Erfahrung reicher, so Leitner: „Damit man einfach mal sieht, wie viel Arbeit in Allem steckt. Weil heutzutage delegieren wir Arbeit, oder wir wischen am Handy oder Tablet herum. Wirklich etwas herzustellen ist eine große Reise, und das verändert auch“, sagt der zweifache Familienvater Norbert Leitner, der Handwerker und Künstler, der sich dann wieder seinem aktuellen Messer zuwendet. Schließlich wartet ein Kunde in Deutschland schon mit Vorfreude auf das Einzelstück aus Weng im Innkreis.

Link:
Publiziert am 23.07.2018
Handgefertigte Messer aus Weng
 
Oben