KFJs letzter Hirsch

#1
Es ist zwar überhaupt nicht von Bedeutung, aber falls euch interessieren sollte, wo und wann Kaiser Franz Josef seinen letzten Hirschen geschossen hat, dann war das am 13. August 1913 im Ramgraben in der Nähe der Weissenbachstraße zwischen Weissenbach am Attersee und Trauntal. Leider verbietet das BEV das Einscannen seiner Karten, aber auf der BEV 3211 Bad Ischl ist hier ein nicht näher beschriebenes Denkmal-kartenzeichen eingetragen. Ich war neugierig was für ein Denkmal hier im Niemandsland, mitten im Wald, sein könnte, und hab mich auf den Weg gemacht.

LG,
Martin

Quellen: Foto: eigenes, Karte: google-maps
 

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josef

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#5
:D :huch :gruebel
"Das grösste unwichtigste Ereignisse, den Kaiser betreffend!"
...ist doch auch interessant :)danke Martin), amüsant und zum Nachdenken, wenn man dann liest: "Der Kaiser selbst hat schon über tausend Hirsche und mehr als zweitausend Gemsen erlegt"...

Auszug aus Ausstellungskatalog einer Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien 1996-97 in der Hermesvilla im Lainzer Tiergarten über die Jagd - Bildbeschreibung:
"S.M. Kaiser Franz Josef I. auf der Jagd. / Mitterweißenbach 31. Juli 1912"
Bei dieser Jagd handelt es sich um das Ende eines Riegeltriebes im Kühsteg-Anger bei Mitterweißenbach. Im Jahr 1912 plagten den 82jährigen Monarchen bereits Schwindelanfälle und Unsicherheiten. Er bejagte Hirsche und Gamswild des Salzkammergutes nur mehr bei weniger beschwerlichen Pirschen und mit sinkender Trefferquote. Weil man damit rechnete, daß jeder Abschuß auch der letzte sein könnte, bestellten die Leibjäger auch immer einen Photografen. Alle drängten sich zum Gruppenbild in die Nähe des Kaisers. Vom Hirsch, der am 31. Juli 1912 erlegt und fotografiert wurde, wollten viele höhere Hofbeamte einen Lauf zur Erinnerung besitzen. Am Schluß ergab sich, daß dieser Hirsch sieben Läufe gehabt haben muß! Seinen letzten Hirsch erlegte Kaiser Franz Joseph I. am 13. August 1913 ebenfalls in Mitterweißenbach unweit Ischls. In den späten Huldigungsschriften für Kaiser Franz Joseph I. wird nicht nur das Jagdglück des Monarchen hervorgehoben, sondern auch die Funktion der Jagd als wirtschaftlich belebendes Element der jeweiligen Gegend: "Der Kaiser selbst hat schon über tausend Hirsche und mehr als zweitausend Gemsen erlegt, deren Geweihe und Krickeln die Wände aller Jagdschlösser und viele Säle zieren. Ist der Kaiser bei einer solchen großen Jagd anwesend, so herrscht ein ganz anderes Leben unter den Jägern und Treibern. Alle sind vom größten Eifer beseelt, damit die Jagd nur ja gut ausfalle. Bei Besichtigung der Strecke wird das Wild sogleich von den Jägern aufgebrochen und die ,Bauschen', Lunge, Leber, Herz und Nieren, werden entnommen. Von allem erbeuteten Wilde gehört dieser 'Jägerrest' jenem Förster, in dessen Bezirk die Jagd war. Im nächsten Wirtshaus bekommen dann die Treiber, oft hundert oder hundertfünfzig an der Zahl, ihr Freibier mit Würstel und Brot. Des Kaisers Jagden sind für die ganze Gegend des Leibgeheges etwas sehr Wichtiges, alles Belebendes. Schönes Schußgeld erhalten die Förster, auch die Treiber verdienen reichlich. Das viele Wildbret wird in Ebensee in der Forstverwaltung verkauft. Das ,Vordere' ist recht billig, und da leben die Leute gut, die ja sonst nicht allzu oft Fleisch essen können."
http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/03/html/335.htm# - mit Bild.
 

josef

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#6
Und noch ein "Gschicht'l" bzw. Sage über die Jagd bei Ischl

Diese Geschichte könnte sich tatsächlich abgespielt haben. Irgendwo in den Wäldern rund um Bad Ischl als Franz-Josef bereits Kaiser von Österreich war.

Der Kaiser genoss seine freien Stunden gerne im Jagdgewand in den Wäldern und lud auch zu diesen Ausflügen seine Gäste gerne ein, mit ihm zu wandern. Bei diesem Ausflug waren der König Albert von Sachsen und der Großherzog von Toskana in seiner Begleitung.

Ein Bauer mit seinem Ochsenkarren kam den Jägersleuten entgegen. Der Kaiser Franz Josef im Jagdgewand fragte ihn, ob er sie nicht nach Ischl bringen könnte.

“Aber steigt’s nur auf, ihr Jagersleut!” sagte der Bauer recht freundlich. “I bin eh bei Ischl z’ Haus.”

Nachdem sie alle eine recht mühsame Fahrt hinter sich gebracht hatten, kletterten die Jäger von dem Karren des Bauern und bedankten sich. Franz Josef fragte den Bauern spitzbübisch: “Weißt, Bauer, wen du jetzt herg’führt hast?”. “Wen den sonst, euch Jagersleut’.” antwortete der Bauer. “Paß gut auf, Bauer”, spricht Franz Josef weiter. “Ich bin der Kaiser von Österreich und meine Freund’ da, der eine ist der König von Sachsen und der andere der Großherzog von Toskana.”

Da schüttelt sich der Bauer vor Lachen. “Ha, ha, dös kann a jeder sagn! Und daß ihr’s wißt’s, i bin der Kaiser von China.”

Das Geschehen wird von einem anderen beobachtet. Wie die drei verschwunden sind, kommt der Mann auf den Bauern zu und fragt ihn, was denn so lustig gewesen wäre, dass er so arg gelacht hat. Der Bauer erzählt ihm die Geschichte und erfährt nun, dass die drei ihn nicht zum Narren gehalten haben. Es war wirklich der Kaiser mit einem König und einem Großherzog.

Aber der Bauer bleibt bei seiner Meinung und erklärt nur: “Dös glaub i net!”

“Ja, wenn ich’s dir sag – warum glaubst es net?”

“Dös war ka Kaiser und ka König – die ham mir ja ka Trinkgeld geben.”
http://www.tele-salzkammergut.at/2012/eine-sage-aus-dem-salzkammergut/
 
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