Eigentlich sollte dieser Artikel nächsten Donnerstag in unserer Heimatzeitung erscheinen. Dies wurde aber abgelehnt, weil solche Art von Leserbrief dazu führen kann, dass es dann Antworten und Gegendarstellungen geben könnte. Die Zeitung soll nicht zur Plattform für endlose Diskussionen und zur Selbstdarstellung von Personen dienen.
Das sehe ich natürlich ein. Leider kann man durch die Foren nicht so viele Bewohner Thüringens informieren.
Herr Mehner und die Bombe
Über einen Vortrag am 19.02.2004 in Ohrdruf
„Muss ich nun doch wieder das nächste Buch kaufen?“ dachte ich, als ich den Bürgersaal zu Ohrdruf verlassen hatte. Ich kenne Thomas Mehner aus gemeinsamen Vereinstagen und schätze ihn als brillanten Redner. Er war wie ich einer der Mitbegründer des Jonastalvereins GTGJ, aber er hat, wie alle anderen Schriftsteller auch, den Verein im vergangenen Jahr verlassen. Kommerzielle Interessen und ein gemeinnütziger Verein passen eben nicht zusammen. Und damit bin ich auch schon beim Kern der Sache.
Der Vortrag war rhetorisch hervorragend, aber inhaltlich eine einzige Werbeverkaufsveranstaltung für das Unternehmen T. Mehner. Leider ist diese Geschichte aber nicht so harmlos wie der Verkauf von Lamabetten oder Tupperware. Hier wird der Bevölkerung im Raum Ohrdruf -Arnstadt-Wechmar mittels Halbwahrheiten und sogenannten Forschungsergebnissen Angst gemacht, es könnte sich in der Nähe ihrer Heimatstädte eine unterirdische Atomanlage befinden oder gar 1945 eine Atomwaffe getestet worden sein. Und deshalb ist es an der Zeit, hier mal ein paar Dinge ins rechte Licht zu rücken!
Warum macht Herr Mehner das? Ganz einfach: Weil es sich hervorragend verkauft! Wen interessieren schon 20.000 malträtierte Häftlinge oder ein verbrannter Waggon bei Crawinkel! Das wird nur am Rande erwähnt. Nein, die spektakulären Dinge wollen die Leute hören und sehen. Kunstgut, SS-Ehrenkodex, alte Bunker mit unentdecktem Inhalt, oder eben eine Atombombe bei Ohrdruf. Und da gibt der Interessierte auch den einen oder anderen Euro aus um immer auf dem laufenden zu sein und mitreden zu können.
„Im nächsten Jahr platzt die Bombe!“ und „Wir haben die Beweise!“, sind die Worte die T. Mehner im Sommer 2003 gebrauchte. Und im Jahr zuvor sagte er etwas von „Wir können es jetzt beweisen“. Wer also wie ich darauf gewartet hatte nun die entgültigen Beweise zu erfahren, der sah sich getäuscht. Aber schauen wir einmal noch weiter zurück. Eigentlich verdanken wir ja Harald Fäth (1997) diese ganze Story, denn er hat sich, allerdings rein spekulativ als erster in seinen Büchern zum Thema Atomtechnologie im Raum Ohrdruf/Arnstadt geäußert. Diese Bücher wurden übrigens von T. Mehners Verlag herausgebracht. Das verkaufte sich ganz gut und man war bestrebt zusammen ein drittes Buch zu veröffentlichen, doch es gab keinen Beweis für all diese Dinge. Plötzlich tauchten aus Israel und Argentinien mysteriöse Briefe von ehemaligen Nazigrößen auf, die genau das lieferten was als Beweis für rege unterirdische Bautätigkeiten in unserem Gebiet noch fehlte. Kurzerhand schrieb T. Mehner selbst ein Buch zu diesem Thema und untermauerte seine Thesen mit genau diesen Briefen von Rittermann und Freier. Ein Schelm wer Böses dabei denkt! Wenn man sich allerdings mit diesen Briefen genauer beschäftigt, fällt auf, dass sie sich inhaltlich genau mit den Themen befassen, die damals gerade in der sogenannten „Jonastalszene“ diskutiert wurden. Die Aussagen der Briefe sind sehr ähnlich und erfüllen genau die Erwartungen, die man zum Zeitpunkt des Erscheinens gern erfüllt sah.
Heute, drei Jahre danach, sind wir beim angekündigten vierten Mehner-Buch zum Thema und die „Zeitzeugen“ von damals gelten als nicht mehr der Rede wert und werden abgelegt wie alte Schuhe. Damals waren sie das Thema. Und heute 2004, stellt man uns die neuen „Kronzeugen“, wie diesen Himmler-Adjutanten Grothmann oder einen Mitarbeiter von Elektro-Beyer vor. Leider werden auch diese Aussagen wieder erst nach dem Tod der Zeugen als Beweise angeführt und sind damit nicht nachprüfbar. Das überspielt der Redner aber geschickt mit dem Argument, dass genau diese Zeitzeugen ja auf Grund ihres geschworenen Eides nicht gewillt waren, zu Lebzeiten etwas Preis zu geben. Natürlich, jetzt wird noch diese geheime ehrenhafte Welt der Nazis ins Spiel gebracht! Ich frage mich nur, warum der sogenannte Kronzeuge dann zu Lebzeiten überhaupt und gerade mit Herrn Mehner redet? Und warum hat man die Aussagen aus den Jahren 2000/2001 nicht schon früher veröffentlicht? Wie ich anfangs schon schrieb: Perfekte Rhetorik soll hier die Beweise ersetzen. Doch wo sind die wirklichen Beweise?
“Die Messungen vom 07.03.2003 auf dem TrÜbPl Ohrdruf waren nicht unbedingt negativ“ – tolle Fakten! Ein mir gut bekanntes Team hat an der gleichen Stelle wie T.Mehner Bodenproben entnommen und absolut nichts festgestellt. Wohlgemerkt keine staatliche Stelle, sondern Hobbyforscher ohne kommerziellen Hintergrund, aber mit einem renommierten Institut zur Überprüfung der Messergebnisse. Das war vor genau einem Jahr! Wo sind die ultimativen Fakten und Tatsachen? Warum bietet der Autor jetzt Bustouren für 28 Euro/p.P. ins Jonastal und um den gesamten Übungsplatz an? Er sagt doch selbst das die wichtigen Dinge unter der Erde liegen und die Jonastal-Baustelle von Kammler nur zur Ablenkung errichtet wurde! Warum macht Herr Mehner jetzt Führungen für 20 Euro/p.P. „an die Stätten ungelöster zeitgeschichtlicher Fragen“? Was zeigt und erzählt Herr Mehner den Leuten dort, wenn die definitiv entgültigen Beweise nun doch erst wieder im nächsten Buch erscheinen? (Oder im übernächsten!) Es kann nur eine Antwort geben: Herr Mehner verdient damit sein Geld. Und da muss man eben diese Suppe sehr lange am köcheln halten um jeden Tag einen großen Löffel davon zu verspeisen. Man könnte es auch als „Jonastal-Tourismus“ bezeichnen. Doch außer einer verlassenen Baustelle im Jonastal, einer Kleingartenanlage und ein paar Unebenheiten im Thüringer Land gibt es nichts zu sehen. Es ist allerdings für die Zuhörer viel bequemer und spannender als monatelang in Archiven Akten zu wälzen. Man gibt ein paar Euro aus und lässt sich in die Welt der geheimen, mystischen und faszinierenden Technologie der Nazis entführen. Ob das nun alles der Wahrheit entspricht ist dabei nebensächlich. Man kann das sowieso nicht alles nachprüfen.
Der Autor beendete das 2. Kapitel seines Vortrages mit den Worten: „Für all dies werden die Belege nachgeliefert.“ Ein miserabler Hobbyhistoriker und Forscher, kann ich da nur sagen. Aber am Anfang der Veranstaltung war der Redner ja auch erst einmal eine halbe Stunde über seine Kritiker und den verkommenen Journalismus in Deutschland hergefallen. Doch das war einen entscheidenden Fehler! Denn wenn man weiß das man Recht hat, ist dies völlig überflüssig. Im übrigen beginnt der Autor selbst, seine Beweisführung mit Zeitungsartikeln aus der Nachkriegszeit. Und wer das Buch von D. Zeigert als „demnächst Altpapier“ bezeichnet, der sollte aufpassen, denn „Hochmut kommt vor dem Fall!“
Dies ist „meine“ Stadt und ich werde diesem Unsinn hier nicht länger tatenlos zusehen. Ich muss auch nicht beweisen, dass solche Herren wie T. Mehner und M. Stade hier nur Spekulationen verbreiten, die Sie bisher nicht hinterlegen können oder wollen. Sie selbst sollten uns die Fakten und Quellen vorlegen auf denen ihre Aussagen beruhen und uns nicht länger für dumm verkaufen!
Peter Schmidt / Ohrdruf
Das sehe ich natürlich ein. Leider kann man durch die Foren nicht so viele Bewohner Thüringens informieren.
Herr Mehner und die Bombe
Über einen Vortrag am 19.02.2004 in Ohrdruf
„Muss ich nun doch wieder das nächste Buch kaufen?“ dachte ich, als ich den Bürgersaal zu Ohrdruf verlassen hatte. Ich kenne Thomas Mehner aus gemeinsamen Vereinstagen und schätze ihn als brillanten Redner. Er war wie ich einer der Mitbegründer des Jonastalvereins GTGJ, aber er hat, wie alle anderen Schriftsteller auch, den Verein im vergangenen Jahr verlassen. Kommerzielle Interessen und ein gemeinnütziger Verein passen eben nicht zusammen. Und damit bin ich auch schon beim Kern der Sache.
Der Vortrag war rhetorisch hervorragend, aber inhaltlich eine einzige Werbeverkaufsveranstaltung für das Unternehmen T. Mehner. Leider ist diese Geschichte aber nicht so harmlos wie der Verkauf von Lamabetten oder Tupperware. Hier wird der Bevölkerung im Raum Ohrdruf -Arnstadt-Wechmar mittels Halbwahrheiten und sogenannten Forschungsergebnissen Angst gemacht, es könnte sich in der Nähe ihrer Heimatstädte eine unterirdische Atomanlage befinden oder gar 1945 eine Atomwaffe getestet worden sein. Und deshalb ist es an der Zeit, hier mal ein paar Dinge ins rechte Licht zu rücken!
Warum macht Herr Mehner das? Ganz einfach: Weil es sich hervorragend verkauft! Wen interessieren schon 20.000 malträtierte Häftlinge oder ein verbrannter Waggon bei Crawinkel! Das wird nur am Rande erwähnt. Nein, die spektakulären Dinge wollen die Leute hören und sehen. Kunstgut, SS-Ehrenkodex, alte Bunker mit unentdecktem Inhalt, oder eben eine Atombombe bei Ohrdruf. Und da gibt der Interessierte auch den einen oder anderen Euro aus um immer auf dem laufenden zu sein und mitreden zu können.
„Im nächsten Jahr platzt die Bombe!“ und „Wir haben die Beweise!“, sind die Worte die T. Mehner im Sommer 2003 gebrauchte. Und im Jahr zuvor sagte er etwas von „Wir können es jetzt beweisen“. Wer also wie ich darauf gewartet hatte nun die entgültigen Beweise zu erfahren, der sah sich getäuscht. Aber schauen wir einmal noch weiter zurück. Eigentlich verdanken wir ja Harald Fäth (1997) diese ganze Story, denn er hat sich, allerdings rein spekulativ als erster in seinen Büchern zum Thema Atomtechnologie im Raum Ohrdruf/Arnstadt geäußert. Diese Bücher wurden übrigens von T. Mehners Verlag herausgebracht. Das verkaufte sich ganz gut und man war bestrebt zusammen ein drittes Buch zu veröffentlichen, doch es gab keinen Beweis für all diese Dinge. Plötzlich tauchten aus Israel und Argentinien mysteriöse Briefe von ehemaligen Nazigrößen auf, die genau das lieferten was als Beweis für rege unterirdische Bautätigkeiten in unserem Gebiet noch fehlte. Kurzerhand schrieb T. Mehner selbst ein Buch zu diesem Thema und untermauerte seine Thesen mit genau diesen Briefen von Rittermann und Freier. Ein Schelm wer Böses dabei denkt! Wenn man sich allerdings mit diesen Briefen genauer beschäftigt, fällt auf, dass sie sich inhaltlich genau mit den Themen befassen, die damals gerade in der sogenannten „Jonastalszene“ diskutiert wurden. Die Aussagen der Briefe sind sehr ähnlich und erfüllen genau die Erwartungen, die man zum Zeitpunkt des Erscheinens gern erfüllt sah.
Heute, drei Jahre danach, sind wir beim angekündigten vierten Mehner-Buch zum Thema und die „Zeitzeugen“ von damals gelten als nicht mehr der Rede wert und werden abgelegt wie alte Schuhe. Damals waren sie das Thema. Und heute 2004, stellt man uns die neuen „Kronzeugen“, wie diesen Himmler-Adjutanten Grothmann oder einen Mitarbeiter von Elektro-Beyer vor. Leider werden auch diese Aussagen wieder erst nach dem Tod der Zeugen als Beweise angeführt und sind damit nicht nachprüfbar. Das überspielt der Redner aber geschickt mit dem Argument, dass genau diese Zeitzeugen ja auf Grund ihres geschworenen Eides nicht gewillt waren, zu Lebzeiten etwas Preis zu geben. Natürlich, jetzt wird noch diese geheime ehrenhafte Welt der Nazis ins Spiel gebracht! Ich frage mich nur, warum der sogenannte Kronzeuge dann zu Lebzeiten überhaupt und gerade mit Herrn Mehner redet? Und warum hat man die Aussagen aus den Jahren 2000/2001 nicht schon früher veröffentlicht? Wie ich anfangs schon schrieb: Perfekte Rhetorik soll hier die Beweise ersetzen. Doch wo sind die wirklichen Beweise?
“Die Messungen vom 07.03.2003 auf dem TrÜbPl Ohrdruf waren nicht unbedingt negativ“ – tolle Fakten! Ein mir gut bekanntes Team hat an der gleichen Stelle wie T.Mehner Bodenproben entnommen und absolut nichts festgestellt. Wohlgemerkt keine staatliche Stelle, sondern Hobbyforscher ohne kommerziellen Hintergrund, aber mit einem renommierten Institut zur Überprüfung der Messergebnisse. Das war vor genau einem Jahr! Wo sind die ultimativen Fakten und Tatsachen? Warum bietet der Autor jetzt Bustouren für 28 Euro/p.P. ins Jonastal und um den gesamten Übungsplatz an? Er sagt doch selbst das die wichtigen Dinge unter der Erde liegen und die Jonastal-Baustelle von Kammler nur zur Ablenkung errichtet wurde! Warum macht Herr Mehner jetzt Führungen für 20 Euro/p.P. „an die Stätten ungelöster zeitgeschichtlicher Fragen“? Was zeigt und erzählt Herr Mehner den Leuten dort, wenn die definitiv entgültigen Beweise nun doch erst wieder im nächsten Buch erscheinen? (Oder im übernächsten!) Es kann nur eine Antwort geben: Herr Mehner verdient damit sein Geld. Und da muss man eben diese Suppe sehr lange am köcheln halten um jeden Tag einen großen Löffel davon zu verspeisen. Man könnte es auch als „Jonastal-Tourismus“ bezeichnen. Doch außer einer verlassenen Baustelle im Jonastal, einer Kleingartenanlage und ein paar Unebenheiten im Thüringer Land gibt es nichts zu sehen. Es ist allerdings für die Zuhörer viel bequemer und spannender als monatelang in Archiven Akten zu wälzen. Man gibt ein paar Euro aus und lässt sich in die Welt der geheimen, mystischen und faszinierenden Technologie der Nazis entführen. Ob das nun alles der Wahrheit entspricht ist dabei nebensächlich. Man kann das sowieso nicht alles nachprüfen.
Der Autor beendete das 2. Kapitel seines Vortrages mit den Worten: „Für all dies werden die Belege nachgeliefert.“ Ein miserabler Hobbyhistoriker und Forscher, kann ich da nur sagen. Aber am Anfang der Veranstaltung war der Redner ja auch erst einmal eine halbe Stunde über seine Kritiker und den verkommenen Journalismus in Deutschland hergefallen. Doch das war einen entscheidenden Fehler! Denn wenn man weiß das man Recht hat, ist dies völlig überflüssig. Im übrigen beginnt der Autor selbst, seine Beweisführung mit Zeitungsartikeln aus der Nachkriegszeit. Und wer das Buch von D. Zeigert als „demnächst Altpapier“ bezeichnet, der sollte aufpassen, denn „Hochmut kommt vor dem Fall!“
Dies ist „meine“ Stadt und ich werde diesem Unsinn hier nicht länger tatenlos zusehen. Ich muss auch nicht beweisen, dass solche Herren wie T. Mehner und M. Stade hier nur Spekulationen verbreiten, die Sie bisher nicht hinterlegen können oder wollen. Sie selbst sollten uns die Fakten und Quellen vorlegen auf denen ihre Aussagen beruhen und uns nicht länger für dumm verkaufen!
Peter Schmidt / Ohrdruf