Nachtrag: Antwort von MAN
Nachtrag zur Antwort:
Ich wollte die Antwort vom MAN-Archiv ungefiltert posten, hier meine Antwort an den Herren:
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herzlichen Dank für ihre Informationen. Es gibt meines Wissens nach noch zwei Mitarbeiter des ehemaligen Werks, die noch am Leben sind (abgesehen von den französischen Zwangsarbeitern), deren Kontaktinformationen ich aber aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht nennen darf. Ich habe einen Enkel eines ehemaligen Mitarbeiters ausfindig machen können, der angeblich noch Fotos vom ehemaligen Werk zu Betriebzeiten besitzt. Diese habe ich allerdings bisher weder gesehen, noch erhalten.
Besonders interessant finde ich die Information, dass das Werk erst 1955 gesprengt worden sein soll. Das Werk stand nie unter Feindeinwirkung und war zu Kriegsende unbeschädigt. Dafür spricht auch, dass in diesem Gebiet keine Munitionsfunde (mit Ausnahme neuerer K-Munition vom österreichischen Bundesheer) waren. Nach dem Krieg war das Werk in der sowjetischen Besatzungszone Wiens und so lagerten Russen in den Werkshallen. Diese grillten einen Ochsen über offenem Feuer. Als das Mahl beendet war, legten sie Metalldeckel über das Feuer um es zu löschen, ohne jedoch zu wissen, dass es sich um Magnesium handelte. In der Folge brannte das Werk aus und wurde später aufgrund der Einsturzgefahr gesprengt. Das muss sich allerdings schon 1949 ereignet haben. Die Räumung des Geländes durch ÖAF fand 1946/47 statt. Allerdings lagerten bis 1949 einige Flugmotoren im Bahnhof Hagenbrunn. ÖAF hatte damals seinen Sitz in Floridsdorf, wo auch das gesamte Material und die Maschinen gebracht wurde.
Vielleicht kann ich mit meinen Informationen etwas zur Aufklärung beitragen. Das Gelände befindet sich derzeit in Besitz von 10 Privatpersonen und der Stadt Wien. Insgesamt wurde das Areal in 13 Grundstücke unterteilt und im Jänner 2010 zuletzt vermessen.. Seitens der Stadt Wien wurde am 9.8.2005 eine Zufahrtsgenehmigung von 7.30 bis 19.30 für 5 Kfz für den Film „Fallen“ erteilt. Im Wiener Flugmotoren Reparaturwerk wurden nie Flugmotoren gebaut, diese wurden nur instand gesetzt. Prominente Motorentypen waren der BMW VI, der DB 601A und der JUMO 211F. Von zweiterem habe ich erst eine Ansaugbrücke für einen Vergaser im Herrenholz gefunden. Es gabe eine Vollunterkellerung der Haupthalle, die einen kleinen Hohlraum darunter aufweist, der Schmiermittelreste enthält. Von der Stadt Wien wurde 2010 ein Bericht in Auftrag gegeben, der keinerlei Kontomination des Bodens aufweist. Auch die immer wieder gerüchteweisen Unterirdischen Anlagen im Herrenholz wurden in das Reich der Sagen und Märchen geschickt. Es gibt nicht mehr al einen normalen Keller mit einem Öltank darunter und ein paar Wartungsschächte. Drei davon sind mir bekannt. Heute noch erhaltene Bauwerke sind der LSD beim Motorenprüfstand (Stich-Kaufmann weißt dabei auf den Hersteller hin, der sich heute im Eigentum der Firma Bosch befindet) und eine Zisterne im Wald im südöstlichen Bereich, einige Meter vom Waldrand entfernt. Trümmer gibt’s natürlich genug.
Es gibt noch einen LSD (Luftschutzdeckungsgraben) im Nordwesten der Anlage, dieser war allerdings gar nicht als solcher gedacht, sondern hatte eine Schutzfunktion beim Motorenprüfstand.
Ganz interessant ist, dass wenn man sich die Luftbilder von 1938 bzw. 1956 ansieht die alte Schanze von 1866 im Norden des Herrenzholz einmal recht gut erhalten und einmal zugeschüttet ist. Was dort zu finden ist, ist relativ viel Schutt, warscheinlich vom Werk.
Beiliegend finden sie einen Link zu einem Forum, wo ich die wichtigsten Informationen zur Verfügung stelle. Mein Nikname ist aschi79
http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=6274&page=4
Ich hoffe ein bisschen dienlich zu sein und verbleibe
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Aschenbrenner
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Ich habe den Herren beußt den Link auf diesen Thread geschickt, denn vielleicht können wir so gemeinsam etwas Licht ins Dunkel bringen. Das wäre für beiden Seiten (MAN-Archiv und uns) von Vorteil.
LG
ASchi79