Historischer Währungsrechner

#2
Danke!
Ein Super-Rechner!

Gibt man z.B. 1 Krone mit dem Jahr 1900 ein, entspricht der 7,12 heutigen Euros.
Eigentlich ganz schön beachtlich.
Wechselt man dann immer die Jahre auf z.B 1901, 1902, 1903 usw. lässt sich der permanente Verfall recht interessant ablesen.
1914 war er noch bei 5,73 Euro, 1917 0,84, 1919 0,21, 1921 0,03 und später Null.

Daraus folgt aus der Kronen-Zeit:
Millionäre, die ihr Vermögen in Kronen angelegt hatten oder als treue Patrioten in Kriegsanleihen, verloren alles.
Millionäre, welche in ausländischen Währungen/Aktien oder andere reale Werte wie Immobilien anlegten, verloren eher wenig.
Noch keine Millionäre, welche Kronen-Kredite aufnahmen und damit in Aktien oder Immobilien investierten - konnten ihre Schulden sehr leicht zurückzahlen. Das waren die Gewinner.
Eine der am weitesten entwickelten Profiteure war Camillo Castiglioni, welcher im großen Rahmen Fabriken aufkaufte und den Kaufpreis üblicherweise später bezahlte. Er hatte auch eine eigene Bank, von welcher er Kredite erhielt.

Meine Großmutter hatte mir noch erzählt, dass sie drei Mal "ums Geld umfiel".
Wie ja generell all die kleine Leute die großen Verlierer waren.
 
#3
Was noch auffällt:
die Reichsmark in WKII blieben in den Jahren 1940-1945 konstant, hängt wahrscheinlich mit der deutschen Nationalbank-Politik zusammen (da gibt es einen eigenen Beitrag).

Allerdings, der Schilling nach 1945 verlor auch dramisch in all den Jahren, obwohl er ja als "Alpendollar" galt.
Hier kann ich mir nur erklären, dass er gegenüber der DM stabil war, deshalb "Alpendollar".
Warum er gegenüber dem heutigen Euro in all den Jahren an Kaufkraft verlor, kann nur durch das Anwachsen der Geldmenge und der Inflation erklärt werden. Um das genau zu erforschen, müsste man noch die Lohn/Gehaltsentwicklung brutto wie netto ansehen - die Güter (vom Korb-Index) sind ja eher nicht so viel teurer geworden.

Aber aus dem Bauch heraus entspricht diese Entwicklung z.B.:
Früher hat man ganz einfach mehr für seine Schillinge bekommen. Zu Beginn sind noch die Einkommen stark gestiegen, gegen Ende nicht mehr so viel.
 
#4
Ich habe das jetzt einmal auf meiner Basis analysiert:
Zuerst hatte ich ca. 10 Jahre im Staatsdienst und sonstige "low level" Jobs, bis ich im Jahr 1989 ein durchschnittliches Gehalt hatte.
Von 1989 bis heute hat sich mein Gehalt um ca. 150% erhöht. Alle Daten vom Pensionskonto (Daten sind vergleichbar).
Soweit, so gut.

Jetzt die Kaufkraft lt. obigem Währungsrechner, und meinen Fall:
Von 1989 bis heute hat sich die Kaufkraft um 31% erhöht.
Von 2007 bis heute: -4%
Von 1999 bis heute: -8%

Natürlich komme es auf die persönlichen Verhältnisse an.
In meinem Fall hat sich das Gehalt brutto (in etwa) in meiner Lebensarbeitszeit um ca. 150% erhöht.
Die Kaufkraft hingegen nur um ca. 31%.
In den letzten 20 Jahren ist zwar mein Gehalt um 65% gestiegen aber die Kaufkraft um 8% gesunken.

Noch schlimmer sieht es aus, wenn man sich das Netto-Gehalt ansieht.
Ich will ihn nicht im Detail berechnen (es ist langwierig), aber durch das permanente Erhöhen und Verschieben der Höchstbemessungsgrundlagen hat man in all den Jahren immer weniger Netto verdient (im Vergleich zu den Gehaltssteigerungen).

Also aufgrund meines Falles stimmt die Rechnung: ab dem Jahr 2000 permanenter Kaufkraftverlust. Bis zu den Jahren 2000 waren noch wirkliche Zugewinne.
Aber vielleicht hatte ich nur schlecht bezahlte Jobs :)
 
#5
Das passt irgendwie zur Kaufkraft - Mindestlöhne in Europa:

Die Steuern auf diesen Bruttolohn: Rumänien 36%, Ungarn 34%, Dänemark/Deutschland 30%, Bulgarien 22%, Lettland 19%, Zypern 8%, Estland 7%, Spanien 6%.
In Österreich sind jährliche Einkommen bis 11.000 Euro steuerfrei, nur Sozialversicherung ist zu zahlen - sind dann 15% Abgaben bei 11.000.

Quelle: Eurostat

Minimumlohn.PNG
 
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